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Normale Version: Anam Cara
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Seiten: 1 2
"Wir Menschen sind Neuankömmlinge. Über uns tanzen die Galaxien in die Unendlichkeit hinaus. Unter unseren Füßen schlummert die uralte Erde. Wir sind aus aus ihrer ureigensten Substanz gebildet. Doch der kleinste Kieselstein ist Millionen von Jahren älter als wir. In unseren Gedanken sucht das Universum nach einem Widerhall."

"Die schöpferische Vorstellungskraft oder Phantasie ist die beste Freundin des Unbekannten."

"Da das Herz des Menschen nie geboren ist, stellt die Liebe die fortwährende Geburt der in uns und zwischen uns wirkenden Schöpferkraft dar. Weiterhin werden wir die Sehnsucht als die Gegenwart des Göttlichen und die Seele als das Haus der Zugehörigkeit betrachten."

"Der keltische Geist war frei von jeglichem Dualismus. Er trennte nicht, was zusammengehört. Die keltische Vorstellungskraft artikuliert die innere Freundschaft. die Natur, Göttlichkeit, Unterwelt und Menschenwelt als eins begreift. Der Dualismus, der Sichtbares von Unsichtbarem, Zeit von Ewigkeit, Menschliches von Göttlichem trennt, war den Kelten vollkommen wesensfremd."

aus "Anam Cara" von John O'Donohue "Das Buch der keltischen Weisheit."

Anam heißt im gälischen "Seele". Cara heißt "Freund". Seelenfreund..

Diese Buch ist keine Zusammenfassung oder Wiederholung des keltischen Gedankengutes. Es ist ein Dialog oder etwas Ähnliches..

Wieder zu erkennen, wie wichtig die "inneren Welten" sind..

"Jeder einzelne von uns ist die jeweils einzige Schwelle in eine Innenwelt."

Wie wichtig es ist, Geheimnisse zu bewahren..

"Freundschaft ist eine kreative und subversive Kraft. Sie behauptet, dass Intimität das geheime Gesetz des Lebens und des Universums ist."

Das Geheimnis der Berührung..

Man sagt, dass in Irland, Schottland und Wales, - auch in Island - der Schleier, der Sichtbares von Unsichtbarem trennt, dünner ist. Daher auch die Beziehung, die diese Menschen zu der Natur und zu den Naturgeistern haben. Es sind auch viele alte Sagen überliefert, Avalon..

Ich möchte ab und zu Worte aus diesem Buch hier hineinstellen. Das Buch verbindet mich mit meiner Seelen-Heimat. Ich war oft dort. Und ich werde dort auch wieder hingehen..
Danke ,lieber Nachtelf,

was ich gerade gelesen habe, gefällt mir wirklich gut

ich freue mich auf weitere Auszüge aus dem Buch ,
es ist auch wahr , was die Schleier zwischen den Welten betrifft;
doch mir ist soetwas schon in diesen Gefilden hier des
öfteren passiert - es bildeten sich "Regenbogenbänder" über einem kleinen
Wäldchen , dort wo ich jeden Winter den Vögeln Futter hinbrachte , und Zwiesprache hielt ,
mit den Bäumen ,dem Gras , den Tieren und dem Himmel -
die Falken flogen Formationen und ,zwei warteten schon täglich auf mich -
ich bin davon überzeugt , dass Wir überall dort, wo Wir die Mutter Natur
als grossen Freund erkennen , sie Uns den Blick durch die Schleier, die dort sind ,
gewährt -es ist das Sehen mit dem Herzen und das mag ich ganz besonders sonne

bis bald hier im Raum , ELA Heart

Natürlich bin ich in Deutschand auch zu Hause. Es gibt tatsächlich Unterschiede in den Mentalitäten der Naturgeister. In Deutschland gelten sie als tiefer, mächtiger, verborgener. (Die Nibelungen) In England sind die Naturgeister kommunikativer, weshalb sie auch viel in Tiziana Mattera's "Elfen-Orakel" vertreten sind. Die Menschen sind in England aber auch aufgeschlossener als wir, dem Spirituellen gegenüber. Die italienischen Naturgeister haben es mehr mit den Prinzessinen und Prinzen und mit teuren Schuhen. winki  Was mich immer wieder erstaunt: sie können einem Weisheit vermitteln, ohne zu ernst zu sein, - sie haben einen eigenen Humor. Elfen wieder anders als Kobolde, Feen sind wieder anders, mächtiger. Sie regieren oft Naturreiche, haben aber auch Humor. Doch auch Naturgeister verstehen manchmal keinen Spaß.

