Was tun, wenn Alleinsein schmerzt?
Bis in die Seele zittern
"Warum kommt Schmerz auf, wenn du allein bist? Der wichtigste Grund ist, dass dein Ego krank wird. Dein Ego kann nur mit anderen existieren, es ist aus Beziehungen entstanden. Wenn du also ohne jemanden anders bist, fühlt es sich, als ob es ersticken würde, als ob es am Rande des Todes seist. Die Angst des Egos ist das tiefste Leid. Du fühlst dich, als ob du sterben würdest. Doch nicht du stirbst, sondern das Ego, das du fälschlicherweise für dich selbst hältst.
Du wirst durch diese Angst hindurchgehen müssen, nur so kannst du angstfrei leben. Du wirst erst dann angstfrei sein, wenn du durch die tiefste Angst des Egos durchgegangen ist, durch die Auflösung des Images, das du nach außen trägst - deiner Persönlichkeit.
Zittern vor Angst
Was kannst du also tun?
Es gibt nichts zu tun. Lebe die Angst aus, wenn sie im Alleinsein hochkommt. Wenn du vor Angst zitterst, dann zittere einfach. Du kannst die Angst nicht vermeiden. Manche Menschen beginnen, ein Mantra zu singen: Ram, Ram, Ram... Du kannst dich an ein Mantra klammern, damit dein Verstand von der Angst abgelenkt wird, das Mantrasingen lullt dich ein und die Angst verschwindet auch - du hast sie jedoch nur ins Unterbewusstsein geschoben. Sie wollte gerade entweichen, was gut ist, du warst gerade kurz davor, frei davon zu werden, du hast gezittert und das ist natürlich. Aus jeder Zelle des Körpers und des Verstandes entweicht beim Schütteln etwas von der Angst-Energie. Sie war vor dem Alleinsein auch schon da, sie war nur eingeschlossen.
Nichts wegdrängen
Die ganze Seele wird von der Angst berührt sein, doch lasse es einfach geschehen. Tue überhaupt nichts. Alles, was du tun kannst, ist nur wieder eine Unterdrückung. Indem du die Angst zulässt, indem du sie da sein lässt, wird sie dich verlassen.
Der Schlüssel für alles Unangenehme
Der Wirbelsturm ist vorbei und du wirst jetzt zentriert sein, so wie nie zuvor. Wenn du einmal die Kunst erfahren hast, alles Unangenehme bestehen zu lassen, dann kennst du den Hauptschlüssel, der alle inneren Türen öffnet. Dann kann kommen, was will. Lasse es einfach da sein und gehe ihm nicht aus dem Weg."
Osho, Zitat - Auszug aus Vigyan Bhairav Tantra, das Buch der Geheimnisse
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Wann, wenn nicht jetzt? So hast du bis heute gelebt: Dein Gestern bestimmt dein Morgen. Und genau diese Programmierung wird dir zum Hindernis. Du kannst nicht frei atmen, du kannst nicht frei lieben, du kannst nicht frei tanzen – die Vergangenheit hat dich in jeder Hinsicht zum Krüppel gemacht. Die Bürde der Vergangenheit ist so schwer, dass sie jeden unter sich begräbt.
Der Rebell lässt die Vergangenheit einfach hinter sich.
Es ist ein andauernder Prozess; daher bedeutet ein Rebell zu sein, ununterbrochen in Rebellion zu sein – denn jeder Augenblick wird zur Vergangenheit; jeder Tag wird zur Vergangenheit. Es ist nicht so, dass die Vergangenheit bereits begraben liegt – du bewegst dich die ganze Zeit durch sie hindurch. Daher muss der Rebell eine neue Kunst lernen; die Kunst, jeden Augenblick, sobald er vorbei ist, sterben zu lassen, damit er den neuen Augenblick, der gekommen ist, frei leben kann.
Ein Rebell ist ein fortwährender Prozess der Rebellion, er ist nicht statisch. Und genau hier mache ich einen Unterschied zwischen dem Revolutionär und dem Rebellen.
Der Revolutionär ist nichts anderes als ein Reaktionär.
Er ist vielleicht gegen eine bestimmte Gesellschaft, aber er ist immer für eine andere Gesellschaft. Er ist vielleicht gegen eine Kultur, aber er ist sofort bereit für eine andere Kultur. Er bewegt sich nur fortwährend von einem Gefängnis zum nächsten Gefängnis – vom Christentum zum Kommunismus; von einer Religion zu einer anderen Religion – vom Hinduismus zum Christentum. Er wechselt seine Gefängnisse.
