08.02.2022, 16:01
Die weisse Stadt der Zentralsonne
Das Himmlische Jerusalem
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Die folgenden Aufzeichnungen enthalten eine lebendige Seelenerfahrung die, wie die Erzählerin hofft, allen Wahrheitssuchenden
des Unbekannten von Nutzen sein wird. Es handelt sich hier um eine wahre Aufzeichnung einer wirklichen Seelenerfahrung einer
zeitweilig befreiten Seele, und nicht um eine Dichtung oder Einbildungskraft eines sensationslüsternden Schriftstellers. Die besch-
schriebene Stadt soll mit der Stadt identisch sein, die von Johannes in der Offenbarung als von dem Himmel herunterkommend,
dass neue Jerusalem, erwähnt wird. Mit anderen Worten,es handelt sich um eine himmlische Stadt, in welche die befreite Seele
an einem gewissen Zeitpunkt ihrer Entwicklung, als Meister eintreten wird. Das neue Jerusalem - Ort des Höchsten Friedens
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"Und nichts Unreines soll in sie eingehen"
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Ich hatte eine Seite in meinem Lebensbuch umgewendet. Die Lebensenergie entströmte schnell meinen erschöpften Körper, als ich mich zur Ruhe niederlegte und meine Augen zum Schlaf schloss, zum Schlaf des Todes wie ich damals dachte. Die Seite die ich soeben umwandte, enthielt eine Aufzeichnung der traurigsten unter vielen traurigen Episoden. Die Aufzeichnung war bis auf den letzten Buchstaben des letzten Wortes voll von lebendig dargestellter Seelenqual und Verzweifelung Armut und Niedergeschlagenheit und nur hier und dort leuchtete ein schwacher Hoffnungsstrahl auf die ferne Zukunft. Ich dachte an ein Gedicht, dass ich einst gelesen hatte, worin eine sterbende Mutter den Wunsch ausdrückte, dass ihr ehe sie in die Herrlichkeit des Himmels eintreten würde, noch gestattet werden möge, in ihrem Grab zu liegen und eine Weile zu ruhn. Auch ich wünschte mir den gleichen Segen, denn ich war, ach so müde.
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Der Schall weitentfernter Musik drang in mein Ohr und als ich lauschte, siehe da hatte sich alles in einem Augenblick geändert. Zunächst konnte ich die Gegenstände nicht klar unterscheiden, denn mein Auge schien von den Tränen getrübt zu sein die ich vergossen hatte, aber hier vor mir breitete sich eine unausprechliche Herrlichkeit aus ! Die Herrlichkeit enthüllte sich allmählich und ich sah zuerst eine Atmosphäre in der zarten Rosenfarbe einer Meeresmuschel und so mit der Lebensessenz gesättigt, dass mein erster Gedanke war : Sicherlich kann ich mich vom Boden erheben und schweben, dass Gesetz der Schwerkraft muss hier aufgehoben sein. Hinauf sah ich, dass ich mich inmitten einer großen Stadt befand und meine Füße auf einer reinen weißen, durchsichtigen Substanz ruhten. Darunter und durch dieselbe konnte ich Sternenbilder am Firmament sehen, welche mir von jeher vertraut waren. Nicht länger waren Grenzen gesetzt , Hindernisse stellten sich meiner Vision nicht länger in den Weg und eines bestimmten Willenaktes konnte ich jene Vision lenken und leiten.