Es gibt da noch eine Geschichte aus Island. Dort lag ein gewaltiger Fels genau auf dem Weg, den eine Straße die Küste entlang gehen sollte. Feen sollten dort wohnen, hieß es. Zweimal wollte man den Fels sprengen. Zweimal verunglückte bei diesem Versuch ein Mensch tödlich. Die Straße wurde in einem Bogen um den Fels gebaut..


Wen es interessiert, zu meinem nick, Nachtelf. "owl" ist die Nachtelfe (Naturgeister sind auch manchmal etwas androgyn). Du kannst ihr begegnen in den Klängen und dem Flüstern der Nacht. Wenn die Umrisse verschleiert sind, und Deine Phantasie Dir erlaubt, Abenteuer zu erleben. "owl" ist nicht ortsgebunden, sie wandert durch die Nacht, lauscht und vereinigt sich mit den Stimmen der Nacht. In solchen Augenblicken, wenn ein "sanfter Aufruhr" da ist, Du aber ruhig bist, kannst Du viel erleben.. "owl" ist die Eule, so wird sie genannt, weil sie in der Nacht sehr gut wahrnimmt.
Nun, ihre Karte zog ich am Abend, bevor ich mich im Forum anmelden wollte. Eine Freundin erzählte mir am nächsten Tag, dass sie von einer Nachtelfe geträumt hatte, einen völlig klaren Traum. Wir hatten nicht vorher telefoniert. Damit war das beschlossen. "owl" war eine Art Führung für mich, zu der Zeit. Und auch ich liebe die Nacht.
aufgewacht bist Du,
 wenn diese brennende Sehnsucht da ist,
 und nicht mehr geht.
Entzündet von einem Funken,
- von der Liebe, ohne die kein Aufwachen möglich ist.
 John O'Donohue schreibt, dass das aufwachen unumkehrbar ist.
 So ist es!
 Wenn ich mich belüge, bin ich nicht vollständig.
 Irgendetwas fehlt, bis ich mich wieder einlasse auf mein Herz.
 Und, wenn ich nicht weiß, was mir fehlt, bin ich wenigstens auf der Suche, lebendig..
Liebe und Angst,
Begegnungen..
Sehnsucht..

„Niemandem gleichst du, weil ich dich liebe“

„Diese Kunst des Liebens enthüllt die besondere, geheiligte Identität des Anderen.“


„Ein Großteil von öffentlichen Bekundungen von Intimität sind hohl (..) Wahre Intimität gehört der Seele an, und die Seele ist
äußerst zurückhaltend.“


Der Autor stellt fest, dass es in unserer Internet-Zeit der keinerlei Begrenzungen kaum noch wahre Intimität gibt. Es ist schon eine Errungenschaft, das Geheimnis der eigenen Seele soweit zu kennen, wie es möglich ist. Es ist nie ganz möglich. Auch die Freundschaft zu Gott und zu Jesus Christus, ja zur ganzen Dreifaltigkeit ist Inhalt von Intimität. In Irland, wo John O’Donohue zu Hause ist, ist jeder Gruß auch ein Segensspruch. Und auch in Gesprächen sind immer wieder Wendungen üblich, die sich auf den Segen oder den Schutz Gottes beziehen. So ist die Gastfreundschaft heilig, denn die Hand des Fremden ist Gottes Hand..

So ist im Kreis der Zugehörigkeit der Seele auch das Göttliche enthalten, - und auch die Natur, sowie die Stätten der Ahnen. Eine besondere Erfahrung ist es, die innere Landschaft des Anam Cara, des Seelenfreundes, in Liebe und Achtung kennenzulernen.

