07.07.2012, 09:00
Die Wissenschaft der Involution
Einführung
Eine der grundlegendsten und wichtigsten Fragen der Wissenschaft – und des menschlichen Forschens überhaupt – lautet: Wie entstand das Leben auf der Erde? Insbesondere: Was ist die Herkunft des Menschen?
Das heute vorherrschende Erklärungsmodell gründet sich auf das, was Charles Darwin in seinen Büchern über die Entstehung der Arten und die Abstammung des Menschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hypothese dargelegt hat. Diese Hypothese postuliert, daß die höheren Lebensformen aus den niederen hervorgegangen seien und daß die ersten einzelligen Organismen – durch eine „Biogenese“ – zufällig aus organischer Materie entstanden seien. Der Darwinismus entspringt einem materialistischen Weltbild, denn seine Grundannahmen lauten: „Leben entstand aus Materie“, und „Alles Existierende“ – auch Leben und Bewußtsein – ist eine Funktion materieller Energie und läßt sich mit den Gesetzen der Materie erklären.“
Historisch betrachtet, war der Darwinismus eine Reaktion auf die bibelfundamentalistische Lehrmeinung der Kirchen, die über Jahrhunderte hinweg mit Bevormundung und totalitärer Gewalt durchgesetzt worden war. Im 19. Jahrhundert waren die Aufklärung und die geistige Emanzipation so weit fortgeschritten, daß es möglich war, nichtkirchliche Meinungen zumindest ohne Lebensgefahr zu veröffentlichen. Aber wie so oft, schlug das Pendel auch hier vom einen Extrem zum anderen aus: vom fundamentalistischen Kreationismus zum materialistischen Darwinismus. Alles, was nicht wissenschaftlich (= rational) erfaßbar war, galt plötzlich als irrational und somit als irreal. Dies bezog – und bezieht – sich insbesondere auf jegliche Form von Kreationismus („Schöpfungsglauben“).
Der fundamentalistische Kreationismus, der im Namen der Bibel (und von anderen auch im Namen des Korans) vertreten wird, besagt, Gott habe die Welt und den Menschen vor siebentausend Jahren erschaffen; danach sei es im Paradies zum Sündenfall gekommen, und die Menschheit brauche nun genau jene Erlösung, die sie, die Verfechter dieses Glaubens, verkünden. Der Kreationismus wird also auf eine absolute Weise mit einer dogmatischen Heilslehre verbunden, und alle anderen Bibelerklärungen und erst recht alle anderen Religionen werden als eine Ausgeburt des Teufels bezeichnet, jener bösen Macht, die auch den Sündenfall im Paradies provoziert habe.
Heute kommt die vehementeste – und beste – Kritik am Evolutionsglauben von der Seite der Kreationisten. Diese Kontroverse ist derart ausschließlich und „schwarz-weiß“, daß viele Menschen, auch Intellektuelle, meinen, der Kreationismus sei die einzige Alternative zum Darwinismus. Da sie den Kreationismus mit seinem Dogmatismus ablehnen, bekennen sie sich – meistens ohne weitere Fragen – zum „wissenschaftlich“ abgesegneten Glauben des Darwinismus.
Die Notwendigkeit neuer Erklärungsmodelle
Die Theorie der Involution ist ein Erklärungsmodell, das den Kreationismus und den Darwinismus kritisch betrachtet, einerseits, um die ideologische Einseitigkeit dieser zwei antagonistischen Extreme zu erkennen und zu überwinden, andererseits auch, um von beiden Seiten zu lernen und auf ihren Forschungsergebnissen aufzubauen.
Die Evolutionstheorie ist in keiner Weise bewiesen, ja sie ist nicht einmal wissenschaftlich, denn es gibt kein theoretisches Modell, das zeigen würde, wie Einzeller zu Mehrzellern, Fische zu Amphibien, Amphibien zu Reptilien und Reptilien zu Vögeln und zu Säugetieren werden können. Hätte diese evolutionäre Entwicklung – angeblich über die Akkummulierung vieler kleiner, vorteilhafter Genmutationen – stattgefunden, müßte es z.B. Übergangsformen geben, die zu 95 % Reptil und zu 5 % Säugetier sind, dann zu 90 % Reptil und zu 10 % Säugetier, usw. Solche kuriosen Formen lassen sich jedoch nirgendwo im gesamten Fossilbestand finden und wären auch auf keiner Stufe lebensfähig gewesen. (Dies ist nur eines von vielen Argumenten gegen die materialistische Evolutionstheorie.)
