15.03.2018, 01:40
Die Sache mit dem Glück... oder
Das hedonistische Hamsterrad
Der Psychologe Dan Gilbert hat Lottogewinner untersucht und festgestellt, dass deren Glücksgefühl nach einem Lotto-Sechser nach etwa drei Monaten verpufft war.
Auch Menschen, die einen Karriereschritt gemacht haben, sind nach etwa drei Monaten wieder so glücklich bzw. unglücklich wie zuvor.
Die Wissenschaft nennt diesen Effekt “Hedonic Treadmill” – also etwa “hedonistisches Hamsterrad”. Der Mensch hat plötzlich mehr Geld, leistet sich mehr – und wird doch nicht glücklicher. Offenbar haben materielle Dinge nur einen kurzfristigen Effekt.
Die Konsequenz ist klar: Der nächste Kick muss her!
Diese Tatsache ist in der deutschen Literatur seit den Gebrüdern Grimm bekannt:
Von dem Fischer un syner Fru: “Meine Frau, die Ilsebill, die will nicht so, wie ich wohl will.”
Ilsebill will immer mehr: Erst hat sich Ilsebill nur ein schöneres Häuschen gewünscht, dann ein Schloss, dann will sie König werden, dann Kaiser, dann Papst und schließlich Gott.
Damit hat sie sich allerdings “verzockt”. Am Ende sitzt sie dann wieder in ihrem alten Pisspott. Und da sitzen sie beide noch bis auf den heutigen Tag. Hochmut kommt eben vor dem Fall.
Publiziert am 2. April 2013 von Karl-Heinz Heidtmann
Liebes Forum
Als ich diesen Text da oben gelesen habe, stellte ich mir natürlich auch die Frage, warum man das Glücksgefühl nicht einfach " konservieren " kann. Jeder kennt doch diesen Zustand, wenn man vom Freudentaumel nur so gepackt wird ....und jeder weiß auch, wie schnell er wieder verfliegt.
Zumindest verfliegt er wesentlich schneller, als eine depressive Phase.
Beide Zustände- Himmelhochjauchzend und zuTodebetrübt - entspringen doch dem gleichen Gemüt.
Dennoch scheint es leichter zu fallen, an der Traurigkeit festzuhalten, als an einem Glücksgefühl.
Es macht uns scheinbar keine Mühe, tagelang schlecht gelaunt oder unzufrieden zu sein, aber mit permanenter Lebensfreude haben wir so unsere Schwierigkeiten.
Viele Menschen, die man nach ihrem Lebensinhalt befragt, erzählen oder erinnern sich fast ausschließlich nur an ihre negativen oder traumatischen Erlebnisse, während die guten und heiteren Ereignisse erst lange überlegt werden müssen.
Nagut...der Buddhismus lehrt uns ja auch, dass der Mensch nur aus dem Leid etwas lernt und daran reift.... aber lernt er denn niemals etwas vom Glück? Meistens erst dann, wenn er es verloren glaubt. Aber wusste er das wertzuschätzen, als er es noch hatte? Befand er sich dauerhaft im Freudentaumel? Wohl kaum.
Klinische Studien haben belegt, dass die Anzahl depressiver Patienten, mit Burn-out etc...., massiv nach oben steigt. Ja wirklich, es scheint leicht zu sein, schwermütig zu sein....aber schwer, die Leichtigkeit des Seins zu spüren und aufrechtzuerhalten.
Unser Gehirn setzt aber zu diesem Zweck körpereigene Endorphine frei, sogenannte Glückshormone, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf positive Dinge lenken. Das setzt natürlich voraus, dass ich sie erkenne und mich daran freuen kann.
Denn normalerweise sollte dies auch ohne synthetische Drogen machbar sein, wenn uns klar wäre, welchen Einfluss unsere innere Einstellung auf den Hormonflash im Gehirn hat....deshalb gehört auch das Lachen unbedingt dazu...
Im Humor liegt eine unglaubliche Kraft, die viel zu oft unterschätzt wird. Selbst schwarzer Humor ist da noch besser, als keinen zu haben.
Nicht umsonst wird schließlich gesagt:
" Humor ist der Knopf der verhindert, dass uns der Kragen platzt ".
Oder wie Albert Einstein es mal ganz anders ausdrückte.....
"Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern."
