07.04.2012, 12:17
Zhuan Falun
Lektion 1
Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten
Während des gesamten Verlaufs der Verbreitung des Fa und des Kultivierungsweges stehe ich
in der Verantwortung für die Gesellschaft, in der Verantwortung für die Lernenden. Die dabei
erzielten Wirkungen sind gut, der Einfluß auf die gesamte Gesellschaft ist auch recht gut. Vor
einigen Jahren gab es viele Qigong-Meister, die Kultivierungswege verbreiteten. Alles, was
sie erklärten, gehörte zu der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung.
Natürlich meine ich nicht, daß die Kultivierungswege der anderen nicht gut sind, ich sage nur,
daß sie Dinge auf hohen Ebenen nicht verbreitet haben. Die Lage des Qigong im ganzen Land
kenne ich auch. Sowohl im Inland als auch im Ausland bin ich zur Zeit der Einzige, der
wirklich einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet. Warum gibt es sonst
niemanden, der einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet? Weil es sehr große
Probleme, tiefgehende historische Hintergründe und einen sehr großen Bereich betrifft, und
die davon betroffenen Probleme sind auch sehr heikel. Es kann auch nicht von einem
normalen Menschen verbreitet werden, weil Dinge vieler Kultivierungsschulen dabei berührt
werden müssen. Vor allem haben wir heute viele Praktizierende, die heute dieses, morgen
jenes Qigong lernen und dadurch ihre Körper in arge Unordnung gebracht haben, sie können
sich sicher nicht mehr nach oben kultivieren. Während sich die anderen auf einem großen
Weg nach oben kultivieren, nimmt er nur Nebenwege. Wenn er dieses kultiviert, stört ihn
jenes; wenn er jenes kultiviert, stört ihn dieses, alles stört ihn. Er kann sich nicht mehr weiter
kultivieren.
All dies werden wir in Ordnung bringen, das Gute wird beibehalten, das Schlechte wird
beseitigt, damit wird sichergestellt, daß du dich in Zukunft kultivieren kannst. Aber du mußt
wirklich gekommen sein, um Dafa zu lernen. Wenn du verschiedene Eigensinne hegst, wenn
du die Absicht hast, nach Kultivierungsfähigkeiten zu trachten, Krankheiten zu heilen, eine
Theorie anzuhören, oder irgendeine schlechte Absicht hast, dann geht all dies nicht. Denn ich
habe gesagt, daß ich der Einzige bin, der diese Sache tut. Für solche Sachen gibt es nicht viele
Gelegenheiten, und ich werde es auch nicht immer so weiter verbreiten. Ich finde, diejenigen,
die direkt hören können, wie ich den Kultivierungsweg verbreite und das Fa erkläre, ich sage,
das ist wirklich... Später wirst du es wissen, du wirst diese Zeit für sehr erfreulich halten.
Natürlich sprechen wir von Schicksalsverbindungen. Daß ihr alle hier sitzt, ist Schicksalsverbindung.
Den Kultivierungsweg zu hohen Ebenen zu verbreiten, überlegt mal, was bedeutet das?
Bedeutet das nicht gerade, Menschen zu erlösen? Werden also Menschen erlöst, so heißt das,
daß du bei der wirklichen Kultivierung bist, es geht dann nicht mehr nur um
Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Also bei wirklicher Kultivierung werden
dann auch hohe Anforderungen an die Xinxing der Lernenden gestellt. Da wir alle gekommen
sind, um Dafa zu lernen, mußt du dich als einen wahren Kultivierenden betrachten, und du
mußt auf Eigensinn verzichten. Wenn du mit verschiedenen bestimmten Absichten
gekommen bist, um den Kultivierungsweg und Dafa zu lernen, kannst du nichts lernen. Laß
mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein
Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden. In der Gesellschaft
der gewöhnlichen Menschen kämpfen die Menschen gegeneinander und hintergehen sich,
wegen so ein paar persönlicher Vorteile verletzen sie andere. Solch ein Herz muß abgelegt
werden. Vor allem wir, die heute den Kultivierungsweg lernen, müssen solch ein Herz erst
recht ablegen.
