08.01.2012, 14:04
Veröffentlicht am 7. Jan 2012
Wir starten mit guten Nachrichten ins neue Jahr: Der Fleischkonsum in den USA nimmt seit 2008 rapide ab und wird in diesem Jahr das Niveau der 1970er Jahre erreichen. Falls es Ihnen so wie uns geht und diese Nachricht gegen Ihre Intuition verstößt, werfen Sie am besten kurz einen Blick auf diese Grafik der US-Fleischindustrie, bevor Sie weiter lesen.
Die US-Agrarindustrie bezeichnet die beschriebene Entwicklung als »ziemlich schockierend im historischen Kontext« und sucht nach Erklärungen. Neben den erhöhten Futterkosten weist sie dabei auf einen für uns nicht erkennbaren »Krieg der Politik gegen den Fleischkonsum« hin. Viel wichtiger – das scheint auch die Fleischindustrie zu verstehen – erscheint uns die Tatsache, dass sich immer mehr gemeinnützige Organisationen für eine Reduktion bis hin zur kompletten Einstellung des Fleischkonsums einsetzen. Die Gründe dafür – auch das versteht die Agrarindustrie – reichen vom Tierschutz über Tierrechte bis hin zum Umweltschutz und dem Eintreten für Menschenrechte (Ernährungssicherheit, Arbeitsbedingungen). Bei all diesem Engagement bezeichnet es die Industrie als verwunderlich, dass der Konsum überhaupt so lange so hoch blieb.
Das zeigt uns: Den Fleischkonsum einmal zum Sinken zu bringen bedarf langer, harter Arbeit. Doch dann kann es sehr schnell gehen. Daher lohnt es sich, die Hintergründe der Entwicklung in den USA zu betrachten.
Warum ist die US-Tierschutzbewegung erfolgreich?
Neben der sich durchsetzenden Erkenntnis, dass das Thema Fleischkonsum nicht nur ein Tierschutzproblem ist, sondern auch aus Umwelt- und Menschenschutzsicht äußerst kritisch zu bewerten ist, ist auch zu sagen, dass in den USA hervorragende Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen aktiv sind, die eng zusammen halten und die einzelnen Aufgaben gut untereinander verteilen:
1.Durch beispielhafte Undercover-Arbeit gelangen immer wieder Bilder aus der Massentierhaltung ans Licht der Öffentlichkeit.
2.Andere Organisationen kümmern sich um die Zusammenarbeit mit der Lebensmittelwirtschaft, damit vegetarische und vegane Produkte einen höheren Stellenwert erhalten.
3.Und schließlich bekommen Konsumenten hervorragend aufgezeigt, wie einfach es ist, sich fleischfrei bzw. vegan zu ernähren. Hier ist insbesondere die Organisation Vegan Outreach (VO) zu nennen, die seit dem Jahr 2003 insgesamt 6,5 Millionen Studierende erreicht hat – und zwar vor allem mit einem Heft, dessen Titel »Even If You Like Meat« (Selbst wenn Sie Fleisch mögen) heißt.
Was erwartet uns in Deutschland?
Die hiesige Undercover-Arbeit verläuft erfolgreich und wird noch besser werden. Die Zusammenarbeit mit der Lebensmittelwirtschaft erlangt zudem langsam einen verdient hohen Stellenwert, wozu wir weiterhin intensiv beitragen werden. Auch hierzulande scheint der Weg für einen deutlich sinkenden Fleischkonsum langsam geebnet zu sein.
Und jetzt haben wir alle es in der Hand, den Menschen zu zeigen, wie einfach es ist, Tierschutz mit Messer und Gabel zu betreiben. Genau da kommt unsere Selbst-Wenn-Broschüre ins Spiel. Nachdem wir in 2011 50.000 Broschüren verteilt haben, soll diese Zahl in diesem Jahr auf 250.000 steigen. Dazu brauchen wir Ihre Hilfe!
Werden Sie aktiv!
Stellen Sie sich vor, was es bedeuten würde, wenn 6,5 Millionen Deutsche eine schön designte, auf psychologischen Erkenntnissen basierende Broschüre erhalten würden, die aufzeigt, wie einfach und sinnvoll es ist, weniger bzw. gar keine tierischen Produkte zu konsumieren! Stellen Sie sich vor, wie viele Menschen ihre Ernährung umstellen würden und wie viele andere Menschen zumindest ihre Abwehrhaltung gegenüber der vegetarischen und veganen Idee ablegen würden.
Bis zu den 6,5 Millionen ist es noch ein weiter Weg, doch auch unsere US-Kolleginnen haben mal klein angefangen – übrigens kleiner als wir. Also: Packen wir es an!
Bestellen Sie noch heute Selbst-Wenn-Broschüren und legen Sie sie an passenden Stellen aus, verteilen Sie sie an Bekannte oder einfach auf öffentlichen Plätzen. Für letzteres sind übrigens Uni-Campusse besonders zu empfehlen, denn Studierende sind überdurchschnittlich offen dafür, sich tierfreundlicher und nachhaltiger zu ernähren. Ein Campus ist praktisch immer ein öffentlicher Platz und darf von allen Menschen genutzt werden – auch zum Verteilen von Broschüren.
Quelle:http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/us-fleischkonsum-sinkt-drastisch
“Glaubt keinen Lehren. Glaubt auch meiner Lehre nicht.
Prüft alles selber nach.
Wägt und behaltet, was gut ist.”
(Gautama Buddha)
Prüft alles selber nach.
Wägt und behaltet, was gut ist.”
(Gautama Buddha)
~~~
"Man sieht nur mit dem Herzen gut - das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar"
(Antoine de Saint Exúpery)
(Antoine de Saint Exúpery)