Aber auch der Kreationismus ist in keiner Weise bewiesen. Erstens ist die Annahme, Gott habe die Welt vor siebentausend Jahren erschaffen, nur eine von vielen möglichen Interpretationen der biblischen Genesis, und nicht einmal die plausibelste. Zwischen dem Sieben-Tage-Schöpfungsbericht und der Adam-und-Eva-Geschichte bestehen einige markante Widersprüche, die von den Kreationisten nur mit viel Mühe zurechtgebogen werden können. Die dogmatische Heilslehre, die von diesem (konstruierten) Schöpfungsszenario abgeleitet wird, führt zu unversöhnlichen Absolutheitsansprüchen, auf deren Grundlage gezwungenermaßen alle anderen Konfessionen und Religionen verteufelt werden müssen. An diesen Früchten ist zu erkennen, daß hinter den fundamentalistischen Glaubensformen ein trennender Geist und nicht der Geist des allumfassenden Gottes wirkt.
Während die Kontroverse zwischen Darwinisten und Kreationisten anhält und sogar noch verschärft wird, sollten aufgeschlossene Forscher beide Seiten ernst nehmen, aber nicht dort stehen bleiben und, von deren Erkenntnissen ausgehend, nach neuen Theorien suchen, die nicht materialistisch und auch nicht religiös-fundamentalistisch sind, die also über den Darwinismus und Kreationismus hinausgehen.
Eine solche weiterführende Theorie ist das Erklärungsmodell der Involution.
Die philosophischen Grundlagen
Das Erklärungsmodell der Involution besagt, daß das „Niedere“ nicht das „Höhere“ hervorbringt, sondern das „Höhere“ das „Niedere“. Laut der Evolutionstheorie gab es am Anfang nur Materie; aus Materie sei alles hervorgegangen, auch das „Leben“, angefangen mit den ersten primitiven Organismen, aus denen sich allmählich die höheren, komplexeren Lebensformen entwickelt haben sollen; aus den Primaten seien primitive Affenmenschen hervorgegangen, die dann, als ihr Gehirn genügend groß geworden war, Bewußtsein und Selbstwahrnehmung entwickelten; so sei das Tier Mensch geworden.
Bewußtsein wird in der Evolutionstheorie als ein Produkt des Gehirns angesehen, vergleichbar mit Holz, das plötzlich – wenn der Funke springt – über die Energie des Feuers (Bewußtsein) Licht (Gedanken) und Hitze (Emotionen) produziert. Wir haben es hier also mit einem Weltbild zu tun, in dem die Materie als die absolute Realität gilt. Der Materialismus, so gern ihn seine Anhänger als „objektiv“ und „wissenschaftlich“ bezeichnen, ist ebenfalls ein Glaubenssystem, das etwas Absolutes postuliert, nämlich die Absolutheit der Materie (als „Energie“ der Non-Dualität).
Das Erklärungsmodell der Involution sagt, daß Bewußtsein – und nicht Materie – der Ursprung von allem ist. Philosophisch gesprochen: Der absolute Hintergrund aller Relativität und Dualität ist nicht eine abstrakte Non-Dualität von Energie (Materie), sondern die „In-Dividualität“, wörtlich: das „un-teilbare“ (= ewige, spirituelle) Sein, das immer ein Bewußt-Sein ist. Denn alles, was existiert, ist direkt oder indirekt auch im Urgrund vorhanden. Da es in der Schöpfung Bewußtsein gibt, muß es vom Urgrund ausgegangen sein und folglich auch „dort“ vorhanden sein. Sowohl im Relativen (in der Schöpfung mit allen Geschöpfen) als auch im Absoluten (Gott in „seiner“ immanenten und transzendenten Präsenz) ist Individualität („unteilbares, ewiges Bewußtsein“) das ureigene Charakteristikum.