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Ich rede hier nicht von Krankheitsheilung, wir heilen auch keine Krankheiten. Aber wenn du
als wahrer Kultivierender einen kranken Körper hast, kannst du dich nicht kultivieren. Ich
werde deinen Körper für dich reinigen. Die Reinigung des Körpers beschränkt sich nur auf
diejenigen, die wirklich gekommen sind, um den Kultivierungsweg und das Fa zu lernen. Eins
betonen wir: Wenn du jenes Herz nicht ablegen kannst, wenn du deine Krankheiten nicht
loslassen kannst, können wir nichts tun und sind dir gegenüber machtlos. Warum? Weil es in
diesem Kosmos einen solchen Grundsatz gibt: Angelegenheiten unter den gewöhnlichen
Menschen haben nach der buddhistischen Lehre alle einen schicksalhaften Zusammenhang.
Geburt, Altern, Kranksein und Sterben existieren nun einmal unter den gewöhnlichen
Menschen. Durch das Karma, das durch die schlechten Taten eines Menschen in der
Vergangenheit erzeugt wurde, werden Krankheiten oder Schwierigkeiten verursacht. Leiden
ertragen ist nun einmal Karma-Schuld begleichen, deshalb darf das keiner nach Belieben
ändern. Das zu ändern bedeutet, Schuld nicht begleichen zu müssen. Es darf auch nicht nach
Belieben und willkürlich getan werden, sonst bedeutet das, Schlechtes zu tun.
Manche meinen, es sei eine Wohltat, andere zu behandeln, ihre Krankheiten zu beseitigen und
ihre Gesundheit zu erhalten. Meiner Ansicht nach haben sie alle die Krankheiten nicht
wirklich geheilt, sie alle haben die Krankheiten verschoben oder in andere Dinge
umgewandelt, sie haben sie nicht entfernt. Um diese Schwierigkeiten wirklich zu beseitigen,
muß das Karma beseitigt werden. Wenn jemand wirklich die Krankheiten heilen und das
Karma gründlich beseitigen kann, wenn er dies wirklich erreichen kann, ist die Ebene dieses
Menschen schon nicht mehr niedrig. Er hat schon einen Grundsatz erkannt, und zwar: Die
Grundsätze unter den gewöhnlichen Menschen dürfen nicht beliebig sabotiert werden.
Während der Kultivierung tut ein Kultivierender aus Barmherzigkeit etwas Gutes, heilt
andere, beseitigt ihre Krankheiten und erhält sie gesund, das ist erlaubt, aber er kann andere
auch nicht voll und ganz heilen. Könnten die Krankheiten eines gewöhnlichen Menschen
wirklich von der Wurzel her beseitigt werden - ein gewöhnlicher Mensch, der sich nicht
kultiviert, ginge hier hinaus, ohne noch irgendwelche Krankheiten zu haben; aus der Türe
hinaus bleibt er immer noch ein gewöhnlicher Mensch und kämpft genau so wie die
gewöhnlichen Menschen für seine persönlichen Vorteile - wie kann sein Karma ohne weiteres
beseitigt werden? Das ist absolut nicht erlaubt.
Warum kann das dann für die Kultivierenden getan werden? Weil ein Kultivierender am
wertvollsten ist. Er will sich kultivieren, deshalb ist dieser von ihm ausgesendete Gedanke am
wertvollsten. Im Buddhismus wird von der Buddha-Natur gesprochen; sobald die Buddha-
Natur erscheint, können ihm die Erleuchteten helfen. Was bedeutet das? Wenn ich davon
spreche - denn ich verbreite den Kultivierungsweg auf hohen Ebenen und es handelt sich um
die Grundsätze auf hohen Ebenen, die davon betroffenen Probleme sind sehr groß. In diesem
Kosmos ist, wie wir sehen, das Leben des Menschen nicht in der Gesellschaft der
gewöhnlichen Menschen entstanden. Das wahre Leben des Menschen ist in den kosmischen
Räumen entstanden. Denn in diesem Kosmos gibt es sehr viele verschiedene Substanzen, die
Leben erzeugen können. Diese Substanzen können Leben durch gegenseitige Bewegungen
erzeugen, das heißt also, das früheste Leben des Menschen stammte aus dem Kosmos. Die
kosmischen Räume sind ursprünglich schon barmherzig und besitzen die Eigenschaften Zhen,
Shan, Ren, die Menschen wurden mit den gleichen Eigenschaften wie der Kosmos geboren.