Der Rebell verlässt einfach die Vergangenheit, er erlaubt der Vergangenheit niemals ihn zu dominieren. Es ist ein konstanter, fortwährender Prozess. Das ganze Leben eines Rebellen ist ein Feuer, das brennt. Bis zum letzten Atemzug ist er frisch, ist er jung. Er wird auf keine Situation entsprechend seiner vergangenen Erfahrungen antworten; er wird jeder Situation entsprechend seiner gegenwärtigen Bewusstheit begegnen.
Ein Rebell zu sein, ist für mich der einzige Weg religiös zu sein, und die sogenannten Religionen sind überhaupt nicht religiös. Sie haben die Menschheit völlig zerstört, menschliche Wesen versklavt, ihre Seelen in Ketten gelegt; an der Oberfläche sieht es aus, als ob du frei wärst, aber tief in dir haben die Religionen ein bestimmtes Gewissen geschaffen, das dich ununterbrochen beherrscht. Ein Rebell ist jemand, der die ganze Vergangenheit wegwirft, weil er sein eigenes Leben leben will, entsprechend seiner eigenen Sehnsüchte, entsprechend seiner eigenen Natur – nicht entsprechend eines Gautam Buddha oder entsprechend irgendeines Jesus Christus, oder Moses.
Der Rebell ist die einzige Hoffnung für die Zukunft der Menschheit.
Der Rebell wird alle Religionen zerstören, alle Nationen, alle Rassen – denn sie sind alle verdorben, vergangen, sie behindern den Fortschritt der menschlichen Evolution.
Sie erlauben niemandem zu seiner vollen Blüte zu kommen: sie wollen keine menschlichen Wesen auf dieser Erde – sie wollen Schafe.
Ein Rebell respektiert dich, respektiert das Leben, hat eine tiefe Ehrfurcht für alles was wächst, gedeiht, atmet. Er stellt sich nicht über dich, heiliger als du, höher als du; er ist einfach deinesgleichen. Nur Eines kann er beanspruchen: dass er mutiger ist als du. Er kann dich nicht retten - nur dein Mut kann dich retten. Er kann dich nicht anführen – nur dein eigener Wagemut kann dich zur Erfüllung deines Lebens führen.
Rebellion ist ein Lebensstil. Für mich ist sie die einzige Religion, die authentisch ist. Denn wenn du deinem eigenen Licht folgst, wirst du wahrscheinlich viele Male fehl gehen, und du wirst viele Male fallen; aber jedes Fallen, jeder Fehltritt wird dich weiser, intelligenter, verständiger, menschlicher machen. Es gibt keine andere Möglichkeit als durch Fehler zu lernen. Mache einfach den gleichen Fehler nicht noch einmal.
Es gibt keinen Gott außer deinem eigenen Bewusstsein.
Es braucht keinen Papst, oder Ayatollah Khomeini, oder Shankaracharya, als Vermittler zwischen dir und Gott. Diese sind die größten Kriminellen in der Welt, denn sie nutzen deine Hilflosigkeit aus.
Alle Priester geben vor Vermittler zwischen dir und der letztendlichen Quelle des Lebens zu sein. Sie wissen überhaupt nichts von der letztendlichen Quelle des Lebens. Nur du bist in der Lage, deine Quelle des Lebens zu kennen. Aber deine Quelle ist auch die letztendliche Quelle des Lebens – denn wir sind nicht voneinander getrennt. Kein Mensch ist eine Insel; in der Tiefe sind wir ein unermesslicher Kontinent. Vielleicht siehst du an der Oberfläche wie eine Insel aus – und es gibt viele Inseln – aber tief unten im Ozean trefft ihr euch. Du bist Teil einer Erde, eines Kontinents. Das gleiche gilt auch für das Bewusstsein.
Aber man muss frei sein von Kirchen, von Tempeln, von Moscheen, von Synagogen. Man muss einfach man selbst sein, und die Herausforderung des Lebens annehmen, wo immer sie auch hinführt. Du bist der einzige Führer.
Du bist dein eigener Meister.:hops
Osho: The Rebellious Spirit,
YEEEESSSSSSSSSSSS OOOSSSHHHHOOOOOO ::::::::::
Die moderne Psychologie wird nicht für Meditation sein, denn Meditation zerstört ihr Geschäft. Ein Mensch der Meditation braucht keine Psychoanalyse. Je tiefer die Meditation geht, umso gesünder wird er. Ein Mensch, der meditiert, entfernt sich von den Gedanken, das macht seine Glückseligkeit aus.
Meditation erschafft die größte Gefahr für Psychologen. Sie müssen daran festhalten, dass es nichts jenseits des Denkens gibt. Wenn es etwas jenseits des Verstands gebe, dann würde ihr ganzes Geschäft flöten gehen.
