21.09.2011, 21:36
Ihr Lieben
Ich möchte mit Euch den Weg des Lebens teilen, da ich in der überaus glücklichen Ortsnähe zu einem Stein-Labyrinth lebe.
Ich gehe den Weg im Labyrinth sehr häufig, als Meditation oder um zu schauen wie Entscheidungen, die ich treffen möchte, sich anfühlen.
von Herz zu Herz
Tara
Das Labyrinth ist in der klassischen "kretischen " Form und- eckig mit sieben Umläufen - angelegt. Der Weg ist 500 m lang und führt im inneren zu einem Apfelbaum.Die Begrenzungsmauern bestehen aus Fels Kalkstein aus dem Neandertal und Pflanzen. ES liegt auf dem geografischen Mittelpunkt der Stadt.
Die Wegsymbolik, das Labyrinth als Metapher für den menschlichen Lebensweg ist die zentrale Bedeutung.
Es gibt auf diesem Weg keine Abkürzungen. Es muß alles gegangen, alles erfahren sein. Die einzige Alternative wäre stehen bleiben, den Weg verweigern. Aber das führt ganz sicher nicht zum Ziel.
http://www.heilig-kreuz-auerbach.de/labyrinth.htm
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar"
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... Nun steckt aber in jedem Fall, auch im alltäglichsten von Liebe,
der Grenzfall, den wir, bei näherem Zusehen, erblicken können und
vielleicht uns bemühen sollten, zu erblicken.
Denn bei allem, was wir tun, denken und fühlen, möchten wir manchmal
bis zum Äußersten gehen. Der Wunsch wird in uns wach, die Grenzen zu
überschreiten, die uns gesetzt sind. Nicht um mich zu widerrufen,
sondern um es deutlicher zu ergänzen, möchte ich sagen: Es ist auch
mir gewiß, daß wir in der Ordnung bleiben müssen, daß es den Austritt
aus der Gesellschaft nicht gibt und wir uns aneinander prüfen müssen.
Innerhalb der Grenzen aber haben wir den Blick gerichtet auf das
Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare, sei es der Liebe, der
Freiheit oder jeder reinen Größe. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem
Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Daß wir es erzeugen,
dieses Spannungsverhältnis, an dem wir wachsen, darauf, meine ich,
kommt es an; daß wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn
wir uns nähern, sich noch einmal entfernt. ...
Ingeborg Bachmann
Ich möchte mit Euch den Weg des Lebens teilen, da ich in der überaus glücklichen Ortsnähe zu einem Stein-Labyrinth lebe.
Ich gehe den Weg im Labyrinth sehr häufig, als Meditation oder um zu schauen wie Entscheidungen, die ich treffen möchte, sich anfühlen.
von Herz zu Herz
Tara
Das Labyrinth ist in der klassischen "kretischen " Form und- eckig mit sieben Umläufen - angelegt. Der Weg ist 500 m lang und führt im inneren zu einem Apfelbaum.Die Begrenzungsmauern bestehen aus Fels Kalkstein aus dem Neandertal und Pflanzen. ES liegt auf dem geografischen Mittelpunkt der Stadt.
Die Wegsymbolik, das Labyrinth als Metapher für den menschlichen Lebensweg ist die zentrale Bedeutung.
Es gibt auf diesem Weg keine Abkürzungen. Es muß alles gegangen, alles erfahren sein. Die einzige Alternative wäre stehen bleiben, den Weg verweigern. Aber das führt ganz sicher nicht zum Ziel.
Zitat:
Labyrinth - Symbol des Lebensweges
Im Labyrinth verliert man sich nicht,
man findet sich, indem man sich selbst begegnet
Das Labyrinth gehört zu den ältesten symbolischen Zeichen der Menschheit. Es hat im Wesentlichen immer die gleiche Form. Von einem Kreuz ausgehend werden mehrere Kreise gezogen, die einen verschlungenen Weg bilden. Dieser Weg hat keine Abzweigungen und bildet keine Sackgassen oder Irrwege. Er führt hin und her, biegt immer wieder nach innen und nach außen ab und gelangt schließlich in die Mitte.