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Alleen verliefen rings um mich herum, zu beiden Seiten standen Bauwerke aus reiner weißen Substanz. Die Bauwerke hatten goldene Dächer, welche nicht auf Mauern, sondern auf mächtigen Säulen vielgestaltiger Art ruhten. Viele dieser Säulen waren durch schleierartige, weiße Vorhänge miteinander verbunden, welche in der Mitte durch große goldene Sterne oder andere geometrische Figuren zusammengerafft waren. Die Stockwerke der Gebäude waren von derselben schillernden weißen Substanz. Zwischen einigen der Säulen befanden sich Gruppen von Bildhauerwerken, jede Einzelne schien aus einer einzigen rosafarbigen Perle gemeißelt zu sein. Zwischen den anderen Säulen waren mystische Figuren in den zartesten Schattierungen von Violett, Blau und Rosa zu erkennen, von denen jede wie durch ein verborgenes Licht erhellt glühte. In der Mitte eines der Gebäude, die aus diesen behängten Säulen gebildet waren, stand auf einem Fuße eine silberweiße durchsichtige Kugel, von welcher unzählige Lichtstrahlen ausgingen. Ich kam zu der Überzeugung, dass diese Lichtstrahlen in mystischer Weise mit menschlichen Wesen in Beziehung standen, welche die Stadt bewohnten, die ich aber noch nicht zu sehen vermochte. Alsdann stand ich einer Säulenreihe gegenüber, die ein Viereck bildete und ein Dreieck in sich einschloss. Durch eine Öffnung zwischen zwei der Säulen die oben mit einer Fülle Blumen bedeckt waren, trat ich ein. Ein Lichtschimmer der aus einer mächtigen Kugel oder Sonne in der Mitte des Dreiecks hervorbrach, umfing mich und ich empfand ein seltsames Verlangen, in das austrahlende Licht einzutreten. Ich folgte diesem Antrieb und befand mich in jener Dunkelheit, welche jedoch absolutes Licht war. Worte sind völlig unzulänglich, um die Empfindung des Eins-Seins mit allen Dingen und Wesen zu beschreiben, die jetzt über mich kamen. Es war mir, als ob meine Hand auf dem Puls der schöpferischen Macht läge und ich vollkommen wahrnehmen könnte, dass im ganzen All nur Ein Herz in vollkommenen Rhytmus schlug. Ich wusste aber auch, dass ich mich sofort zurückziehen musste, die erzeugte Kraft war zu groß für mich, als das ich sie hätte ertragen können.
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Ich ging eine kurze Strecke weiter und befand mich vor einem Gebilde das zunächst eine große, runde Kuppel aus reinem, weißem Kristall zu sein schien. Als ich sie betrachtete , leuchtete die Kuppel in noch blendenderm Licht und ich sah, dass sie eine spiralförmige Teppe überdachte, die immer kleiner wurde, bis sie die Kuppel erreichte. An ihrem höchsten Punkt thronte ein mächtiges Auge. Auf das göttliche Licht das dieses ausstrahlte, konnte ich meinen Blick nicht richten und ich schloss deshalb meine Augen. Dann hörte ich eine leise Stimme, die offenbar von dem Auge kam, die Worte sprechen : "Mein Kind gleich wie ich durch Runden des Leidens emporgestiegen bin, so musst auch du zu Mir emporklimmen". Ich erblickte dann auf die emporsteigende Treppe und bemerkte, dass auf jeder Wendung karmesinrote Flecken sich befanden, die wie lebendiges Feuer aufblitzten und erglühten. Ich trat näher und stellte fest, dass es Flecken menschliches Blutes waren. Bekümmert wandte ich mich ab von dem Gedanken erfüllt, dass ich unmöglich jemals fähig sein würde, eine solche Höhe zu erreichen, wie sie diejenigen erreicht haben müssen, die die Treppen erklommen hatten. Und so ging ich weiter bis ich an etwas kam, dass einem einzigen langen , schmalen, weißen Stein glich, der einen mächtigen Abgrund überbrückte. Ich schreckte einen Augenblick zurück, aber bald sah ich, dass das was böse Geister zu seien schienen, die in jenem Abgrund gepeinigt wurden, in Wirklichkeit Feuergeister oder Feuerelemte waren. Sie schienen damit beschäftigt zu sein, winzige Partikelchen Goldes von einer roten Substanz zu trennen und das feine Gold erhob sich in einem gewaltigen Sprühregen von glitzernder Schönheit, der in vollkommenen Rhytmus aufstieg und niederrauschte. Ich überschritt die schmale Brücke und vernahm bald darauf einen Ton, der wie Meeresrauschen klang. Ich bog in einen Nebenpfad ein, der einem Binnensee glich. Seine Wellen schienen den weißen Sand an seinem Ufer niemals zu erreichen. Durch eine innere Kraft wurden sie zurückgezogen und wälzten sich rollend zu einem gemeinsamen Zentrum, wobei sie mächtige Wolken feinen weißen Sprühregens in die rosafarbene Atmosphäre emporschleuderten. Der Sprühregen gewann Ähnlichkeit mit einem Schleier, der eine neblige menschliche Gestalt teilweise verbag.