Der Osten muss Position beziehen und zeigen, dass das, was die Psychoanalyse macht, einfach nur dumm ist.
In einem Zen Kloster in Japan wird ein psychologischer Fall innerhalb von drei Wochen behandelt. Im Westen gibt es noch nicht einmal nach 12 Jahren Erfolge. Und in diesen drei Wochen im Zen Kloster gibt es keine Psychoanalyse. Du wirst überrascht sein, denn eigentlich wird überhaupt nichts gemacht. Die Person wird an einen isolierten Ort gebracht, mit einem wunderschönen Garten und Teich. Das Essen wird ihr gebracht und Tee geschickt. Niemand spricht mit ihr und sie muss still bleiben. Du kannst den Unterschied sehen.
In der Psychoanalyse muss man über Jahre hinweg über seine Träume sprechen, eine Stunde am Tag oder zwei Stunden, zwei Sitzungen in der Woche oder drei, je nachdem wie viel du dir leisten kannst. Und hier im Zen Kloster bringen sie den Menschen einfach an einen schönen, bequemen Ort. Es gibt dort Musikinstrumente und Malutensilien oder wenn er irgendetwas Besonderes machen möchte, dann bringt man es ihm. Er muss etwas tun, nicht sprechen. Und drei Wochen lang wird niemand mit ihm reden.
Während dieser drei Wochen malen die Leute und machen Musik, sie tanzen oder arbeiten im Garten und nach drei Wochen sind sie völlig normal. Sie sind bereit, wieder nach Hause zu gehen. Was ist passiert? Wenn du einen Zen Meister fragen würdest, dann würde er sagen: „Nichts, die Leute hatten zuviel gearbeitet und ihr Verstand war überdreht. Sie brauchten Entspannung. Einfach nur drei Wochen auszuruhen genügt, um den Verstand zu entspannen. Sie brauchten physische Arbeit, damit ihre ganze Energie in den Körper geht, nicht in die Gedanken.“ Diese Leute bekamen großes Interesse an dem Prozess: Ohne irgendetwas zu tun, verschwanden alle komischen und verrückten Dinge, die sie sich ausgedacht hatten. Das ist eine einfache Methode für kranke Menschen, ihren überladenen Verstand zu entspannen.
Für diejenigen, die gesund sind – nicht die kranken Leute – ist der Weg die Meditation. Es gibt verschiedene Techniken für verschiedene Menschentypen. Tausende von Menschen haben eine Leuchtkraft erreicht, so eine Glorie, so eine Göttlichkeit, dass all die Psychologen in der Welt sich schämen sollten. Sie haben keinen einzigen Menschen dazu gebracht. Sogar deren Gründer sind sehr gewöhnlich. Gewöhnlicher als gewöhnlich.
Osho, Beyond Enlightenment #24
Osho: Weißt du wirklich was Liebe ist?
Der menschliche Geist steht unter einer gewaltigen Spannung, und diese Spannung hat einen Pegel erreicht, der an Wahnsinn grenzt. Man muß diese Spannung lösen, und daneben mangelt es dem menschlichen Herzen an jeglicher Liebe. Eine Gesellschaft, die ihr Herz verloren hat, eine Zeit oder Epoche, in der alle Herzenswerte geschwächt wurden, hat alles verloren, was gut, wahrhaft und schön ist. Wenn wir das Gute, Wahre und Schöne in unser Leben einladen wollen, führt kein Weg daran vorbei, erst einmal wieder unsere Herzen auf Liebe einzustimmen.
Liebe heißt das Mittel, die Herzen so einzustimmen, daß sie Musik hervorbringen. Aus diesem Grunde ist für mich Liebe gleich Gebet: Die Liebe ist für mich der Weg, der zum Göttlichen hinführt. Für mich sind Liebe und das Göttliche dasselbe. Beten ohne Liebe ist unecht, hohl, bedeutungslos. Ohne Liebe haben Gebete keinerlei Wert. Und ohne Liebe wird es keinem, der an der Reise zum Göttlichen interessiert ist, jemals gelingen, zum Letzten und Höchsten vorzudringen. Liebe ist das Mittel, das die Herzen zum Singen bringt. Dazu werdet ihr ein paar Dinge verstehen müssen, was die Liebe betrifft.
Zuerst die Illusion, daß ihr alle schon zu wissen meint, was Liebe sei. Diese Illusion richtet einen enormen Schaden an; denn um etwas zu erreichen oder zu erwecken, das man bereits zu kennen glaubt, wird man nie einen Finger rühren.
Was ihr aber überseht ist die Tatsache, daß wer die Liebe kennengelernt hat, zugleich auch die Fähigkeit erworben hat das Göttliche zu erkennen. Wer weiß, was Liebe heißt, braucht sonst nichts weiter im Leben zu erkennen. Aber so, wie ihr beschaffen seid, habt ihr keine Ahnung; alles wartet erst darauf, erkannt zu werden.