Aber nachdem mehr Lebewesen entstanden sind, ergab sich eine Art gesellschaftlicher
Beziehung. Manche unter ihnen sind vielleicht egoistisch geworden, dadurch ist ihre Ebene
allmählich herabgesunken, sie können dann nicht mehr auf dieser Ebene bleiben und müssen
nach unten fallen. Auf dieser anderen Ebene sind sie jedoch wieder schlechter geworden, hier
können sie auch nicht mehr bleiben, dann fallen sie weiter nach unten. Zum Schluß sind sie
auf die Ebene der Menschheit heruntergefallen.
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Die gesamte menschliche Gesellschaft befindet sich auf einer Ebene. Bis hierhin gefallen, aus
der Sicht der Kultivierungsfähigkeiten oder in den Augen der großen Erleuchteten sollten
diese Lebewesen eigentlich vernichtet werden. Aber aus Barmherzigkeit haben ihnen die
großen Erleuchteten noch eine Chance gegeben, daher ist so eine spezielle Umgebung und so
ein spezieller Raum erschaffen worden. Aber die Lebewesen in diesem Raum unterscheiden
sich von den Lebewesen in allen anderen kosmischen Räumen. Lebewesen in diesem Raum
können Lebewesen in anderen Räumen nicht sehen, sie können das wahre Antlitz des Kosmos
nicht sehen, deshalb sind diese Menschen wie in einen Nebel heruntergefallen. Wenn sie von
Krankheiten befreit werden wollen, Schwierigkeiten vermeiden und Karma beseitigen wollen,
müssen sich diese Menschen kultivieren, zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren. So wird
das in allen verschiedenen Kultivierungsarten betrachtet. Der Mensch soll zum Ursprung, zum
Wahren zurückkehren, das erst ist der wahre Zweck des Menschseins. Deshalb, sobald sich
der Mensch kultivieren will, wird das als Erscheinen der Buddha-Natur betrachtet. Dieser
Gedanke ist am wertvollsten, weil er zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren will; er will
aus der Ebene der gewöhnlichen Menschen herausspringen.
Vielleicht habt ihr diesen Satz aus dem Buddhismus gehört: Sobald die Buddha-Natur
erscheint, wird die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen erschüttert. Wer auch immer das sieht,
wird ihm helfen, bedingungslos helfen. Im buddhistischen System wird beim Erlösen von
Menschen nicht über Bedingungen geredet, es wird kein Entgelt verlangt, ihm kann
bedingungslos geholfen werden. Deshalb können wir vieles für die Lernenden tun. Aber für
einen gewöhnlichen Menschen, der nur ein gewöhnlicher Mensch bleiben und geheilt werden
will, geht das nicht. Manche denken: Wenn ich geheilt bin, dann kultiviere ich mich. An die
Kultivierung werden keine Bedingungen gestellt; will sich einer kultivieren, dann kultiviert er
sich. Aber mit einem kranken Körper, oder manche haben noch ziemlich wirre Informationen
an sich, manche haben überhaupt kein Qigong praktiziert, manche andere haben zwar seit
Jahrzehnten Qigong praktiziert, verweilen aber immer noch auf der Ebene des Qi und haben
sich auch nicht nach oben kultiviert.
Was tun? Wir werden seinen Körper reinigen, damit er sich zu hohen Ebenen kultivieren
kann. Bei der Kultivierung auf der niedrigsten Ebene gibt es einen Vorgang, in dem dein
Körper gründlich gereinigt wird, alle schlechten Dinge in den Gedanken, das Karma-Feld
rund um den Körper und die Faktoren, die den Körper krank machen, werden vollständig
weggeräumt. Werden sie nicht weggeräumt, wie kann man sich mit so einem trüben,
schwarzen Körper und so schmutzigen Gedanken zu hohen Ebenen kultivieren? Hier bei uns
wird kein Qi geübt. Die Dinge auf den niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben, wir
schieben dich über sie hinweg und lassen deinen Körper den krankheitsfreien Zustand
erreichen. Gleichzeitig setzen wir für dich eine Reihe von bereits fertigen Dingen ein, die auf
niedrigen Ebenen als Fundamente gelegt werden müssen, und so praktizieren wir schon auf
sehr hohen Ebenen.