Im Kreis der Freundschaft, des Anam Cara, hat jeder Zugang zur geheimen Individualität des Anderen. Die gibt es heute im Internet-Zeitalter kaum noch. Es gibt sie z.B. noch im Lesen eines Buches, oder in der Naturerfahrung, durch die es möglich ist, „in das Reich der Seele einzutauchen“. Im Kreis der Zugehörigkeit, der geheiligten Anam Cara, ist auch der Ort der größten Zärtlichkeit.

Ich glaube, dass die Achtung und Sensibilität für Grenzen wichtig ist. Ich würde einen Freund nie unnötig verletzen, oder unbefugt Grenzen überschreiten, denn im Anderen ist auch das Göttliche anwesend. Ich würde auch nie eine Natur-Stätte oder eine Stätte der Ahnen betreten, ohne zu fragen, ob die Geister des Ortes oder die Ahnen es zulassen.


Hier im Forum ist manchmal auch Initimität da, und manchmal nicht. Eine Berührung der Seele kommt hier vor. Zuletzt durch das gehen von Anonymous.. Es war das Schönste, was sich ereignen konnte, zu seinem Abschied: Berührung, Intimität. Und die Grenzen des Anderen zu (be-)achten, ist hier auch usus. Das ist ein Teil des Vertrauens hier. Dennoch würde ich nie alle meine Geheimnisse hier verraten oder preisgeben, denn ein heiliger Teil muss bei mir bleiben. Geheimnisse zu bewahren, ist in unserer Zeit der Ungeduld und Öffentlichkeit eine Kunst, die fast verloren gegangen ist.


Die Seelenfreundschaft Anam Cara ist immer ein Wiedererkennen. So als sei der andere immer ein Teil von uns gewesen. Dieses Wiedererkennen, achten, sich begegnen und kennenlernen ist nur in der Liebe möglich.


aus „Anam Cara“ von JohnO’Donohue, im dtv Verlag, das gekennzeichnete wörtlich
Dolmen sind in Irland überall in der Landschaft gegenwärtig. Zwei aufgerichtete große Steine, mit einem horizontal darüber gelegten Stein.

Einer Sage nach sollte Gráinne Finn heiraten, einen Anführer der Fianna, der mythischen keltischen Krieger. Doch sie verliebte sich in den Helden Diarmuid, und drohte mit magischer Zerstörung, wenn er sie nicht entführen würde. Sie flohen zusammen, und wurden von den Fianna in ganz Irland verfolgt. Beistand leisteten ihnen die Tiere und die Weisen des Landes, die ihnen immer wieder Ratschläge gaben, wie sie den Fianna entrinnen könnten. Sie  schärften ihnen ein, nicht länger als zwei Nächte an einem Ort zu verweilen. Und so richtete Diarmuid die Steine auf, damit seine Geliebte des Nachts wenigstens ein Dach über dem Kopf hätte.

Seit dieser Geschichte heißen die Dolmen in Irland auch: Leaba Dhiarmada agus Gráinne, das heißt "Diarmuids und Gráinnes Bett"

Diese alte Sage ist auch ein schönes Beispiel für die Hilflosigkeit und Leidenschaft der Liebe..

entnommen aus: "Anam Cara", John O'Donohue, dtv Verlag
"Die Tiere sind weit älter als wir. Sie lebten hier schon seit Millionen von Jahren, als der Mensch erstmals auf der Erde erschien. Die Tiere sind unsere uralten Geschwister. Ihr Leben ist ein nahtloses Da-Sein - ein lyrisches Einssein mit der Erde. Tiere leben draußen im Wind, in den Wassern,in den Bergen und im Erdreich. In ihnen ist das Wissen der Erde. (...) Sie leben außerhalb der Politik der meschlichen Intention. In gewissem Sinn leben sie bereits jetzt im Ewigen. Die Würde, Schönheit und Weisheit des Tierreichs wurde durch keinerlei falsche Hierarchisierung oder menschliche Arroganz herabgemindert."