Somit ist das, was du für Liebe hältst, wahrscheinlich nicht Liebe. Du hast etwas anderes Liebe genannt und wie kannst du, solange du dieser Täuschung unterliegst, also die Vorstellung hegst, schon alles über die Liebe zu wissen, auf die Idee kommen, sie ergründen und erfahren zu wollen?
Dies ist also das Erste, was es zu verstehen gilt, nämlich daß du noch gar keine Ahnung hast, was Liebe ist.
Keiner von euch kann lieben, weil in eurem Innern keine Liebe strömt. Wenn ihr zu jemandem sagt: »Ich liebe dich!«, schenkt ihr damit im Grunde keine Liebe, sondern bittet um Liebe. Ihr alle bittet nur um Liebe und wie kann jemand, der selber um Liebe bittet, Liebe schenken? Wie könnten Bettler Kaiser sein? Wie könnten Leute, die um Liebe betteln, Liebe-Schenkende sein?
Ihr alle bettelt gegenseitig um Liebe. Innerlich seid ihr Bettler, die irgendwen bitten, sie zu lieben. Die Ehefrau bittet ihren Mann um Liebe, der Ehemann bittet seine Frau um Liebe, die Mutter bittet ihren Sohn, der Sohn seine Mutter; Freunde bitten Freunde um Liebe. Alle bettelt ihr einander um Liebe an, ungeachtet der Tatsache, daß der Freund, den ihr bittet, selber um Liebe bettelt. Ihr seid wie zwei Bettler, die voreinander stehen und ihre Bettelschale hinhalten.
Solange jemand noch um Liebe bettelt, ist er nicht in der Lage selber Liebe zu geben, denn das bloße Bitten ist ein Zeichen dafür, daß er keine Quelle der Liebe in sich hat. Warum sonst würde er um Liebe von außen bitten müssen? Liebe schenken kann nur, wer über das Bedürfnis um Liebe zu bitten hinaus gewachsen ist. Liebe heißt Teilen, nicht Betteln. Liebe ist ein Kaiser, sie ist kein Bettler. Liebe kennt nichts als Geben, sie weiß nichts vom Bitten.
Weißt du, was Liebe ist? Die Liebe, um die ihr einander bittet, kann keine Liebe sein. Und merkt euch: Wer um Liebe bittet, wird niemals auf dieser Welt ein Fünkchen Liebe bekommen. Eines der Grundgesetze, eines der ewigen Gesetze des Lebens lautet: Wer um Liebe bettelt, wird nie im Leben welche bekommen.
Die Liebe klopft nur an die Tür eines Hauses, aus dem das Bedürfnis nach Liebe verschwunden ist. Die Liebe regnet in Hülle und Fülle auf das Haus desjenigen nieder, der aufgehört hat um Liebe zu betteln.
Aber nicht ein Regentropfen wird auf das Haus dessen fallen, der sich immer noch nach Liebe sehnt. Liebe strömt niemals einem bittenden Herzen entgegen. Das bittende Herz hat nicht die nötige Gastlichkeit, die es der Liebe möglich macht einzutreten. Nur ein teilendes Herz, ein schenkendes Herz, kann die Liebe einladen an seine Tür zu klopfen und zu sagen: Mach die Tür auf, ich bin da.
Hat die Liebe je an eure Türen geklopft? Nein. Denn bis jetzt seid ihr noch nicht in der Lage gewesen Liebe zu schenken. Und merkt euch auch, daß alles, was ihr gebt, wieder zu euch zurückkehren wird. Eines der ewigen Gesetze des Lebens lautet: Was immer wir weggeben, kehrt zu uns zurück.
Die ganze Welt ist eine einzige Echowand: Du gibst Haß und Haß bekommst du wieder; du gibst Wut und Wut bekommst du zurück; du beschimpfst andere und deine Beschimpfungen werden auf dich zurückfallen; du säst Dornen und Dornen wirst du ernten. Alles, was du gegeben hast kehrt wieder zu dir zurück, kehrt auf zahllose Weise zu dir zurück. Und wenn du Liebe austeilst, dann wirst du grenzenlos Liebe zurückbekommen. Wenn die Liebe bisher noch nicht auf zahllose Weise zu dir zurückgekehrt ist, dann wisse: Der Grund ist der, daß du nie Liebe gegeben hast.