Von der Kultivierung her gesehen, wenn Qi dazu gezählt wird, gibt es drei Stufen. Aber bei
der wahren Kultivierung (das Üben des Qi zählt nicht dazu) gibt es insgesamt zwei große
Stufen: Die eine ist die Kultivierung des weltlichen Fa; die andere ist die Kultivierung des
überweltlichen Fa. Dieses weltliche Fa und das überweltliche Fa sind anders als das im
Tempel so genannte "aus dem Weltlichen heraus" und "in das Weltliche hinein", die nur
etwas Theoretisches sind. Bei uns beziehen sie sich auf die Umwandlung der zwei großen
Stufen der wahren Kultivierung des menschlichen Körpers. Im Verlauf der Kultivierung des
weltlichen Fa wird der Körper eines Menschen immer wieder und immer wieder gereinigt,
deshalb ist sein Körper schon vollständig von hochenergetischen Substanzen ersetzt worden,
wenn er die höchste Form des weltlichen Fa erreicht hat. Und die Kultivierung des
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überweltlichen Fa ist im großen und ganzen die Kultivierung eines Buddha-Körpers, eines
Körpers, der aus hochenergetischen Substanzen zusammengesetzt ist; alle Kultivierungsfähigkeiten
werden erneut auftauchen. Das sind die zwei großen Stufen, die wir meinen.
Wir sprechen von Schicksalsverbindung, ihr alle seid jetzt hier, und ich kann dieses für euch
tun. Hier sind wir jetzt nur ein wenig mehr als zweitausend Menschen, für mehrere Tausende,
sogar für noch mehr, für Zehntausende von Menschen kann ich dies auch tun, das heißt: Auf
niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben. Nachdem dein Körper gereinigt worden ist,
wirst du über sie hinweggeschoben, und ich setze für dich ein vollständiges Kultivierungssystem
ein, so daß du dich bereits von Anfang an auf hohen Ebenen kultivierst. Aber das
beschränkt sich nur auf die Lernenden, die wirklich zum Kultivieren gekommen sind. Nur
hier zu sitzen, bedeutet noch nicht, daß du schon ein Kultivierender bist. Erst nach dem
grundsätzlichen Wandel deiner Gedanken können wir dieses geben. Nicht nur das, später
werdet ihr begreifen, was ich euch eigentlich gegeben habe. Hier sprechen wir auch nicht von
Heilung, aber wir sprechen von der ganzheitlichen Regulierung des Körpers der Lernenden,
damit du praktizieren kannst. Wenn du einen kranken Körper hast, kann sich überhaupt keine
Kultivierungsenergie bei dir entwickeln. Deshalb sollt ihr mich nicht aufsuchen, um euch
heilen zu lassen, ich tue das auch nicht. Das Hauptziel meines Erscheinens ist, Menschen zu hohen Ebenen anzuleiten, Menschen wirklich zu hohen Ebenen anzuleiten.
Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa
Früher haben viele Qigong-Meister gesagt, daß es Grund-, Mittel- und Oberstufen des Qigong
gäbe. All dies ist Qi, es sind nur Dinge auf der Ebene des Übens des Qi, und es wird noch in
Grund-, Mittel- und Oberstufe untergliedert. Was wirklich auf hohen Ebenen liegt, das bleibt
in den Köpfen unserer zahlreichen Qigong-Kultivierenden ein weißer Fleck, sie wissen das
überhaupt nicht. Alles, was wir später erklären, ist Fa auf hohen Ebenen. Außerdem will ich
den Ruf der Kultivierung berichtigen. Während des Kurses werde ich manche negativen
Erscheinungen im Kultivierungskreis ansprechen. Wie wir sie betrachten und damit umgehen,
werde ich erklären; außerdem sind bei der Verbreitung des Kultivierungsweges und der
Erklärung des Fa auf hohen Ebenen alle betroffenen Bereiche und betroffenen Probleme
relativ groß, sogar sehr heikel, und all dies will ich auch zur Sprache bringen; manche aus
anderen Räumen stammende Störungen in unserer Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen,
vor allem die Störungen im Kultivierungskreis, werde ich auch zur Sprache bringen,
gleichzeitig werde ich diese Probleme für unsere Lernenden lösen. Wenn diese Probleme
nicht gelöst werden, kannst du nicht praktizieren. Um diese Probleme von Grund auf zu lösen,
müssen wir euch als wahre Kultivierende betrachten, erst dann können wir dies tun. Natürlich
ist es nicht leicht, deine Gedanken auf einmal umzuwandeln, im Laufe des Kurses wirst du
allmählich deine Gedanken umwandeln, und ich hoffe auch, daß ihr alle aufmerksam zuhört.