aus "Anam Cara", John O'Donohue, dtv Verlag
Danke Nachtelf,

so sehe ich die Geschehnisse auch und
würde gerne viel mehr erreichen ,  genau
diese Tatsache in der verzivilisierten Welt,
zu verbreiten .

herzlichen Gruss, ELA Heart
Die Kelten glaubten, dass die Essenz oder Seele eines Dinges nicht auf eine bestimmte gegenwärtige Form beschränkt ist. "Der Seele sind eine Flüssigkeit und Energien zu eigen, die sich in keiner festgelegten Form einsperren lassen. Dementsprechend findet in der keltischen Tradition ein faszinierndes Ineinanderfließen von Seele und Materie und Zeit und Ewigkeit statt."

(...)

"Spiritualität ist die Kunst der Wandlung. Wir dürfen uns nicht zur Veränderung zwingen, indem wir unser Leben in eine vorgefertigte Schublade hämmern. Ja, wir brauchen uns überhaupt nicht der Idee eines vorbestimmten Programms oder Lebensplans zu unterwerfen. Es ist weitaus kreativer, nach dem Ideal der Achtsamkeit als nach dem Diktat des Willens zu arbeiten. Allzuhäufig versuchen die  Menschen, ihr Leben dadurch zu verändern, dass sie es mit einem eisernen Willen in die erwünschte Form hämmern. Der Intellekt identifiziert das Ziel des jeweiligen Programms, und der Wille zwingt das Leben in die entsprechende Richtung und Gestalt. Diese Methode, an die Heiligkeit des eigenen Daseins heranzutreten, ist nicht nur brutal, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes oberflächlich."

Der Autor ist der Ansicht, dass dieses Umgehen mit uns selbst nur zu "spirituellen Programmen" führt, die uns Substanz kosten, und unserem Weg nicht förderlich sind.


"Sobald wir dagegen anfangen, mit einem anderen Rhythus zu arbeiten, gelangen wir schnell und mühelos heim zu unserem Selbst. Unsere Seele kennt die geographischen Gegenheiten unseres Schicksals ganz genau. Nur sie besitzt die Landkarte unserer Zukunft. (...) Wenn wir ihr vertrauen, wird sie uns genau an unser vorbestimmtes Ziel führen - aber wichtiger noch: sie wird uns einen sanften, zwanglosen Rhythmus für unsere spirituelle Reise lehren. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für diese "Seinskunst". Doch die Signatur dieser einzigartigen Wanderung ist tief in jede individuelle Seele eingeschrieben. Unsere Sinne sind großzügige Pfade, auf denen wir heimgelangen können.

Durch Achtsamkeit auf unsere Sinne kann eine Erneuerung, ja eine vollkommene Veränderung unseres Lebens zustande kommen. Unsere Sinne sind die Führer, die uns tief in die Innenwelt unseres Herzens geleiten können."

aus "Anam Cara", von John O'Donohue,  im dtv Verlag
Ja, lieber Nachtelf,

viele deiner Beiträge hier sind wundervoll inspirierend u. gerade dieser *#9* ist 1:1 bei mir angekommen.

Es sind sicher  viele Menschen, die gerade dabei sind die von dir benannten,
"vorgefertigten Schubladen",  mitsamt dem "Schrank in dem sie stecken zu entsorgen.

 Habe mich , sag mal, in die Sphäre der Intuition begeben,
nach vielen Aha...ups...nicht zu fassen...
wenn...und aber...emotionellen Achterbahnfahrten...menschlichkeiten eben...
mit  Menschen in diesen Wegen für´s Mensch sein entschieden, im vertrauen,
dass der "Fahrplan" des Herzens , der Seele keine Maske trägt,
uns aus dem Irrgarten der individuellen Gedanken-, Gefühls-, Erkenntniswelt in den für uns richtigen ErdlingslebensWeg führt.
Jeder in seiner menschlichen, wie spirituellen Art u. Weise hin zur menschlichen Gemeinschaft.
Das ist Spiritualität glaube ich, sich selbst erkennen, wie auch das Leben an sich in allen Faszetten u Ebenen...
Packen wir´s an...es *funktioniert...zumindest bei mir u. denen, die sich für diesen Weg entschieden haben...