Aber wie solltet ihr Liebe geben können? Ihr habt keine zu geben. Wenn ihr Liebe hättet, brauchtet ihr nicht von Tür zu Tür zu wandern und um sie zu bitten. Warum werdet ihr zu Bettlern, die von Ort zu Ort wandern? Warum bittet ihr um Liebe? Ihr seid allesamt Bettler und ihr bettelt immerzu andere Bettler um etwas an, das sie nicht haben. Und wenn ihr es nicht bekommt, werdet ihr traurig, dann weint und jammert ihr und habt das Gefühl keine Liebe zu bekommen.
Liebe ist nicht etwas, das man von außen bekommen kann. Liebe ist die Musik deines inneren Wesens. Niemand kann dir Liebe geben. Liebe kann zwar in dir aufsteigen, aber sie ist nicht von außen zu haben. Nirgendwo gibt es einen Laden, einen Markt, einen Verkäufer, bei dem man Liebe kaufen kann. Liebe kann man zu keinem Preis kaufen.
Liebe ist ein inneres Aufblühen. Sie steigt aus dem Innern auf, aus einer latenten Energie. Aber wir alle suchen nach Liebe irgendwo da draußen, ein absolut irregeleitetes und vergebliches Unterfangen.
Suche nach Liebe in dir selbst. Du kannst dir nicht einmal vorstellen, daß es in dir so etwas wie Liebe geben könnte, weil man immer meint, zur Liebe sei ein Partner erforderlich. Da stellt man sich sofort immer jemand anderen vor, außerhalb von einem selbst. Und da du dich nicht entsinnen kannst, daß jemals Liebe in dir aufgestiegen wäre, wird deine Liebesenergie nie geweckt. Du ahnst nicht, daß du immer nur da draußen um etwas bittest, das du bereits in dir hast. Und weil du es von außen erwartest, schaust du nie in deinem Innern nach. Somit steigt das, was in dir hätte aufsteigen können, niemals auf.
Liebe ist der eigentliche Schatz, mit dem jeder Einzelne geboren wird. Der Mensch wird nicht mit Geld geboren, Geld ist ein gesellschaftliches Akkumulieren. Aber der Mensch wird mit Liebe geboren. Sie ist sein Geburtsrecht, sie ist seine individuelle Mitgift, sie steckt in ihm drin. Sie ist eine Gefährtin, die ihm bei der Geburt zur Seite gestellt wird und die ihn von Anfang an begleitet hat. Aber die Wenigsten haben das Glück nach innen zu schauen und zu erkennen, wo die Liebe steckt, wie sie zu finden und wie sie zu entfalten ist. Also werdet ihr zwar geboren, aber euer Schatz bleibt unentdeckt. Ja, sie wird gar nicht erst entdeckt und so bettelt ihr von Tür zu Tür und streckt anderen eure Hände entgegen, weil ihr Liebe braucht.
Die ganze Welt ist nur von einem Verlangen erfüllt: nach Liebe. Und die ganze Welt kennt nur eine Klage: »Ich bekomme nicht genug Liebe!« Und wenn ihr keine Liebe bekommt, werft ihr anderen vor euch keine Liebe zu schenken. Die Frau sagt zu ihrem Mann: »Irgendwas stimmt nicht mit dir. Kein Wunder, daß ich keine Liebe bekomme.« Der Mann sagt zu seiner Frau: »Mit dir ist etwas nicht ganz in Ordnung; was Wunder, daß ich da keine Liebe bekomme!« Und keiner fragt sich auch nur, ob es je möglich war Liebe von außen zu bekommen.
Liebe ist der innere Schatz, und Liebe ist die eigentliche Musik des Herzens.
Die Musik des menschlichen Herzens ist schwer gestört: Die Musik, für die sie geschaffen wurde, ist nirgends zu hören. Wie bringt man diese Musik zum Erklingen? Welches Hindernis steht im Wege, daß diese Musik nicht erklingt? Was ist das Hindernis, daß es nicht dazu kommt? Habt ihr euch je Gedanken über dieses Hindernis gemacht? Habt ihr je überlegt, was es damit auf sich haben könnte?
In eurem Innern kann es nur zwei Stimmen geben, die Stimme des Ich oder die Stimme der Liebe. Wer von der Stimme des Ich erfüllt ist, in dem ist die Stimme der Liebe nicht zu hören. Und wer von der Stimme der Liebe erfüllt ist, in dem ist die Stimme des Ich nicht zu hören. Simultan sind sie nirgends zu finden, das ist unmöglich.
