23.11.2011, 09:49
Kapitel 31
Die letzte Schau
V. Selbstkonzept und Selbst
14. Das Konzept des Selbst hat die Welt seit jeher sehr beschäftigt. Und jeder glaubt, er
müsse die Antwort auf das Rätsel finden, das er selber ist. Die Erlösung kann als nichts
weiter als das Entrinnen aus Konzepten angesehen werden. Sie kümmert sich nicht um
den Inhalt des Geistes, sondern um die einfache Aussage, dass er denkt. Und das, was
denken kann, das hat die Wahl und kann gezeigt bekommen, dass verschiedene
Gedanken verschiedene Folgen haben. Somit kann er lernen, dass alles, was er denkt, die
tiefe Verwirrung spiegelt, die er hinsichtlich dessen fühlt, wie er gemacht ward und was er
ist. Und vage scheint es, als gebe das Konzept des Selbst eine Antwort auf das, was es
nicht erkennt.
15. Suche dein SELBST nicht in Symbolen. Es kann kein Konzept geben, das für das
stehen könnte, was du bist. Welche Rolle spielt es, welches Konzept du akzeptierst,
solange du ein Selbst wahrnimmst, das mit dem Bösen interagiert und auf niederträchtige
Dinge reagiert? Das Konzept deiner selbst wird weiterhin ganz bedeutungslos bleiben.
Und du wirst nicht wahrnehmen, dass du nur mit dir interagieren kannst. Eine schuldige
Welt zu sehen ist nur das Zeichen dafür, dass dein Lernen von der Welt gelenkt war, und du
erblickst sie so, wie du dich selbst siehst. Das Konzept des Selbst umfasst alles, auf das du
schaust, und nichts ist außerhalb dieser Wahrnehmung. Wenn du durch irgend etwas
verletzt werden kannst, siehst du ein Bild deiner geheimen Wünsche. Nichts weiter als das.
Und in deinem Leiden jeglicher Art siehst du dein eigenes verborgenes Verlangen, zu töten.
16. Du wirst im Laufe deines Lernens viele Konzepte des Selbst machen. Ein jedes wird die
Veränderungen in deinen eigenen Beziehungen zeigen, während deine Wahrnehmung
deiner selbst verändert wird. Jedes Mal, wenn ein Wechsel eintritt, wird einige Verwirrung
herrschen, doch sei du dankbar, dass das Lernen dieser Welt den Griff, in dem es deinen
Geist hält, lockert. Und sei gewiss und glücklich in der Zuversicht, dass es zu guter Letzt
vergehen und deinen Geist in Frieden lassen wird. Die Rolle des Anklägers wird an vielen
Orten und in vielen Formen erscheinen. Und jede wird dich anzuklagen scheinen. Doch
fürchte nicht, dass sie nicht aufgehoben werden wird.
17. Die Welt kann keine Bilder von dir lehren, es sei denn, du willst sie lernen. Eine Zeit
wird kommen, wenn Bilder allesamt vergangen sind und du sehen wirst, dass du nicht
weißt, was du bist. In ebendiesen entsiegelten und offenen Geist kehrt die Wahrheit
unbehindert und ungebunden zurück. Wo Konzepte des Selbst abgelegt sind, wird die
Wahrheit ganz genauso offenbart, wie sie ist. Wenn jedes Konzept in Zweifel gezogen und
in Frage gestellt und klargeworden ist, dass es aufgrund von Annahmen gemacht ist, die
dem Lichte nicht standhalten würden, dann wird die Wahrheit freigelassen, in ihr Heiligtum
zu treten - rein und frei von Schuld. Es gibt keine Aussage, die die Welt mehr zu hören
fürchtet, als diese:
Ich weiß nicht, welch ein Ding ich bin, und deshalb erkenne ich nicht, was ich tue, wo ich
bin oder wie ich auf die Welt oder auf mich schauen soll.
Doch in diesem Lernen wird die Erlösung geboren. Und WAS du bist, wird dir von SICH
berichten.
Ein Kurs in Wundern
Aus Kapitel 4
- Die Illusion des Ego -
ist auch recht interessant...