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Wiederum hörte ich ein leises Murmeln von Stimmen und als ich mich umdrehte, erreichte ich bald einen Teil der Stadt, wo eine ganz unbeschreibliche Pflanzenwelt sich auftat. Derartige Blumen, Bäume, Farne und Gräser hat man sicher noch nie auf Erden gesehen. Es gab keine sehr dunkel gefärbten Blumen, meist waren sie weiß, hier und da leicht blau und rosa, violett und goldig gefärbt. Die grünen Blätter der Bäume und der Gräser funkelten, als wären sie mit Diamantenstaub bedeckt. Jeder Grashalm war ein kleines bewusstes Leben, und wenn ich auch keine Worte hörte, so fand doch ein Gedankenaustausch zwischen ihnen und mir statt. Ich ging ein Stückchen weiter und bemerkte, dass meine Fußtritte keine Eindrücke hinterließen und das jeder Grashalm über den ich ging, mit einem Ton gleich einem gedämpften Lachen sich wieder aufrichtete. Ich stand bei einer großen schönen weißen Lilie und wollte sie gerade abpflücken, als ich eine leise, liebliche Stimme sagen hörte : "Verletze mich nicht meine Schwester". Als die letzten beiden Worte an mein Ohr drangen, strich eine Welle der Liebe, des Mitleids und der Kammeradschaft über mich hin und ich erkannte, dass alle Formen des Pflanzenreiches um mich herum lebendige, selbstbewusste Weseneinheiten waren. Ich lauschte, die mächtigen Säulen, die Gebäude, die Bäume, die Luft selbst waren lebendig und durchdrungen von leisen Liebestönen. Ich ging weiter von Baum zu Baum zur Blume und fing alles was ich konnte, von ihrem sanften Flüstern auf, als mich plötzlich ein unaussprechliches Sehnen nach menschlicher Gesellschaft überfiel. Noch ehe ich Zeit hatte diesen Wunsch vollkommen in mir zu gestalten, sagte neben mir eine tiefe, starke Stimme : "Ich bin hier liebes Herz, aber ich konnte nicht sichtbar werden, bevor du nach mir verlangst". Ich wandte mich um um zu sehen und die Kraft meines Herzens schien bei jenen Umblicken von mir zu weichen. Eine Gestalt stand nahe bei mir, die Gestalt eines edlen und hoheitsvollen Mannes, gekleidet in ein Gewand aus goldenen Stoff, dass in der Mitte der Brust durch einen großen blitzenden Rubin zusammengehalten wurde, in dessen Zentrum sich eine sonderbare Hieroglyphe befand. Als ich meinen Blick in jene tiefen, suchenden Augen tauchte, die von mitfühlender Liebe, Reinheit und Kraft erfüllt waren, überströmte meine Seele eine Welle der Anbetung und ich rief aus : "Es ist Gott", aber die Stimme erwiderte : "Nein liebes Herz, Ich bin David dein höheres Selbst. Du bist noch nicht bereit für die Ruhe des Vaters, dein Werk ist noch nicht zu Ende geführt". Mein Mut sank, als eine Erinnerung an alles, was ich kürzlich ertragen hatte in meinem Geist auftauchte, der ganze Seelenhunger, all das Leid jener beschwerlichen Jahre bevor ich mich niederlegte, um Ruhe zu finden, drückte auf mich, aber ich hatte keine Zeit, bei solchen Gedanken zu verweilen, denn mein Begleiter war mein Gemütszustand bewusst und er sagte : "Habe noch eine Weile Geduld schau um dich ! ".
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Dann schien vor meinen Augen ein Schleier sich zu lüften und ich sah eine Schar von menschlichen Wesen, die alle verschieden waren in ihrer Erscheinung. Ich konnte ihre Unterschiede wahrnehmen, die an ihrer Kleidung erkenntlich waren. Alle waren wie David neben mir, in lange Oberkleider oder Mäntel gehüllt, die aber von verschiedener Farbe waren und die Edelsteine, welche ihre Gewänder auf der Brust oder der Schulter zusammenrafften, erstrahlten in einem überirdischen Glanz. "Welches ist die Ursache der Verschiedenheit des Glanzes der Edelsteine ?" , fragte ich und mein Begleiter antwortete : "Die Verschiedenheit des Glanzes zeigt den Unterschied in den Graden des geistigen Fortschritts". In diesem Augenblick hörte ich einen Ton wie aus einer mächtigen silbernen Trompete, der Ton wuchs und nahm ab in sich immer steigender Wellen, die den ganzen Raum erfüllten. Die rosige Färbung der Atmosphäre wurde glühend weiß während das leise, liebliche Murmeln der Blumen, Bäume, des Wassers und aller Lebensformen, verstärkt durch Töne von Myriaden taubengleicher Formen, die jetzt durch die Luft schwebten, an Stärke und Umpfang zunahm. Die schönen schwebenden Menschengestalten nahmen einen neuen Glanz an und von ihren Lippen erschallte in vollendeter Harmonie ein solch froh widerhallender Willkommensgesang, wie ihn keine irdische Feder oder Zunge beschreiben könnte. Am seltsamsten von allem war es, dass mir der Gesang vollkommen vertraut erschien, so konnte ich miteinstimmen und meine Arme in flehender Bitte zum Himmel emporheben. Der Himmel öffnete sich und langsam trat eine Gestalt in Erscheinung, die von sieben anderen Gestalten völlig umschlossen war. Die Letzteren übertrafen an Schönheit bei Weitem jede Lebensform, die ich bisher gesehen hatte. Aber das Wesen im Zentrum hielt jedes Herz in jener großen Hand, die jetzt zum Segen ausgestreckt war. Die Herrlichkeit, die Reinheit, die Stärke und Macht, die von jener fürstlichen Gestalt ausging, schien in jeder Brust eine Seite anzuschlagen.