Ursprung von Leben und Kosmos aus der Sicht der Involution
Jedes Weltbild muß von einem ursprünglichen, absoluten Urgrund ausgehen. Für den Darwinismus ist dies die Materie in ihrer abstrakten Urform als Energie. Für den Kreationismus ist es ein Schöpfer, der sich nur über eine einzige, konfessionell definierte Heilslehre offenbart.
Aus der Sicht der Involution ist der Urgrund das „allumfassende Bewußtsein“, das alles Relative in sich vereint. Alles Relative (alles Geschaffene) ist letztlich „Bewußtsein“, d. h. individuelle Wesenheit, da das Absolute (Gott) ebenfalls – im wörtlichen Sinn – individuell ist: „unteilbar und ungeteilt“. Das heißt, Gott als absolute Individualität ist sowohl transzendent als auch immanent allgegenwärtig und ist nicht in Vergangenheit und Zukunft aufgeteilt. (Bewußtsein ist in seiner Essenz also nicht Raum und Zeit unterworfen. Das gilt natürlich für Gottes Bewußtsein, aber auch für unseres!)
Und so geschieht „Schöpfung“:
Aus dem absoluten, ewigen Hintergrund der Individualität Gottes und aller Geistwesen entstehen (in zyklischen Kreisläufen) Urmaterie und Kosmos durch eine „interdimensionale Evolution“ (= Involution) von den höheren, weniger verdichteten Materieebenen bis hinunter in die Dimension der dichtesten Materie. Während das Ewige immer im „Hintergrund“ (immanent und transzendent) präsent ist, entstehen durch eine göttliche Schöpfung Raum und Zeit (= Universum) und darin zuerst die höchste, am wenigsten verdichtete Dimensionswelt. Dieser höchste „Himmel“ enthält potentiell alle anderen Parallelwelten, die dann, im Lauf der Zeit – oder richtiger: im Lauf von Raum und Zeit – über „Involution“ eine aus der anderen heraus entfaltet werden. Die meisten Mysterientraditionen sprechen hier grundlegend von sieben Dimensionsebenen.
Das Erklärungsmodell der Involution geht von der Absolutheit der Individualität (und nicht von der Absolutheit der Materie) aus und akzeptiert die Multidimensionalität des Kosmos: Bewußtsein und Leben als Urprinzip sind absolute, ewige Realitäten; die verschiedenen Lebenswelten (Dimensionen) und Lebewesen entstehen als „Abbild“ nach den prägenden „Vorbildern“ der nächsthöheren Dimension, letztlich nach dem Urbild des absoluten Bewußt-Seins.
Etwas vereinfacht ausgedrückt: „Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild.“
Definitionen
Die Evolutionstheorie besagt, daß das „Höhere“ aus dem Nächstniederen hervorgegangen ist, mit Materie als ursprünglicher Grundlage. Die Involutionstheorie besagt, daß das „Niedere“ aus dem Nächsthöheren hervorgegangen ist, mit Bewußtsein als Ursprung und Urgrund.
Involution läßt sich also definieren als „interdimensionale, kosmisch-herabsteigende Evolution, gesteuert und vollzogen durch geistige Impulse, die die Materie beseelen und formen; eine kosmisch-hierarchische Schöpfung von der höchsten, am wenigsten verdichteten Dimensionswelt bis hin zur Welt mit dreidimensional verdichteten Planeten und Körpern“. Involution bedeutet, daß Geist über der Materie steht und daß Schöpfung geschieht, wenn Geistwesen in die Materie gehen (aus welchen Gründen auch immer) und mit ihrer Bewußtseinsausrichtung Schicksale und ganze Welten formen.
Materie wird in diesem Erklärungsmodell definiert als eine ewige Energie, die vergängliche materielle Formen („Körper“) hervorbringt (von Licht- und Himmelskörpern bis hin zu irdischen Tier- und Pflanzenkörpern), und zwar unter dem prägenden und „beseelenden“ Einfluß des spirituellen Urgrundes, des ewigen, individuellen Bewußtseins (in einem Zusammenspiel von Gottes Bewußtsein und dem Bewußtsein der Geistwesen).