Die Liebe ist in eurem Innern noch gar nicht erwacht, also könnt ihr in euch immer nur das Echo eures Ich hören. Und nur mit dieser Ich-Stimme sagt ihr dann: »Ich möchte lieben! Ich möchte Liebe geben, ich möchte Liebe bekommen.« Ja, seid ihr denn von allen guten Geistern verlassen? So etwas wie eine Beziehung zwischen Ich und Liebe hat es noch nie gegeben. Und dann erzählt dieses Ich immerzu was von Liebe und sagt: »Ich möchte beten, ich möchte zu Gott finden, ich möchte befreit werden!«
Das Ich an sich ist Abwesenheit von Liebe. Ich heißt Mangel an Liebe. Und je mehr du diese Stimme deines Ich stärkst, desto weniger wirst du Liebe in dir finden können. Je mehr Ego, desto weniger Liebe. Und wenn das Ego total ist, stirbt die Liebe total. Es kann keine Liebe in euch geben, denn wenn ihr in euch geht, werdet ihr dort nur den Widerhall der Stimme eures Ich hören können, rund um die Uhr. Ihr atmet mit diesem Ich, ihr trinkt Wasser mit diesem Ich, ihr geht mit diesem Ich in die Kirche. Was gibt es denn sonst noch in eurem Leben außer diesem Ich?
Eure Kleider sind die Kleider eures Ich, eure Stellung ist die Stellung eures Ich, euer Wissen ist das Wissen eures Ich, eure spirituelle Praxis, eure guten Werke sind die guten Werke eures Ich, euer Ein und Alles, ja sogar eure Meditation ist noch die Meditation eures Ich. Mit geschwellter Brust sagt ihr euch: »Ich bin jemand, der meditiert! Ich bin kein Alltagsmensch, ich bin kein gewöhnlicher Mensch, ich bin ein Meditierer! Ich bin ein Helfer! Ich weiß eine Menge! Ich bin reich! Ich bin dies, ich bin das...«
In das Haus, das ihr um dieses Ich her errichtet habt, kann niemals die Liebe einziehen. Und dann wird auch niemals die Musik, die das Herz bis zur innersten Mitte führen könnte, die es die Wahrheiten des Lebens lehren könnte, erklingen. Wird sich diese Tür nicht auftun, wird sie immer verschlossen bleiben.
Euch muß ein für allemal klar werden, wie stark euer Ego ist, wie tief es geht. Und ihr müßt klar unterscheiden, ob ihr ihm noch mehr Kraft geben, ob ihr es noch mehr vertiefen, ob ihr es von Tag zu Tag nur noch stärker machen wollt. Und wenn du selber es stärker machst, dann laß alle Hoffnung fahren, daß die Liebe je in dir aufsteigen wird oder daß sich die fest verschnürte Liebe lösen kann oder daß dir der Schatz der Liebe zugänglich wird. Gib schon den Gedanken daran auf. So ist es einfach ausgeschlossen.
Deswegen fordere ich euch auch gar nicht auf liebevoll zu werden. Denn auch das Ego kann ohne Weiteres sagen »Ich bin ein Liebender« und »Ich liebe!«
Die Liebe, die aus dem Ego kommt, ist absolut unecht. Das ist der Grund, warum ich sage, daß all eure Liebe nicht echt ist; denn sie kommt aus dem Ego, sie ist der Schatten des Ego. Und vergeßt nicht, daß eine Liebe, die aus dem Ego kommt, gefährlicher ist als der Haß. Denn der Haß ist unmißverständlich, unmittelbar und unkompliziert, aber eine Liebe, die mit einer Maske auftritt, wird schwer zu erkennen sein.
Wenn du mit einer Liebe geliebt wirst, die aus dem Ego kommt, wirst du nach einer Weile das Gefühl haben, von eisernen Ketten statt von liebenden Armen umschlungen zu sein. Nach einer Weile wirst du erkennen, daß eine Liebe, die dir schöne Reden macht und schöne Lieder singt und verführerische Signale aussendet, daß solche süßen Lieder voller Gift stecken. Und wenn eine Liebe, die in Gestalt von Blumen daherkommt, nur der Schatten des Ego ist, dann wirst du entdecken, daß du von Dornen gestochen wirst, sobald du diese Blumen berührst.
Wer Fische fangen will, der steckt zunächst einen Köder auf den Angelhaken. Das Ego will andere in seiner Gewalt haben, es möchte sie besitzen, also durchsticht es sie tief mit seinem Haken, auf dem Liebe als Köder sitzt. Und so enden viele Menschen wegen ihrer Liebesillusionen in Schmerz und Leid. Nicht einmal in der Hölle müssen so viele Menschen so sehr leiden. Und an dieser eingebildeten Liebe leidet die gesamte Erde, die gesamte Menschheit. Aber ihr habt trotzdem noch nicht begriffen, daß eine Liebe, die aus dem Ego kommt, nicht echt ist. Nur so konnte es zu dieser Hölle kommen.