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"Es ist Christus !" sagte eine Stimme zu meiner Linken. "Es ist Buddha !" sagte eine andere zu meiner Rechten. "Es ist Horus der kosmische Christus !" rief ein anderer in meiner Nähe. "Es ist Konfuzius !" sagte jemand, der noch weiter wegstand und in weiter Ferne hörte ich viele andere heilige Namen flüstern. Ich war so entzückt, durch die Macht der Augen, die in die Meinigen zu blicken und meine Seele selbst zu durchdringen schienen, dass ich auf die Knie fiel und sagte :"Es ist der Vater". Aber David nahm meine Hand und sagte :"Nein liebes Herz es ist der Meister Christus, erhebe dich und schau das Symbol !" Ich ließ meine Blicke nach allen Richtungen schweifen und wohin ich auch blickte sah ich, dass ein feiner silbener Lichtfaden aus dem Herzen jedes Wesens in jener großen Menge sich loslöste und das alle Fäden in Geflecht zusammenliefen, dass in den Edelstein auf des Meisters Brust eindrang und dort verschwand. Ich allein schien ohne einen Faden zu sein. Ich wandte mich zu David in einem tiefen Schmerz sehnender Liebe, die ich in keiner Weise zu verstehen mochte. Als ich in seine Augen blickte schien es mir, als ob sich meine eigene gebrechliche Form auflöste und ich wurde mit froher Hingebung gewahr, dass die Augen welche mit einer meisterhaften Kraft in die meinigen blickten, mich umgewandelt hatten. Eine kurze Zeitspanne verging, und ich und David, mein höheres Selbst war ich. Nicht länger bestand eine Empfindung des Getrenntseins, wir waren Eins. Dann blitzte der Silberfaden auch aus meinem Herzen hervor und versenkte sich in das Herz des Meisters.
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Das Leben hörte auf ein Rätsel zu sein. Ich erkannte seine Einheit und mir war völlig klar, dass der Meister vermöge einer Willensanstrengung mein ganzes Sein in sich aufnehmen könnte, ebenso wie ein Teil meines Selbst durch David aufgesogen zu sein schien. Indem der Meister einen Blick zärtlicher Liebe auf die Menge warf sagte er : "Ich bin der Weinstock des Lebens und der Weinstock bedarf seines kleinsten Zweiges !" Kurze Zeit später änderten sich alle Dinge nach und nach und der Meister entschwand gleich einem Nebelgebilde. Ich fühlte, wie meine Persönlichkeit wieder ihre gesonderte Form annahm und David mich ganz allein ließ. Der Himmel, die Bäume, die Gebäude, das Wasser, sie alle wandelten sich in eine materielle Form um, die schönen Gebilde um mich lösten sich alle auf und entschwanden. Ich öffnete die Augen, um mich krank und allein in meinem kleinen Zimmer wiederzufinden, aber mir war eine Erleuchtung zuteilgeworden, die seitdem nimmer verblichen ist. Ich erhob mich und schlug ein anderes Blatt in meinem Lebensbuch um.
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Aus den Tempellehren von Frau Francis A. La Due , Mitbegründerin des - Tempels der Menschheit
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Ich habe mir diese Aufzeichnung einige male durchgelesen und versucht, mir das gesagte bildlich vorzustellen.
Was kann ich sagen, es ist jenseits unserer Vorstellungskraft man muss es wohl selber erleben.Aber ein Versuch
ist es allemal wert. Anbei füge ich noch die Offenbarung des Johannes,so wie er es übermittelt bekommen hatte.
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Die Offenbarung des Johannes Kapitel 21,1 - 22,5
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