Bewußtsein ist demnach nicht das Produkt eines „genügend großen“ Gehirns. Bewußtsein ist eine eigene, von Materie unabhängige Realität, genauso wie Licht eine von Schatten unabhängige Realität ist.
Wenn Materie bzw. Energie die absolute Realität wäre, gäbe es letztlich keinen freien Willen – was im Materialismus auch geglaubt wird, sowohl in profanen als auch in okkulten Kreisen. Materialistische Weltbilder sind immer atheistisch und gottlos.
Das Erklärungsmodell der Involution betrachtet den Kosmos aus einer theistischen Sicht, was nicht gleichbedeutend ist mit einer mono-theistischen Sicht. „Theismus“ bezieht sich auf eine Offenbarung und Erkenntnis, die Gott als absolute, allumfassende Individualität wahrnimmt. „Monotheismus“ bezieht sich auf Konfessionen, die eine relative Gottesform verabsolutieren und als die einzig wahre deklarieren. (Letzterem entspringen alle Formen von fundamentalistischem Kreationismus)
Weiterführende Quellen
Das Erklärungsmodell der Involution entspricht in seinem Kern den mythologischen Weltbildern aller alten Kulturen, allen offenbarten Botschaften und auch der mystischen Schau vieler Seher, Propheten, Schamanen und Brahmanen. Es erklärt die Phänomene „Leben“ und „Bewußtsein“ sowie die Herkunft des Menschen auf eine plausible Weise und wird auch von den Erkenntnissen der modernen Parapsychologie, Metaphysik und Quantenphysik unterstützt.
Eine grundlegende, zusammenfassende Darstellung dieser Zusammenhänge findet sich z. B. in den Werken von Armin Risi, insbesondere in seiner Trilogie „Der multidimensionale Kosmos“, im Buch „Das kosmische Erbe“ und in „Licht wirft keinen Schatten“ sowie – auf Englisch – im dritten Teil seines Buches „TranscEnding the Global Power Game — The Cosmic Background of Past and Present History“; überall mit ausführlichen Literaturhinweisen.
Quelle und weitere Infos: http://science-of-involution.org/de/Involution.html
Einführung
Eine der grundlegendsten und wichtigsten Fragen der Wissenschaft – und des menschlichen Forschens überhaupt – lautet: Wie entstand das Leben auf der Erde? Insbesondere: Was ist die Herkunft des Menschen?
Das heute vorherrschende Erklärungsmodell gründet sich auf das, was Charles Darwin in seinen Büchern über die Entstehung der Arten und die Abstammung des Menschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Hypothese dargelegt hat. Diese Hypothese postuliert, daß die höheren Lebensformen aus den niederen hervorgegangen seien und daß die ersten einzelligen Organismen – durch eine „Biogenese“ – zufällig aus organischer Materie entstanden seien. Der Darwinismus entspringt einem materialistischen Weltbild, denn seine Grundannahmen lauten: „Leben entstand aus Materie“, und „Alles Existierende“ – auch Leben und Bewußtsein – ist eine Funktion materieller Energie und läßt sich mit den Gesetzen der Materie erklären.“
Historisch betrachtet, war der Darwinismus eine Reaktion auf die bibelfundamentalistische Lehrmeinung der Kirchen, die über Jahrhunderte hinweg mit Bevormundung und totalitärer Gewalt durchgesetzt worden war. Im 19. Jahrhundert waren die Aufklärung und die geistige Emanzipation so weit fortgeschritten, daß es möglich war, nichtkirchliche Meinungen zumindest ohne Lebensgefahr zu veröffentlichen. Aber wie so oft, schlug das Pendel auch hier vom einen Extrem zum anderen aus: vom fundamentalistischen Kreationismus zum materialistischen Darwinismus. Alles, was nicht wissenschaftlich (= rational) erfaßbar war, galt plötzlich als irrational und somit als irreal. Dies bezog – und bezieht – sich insbesondere auf jegliche Form von Kreationismus („Schöpfungsglauben“).
