01.10.2013, 00:21
Saatgutvielfalt in Gefahr - gegen eine EU-Saatgutverordnung zum Nutzen der Saatgut-Industrie
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Sehr geehrte Mitglieder der Kommission der EU,
sehr geehrte Mitglieder des EU-Parlamentes der EU,
sehr geehrte Mitglieder des EU-Ministerrates!
Derzeit wird in Brüssel eine neue EU-Saatgutverordnung vorbereitet. Wenn die Pläne der Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherpolitik aufgehen, werden noch mehr seltene und alte Sorten von Obst, Gemüse und Getreide vom Markt verschwinden. Diesen Vielfaltssorten und auch den Öko-Sorten werden bürokratische Steine in den Weg gelegt, während die Macht der Agroindustrie weiter gestärkt wird.
Die derzeit bekannten Entwürfe für eine neue EU-Saatgutverordnung fördern die Konzentration von Saatgut in den Händen weniger Konzerne der Saatgut-Industrie. Das ist inakzeptabel. Eine neue EU-Saatgutverordnung muss für Vielfaltssorten, bäuerliche Sorten und Öko-Züchtungen geeignete Voraussetzungen schaffen. Vielfaltssorten müssen nicht nur in Genbanken, sondern ohne Bürokratie auf dem Markt verfügbar sein: Daher: keine amtliche Zulassungspflicht! Ausserdem müssen die derzeitigen Zulassungsbedingungen bei Sorten für den Öko-Landbau erleichtert werden, damit unsere Landwirtschaft sich an veränderte Bedingungen wie den Klimawandel, an neue Krankheiten, Schädlinge und einen ökologischeren Lebensstil anpassen kann.
Weder das geltende Saatgutrecht noch die bisher informell vorgelegten Reform-Entwürfe erfüllen diese Anforderungen. Sie bedrohen die Saatgut-Vielfalt und damit das gemeinsame agri-kulturelle Erbe der Menschheit, sie greifen nachhaltige Ernährungssysteme und die ökologische Landwirtschaft an und stehen im Dienst der agro-chemischen Industrie.
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