Mansur Al-Halladsch war ein islamischer Mystiker, der im 8. bis 9. Jahrhundert lebte. Das Ende seines Lebens ist dem von Jesus sehr ähnlich. Er wurde von orthodoxe Muslime getötet, weil er "ana el haqq" gesagt hatte, was so viel wie "Ich bin die Wahrheit" oder "Ich bin Gott" bedeutet. Er wurde sehr grauenvoll getötet. Auf dem Weg zur Richtstätte lachte und tanzte er. Man hieb ihm erst die Hände ab, dann hakte man seine Beine ab, danach wurden ihm die Augen ausgestochen, und schließlich die Zunge, Nase und Ohren abgeschnitten.
Bevor man ihm die Zunge abschnitt, sagte er: "Mein Gott, du kannst mich nicht täuschen. Ich sehe dich überall, selbst in meinen Mördern sehe ich dich! Lasse deine Gnade auf diese Menschen zukommen, denn sie sind nicht dazu fähig, dich zu erkennen. Denn würden sie dich erkennen, hätten sie nicht so gehandelt".
Das letzte, was er sagte, war: "Die Liebe zu dem Einen führt zur Einswerdung mit Ihm".
Danach wurde seine Zunge abgeschnitten. Zum Abendgebet schnitt man seinen Kopf ab.
Er wurde während der Prozedur von schaulustige Menschen gesteinigt. Für jeden Stein, der ihn traf, lachte er. Einer aus der Menge warf eine Rose auf ihn, woraufhin Halladsch anfing zu weinen.
Diese Tränen hatten einen Menschen zum Erwachen geführt. Mansur hat selbst im letzten Augenblick seines Lebens einen Menschen transformiert.
Nur ein Halladsch ist dazu fähig, die Welt wahrhaftig zu verändern. Erkenne dich selbst, und du erkennst die Welt. Verändere dich selbst, und du veränderst die Welt. Mehr ist dazu nicht nötig. Sei ein Halladsch.
ich ergänze noch einen kleinen Teil:
Als man ihm die Hände abschlug reibte er sich mit dem laufenden Blut auf die Wangen.
Daraufhin fragten Sie ihn was er da macht.
Halladsch sagte: "Ihr glaubt ich bin blass geworden weil ich Angst habe, doch ihr irrt euch darum bringe ich etwas farbe auf mein Gesicht"
Sie schlugen ihm die Beine ab und Hallaj sagte: "Diese Beine könnt ihr mir nehmen doch ich habe noch andere Beine auf denen ich weiterwandern werde, schlagt mir doch diese ebenfalls ab wenn ihr könnt" und lachte weiter.
Hallaj war durch nichts aus seiner Mitte zu bringen, eine wirklich großartige Erzählung..
Danke für die Ergänzung Mevlana,
wenn wir schon dabei sind:
Die Person, die eine Rose auf Halladsch warf, war Shibli. Als Halladsch anfing zu weinen, fragte jemand aus der Masse: "Was ist bloß los mit dir, wir bewerfen dich mit Steine und du lachst nur, Shibli wirft eine Rose auf dich und dann fängst du an zu heulen!" Halladsch sagte: "Euch wird das, was ihr tut, augenblicklich vergeben, denn eure Taten kommen aus der Unwissenheit heraus. Ihr kennt die Wahrheit nicht. Shibli aber kennt die Wahrheit, ich weine, weil er eine große Sünde begangen hat."
Die Antwort hatte Shibli schwer erschüttert, sodass er mehr als ein Jahrzehnt tiefe Reue verspürte. Er weinte jeden Tag. Irgendwann holte ihm die Erkenntnis ein. Man fragte ihn, wieso er auf Halladsch eine Rose geworfen hatte. Shibli sagte: "Ich wusste, dass Halladsch unschuldig ist. Eigentlich wollte ich nichts werfen, aber ich hatte Angst davor, dass die Menschen um mich herum mich zu einem Freund von Halladsch erklären würden. Ich brachte aber nicht über das Herz, einen Stein auf ihn zu werfen, darum warf ich eine Rose. Ich bin der Masse gefolgt, obwohl ich wusste, dass das falsch war. Mansur's Tränen haben mir klar gemacht, dass ich kein wahrer Liebender war. Mein Ich, der Schleier, war noch immer da, auch wenn ich um die Mysterien der Welt wusste. Mansur hat mir die Augen geöffnet. Nur der, der bereit ist für die Wahrheit zu sterben, ist ein wahrer Liebender"
Mevlana,
es ist schwer zu verstehen, dass nur jemand wie Halladsch den Pfad der Spiritualität begeht. Jemand, der sich selbst erkennt, erkennt Gott. Dann kann man durch nichts in die Angst versetzt werden. Die Gewissheit in einem ist so groß, dass kein Raum mehr für Zweifel besteht. Selbst wenn man so grausam getötet wird wie Halladsch, bewahrt man den inneren Frieden. Jeder, der noch von Ängsten geleitet wird, hat sein Selbst noch nicht wirklich erkannt.