Liebe, friedliche gute Nacht Grüße für dich , alles Liebe in dein Sein Heart
für alle hier u. für alles Leben herzmalen
Lydia

nette

ein extra
Heart für Euch
Heart freund Heart     Danke liebe nette

 auch dir alles Liebe in dein Sein , wie eine schöne bunte Träumenacht 
meditation

Lydia
"Hinter der Fassade unseres nomalen Lebens formt das ewige Schicksal unsere Tage und Wege. Das Erwachen des menschlichen Geistes ist ein Heimkehren. Paradoxerweise behindert unser Gefühl von Vetrautheit uns häufig dabei. Wenn wir mit etwas vertraut sind, verliert es für uns seine Kraft, seine Wirkung, seinen eigentümlichen Reiz. Wie Hegel schrieb: "Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt." Dies ist eine sehr tiefsinnige Aussage. Hinter der Fassade der Vertrautheit erwartet uns Fremdes."
Dies gilt ebenso für unser Heim, unseren Wohnort, wie auch für die Menschen, mit denen wir in Beziehung stehen. Ja auch für uns selbst.Der Autor bringt ein gutes Beispiel: als er das erste Mal in Tübingen war, wo er vier Jahre verbringen würde, um seine Arbeit zu verfassen, hatte er noch dieses Gefühl des geheimnisvollen, unbekannten. Er dachte zu sich:" Sieh dir Tübingen heute abend sehr genau an, denn du wirst es nie wieder so sehen." Und tatsächlich, nach einer Woche, als er schon die vertrauten Pfade in der Uni gelegt hatte, war es nicht mehr so.
In Beziehungen von Menschen ist es genauso. Für eine innige Beziehung ist es tödlich, wenn der andere vollkommen vertraut erscheint. Es nimmt ihm den Reiz des Geheimnisvollen, Unbekannten, auch die Wildheit, und verschließt ihn unter einer oberflächlichen Fassade. Genauso ist es auch mit Landschaften. Manchmal ist es hochinteressant, hinter den Schleier der äußeren Erscheinung zu sehen, um einen Ort wieder geheimnisvoll erscheinen zu lassen.
Vertrautheit gibt Sicherheit, doch wie schnell machen wir einen Frieden mit dem äußeren Vertrautsein des anderen, oder gar mit Erfahrungen, die wir "abhaken", aber noch lange nicht entschlüsselt haben. Manchmal lohnt sich ein Blick zurück ohne Vorbehalte.
"Nach seiner dreißigjährigen Beziehung zu seiner Frau Mercedes gefragt, sagte der kolumbianische Schriftsteller Gabriel Garcia Márquez im Gespräch mit P.A. Mendoza einmal: " Ich kenne sie mittlerweile so gut, dass ich nicht die leiseste Anhung habe, wer sie wirklich ist." (..)
"Die Vertrautheit ist eine der subtilsten und allgegenwärtigsten Erscheinungsformen menschlicher Entfremdung." (..)
"Wir haben vor allem dann Schwierigkeiten, uns unserer inneren Welt bewußt zu werden, wenn unser Leben uns allzu vertraut geworden ist." Im schattigen Licht unserer Seelenwelt begegnet uns eine tiefe Fremdheit, auf die wir uns ab und zu einlassen sollten. Der erste Schritt dazu, uns unseren Lebens, der Tiefe und des Reichtums unserer Einsamkeit bewußt zu werden, würde demnach darin bestehen, unser Selbst eine Zeitlang als Fremdling in unseren tiefsten Tiefen zu erleben."
Heutzutage, wo alles hektisch industriell vorgefertigt vertraut ist, haben wir den Wert der Einsamkeit vergessen. Gerade in der Einsamkeit stoßen wir auf Fremdes, auf die tiefsten Tiefen, auch unserer Angst. Doch jeder Dämon, auf den wir treffen, hält auch ein kostbares Geschenk für uns bereit. Mit uns selbst eine tiefe innere Freundschaft zu schließen, schließt das Geheimnisvolle und das Abenteuer nicht aus. Alles, was wir für unsere spirituelle Reise brauchen, haben wir bereits empfangen, und es wird nie ausgehen.. Vielleicht sollten wir uns selbst als Durchreisende sehen, um mit dem Mysterium und der Magie unseres Selbst in Berührung zu kommen.