Eine Liebe, hinter der sich das Ego verbirgt, ist eine Art Eifersucht. Und darum ist auch niemand so eifersüchtig wie die Liebespaare. Die Liebe, hinter der das Ego steckt, ist nur eine Verschwörung und eine List, um den andern zu vereinnahmen. Ich sage Verschwörung: Nur so ist es erklärlich, warum niemand so erstickend sein kann wie einer, der sagt, daß er dich liebe. So weit kann es nur auf Grund der angeblichen Liebe kommen, die aus dem Ego kommt. Und zwischen Liebe und Ego ist grundsätzlich keine Beziehung möglich.
Ein religiöser Mensch ist also nicht einer, der sich auf die Suche nach Gott begibt; ein religiöser Mensch ist einer, der sich auf die Suche nach seinem Ich begibt, und je mehr er sich nach ihm umschaut, desto mehr wird er entdecken, daß dieses sein Ich überhaupt nicht existiert! Und am Tage, da das Ich nicht mehr da ist, noch am selben Tage wird für ihn die Tür aufgehen, hinter der sich die Liebe verbirgt.
Dies also ist der letzte Schlüssel: Suche nach dir selbst, nicht nach dem Göttlichen.
Du hast nicht einmal einen Schimmer vom letzten und höchsten Sein. Geh nicht auf die Suche nach dem Göttlichen, weil du nicht die geringste Vorstellung hast, was das Göttliche ist. Wie willst du nach etwas suchen, wovon du nicht einmal eine Vorstellung hast? Wo willst du jemanden finden, von dem du keine Adresse hast? Wo willst du jemanden finden, über den du keinerlei Informationen hast? Wo willst du jemanden suchen, der keinen Anfang hat und kein Ende, jemanden, von dessen Aufenthalt du nicht die geringste Vorstellung hast? Du wirst verrückt werden! Du wirst nicht wissen, wo du suchen sollst. Eines kennst du jedoch: Du kennst dein Ich. Zu allererst also mußt du dieses Ich aufstöbern, nachschauen, was es genau ist, wo es steckt und wer das ist. Und auf deiner Suche danach wirst du überrascht feststellen, daß dieses Ich gar nicht existiert, daß es eine völlige Wahnvorstellung war. Du hattest dir nur eingebildet, es gäbe ein Ich. Es war eine Illusion, die du da genährt hattest.
Eines Tages werdet ihr finden, daß dieses Ich überhaupt niemand ist, da ist keiner da! Da herrscht nur tiefe Stille und Friede, aber da ist kein Ich. Und am Tage, da ihr erkennt, daß kein Ich in euch ist, habt ihr das Ganze erkannt, das, was wirklich da ist: das Sein, die Existenz, das Göttliche.
Nur aus diesem Grunde sage ich, daß die Liebe die Tür zum Göttlichen und das Ego die Tür zur Unwissenheit ist. Die Liebe ist die Tür zum Licht und das Ego ist die Tür zur Finsternis. Dieses Letzte mußte ich noch sagen. Erforscht die Liebe von dieser Warte. Diese Forschungsreise wird beim Ego beginnen und wird mit dem Eintreffen der Liebe enden.
In diese Richtung also gilt es zu forschen. Existiert dieser Schatten von Ego tatsächlich, existiert dieses Ich wirklich? Derjenige, der diese Forschungsreise antritt, wird nicht nur kein Ich finden, sondern wird auch beim Göttlichen ankommen. Wer an den Marterpfahl des Ich angekettet steht, wird sich nicht auf den Ozean des Göttlichen hinauswagen können.
Dies war das Letzte, was ich euch zu sagen hatte. Eigentlich ist dies das Allererste, und das Allerletzte, was es zu sagen gibt. Ich ist das Erste im Leben des Menschen und ich ist das Letzte. Wer ans Ich gefesselt ist, erleidet Schmerz und nachdem er sich vom Ich frei gemacht hat, gelangt er zur Seligkeit. Es gibt keine Geschichte, kein Märchen außer Ich. Es gibt keinen Traum außer Ich. Es gibt keine Lüge außer Ich.
Sucht dieses Ich und die Tore zur Seligkeit können sich auftun. Ist der Fels des Ich erst zerschmettert, werden die Quellen der Liebe zu sprudeln beginnen. Dann wird das Herz von der Musik der Liebe erfüllt werden. Wenn das Herz von Liebe erfüllt ist, setzt eine neue Reise ein, die sich schwer in Worten beschreiben lässt. Diese Reise wird euch mitten ins Zentrum des Lebens führen.
Jetzt bleibt zehn Minuten lang innerlich wach und lauscht ganz still all den Geräuschen um euch her. Bleibt in eurem Innern bewußt. Bleibt innerlich wach und lauscht still weiter. Hört einfach nur hin. Lauscht der Stille des Abends. Und während ihr lauscht, wird sich eine tiefe Leere ausbreiten...