Mit freundlichsten Grüßen
nordwind
Das hedonistische Hamsterrad
Der Psychologe Dan Gilbert hat Lottogewinner untersucht und festgestellt, dass deren Glücksgefühl nach einem Lotto-Sechser nach etwa drei Monaten verpufft war.
Auch Menschen, die einen Karriereschritt gemacht haben, sind nach etwa drei Monaten wieder so glücklich bzw. unglücklich wie zuvor.
Die Wissenschaft nennt diesen Effekt “Hedonic Treadmill” – also etwa “hedonistisches Hamsterrad”. Der Mensch hat plötzlich mehr Geld, leistet sich mehr – und wird doch nicht glücklicher. Offenbar haben materielle Dinge nur einen kurzfristigen Effekt.
Die Konsequenz ist klar: Der nächste Kick muss her!
Diese Tatsache ist in der deutschen Literatur seit den Gebrüdern Grimm bekannt:
Von dem Fischer un syner Fru: “Meine Frau, die Ilsebill, die will nicht so, wie ich wohl will.”
Ilsebill will immer mehr: Erst hat sich Ilsebill nur ein schöneres Häuschen gewünscht, dann ein Schloss, dann will sie König werden, dann Kaiser, dann Papst und schließlich Gott.
Damit hat sie sich allerdings “verzockt”. Am Ende sitzt sie dann wieder in ihrem alten Pisspott. Und da sitzen sie beide noch bis auf den heutigen Tag. Hochmut kommt eben vor dem Fall.
Publiziert am 2. April 2013 von Karl-Heinz Heidtmann
Liebes Forum
Als ich diesen Text da oben gelesen habe, stellte ich mir natürlich auch die Frage, warum man das Glücksgefühl nicht einfach " konservieren " kann. Jeder kennt doch diesen Zustand, wenn man vom Freudentaumel nur so gepackt wird ....und jeder weiß auch, wie schnell er wieder verfliegt.
Zumindest verfliegt er wesentlich schneller, als eine depressive Phase.
Beide Zustände- Himmelhochjauchzend und zuTodebetrübt - entspringen doch dem gleichen Gemüt.
Dennoch scheint es leichter zu fallen, an der Traurigkeit festzuhalten, als an einem Glücksgefühl.
Es macht uns scheinbar keine Mühe, tagelang schlecht gelaunt oder unzufrieden zu sein, aber mit permanenter Lebensfreude haben wir so unsere Schwierigkeiten.
Viele Menschen, die man nach ihrem Lebensinhalt befragt, erzählen oder erinnern sich fast ausschließlich nur an ihre negativen oder traumatischen Erlebnisse, während die guten und heiteren Ereignisse erst lange überlegt werden müssen.
Nagut...der Buddhismus lehrt uns ja auch, dass der Mensch nur aus dem Leid etwas lernt und daran reift.... aber lernt er denn niemals etwas vom Glück? Meistens erst dann, wenn er es verloren glaubt. Aber wusste er das wertzuschätzen, als er es noch hatte? Befand er sich dauerhaft im Freudentaumel? Wohl kaum.
Klinische Studien haben belegt, dass die Anzahl depressiver Patienten, mit Burn-out etc...., massiv nach oben steigt. Ja wirklich, es scheint leicht zu sein, schwermütig zu sein....aber schwer, die Leichtigkeit des Seins zu spüren und aufrechtzuerhalten.
Unser Gehirn setzt aber zu diesem Zweck körpereigene Endorphine frei, sogenannte Glückshormone, wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf positive Dinge lenken. Das setzt natürlich voraus, dass ich sie erkenne und mich daran freuen kann.
Denn normalerweise sollte dies auch ohne synthetische Drogen machbar sein, wenn uns klar wäre, welchen Einfluss unsere innere Einstellung auf den Hormonflash im Gehirn hat....deshalb gehört auch das Lachen unbedingt dazu...
Im Humor liegt eine unglaubliche Kraft, die viel zu oft unterschätzt wird. Selbst schwarzer Humor ist da noch besser, als keinen zu haben.
Nicht umsonst wird schließlich gesagt:
" Humor ist der Knopf der verhindert, dass uns der Kragen platzt ".
Oder wie Albert Einstein es mal ganz anders ausdrückte.....
"Es gibt viele Wege zum Glück. Einer davon ist aufhören zu jammern."
Mit freundlichsten Grüßen
nordwind