Nun gut, daß die Technik rasante Fortschritte machte, die unserer meist begrenzten VorstellungsKraft und ihren Möglichkeiten größtenteils auch vorenthalten wird, dürfte ja eigentlich nichts Neues sein und zwar ebensowenig wie die Tatsache, daß wir im Zuge dessen ein vielfach höheres Vertrauen in jene Techniken investierten, als in uns Selbst.
So wurde nur als Beispiel auch das ureigenste GedächtnisVermögen vertrauensvoll und freiwillig in Handys oder Computern abgelegt, sodaß noch kaum jemand Geburtstage oder einfachste Telefonnummern erinnern kann, weil viele Daten nicht mehr im eigenen Kopf, sondern auf externen Trägern abgespeichert werden. So kann man in vielerlei Hinsicht sagen, daß wir eigentlich schon seit Jahren zum Sklaven einer Technik wurden, die uns ja ursprünglich nur Zeit und Energie einsparen sollte, davon ist allerdings nun weniger zu spüren, vielmehr eine nicht geringe Abhängigkeit und die Vernachlässigung der eigenen intelligenzbezogenen Ressourcen.
Doch noch ein anderer Punkt kommt erschwerend hinzu... die wachsende Komplexität, welche kaum noch begriffen werden kann, außer von ihren Erschaffern vielleicht.
Natürlich besteht ein großer Unterschied zwischen einem Bügeleisen, dessen Besitzer auch den Gebrauch versteht und demnach auch immer Herr der Lage sein wird, das gleiche gilt auch noch für die Mikrowelle, obwohl diese Technik der eines Bügeleisens schon weit voraus ist, aber auch hier kann der Verbraucher einfach mal den Stecker ziehen, wenn diese Art von Technik "Kapriolen" schlagen sollte und plötzlich nicht mehr tun will, wofür sie ursprünglich vorgesehen war....im Gegensatz zu anderen Errungenschaften, die keines Steckers mehr bedürfen und sich auf digitalem Wege einen Pfad um die menschliche Intelligenz herumbahnen.
Und freilich hat auch niemand Angst vor gewöhnlichen Bügeleisen, einem MikrowellenGerät oder seinem RadioWecker, doch wenn es um künstliche Intelligenzen geht, erstarrt so mancher in Angst und Ehrfurcht, wenn diese jetzt plötzlich etwas mehr drauf haben, als uns nur beim SchachSpiel zu schlagen.
Das Problem des "ÜberholtWerdens" war ja nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch die logische Konsequenz eines Versuches, Technik als eine Erweiterung unserer eigenen "Begrenztheit" oder Möglichkeiten nutzen zu wollen
und daran wurde auch lange Zeit hart gearbeitet, statt sie dem eigenen Geiste oder BewusstseinsWachstum zu widmen oder ihm jene Aufmerksamkeit zumindest in gleichem Maße zu schenken. Die "eingesparte Zeit und Energie", von der ich bereits sprach, hätte ja nun ausreichend Raum dafür geben können. Stattdessen ergab man sich in Bequemlichkeiten, Unterhaltung und VerstandesAbbau, angefangen mit dem Taschenrechner, der traurigerweise schon bei den einfachsten Kopfrechnungen gezückt werden muss.
Nun, auch die Technik ist im Prinzip ja nichts anderes als ein GebrauchsWerkzeug des Menschen und weder gut noch schlecht ansich, aber sie unterliegt, ebenso wie auch ein Messer, der Motivation desjenigen, der es in seinen Händen hält. Ein Chirurg mag damit Leben retten, während ein Mörder eher Gegenteiliges im Schilde führt, aber das Messer selbst ist in jedem Falle als schuldlos zu bezeichnen. Und Nein, ich denke keineswegs, daß eine "entfesselte KI" nicht einfach zu stoppen wäre. Diese Vorstellung erscheint mir genauso lächerlich, wie etwa der Gedanke eine GrundsatzDiskussion über ethisches Verhalten mit meinem PC zu führen. Hier darf doch nicht vergessen werden, daß nur ein übergeordnetes Bewusstsein sich auch einer gewissen Intelligenz bedient und nicht umgekehrt, denn eine "künstliche" Intelligenz besitzt kein Bewusstsein, wie wir es hier verstehen wollen. Doch vor allem bedarf auch sie einer Energiequelle, um existieren zu können... wird diese Energiequelle nun unterbrochen, dann unterbricht auch dessen WeiterExistenz. Ich spiele ja keineswegs herunter, welchen Einfluss die Technik auf das menschliche Bewusstsein haben kann, aber der Geist beherrscht noch immer die Materie, wenn man sich dessen BEWUSST ist. Ein Computer, wie ausgereift er auch sein mag, hat zwar keine "seelischen" Bedenken oder gar Tugenden wie ein Mensch, hinsichtlich seinem Verhalten und ob sich dieses nun positiv oder negativ auf das Gesamte auswirkt, aber ebensowenig liegt ihm eine skrupellose Macht- und Gewinnsucht zugrunde, wenn sie ihm nicht von menschlicher Seite so eingegeben wurde und deshalb ist er auch ebenso unschuldig, wie das zuvor beschriebene Messer in den falschen Händen.
"Drahtzieher" sind in meinen Augen auch deshalb nur DIE, welche es stoppen könnten, aber es aus persönlichem Eigennutz natürlich nicht tun werden.
Herzlichst
Canine