Wahrheit und Wahrheit sind zwei paar Schuhe

Nun, laut Definition sollte Wahrheit etwas Allgemeingültiges sein oder zumindest etwas, das unwiderlegbar beweisbar ist.

Doch gibt es auch Situationen in denen das Eine, aber ebenso sein Gegenteil als wahr zu bezeichnen sind. Als einfaches Beispiel bediene ich mich der Zeit und wenn ich hier jemanden bitte, mir die genaue Uhrzeit zu nennen, dann mag es wohl dieserorts zutreffen, daß es beispielsweise 12 Uhr am Mittag ist und somit erhielt ich auch eine wahre Aussage, natürlich vorausgesetzt man hat ein tadellos funktionierendes Uhrwerk. Telefoniere ich jedoch mit einem Freund am anderen Ende der Welt, so wird es dort irgendwann mitten in der Nacht sein, doch auch seine Auskunft darüber entspricht der vollen Wahrheit. So gesehen ist Wahrheit immer positionsbedingt und von meinem eigenen Standpunkt abhängig. Natürlich ist dies eine Metapher, denn jedem ist klar, daß wir es hier mit einem örtlichen Problem der Wahrheit zu tun haben und man könnte annehmen, daß ließe sich nicht mit anderen Wahrheiten vergleichen, aber das ist ein Irrtum, denn die Wahrheit eines jeden ist immer seinem Standpunkt verpflichtet, der in aller Regel auch exakt seiner persönlichen Erfahrung entspricht. Wir machen allerdings sehr unterschiedliche Erfahrungen und erhalten demnach verschiedene Aussagen darüber, was nun tatsächlich wahr ist. 

Hinzu kommt noch die Polarität in der wir leben und einem PingPongDuell gleich, die Wahrheit immerzu hin und her schlagen, das nennt man für gewöhnlich einen Streit auszufechten. Meist kann man sich nur deshalb schlecht einig werden, weil die unterschiedlichen Erfahrungen des Einzelnen dies eben verhindern, denn sie sind ja der ausschlaggebende Grundstein für jede Annahme die man vertritt.

Also liegt der Konflikt nicht in der Wahrheit selbst, die demnach viele (berechtigte) Gesichter hat, sondern in der jeweiligen Person, die keine andere Wahrheit akzeptieren kann als nur die eigene. Das ist bis hierher nicht schwer zu verstehen und jeder kennt diese Pro und Contra Diskussionen, in denen ein beliebiges Thema heiß debattiert wird. Doch lässt man sich nur als Zuschauer drauf ein, wird man feststellen, daß es durchaus eine Bewusstseinsfrage ist, welcher Wahrheit man sich nun anschliessen möchte. Doch ebenso bleibt es eine Glaubensfrage, wenn ich immer nur das glaube, was ich selbst bereits erfahren habe.

So erschließt sich wohl nur den offenen Gemütern eine übergeordnete Wahrheit, die allen persönlichen Erfahrungen und den daran angeknüpften Annahmen trotzt, aber die kennt ja noch niemand von uns, solange nicht alle Erfahrungen gemacht und die Ansichten immer wieder aufs Neue revidiert wurden. Und das ist letztendlich unser aller Weg und Ziel...eine Tatsache über die sich nicht streiten lässt ?

Nun, ich lasse das einfach so stehen und verbleibe vorerst mit freundlichen Grüßen

Canine

Vielen Dank, werter Traumfinder für diesen interessanten und weiterführenden Gedankengang. Vielleicht liegt die "obrige Wahrheit" auch tatsächlich inmitten einer Schicht vieler anderer, die es vorerst freizulegen gilt, wenn man den echten WesensKern der Wahrheit betrachten möchte. Das kann natürlich, wie beim Häuten einer Zwiebel, zu ungewollten Tränen reizen und vorübergehend auch den Blick trüben, aber niemand möchte hier doch aufgeben und lieber auf die frische Würze verzichten, die dem Leben erst dadurch verliehen wird.

Und ganz egal wie gut "uniformiert" Lüge oder Wahrheit verkleidet werden, letztendlich zählt ja nicht die äußere Erscheinungsform, sondern der Anlass ihres Zweckes, der ein besonderes Augenmaß verdient.

Die Wahrheit eines anderen kann ja kaum von "universeller" Natur sein, solange er selbst in irdischen Belangen feststeckt und mit seiner eigenen Zwiebel zu kämpfen hat. So ist man gut beraten, besonders in ganz wichtigen Dingen, doch lieber dem eigenen Instinkt zu folgen und eine Wahrheit zu wählen, die dem eigenen Bewusstsein am ehesten entspricht.

So verbleibe ich grüßend mit einem Zitat von

Sir Arthur Conan Doyle , der da sagte....

"Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist."

