Lieber Walter,
alles gut, nix kaput gegangen.
Ich schreibe meine Beiträge gerne in der Du-Form, obwohl ich dabei nicht immer unbedingt denjenigen meine, den ich gerade anspreche. Das habe ich bereits in anderen Beiträgen getan und werde es auch weiterhin tun. Dadurch ist es für mich leichter "die Sache" zu formulieren und es macht den Beitrag persönlicher. Das habe ich an anderer Stelle bereits erwähnt, werde es aber in Zukunft öfter tun, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Es liegt mir fern Dich oder Andere zu beurteilen oder zu verurteilen aufgrund einer einzigen gemachten Aussage, die sich zudem nur auf ein bestimmtes Thema bezieht.
Je mehr Foris jedoch einem "pessimistischen" Beitrag (unreflektiert?) zustimmen, desto mehr unsichere Menschen, die zuvor vielleicht auch das Positive gesehen haben, werden verunsichert. Sie kommen ins Zweifeln, denken, die positive Ansätze die sie zuvor gesehen haben wären ein Irrtum ihrerseits gewesen, und beurteilen "die Sache" von jetzt an auch pessimistisch. (Damit meine ich hauptsächlich auch die veilen Gastleser, die sich offensichtlich noch nicht trauen sich zu Wort zu melden und mitzudiskutieren.) Denn die vielen ach so fortgeschrittenen Foris müssen ja schließlich wissen wovon sie reden.
Wir sollten niemals unterschätzen welche Außenwirkung wir haben.
Ich habe mich bereits als Kind oft in die Nesseln gesetzt, weil ich immer die "Schwachen" verteidigt habe und die, die gerade nicht dabei waren um sich selbst zu verteidigen wenn über sie gesprochen oder "geurteilt" wurde.
Gerade in einem spirituellen Forum sollten wir uns gegenseitig helfen den eigenen Blickwinkel zu erweitern und nicht nur unreflektiert die Sichtweisen Anderer bestätigen. Das ist ja gerade der Zweck dieses Forums, zumindest aus meiner Sicht. Und besonders wichtig finde ich das, wenn bei einem Thema nur eine "pessimistische" Ansicht dargestellt wird. Denn dadurch werden die positiven Aspekte, die zweifelsohne AUCH überall vorhanden sind, nicht gesehen und nicht berücksichtigt. Außerdem regt das Einbringen einer anderen Meinung den Denkprozess an, was ich immer und überall sehr bergüße.
Also weiter im Text
Zitat:
"
Warum vermittelst du dann dieses Bild?"
Ich habe in keiner Weise ein (Gesamt)bild vermittelt. Das war auch gar nicht meine Absicht. Ich wollte lediglich Aspekte der Handynutzung aufführen die es zweilesfrei auch gibt, die aber in den vorherigen Beiträgen überhaupt nicht erwähnt wurden. Das tat ich anhand des Beispiels meiner Tochter. Dabei hast Du den von mir aufgezeigten Teilaspekt als ein vollständiges Bild interpretiert, und dabei das Verhalten meiner Tochter (und das vieler jungen Handynutzer) auf einen Deiner Meinung nach schädlichen oder verwerflichen Aspekt reduziert. Was ich Dir jedoch nicht übelnehme, sind wir doch alle (noch
) Menschen. Außerdem sagt wie gesagt das von DIR gezeichnete Bild nur aus, wie DU Die Sache siehst und beurteilst, nicht wie sie tatsächlich ist.
Zitat von mir:
"Meiner Tochter (sie wurde gestern gerade 15) ist auch öfter intensiv mit ihrem Handy beschäftigt. Sie nutzt das Handy aber ganz bewusst für Sachen, die sie ohne Handy nicht so einfach machen könnte."
Das jetzt Fettgedruckte war dabei das Wesentliche.
"Intensiv das Handy zu nutzen" nenne ich es, wenn jemand sich gerade
ausschließlich mit dem Handy beschäftigt und nicht noch tausend andere Sachen nebenher macht. Und genau das ist es, was ich versuche meiner Tochter beizubringen. Wenn sie mit einer Freundin schreibt, dann soll sie mit ihrer Freundin schreiben und nicht noch nebenher youtube schauen und sich die Nägel lackieren. Und, Gott sei Dank, versteht sie mittlerweile was ich damit meine.
Sicher ist WhatsApp eine Datenkrake. Das ist mir vollkommen bewusst. Es nützt uns aber nichts wenn ich Alternativen dazu suche, weil meine Tochter ja mit ihren Freunden kommunizieren möchte, und die haben nunmal alle WhatsApp. Und mein Ehrgeiz reicht diesbezüglich ganz sicher nicht dazu aus, um alle "Kontakte" meiner Tochter zu einer "krakenfreien" Alternative zu bekehren. Also gehe ich den Kompromiss "WhatsApp" meiner Tochter zuliebe ein. Und das ist auch ziemlich genau der einzige Kompromiss den ich in Bezug auf Handy und Internet eingehe.
Das alles kannst Du (und die anderen Leser) natürlich aufgrund meines ersten Beitrags zu dem Thema nicht ahnen. Genau darum finde ich solche "Unterhaltungen" wichtig um aufzuzeigen, dass ein oberflächlicher erster Blick und die eigenen Interpretationen dazu, nicht unbedingt das größer Ganze erfassen. Deshalb ich fände es schön, wenn "wir alle" ALLEM UND JEDEM grundsätzlich zunächst auch positive Aspekte zugestehen könnten, auch wenn man sie selbst vielleicht gerade (noch) nicht sehen kann. Sollten sich, auch bei genaueren Betrachtung eines "Zielobjektes", keine positiven Aspekte finden lassen, können wir es ja dann gemeisam verurteilen.
Oder eben andere Möglichkeiten finden damit umzugehen
.
Vielleicht stellen ja Foris genau deshalb pessimistische Beiträge hier ein, um auch die positiven Ansichten beleuchtet zu bekommen die sie bisher selbst noch nicht erkannten.
Es ist tatsächlich nichts wie es (auf den ersten Blick) scheint.
Wir können aber nahezu ALLES dazu hernehmen um unsere eigene Sichtweise zu verändern und unseren Blickwinkel zu erweitern.
Das ist es doch, was das Leben spannend und interessant macht.
Zitat von Dir:
"
Das du eine 15jährige rund um die Uhr bei ihren Mobilfunkaktivitäten zu sehen kannst, möchte ich bezweifeln."
Das brauche ich gar nicht. Ich sehe nämlich täglich auch all die Aktivitäten die sie ohne Handy unternimmt. Und das genügt mir.
Liebe Grüße
Saphirinha