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Das Labyrinth ist ein Spiegel, ein Bild, ein Symbol für den schwierigen und verschlungenen Lebensweg des Menschen. Es spricht von den Wahrheiten des Lebens, von den Schwierigkeiten und Umwegen, aber auch vom Ankommen, von der Mitte. Dieses Symbol ist in fast allen Kulturen über die ganze Welt verbreitet.
Auch das Christentum hat es schon früh in seinen Symbolschatz aufgenommen. In der Gotik fand es Einzug in die Bodengestaltung der Kathedralen und/ oder ist vor dem Eingang angelegt. Die Menschen, die zur Kirche kamen, konnten das Labyrinth begehen und dabei über sich selbst und ihr Leben nachdenken.
Wer ein Labyrinth betritt, hat das Ziel bereits vor Augen. Die Distanz scheint nur kurz zu sein. Doch der Weg führt um die Mitte herum, und dann sogar immer weiter weg, hinaus in die Wirrungen des Labyrinths. Dabei kann sich die Frage einstellen, ob man überhaupt noch auf dem richtigen Weg ist, ob es noch sinnvoll erscheint, weiterzugehen, wo das Ziel doch schon längst wieder aus den Augen verloren zu sein scheint. Zwischendrin kommt man praktisch wieder dort an, wo man einst aufgebrochen ist. Weit und lange ist man gegangen, aber fast wieder am Null-, am Ausgangspunkt. Aber jetzt biegt der Weg wieder zur Mitte, und dann - fast unvermutet schnell - ist man am Ziel.
Man geht den Weg zur Mitte immer als unvollkommener Mensch mit allen Fehlern, Schwächen und Irrtümern. Niemand, der sich auf eine ehrliche und gläubige Suche nach dem Weg des Lebens begibt, kann sich dabei ausnehmen. Unvollkommenheit, ja Schuld gehören zum Weg des Menschen.
Das Labyrinth ist ein Hinweis darauf, daß der Weg des Menschen zu seiner eigenen Mitte ein anspruchsvoller Weg ist. Rasch und billig ist hier nichts zu haben. Wer wirklich sich selbst, den Sinn des Lebens, Gott erfahren will, der muß wissen, worauf er sich einläßt. Ohne die Bereitschaft, den Weg mit all seinen Kehren und in seiner unbekannten Länge auf sich zu nehmen, geht nichts.
Das Labyrinth ist ein Symbol des Lebens überhaupt. Auch wenn das Leben geprägt ist von Unvollkommenheit, Leid, Entfremdung, Verwirrung, Irrungen, Erfolglosigkeit und Durststrecken - das Labyrinth ist eine Ermutigung und eine Einladung, sich auf den Weg zu machen. Es will ermutigen zu gehen, weiter zu gehen, weil es ein Ziel gibt: am Ende des Weges wartet die Mitte.
"Keiner ist so nahe, daß er nicht sehr weit weg kommen kann.
Keiner ist so weit weg, daß er nicht zur Mitte finden kann.
Nicht ein bestimmter Abschnitt des Weges ist ausschlaggebend, sondern der ganze Weg - Nähe und Ferne, Anfang und Ende."
Das Labyrinth hat eigentlich zwei Wege,
den hinein in die Mitte,
und den heraus aus der Mitte.
Der Weg hinein ist ein spannender Weg auf ein Ziel zu.
Der Weg heraus ist ein stiller, demütiger Weg.
Man kennt ihn schon, und doch ist er wieder lang, für manche zu lang. Aber es braucht diese Zeit, es braucht diesen Weg zurück, um die bisherigen Erlebnisse zu bedenken. Wer den Weg heraus für unwichtig hält, eilt vielleicht als Abenteurer. Der Weg heraus ist der Weg nach Hause. Das Abenteuer ist vollbracht, Erkenntnis gewonnen, aber jetzt kommt erst das Wichtigere. Wer aus der Labyrinthmitte heraus eilt, über alle Begrenzungen hinweg, und meint, daß er ja die Mitte erreicht und damit schon alles erledigt hat, hat den wichtigeren Teil versäumt; denn der Weg heraus führt zur Gelassenheit, Demut und Güte.
Zitat:
Fünf Grundwahrheiten des Lebens, die im Labyrinth ausgedrückt werden:
Das Leben ist schwierig
Du wirst sterben
Du bist ein Teil des Ganzen
Das Leben dreht sich nicht nur um dich
Es braucht Umkehr und Verwandlung
Das Labyrinth ist ein einfaches und doch wirkungsvolles Hilfsmittel zur Meditation.