..bevor ich den langen Text weiter lese, möchte ich genau an dieser Stelle etwas sagen:
Zitat:..Die moderne Psychologie wird nicht für Meditation sein, denn Meditation zerstört ihr Geschäft. Ein Mensch der Meditation braucht keine Psychoanalyse. Je tiefer die Meditation geht, umso gesünder wird er. Ein Mensch, der meditiert, entfernt sich von den Gedanken, das macht seine Glückseligkeit aus. ..
"Meditation" bedeutet übersetzt= "in die Mitte bringen"
Für diesen Bewusstseinszustand brauchen wir nicht zwingend im Schneidersitz eine weisse Wand anstarren, sondern es gibt viele wundevolle Techniken, wie wir den Kontakt mit uns selbst - mit unserer Mitte - finden können.
Ich persönlich liebe es im Sommer, mich um den Garten und die Pflanzen zu kümmern. Das ist eine Tätigkeit, wo mein Verstand vollkommen abschalten kann. Es ist vollkommene Meditation für mich. Ich mache einfach, bin im direkten Kontakt mit der Erde und dem Leben darin. .. Auch wenn ich Musik mache, finde ich diese Momente. "Zeit" existiert in solchen nicht mehr. Wir "sind" einfach in dem Moment. Der Verstand "quatscht" nicht mehr dazwischen. Alles ist im Fluss..
Und so auch in einem tiefen Dialog mit uns selbst.
Daheraus schöpfen wir das, was wir in der "Wirklichkeit" erleben dürfen.
...
.. will jetzt in direkten Zitaten flink antworten ... :]
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Charis schrieb:Jeder darf seinen weg selbst finden.
andere wege als dumm zu bezeichnen und dass sie sich schämen sollten klingt jetzt nicht soooo super für ein hoch entwickeltes bewußtsein.
nicht auschließen, sondern einbeziehen... sage ich.
Hmm, also ich scheute mich auch einst, dieses "pöse Wort" in den Mund zu nehmen, dochj wenn wir den Begriff "dumm" mal etwas näher beleuchten, dann bedeutet das nichts Anderes, alsdass eine Person beschrieben wird, die noch schläft. Sie ist "dumpf" in ihrer "Wahrnehmung" .. funktioniert lediglich nach "alten Mustern" und Glaubenssätzen, Dogmen.
Ich finde, wenn wir alle so sein dürfen, wie wir es wollen, dann dürfen wir auch reden und schreiben, wie uns der Schnabel gewachsen ist, oder. :] ..denn ist es nicht so, daß wir im Nachhinein sehr genau fühlen, ob unsere Worte angebracht waren oder nicht.
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MysticWoman schrieb:Beten ohne Liebe ist unecht, hohl, bedeutungslos. Ohne Liebe haben Gebete keinerlei Wert.
So ist es. Und ich würde solch ein Verhalten tatsächlich als "dumm" bezeichnen.
Zitat:Denn auch das Ego kann ohne Weiteres sagen »Ich bin ein Liebender« und »Ich liebe!«
Die Liebe, die aus dem Ego kommt, ist absolut unecht.
nach dem Motto: "L&L" ..
Mit dieser "Ego-Kiste" habe ich auch noch so meine Erkenntnisprobleme. Denn einerseits, wenn ich etwas beschreibe aus eigener Erfahrung oder Sicht, dann muss "ich" ja dieses "ich" auch als "ich" beschreiben.
Denn "wir" haben ja alle vollkommen unterschiedliche Perspektiven "auf die Mitte". .. Habe den feinen Unterschied erkannt, daß es auf das
Gefühl (in der Mitte unserer Brust) ankommt, wie wir miteinander kommunizieren.
Das "Ego" fühlt sich schon im Ansatz ziemlich beklemmend an, finde ich, wohingegen diese "sprudelnde Liebe"
IMMER einfach so gesagt und getan wird .. ohne Berechnung und mit dem Wissen, daß die Worte wohl sind und nicht verletzen.
@Charis, einen "studierten" Psychologen betrachte ich als einen Menschen, der ausschliesslich das berechnet, was er seinen Klienten an "Lebenshilfe" zu bieten vermeint.
Und ob das tasächlich eine Hilfe ist, wage ich, sehr kritisch zu beleuchten.
Es gibt wohl auch in dem Berufsfeld Ausnahmen.
Zitat:♥ Du brauchst nicht aufzusteigen … du brauchst dich nur in deinem Sein in Liebe zu erheben … das ist der Aufstieg. ♥
Alles ist einen Gedanken weit entfernt..