aus: "Anam Cara", John O'Donohue, dtv Verlag
[attachment=323]

"Mögest Du in deinem Leben die Gegenwart, die Kraft und das
Licht deiner Seele entdecken.
Mögest du erkennen, dass du niemals allein bist,
dass deine Seele dich durch ihren Glanz und ihr Zugehören
aufs innigste mit dem Rhythmus des Weltalls verbindet.
Mögest du deine Individualität und Verschiedenheit achten.
Mögest du erkennen, dass die Gestalt deiner Seele einzigartig ist,
dass dir hier ein besonderes Schicksal beschieden ist,
dass sich hinter der Fassade deines Lebens
etwas Schönes, Gutes und Ewiges ereignet.
Mögest du lernen, dein Selbst mit der geichen Freude, dem
gleichen Stolz und der gleichen Wonne zu betrachten,
mit der Gott dich in jedem Augenblick gewahrt."

aus: "Anam Cara", John O'Donohue, dtv Verlag
Oisin, einer der Fianna, einer Gemeinschaft ausgewählter keltischer Krieger, begegnete während einer Jagd einer schönen Feenfrau mit Namen Niamh Cinn Óir, Niamh Goldhaar. Die Fee verliebte sich in ihn, und entführte Oisin nach Tir na n-Óg, das Land der ewigen Jugend, in dem sie lebte. Dort vermählten sie sich und lebten lange Zeit glücklich zusammen. Oisin vergaß die Zeit, und die Tage vergingen wie im Fluge. Doch irgendwann ergriff ihn die Sehnsucht nach dem Land der Fianna. Er fragte sich, wie es wohl seinen Leuten ginge, und wie sie jetzt lebten. Schließlich wurde sein Schmerz übermächtig, und er beschloss, wieder nach Irland zurückzukehren. Die Feen, die zuerst versucht hatten, ihm das auszureden, gaben schließlich nach. Und Niamh Cinn Òir schenkte ihm ein weißes Ross für diese Reise. Dazu schärfte sie ihm ein, dass er auf gar keinen Fall von dem Pferd absteigen dürfe, solange er sich in Irland aufhielte, und noch nicht zurückgekehrt sei. Würde er den Boden der Menschenwelt berühren, sei er verloren. So machte sich Oisin auf den Weg, und suchte nach den Stätten seiner Heimat, wo sie zusammen gejagt hatten, sich abends Geschichten erzählt, geschmaust und getrunken hatten. Doch er machte eine schreckliche Entdeckung. Während seiner Abwesenheit aus Irland waren 300 Jahre vergangen, und die Fianna waren längst verschwunden. In dieser Zeit war das Christentum nach Irland gekommen. Als er das Land so durchstreifte, sah er einige Männer, die versuchten, einen Felsblock anzuheben, den sie für den Bau einer Kirche brauchten. Oisin ritt erst vorbei, und beobachtete die Männer aus der Ferne. Doch irgendwann konnte er dem Drang zu helfen nicht widerstehen. Er nahte sich, und bot seine Hilfe an. Als Fianna verfügte er über übermenschliche Kräfte. So beugte er sich aus dem Sattel, und griff unter den Felsblock, um ihn anzuheben. Die Kraft war jedoch so groß, dass der Sattelgurt riss, und Oisin auf die Erde stürzte. In dem Augenblick, als er den Boden berührte,  wurde er zu einem runzligen, alten Greis. Er war der irdischen Zeit anheim gefallen.

Nacherzählt aus „Anam Cara“, von John O’Donohue, dtv Verlag
Seiten: 1 2