Beim meditativen Gehen geht es um die Konzentration nach innen. Die Labyrinthform ist dazu besonders gut geeignet, weil der Begeher keine Angst haben muß, sich zu verirren und somit einen sicheren geführten Weg geht,
Es gibt die Möglichkeit, diesen Weg einzeln zu gehen, aber auch in einer kleinen Gruppe (in einer Kette).
Einzeln zu gehen hat den Vorteil, daß jeder sein eigenes Tempo finden kann, in der Gruppe entsteht ein Gemeinschaftsgefühl. Beim Begehen als Einzelner ist man sehr stark auf sich gestellt. Während des Gehens verliert man sich leicht in seinen Gedanken oder konzentriert sich auf den Wegabschnitt, der vor einem liegt.
In Gemeinschaft zu gehen, heißt: da kommt mir auf einmal jemand direkt entgegen. Ich muß ihm Platz machen, damit wir aneinander vorbeikommen. Oder ich habe plötzlich für eine Weile einen Begleiter an dem Weg, der parallel verläuft. Dann trennen sich unsere Wege wieder und jeder geht in eine andere Richtung. Vielleicht trifft man sich irgendwo wieder, vielleicht auch nicht. Im Labyrinth gemeinsam zu gehen, heißt unterwegs sein mit anderen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, mit welcher Haltung und Absicht man ein Labyrinth begehen kann:
Es kann in einer offenen Haltung geschehen, d.h. daß man nichts erwartet, sondern nur darauf lauscht, was aus dem Inneren aufsteigt; geschieht nichts, ist auch gut.
Eine besondere Möglichkeit ist das Gehen im sog. Pilgerschritt: dabei geht man immer zwei Schritte vor und dann einen Schritt zurück. Diese Art des Gehens ist sehr spannend. Aber es braucht dazu eine gute Vorbereitung der Atmosphäre. Es darf kein Zeitdruck herrschen. Der Pilgerschritt zwingt einem die Geduld auf, die man im Leben offensichtlich auch braucht.
Man kann das Labyrinth aber auch begehen, indem man sich dabei auf eine Frage, ein Anliegen oder auf eine offene Entscheidung konzentriert. Wenn man von eigenen Gedanken frei sein will, kann ein Vers, ein kurzes Gedicht oder ein Gebet die Flut der verschiedenen Gedanken, die aufsteigen wollen, abblocken.
Das in den meisten spirituellen Traditionen verbreitete monotone Wiederholen kurzer Phrasen, sog. ‘Mantras’, läßt sich gut mit entspanntem Gehen vereinen.
Es können auch Fragen mit auf den Weg gegeben werden.
http://www.heilig-kreuz-auerbach.de/labyrinth.htm
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar"
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... Nun steckt aber in jedem Fall, auch im alltäglichsten von Liebe,
der Grenzfall, den wir, bei näherem Zusehen, erblicken können und
vielleicht uns bemühen sollten, zu erblicken.
Denn bei allem, was wir tun, denken und fühlen, möchten wir manchmal
bis zum Äußersten gehen. Der Wunsch wird in uns wach, die Grenzen zu
überschreiten, die uns gesetzt sind. Nicht um mich zu widerrufen,
sondern um es deutlicher zu ergänzen, möchte ich sagen: Es ist auch
mir gewiß, daß wir in der Ordnung bleiben müssen, daß es den Austritt
aus der Gesellschaft nicht gibt und wir uns aneinander prüfen müssen.
Innerhalb der Grenzen aber haben wir den Blick gerichtet auf das
Vollkommene, das Unmögliche, Unerreichbare, sei es der Liebe, der
Freiheit oder jeder reinen Größe. Im Widerspiel des Unmöglichen mit dem
Möglichen erweitern wir unsere Möglichkeiten. Daß wir es erzeugen,
dieses Spannungsverhältnis, an dem wir wachsen, darauf, meine ich,
kommt es an; daß wir uns orientieren an einem Ziel, das freilich, wenn
wir uns nähern, sich noch einmal entfernt. ...
Ingeborg Bachmann