Der fundamentalistische Kreationismus, der im Namen der Bibel (und von anderen auch im Namen des Korans) vertreten wird, besagt, Gott habe die Welt und den Menschen vor siebentausend Jahren erschaffen; danach sei es im Paradies zum Sündenfall gekommen, und die Menschheit brauche nun genau jene Erlösung, die sie, die Verfechter dieses Glaubens, verkünden. Der Kreationismus wird also auf eine absolute Weise mit einer dogmatischen Heilslehre verbunden, und alle anderen Bibelerklärungen und erst recht alle anderen Religionen werden als eine Ausgeburt des Teufels bezeichnet, jener bösen Macht, die auch den Sündenfall im Paradies provoziert habe.
Heute kommt die vehementeste – und beste – Kritik am Evolutionsglauben von der Seite der Kreationisten. Diese Kontroverse ist derart ausschließlich und „schwarz-weiß“, daß viele Menschen, auch Intellektuelle, meinen, der Kreationismus sei die einzige Alternative zum Darwinismus. Da sie den Kreationismus mit seinem Dogmatismus ablehnen, bekennen sie sich – meistens ohne weitere Fragen – zum „wissenschaftlich“ abgesegneten Glauben des Darwinismus.
Die Notwendigkeit neuer Erklärungsmodelle
Die Theorie der Involution ist ein Erklärungsmodell, das den Kreationismus und den Darwinismus kritisch betrachtet, einerseits, um die ideologische Einseitigkeit dieser zwei antagonistischen Extreme zu erkennen und zu überwinden, andererseits auch, um von beiden Seiten zu lernen und auf ihren Forschungsergebnissen aufzubauen.
Die Evolutionstheorie ist in keiner Weise bewiesen, ja sie ist nicht einmal wissenschaftlich, denn es gibt kein theoretisches Modell, das zeigen würde, wie Einzeller zu Mehrzellern, Fische zu Amphibien, Amphibien zu Reptilien und Reptilien zu Vögeln und zu Säugetieren werden können. Hätte diese evolutionäre Entwicklung – angeblich über die Akkummulierung vieler kleiner, vorteilhafter Genmutationen – stattgefunden, müßte es z.B. Übergangsformen geben, die zu 95 % Reptil und zu 5 % Säugetier sind, dann zu 90 % Reptil und zu 10 % Säugetier, usw. Solche kuriosen Formen lassen sich jedoch nirgendwo im gesamten Fossilbestand finden und wären auch auf keiner Stufe lebensfähig gewesen. (Dies ist nur eines von vielen Argumenten gegen die materialistische Evolutionstheorie.)
Aber auch der Kreationismus ist in keiner Weise bewiesen. Erstens ist die Annahme, Gott habe die Welt vor siebentausend Jahren erschaffen, nur eine von vielen möglichen Interpretationen der biblischen Genesis, und nicht einmal die plausibelste. Zwischen dem Sieben-Tage-Schöpfungsbericht und der Adam-und-Eva-Geschichte bestehen einige markante Widersprüche, die von den Kreationisten nur mit viel Mühe zurechtgebogen werden können. Die dogmatische Heilslehre, die von diesem (konstruierten) Schöpfungsszenario abgeleitet wird, führt zu unversöhnlichen Absolutheitsansprüchen, auf deren Grundlage gezwungenermaßen alle anderen Konfessionen und Religionen verteufelt werden müssen. An diesen Früchten ist zu erkennen, daß hinter den fundamentalistischen Glaubensformen ein trennender Geist und nicht der Geist des allumfassenden Gottes wirkt.
Während die Kontroverse zwischen Darwinisten und Kreationisten anhält und sogar noch verschärft wird, sollten aufgeschlossene Forscher beide Seiten ernst nehmen, aber nicht dort stehen bleiben und, von deren Erkenntnissen ausgehend, nach neuen Theorien suchen, die nicht materialistisch und auch nicht religiös-fundamentalistisch sind, die also über den Darwinismus und Kreationismus hinausgehen.
Eine solche weiterführende Theorie ist das Erklärungsmodell der Involution.
