(07.12.2012, 16:34)Mevlana schrieb: [ -> ]Evliya ja es kann funktionieren.
Aber eben nur dann wenn Gott "es funktioniert" spielen will.
Wenn Gott dieses Spiel nicht spielen will, wird man halt an Krebs sterben.
Das hört sich jetzt vielleicht auch fies an, aber wie können wir mit unserem Wissen was wir über die paar Jahre in diesem Leben gesammelt haben schon die höhere Ordnung verstehen?
Vielleicht ist irgendwo auch Krebs das beste was einem passieren kann.
Das kann man mit einem beschränktem Wissen nicht wissen, man kann aber in die Stille in die Existenz eintauchen und vertrauend dem zustimmen was ist. Denn Gott hat kein interesse daran sich selbst zu quälen sondern wendet die höchste Ordnung an um sich selbst zu helfen weiterzuwachsen.
Hingabe ist das größte, und wer weis denn schon ob sich Gott nicht umstimmt wenn man das größte erkannt hat?
Manchmal können Werkzeuge wie Krebs einem dabei helfen Hingabe zu lernen, was bleibt einem anderes übrig wenn es aussichtslos scheint?
Und wenn man dann durch krebs erwacht, wird man dankbar sein für den Krebs und gleichzeitig wird all das Leid um den Krebs ein großer Witz sein.
Ich habe ja nicht geschrieben, dass hinter einer Krankheit keinen Sinn steckt
Krankheiten sind tatsächlich Anzeichen dafür, dass etwas im Geiste nicht stimmt.
Ich schrieb, dass es möglich ist, Naturgesetze zu durchbrechen. Ob das dem höchsten Sinne dient, ist eine andere Sache. Wenn der All-Schöpfer es wollte, wäre alles anders. Es ist wie es ist, Widerstand erzeugt unweigerlich Leid, wogegen Hingabe in jeglicher Form zur Freude führt. Man kann sich sogar einer Krankheit hingeben. Ich durfte einen Sufi kennenlernen, der alt und sehr krank war. Er konnte kaum atmen, konnte nicht gehen usw. Dennoch hat er gestrahlt, dennoch konnte sich die Freude durch ihn ausdrücken. Er hat sich von all seine Identifizierungen losgelöst und sich der Krankheit hingegeben.
Mit dem Verstand kann man die höhere Ordnung nicht verstehen, mit dem Herzen durchaus. Die Liebe ist zu allem fähig. Wer alles, inklusive sich selbst, liebt und alle Vorstellungen über die Welt aufgibt, dem offenbaren sich die Geheimnisse des Universums. Er wird bemerken, dass er auf sehr merkwürdige Zufälle stoßt und auch Kontakte zu Geistwesen herstellen kann. Das "Nirvana" wird von den Buddhisten zutiefst missverstanden, es ist nicht bloß die große Leere, in der absolute Stille herrscht und keine Bewegung gibt. Es ist das, was man als das "wahre Leben" nennen könnte. Wenn man stirbt, behält man seine Individualität bei, auch wenn man erleuchtet ist. Wobei man sagen kann, dass Erleuchtete noch "höher" aufsteigen können und dabei tatsächlich ihre Individualität verlieren, sodass der Seelenanteil eins mit der Seele wird (wir alle sind Inkarnationen von Seelenanteilen, nicht die gesamte Seele). Die höchste Stufe wäre die Einswerdung mit Gott (nicht im Sinne der Erkenntnis der Einsseins, sondern die buchstäbliche Einswerdung mit dem allmächtigen Gott, sodass die Seele sich komplett in Gott auflöst). Es gibt aber wie gesagt durchaus die "Ebene" der geistigen Welt, wo Seelenanteile ihre Individualtiät beibehalten. Man hat keinen physischen Körper, man kann dort solange bleiben wie man möchte. Jedoch nicht so lange wie das Ego möchte, denn Egos können dort nicht existieren. Dort herrscht die pure Liebe, aus dieser Liebe heraus entscheiden sich die Seelen, ob sie sich auflösen und Eins mit den anderen Seelenaspekten werden. Das ist eine Angelegenheit, die ich eigentlich nicht ansprechen sollte, weil die Menschen das nur mit dem Verstand verstehen können. Wenn ich jetzt sage, dass wir bereits auf allen Ebenen existieren und auf allen Ebenen existieren werden (auch in der materiellen Welt), wird es sehr unverständlich für den Verstand. Die einzige Vorstellung wäre die eines Speichers. Alle Erfahrungen werden gespeichert und können jederzeit abgerufen werden. Übrigens von allen Wesen in der geistigen Welt, die es möchten. Es wird umso paradoxer, wenn ich sage, dass alles, was geschieht, bereits geschehen ist.
Ich möchte aber nicht nur über das Unaussprechbare sprechen (wie du sehen kannst ist das schier unmöglich, ich muss immer wieder mir selbst wiedersprechen). Wir alle sind Mit-Schöpfer, die einen freien Willen besitzen, das im Gottes Wille eingebunden ist. Wir sind also weder die absolute Schöpfer unseres Schicksals, noch sind wir absolut ohnmächtig gegenüber das Schicksal. Wenn wir den eigenen Willen aus dem freien Willen heraus abgeben und dieses "Dein Wille geschehe" auch wirklich leben (viele spirituelle Sucher tun so nach außen hin, als ob sie das tun würden, im inneren jedoch wissen sie, dass sie ihren eigenen, persönlichen Willen um jeden Preis verteidigen), dann wird sich der Wille Gottes durch uns ausdrücken können. Das bedeutet nicht, dass man anfängt im siebten Himmel zu leben, sondern, dass man egal, was auch geschieht, den inneren Frieden und die innere Freude beibehält. Man ist sich bewusst darüber, dass man geführt wird und nicht selber handelt. Es geschehen buchstäbliche Wunder, die so großartig sein können, dass man anfangen muss vor lauter Freude zu weinen. Wenn die Zeit zum Gehen gekommen ist, wird man den inneren Frieden und die innere Freude bewahren, denn dieses Gehen ist kein Verschwinden, sondern eine Reise wieder zurück in die Heimat. Es ist unmöglich, auf aller Ewigkeit von dieser Heimat getrennt zu sein, denn diese Heimat IST die Ewigkeit. Außer diese Ewigkeit existiert keine Ewigkeit, das bedeutet wiederrum, dass wir immer und überall in unserer Heimat sind.