Herzlichst

Canine

Nun, werte Elke, ich bedauere zwar sehr Ihren Sturz, nicht aber Ihren weisen Umgang desselben. Natürlich muss Ihr Körper an seine Pflicht erinnert werden, um in vollkommener Weise zu funktionieren und das betrifft gleichermaßen den natürlichen Selbstheilungsprozeß, der ohne Dankbarkeit und Selbstschätzung brachliegen würde. Auch dies ist eine große Wahrheit, auf die man (insbesonders heutzutage) gar nicht oft genug hinweisen kann, da sie ja ansich weder "die Wahl" zwischen zwei gegensätzlichen Dingen, wie rechts oder links, gut oder böse, richtig oder falsch, gesund oder krank etc. ist, noch ist sie eines dieser wählbaren Dingen. Doch wenn sie nicht die Wahl selbst und ebensowenig das Wählbare ist, nun was ist sie dann? Aus meiner Sicht ist sie das Werkzeug der Liebe schlechthin, um sich wahrhaftig ausdrücken zu können. Denn jemand, der die Wahrheit einer Lüge vorzieht,

der tut dies aus Wertschätzung und Achtung sich selbst und anderen gegenüber und man nennt dies auch ein rechtschaffenes Verhalten. Und daraus ergibt sich erneut, das die Wahrheit und ich meine nun die übergeordnete Wahrheit, auch immer der höchsten Liebe entspricht.

Ein Sprichwort besagt, daß die Wahrheit ja immer irgendwo dazwischen liegt, aber damit sind wohl nur die Wahrheiten gemeint, über die man sich tatsächlich auch streiten darf, wie z.B. ob dieser Sturz nun unnötig war oder sinnvoll. Vielleicht war es auch ein Hinweis Ihrer Seele, sich doch des Öfteren mehr

"fallen zu lassen", damit es nicht der Körper für Sie tun muss, nur um etwas Ruhe und Besinnung zu erfahren. Denn wer sehr viel für andere da ist, der darf sich dabei aber nicht selbst vergessen.

Dies ist möglicherweise ein Wink mit dem Zaunpfahl gewesen, der von der höchsten Liebe aus betrachtet, Ihrem Selbst eine Botschaft überbrachte. Und natürlich, manchmal kann die Wahrheit auch schmerzhaft sein, doch nichts anderes hab ich jemals behauptet.

Mit besten Genesungswünschen

Canine

Nun, die Wahrheit trachtet ja stets danach entdeckt zu werden und Synchronizitäten sind ebenfalls ein beliebtes Werkzeug von ihr, denn  denken Sie mal drüber nach, wie oft es in Ihrem Leben schon geschehen ist, daß Sie in einem speziellen Thema feststeckten und plötzlich stolperten Sie wie rein zufällig über die Lösung... in Form eines Buches, eines Vortrages oder einen guten Freund, der für Sie genau die richtigen Worte findet.

JA in der Tat, werter Traumfinder, wer die Suche zur Wahrheit (als Ursache) auch ernsthaft betreibt, wird in seiner Wirkung nicht enttäuscht und natürlich zur Klarheit finden.

Im Nebel der Unwissenheit (oder des Unbewussten) irren und tummeln sich auch nur  Jene herum, die nicht wirklich an der Wahrheit interessiert sind und sich, aus den unterschiedlichsten Gründen, lieber blindlings von einer Lüge anführen lassen. Da rennt man dann eben im Kreise umher und stösst sich auch manches mal den Kopf dabei an, bis man zuweilen genug davon hat und schon beginnt sich etwas zu lichten...fast wie eine Kerze, die plötzlich sichtbar macht, was vorher noch im Dunkeln blieb. Eine Blitzerkenntnis kann durchaus auch als "MiniErleuchtung" angesehn werden. Man muss sie dann nur eifrig sammeln, um es vollenden zu können.

Mit lieben Grüßen in jedermanns Sonntag

Canine

Nun, ganz so "merkwürdig" ist das auch wieder nicht, werte Elke, denn verlieren Sie nicht aus den Augen, daß hier viele Schöpfergötter aller BewusstseinsStufen am Werke sind und jeder für sich eigene Realitäten kreiert, die sich konsequent manifestieren und auch gar nicht anders können, als sich gegenseitig zu durchdringen. Die ganze Welt ist ein Raum unbegrenzter Möglichkeiten und jeder nimmt sie auf eine andere Art und Weise wahr. Natürlich verschiebt sich auch der Blickwinkel, sobald sich das Bewusstsein anhebt und ja...dann wundert man sich natürlich, wie blind und engstirnig man selbst vielleicht gewesen ist, aber eigentlich nur deshalb, weil es die anderen nun umso deutlicher widerspiegeln. Glauben Sie mir, es würde Ihnen nicht im Geringsten auffallen, wenn Sie selbst keinen besonderen ReifeSchub gemacht hätten. Seien Sie deshalb mehr froh als besorgt, wenn Sie nun in die Zukunft blicken und arbeiten lieber an der bestmöglichen Version Ihrer eigenen "neuen Welt" weiter und überlassen Sie getrost das Alte und für Sie nun Unbrauchbare den Anderen.

Eine äußere Veränderung kann im Übrigen niemals stattfinden, wenn nicht zuerst ein innerer Wandel vollzogen wurde, da die Materie stets dem Geist folgt und nicht umgekehrt. Dies sollte vielleicht ein Hinweis für alle sein die glauben, erst einmal abwarten zu müssen wie die Dinge sich entwickeln werden, bevor sie einschreiten oder tatkräftig werden.

Sodann, liebe Grüße

Canine