Die philosophischen Grundlagen
Das Erklärungsmodell der Involution besagt, daß das „Niedere“ nicht das „Höhere“ hervorbringt, sondern das „Höhere“ das „Niedere“. Laut der Evolutionstheorie gab es am Anfang nur Materie; aus Materie sei alles hervorgegangen, auch das „Leben“, angefangen mit den ersten primitiven Organismen, aus denen sich allmählich die höheren, komplexeren Lebensformen entwickelt haben sollen; aus den Primaten seien primitive Affenmenschen hervorgegangen, die dann, als ihr Gehirn genügend groß geworden war, Bewußtsein und Selbstwahrnehmung entwickelten; so sei das Tier Mensch geworden.
Bewußtsein wird in der Evolutionstheorie als ein Produkt des Gehirns angesehen, vergleichbar mit Holz, das plötzlich – wenn der Funke springt – über die Energie des Feuers (Bewußtsein) Licht (Gedanken) und Hitze (Emotionen) produziert. Wir haben es hier also mit einem Weltbild zu tun, in dem die Materie als die absolute Realität gilt. Der Materialismus, so gern ihn seine Anhänger als „objektiv“ und „wissenschaftlich“ bezeichnen, ist ebenfalls ein Glaubenssystem, das etwas Absolutes postuliert, nämlich die Absolutheit der Materie (als „Energie“ der Non-Dualität).
Das Erklärungsmodell der Involution sagt, daß Bewußtsein – und nicht Materie – der Ursprung von allem ist. Philosophisch gesprochen: Der absolute Hintergrund aller Relativität und Dualität ist nicht eine abstrakte Non-Dualität von Energie (Materie), sondern die „In-Dividualität“, wörtlich: das „un-teilbare“ (= ewige, spirituelle) Sein, das immer ein Bewußt-Sein ist. Denn alles, was existiert, ist direkt oder indirekt auch im Urgrund vorhanden. Da es in der Schöpfung Bewußtsein gibt, muß es vom Urgrund ausgegangen sein und folglich auch „dort“ vorhanden sein. Sowohl im Relativen (in der Schöpfung mit allen Geschöpfen) als auch im Absoluten (Gott in „seiner“ immanenten und transzendenten Präsenz) ist Individualität („unteilbares, ewiges Bewußtsein“) das ureigene Charakteristikum.
Ursprung von Leben und Kosmos aus der Sicht der Involution
Jedes Weltbild muß von einem ursprünglichen, absoluten Urgrund ausgehen. Für den Darwinismus ist dies die Materie in ihrer abstrakten Urform als Energie. Für den Kreationismus ist es ein Schöpfer, der sich nur über eine einzige, konfessionell definierte Heilslehre offenbart.
Aus der Sicht der Involution ist der Urgrund das „allumfassende Bewußtsein“, das alles Relative in sich vereint. Alles Relative (alles Geschaffene) ist letztlich „Bewußtsein“, d. h. individuelle Wesenheit, da das Absolute (Gott) ebenfalls – im wörtlichen Sinn – individuell ist: „unteilbar und ungeteilt“. Das heißt, Gott als absolute Individualität ist sowohl transzendent als auch immanent allgegenwärtig und ist nicht in Vergangenheit und Zukunft aufgeteilt. (Bewußtsein ist in seiner Essenz also nicht Raum und Zeit unterworfen. Das gilt natürlich für Gottes Bewußtsein, aber auch für unseres!)
Und so geschieht „Schöpfung“:
Aus dem absoluten, ewigen Hintergrund der Individualität Gottes und aller Geistwesen entstehen (in zyklischen Kreisläufen) Urmaterie und Kosmos durch eine „interdimensionale Evolution“ (= Involution) von den höheren, weniger verdichteten Materieebenen bis hinunter in die Dimension der dichtesten Materie. Während das Ewige immer im „Hintergrund“ (immanent und transzendent) präsent ist, entstehen durch eine göttliche Schöpfung Raum und Zeit (= Universum) und darin zuerst die höchste, am wenigsten verdichtete Dimensionswelt. Dieser höchste „Himmel“ enthält potentiell alle anderen Parallelwelten, die dann, im Lauf der Zeit – oder richtiger: im Lauf von Raum und Zeit – über „Involution“ eine aus der anderen heraus entfaltet werden. Die meisten Mysterientraditionen sprechen hier grundlegend von sieben Dimensionsebenen.
