14.07.2015, 11:50
Es sind turbulente Zeiten. Auch bei mir. So habe ich mich hier länger nicht zu Wort gemeldet und komme nun mit einem neuen Blogbeitrag von mir zum Thema Veganismus zurück. Es ist ein recht langer Text geworden, doch ich finde alle angesprochenen Aspekte wichtig. Dieses Thema stößt bei vielen Menschen auf Resonanz und viele sind dabei, sich dazu zu positionieren und sich auszuprobiern. Bitte seid mir nicht böse, dass ich hier nur den Anfang des Textes reinstelle und dann weiter auf meinen Blog leite. Ich krieg das hier einfach nicht ordentlich formatiert. Warum auch immer.
Also, hier ist er ...
Also, hier ist er ...
Vorneweg möchte ich einige Dinge klar stellen. Zunächst einmal habe ich absolut kein Problem mit vegetarischer oder veganer Lebensweise. Wer sich auf diese Weise ernähren möchte und wem es gut tut, möge dies so tun. Desweiteren gehört aus meiner Sicht alles abgeschafft, was Tiere leiden lässt: Massentierhaltung, die heutige industrielle Art der Schlachtung, Medikamente, das Wegnehmen von Jungtieren, Respektlosigkeit und Unachtsamkeit jeder Art. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
Den Trend zur vegetarischen und veganen Ernährungsweise empfinde ich als eine Gegenbewegung zur Tierquälerei und das Sich-über-die-Tiere-stellen des Menschen. Das scheint mir wichtig und notwendig. Allerdings nehme ich bei großen Teilen dieser Bewegung den einen oder anderen blinden Fleck wahr. Immer wieder gerate ich in Diskussionen mit äußerst aggressiven Veganern (Vegetarier habe ich bisher eher gemäßigter erfahren). Aggressiv werden sie, wenn ich erzähle, dass ich Fleisch (wenig und ausgesucht) und Fisch (öfter und vorher wild lebend) esse.
Mir ist bewusst, dass sich Veganer lange Zeit und vermutlich auch immer wieder erklären mussten oder sollten. Das ist vermutlich nicht angenehm. Bitte, ich möchte es hier an dieser Stelle noch einmal klar und deutlich sagen: Mir ist es letztlich vollkommen egal, wie du dich ernährst und du brauchst dich deswegen nicht zu rechtfertigen. Ich bitte dich nur, diesen Beitrag hier wirklich zu lesen und zu versuchen, dass nicht sofort deine Beweisen-, Erklären-, Widerlegenmüssen-Automatismen anspringen.
Einladung
Das erste, was mir immer wieder deutlich auffällt, dass es viele vegane Menschen gibt, die alle fleischessenden Menschen über einen Kamm scheren und nicht gewillt sind, Unterschiede zu sehen. Auf viele Argumente, die ich bringe oder Fragen die ich stelle, wird überhaupt nicht reagiert. Ich bekomme einfach keine Antworten. Und ehrlich gesagt, das nervt mich ziemlich! So werde ich das Gefühl oft nicht los, dass die Liebe und der Frieden des einen oder anderen Veganers beim Menschen aufhören. „Warum,“ frage ich dich, aggressiv vegan seiender Mensch, „warum bekomme ich keine Antworten auf aus meiner Sicht berechtigte Fragen? Ich mache mir Gedanken zu dem Thema, denn das Leid der Tiere beschäftigt mich auch. Warum also können wir nicht in einen freundlichen Dialog treten? Was genau macht dich so unglaublich aggressiv?“ (Es gibt natürlich auch entspannte und tolerante Veganer. Die sind hier nicht gemeint!)
Ich habe ein paar Vermutungen. Und diese werde ich hier mal vorstellen. Es ist eine Einladung, darüber in Kommunikation zu kommen und für dich die Möglichkeit, vielleicht genauer hinzuschauen. Oder auch für mich.
Blinde Flecken
Das erste, was ich zu dem Thema ansprechen möchte, ist meine Vermutung, dass du Moral und Liebe verwechselst. Moral sagt, wie die Dinge zu sein haben. Sie müssen in das eigene Bewertungssystem passen und alles, was da raus fällt, wird verurteilt und mitunter bekämpft. Liebe geht ins Gespräch, hört zu, versteht und ist tolerant. Sie kommuniziert mit jedem Lebewesen: mit Menschen, mit Tieren und mit Pflanzen. Denn um all diese geht es schließlich. Ach ja, Mutter Erde hat da sicher auch den einen oder anderen interessanten Gedanken zu sagen.
Der zweite Punkt, den anzusprechen ich wichtig finde, ist unerlöste Täterschaft. So wie ich es wahrnehme, haben die meisten Menschen in ihren vergangenen Inkarnationen verschiedenste Rollen eingenommen. Auch die Rolle des Täters. Es wurde (und wird) gefoltert, gemordet und so weiter. Viele Menschen wollen das nicht mehr. Und viele leiden unter schweren und unerlösten Schuldgefühlen aus vergangenen Inkarnationen. Sie lehnen jegliche Gewalt, alles, was auch nur ansatzweise in Richtung Aggression geht, ab. Und erkennen dabei nicht, wie aggressiv sie genau durch diese Ablehnung werden. Doch wenn tatsächlich alles eins ist, dann sind wir alles. Und wenn wir alles sind, dann sind in uns selbst sowohl Täterschaft als auch Opferschaft als auch das Herausgetretensein aus dieser Polarität vorhanden. Lehnen wir einen Teil davon ab, bleiben wir in dem Spiel gefangen und erhalten es auf diese Weise in der Realität.
Und so komme ich zum dritten Punkt. Die eigene Angst vor dem Tod. Wie sehr hast du dich mit dem Thema Tod beschäftigt? Ist er ein Teil deines Lebens? Hast du mit Vater Tod schon mal geredet und kannst seine Geschenke erkennen? Lädst du ihn ein, aktiv in deinem Leben zu wirken, wo immer es sinnvoll ist? Ich glaube, dass der eine oder die andere Veganerin ein fettes Problem mit dem Tod hat und es schlicht und ergreifend auf die Tierwelt projiziert. So wie ich Tiere erlebe, haben sie längst nicht so ein Problem mit dem Tod, wie wir Menschen, denn sie sind bei weitem nicht so ins Vergessen gegangen wie wir. Sie wissen, dass der Tod kein Zustand, sondern ein Übergang ist. Und mit „wissen“ meine ich, dass sie es nicht nur intellektuell ... weiter geht's hier: http://www.blog.seelen-t-raum.de/de/vega...e-flecken/