Das Erklärungsmodell der Involution geht von der Absolutheit der Individualität (und nicht von der Absolutheit der Materie) aus und akzeptiert die Multidimensionalität des Kosmos: Bewußtsein und Leben als Urprinzip sind absolute, ewige Realitäten; die verschiedenen Lebenswelten (Dimensionen) und Lebewesen entstehen als „Abbild“ nach den prägenden „Vorbildern“ der nächsthöheren Dimension, letztlich nach dem Urbild des absoluten Bewußt-Seins.
Etwas vereinfacht ausgedrückt: „Gott schuf den Menschen nach seinem Abbild.“
Definitionen
Die Evolutionstheorie besagt, daß das „Höhere“ aus dem Nächstniederen hervorgegangen ist, mit Materie als ursprünglicher Grundlage. Die Involutionstheorie besagt, daß das „Niedere“ aus dem Nächsthöheren hervorgegangen ist, mit Bewußtsein als Ursprung und Urgrund.
Involution läßt sich also definieren als „interdimensionale, kosmisch-herabsteigende Evolution, gesteuert und vollzogen durch geistige Impulse, die die Materie beseelen und formen; eine kosmisch-hierarchische Schöpfung von der höchsten, am wenigsten verdichteten Dimensionswelt bis hin zur Welt mit dreidimensional verdichteten Planeten und Körpern“. Involution bedeutet, daß Geist über der Materie steht und daß Schöpfung geschieht, wenn Geistwesen in die Materie gehen (aus welchen Gründen auch immer) und mit ihrer Bewußtseinsausrichtung Schicksale und ganze Welten formen.
Materie wird in diesem Erklärungsmodell definiert als eine ewige Energie, die vergängliche materielle Formen („Körper“) hervorbringt (von Licht- und Himmelskörpern bis hin zu irdischen Tier- und Pflanzenkörpern), und zwar unter dem prägenden und „beseelenden“ Einfluß des spirituellen Urgrundes, des ewigen, individuellen Bewußtseins (in einem Zusammenspiel von Gottes Bewußtsein und dem Bewußtsein der Geistwesen).
Bewußtsein ist demnach nicht das Produkt eines „genügend großen“ Gehirns. Bewußtsein ist eine eigene, von Materie unabhängige Realität, genauso wie Licht eine von Schatten unabhängige Realität ist.
Wenn Materie bzw. Energie die absolute Realität wäre, gäbe es letztlich keinen freien Willen – was im Materialismus auch geglaubt wird, sowohl in profanen als auch in okkulten Kreisen. Materialistische Weltbilder sind immer atheistisch und gottlos.
Das Erklärungsmodell der Involution betrachtet den Kosmos aus einer theistischen Sicht, was nicht gleichbedeutend ist mit einer mono-theistischen Sicht. „Theismus“ bezieht sich auf eine Offenbarung und Erkenntnis, die Gott als absolute, allumfassende Individualität wahrnimmt. „Monotheismus“ bezieht sich auf Konfessionen, die eine relative Gottesform verabsolutieren und als die einzig wahre deklarieren. (Letzterem entspringen alle Formen von fundamentalistischem Kreationismus)
Weiterführende Quellen
Das Erklärungsmodell der Involution entspricht in seinem Kern den mythologischen Weltbildern aller alten Kulturen, allen offenbarten Botschaften und auch der mystischen Schau vieler Seher, Propheten, Schamanen und Brahmanen. Es erklärt die Phänomene „Leben“ und „Bewußtsein“ sowie die Herkunft des Menschen auf eine plausible Weise und wird auch von den Erkenntnissen der modernen Parapsychologie, Metaphysik und Quantenphysik unterstützt.
Eine grundlegende, zusammenfassende Darstellung dieser Zusammenhänge findet sich z. B. in den Werken von Armin Risi, insbesondere in seiner Trilogie „Der multidimensionale Kosmos“, im Buch „Das kosmische Erbe“ und in „Licht wirft keinen Schatten“ sowie – auf Englisch – im dritten Teil seines Buches „TranscEnding the Global Power Game — The Cosmic Background of Past and Present History“; überall mit ausführlichen Literaturhinweisen.
Quelle und weitere Infos: http://science-of-involution.org/de/Involution.html