Ich verbreite den Kultivierungsweg anders als die anderen. Mancher verbreitet seinen
Kultivierungsweg, indem er nur ganz kurz die Prinzipien seines Kultivierungsweges erklärt,
danach die "Informationen" empfangen läßt, eine Reihe von Übungen beibringt, und damit
hat sich's. An diese Art Verbreitung des Kultivierungsweges sind die Menschen schon
gewöhnt.
Bei der wirklichen Verbreitung des Kultivierungsweges muß das Fa, das Dao erklärt werden.
In dem zehnteiligen Kurs werde ich alle Grundsätze der hohen Ebenen ausführlich erklären,
erst dann kannst du dich kultivieren; sonst kannst du dich überhaupt nicht kultivieren. Alles,
was die anderen verbreitet haben, sind Dinge auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und
Gesundheitserhaltung. Wenn du dich zu hohen Ebenen kultivieren willst, aber nicht vom Fa
der hohen Ebenen angeleitet wirst, kannst du dich nicht kultivieren. Das ist wie in die Schule
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gehen: Wenn du mit den Lehrbüchern der Grundschule auf die Universität gehst, bleibst du
immer noch ein Grundschüler. Mancher meint, er habe viel über Qigong gelernt, dieses
Qigong und jenes Qigong; er hat einen ganzen Stapel von Abschlußzeugnissen, aber seine
Kultivierungsenergie ist immer noch nicht gewachsen. Er glaubt, das sei schon das Wesen
und das Ganze des Qigong. Nein, das ist nur die Oberfläche des Qigong, Dinge der
niedrigsten Ebene. Qigong ist nicht nur so etwas, es ist Kultivierung, etwas Umfassendes und
Tiefgehendes. Außerdem gibt es auf unterschiedlichen Ebenen noch unterschiedliches Fa,
deshalb gleicht es nicht den Dingen vom Üben des Qi, die wir jetzt kennen, und wieviel du
auch davon lernen magst, es ist immer dasselbe. Ein Beispiel: Du hast die Lehrbücher der
englischen Grundschule studiert, du hast die Lehrbücher der amerikanischen Grundschule
studiert, du hast die Lehrbücher der japanischen Grundschule studiert, die Lehrbücher der
chinesischen Grundschule hast du auch studiert, aber du bleibst immer noch ein
Grundschüler. Je mehr du von dem Stoff der niedrigen Ebene des Qigong lernst und dich
davon füllen läßt, umso schädlicher ist es für dich, an deinem Körper ist schon alles
durcheinander.
Eins will ich noch betonen, bei unserer Kultivierung wird der Kultivierungsweg verbreitet
und das Fa erklärt. Manche Mönche im Tempel, besonders diejenigen aus der Zen-Schule,
denken sich vielleicht ihren Teil dazu. Sobald vom Erklären des Fa die Rede ist, hören sie am
liebsten weg. Warum? Die Zen-Schule meint: Das Fa kann nicht erklärt werden; sobald das
Fa erklärt wird, ist es kein Fa mehr; es gibt kein Fa zu erklären, es kann nur vom Herzen
erkannt und vom Geist begriffen werden. Deshalb kann in der Zen-Schule bis heute noch kein
Fa erklärt werden. Die Dinge, die Bodhidharma in der Zen-Schule überliefert hat, sind auf
einen Satz von Shakyamuni zurückzuführen. Shakyamuni hat gesagt: Es gibt kein festes Fa.
Nach diesem Satz von Shakyamuni hat er die Zen-Schule gegründet. Wir sagen, daß diese
Schule in ein Büffelhorn hineingekrochen ist. Wieso heißt es "in das Büffelhorn
hineinkriechen"? Als Bodhidharma zuerst hineinkroch, kam es ihm noch geräumig vor; als
der zweite Patriarch hineinkroch, war es nicht mehr so geräumig; beim dritten Patriarchen
ging es noch; beim vierten Patriarchen war es schon sehr eng; für den fünften Patriarchen gab
es kaum noch Platz zum Hineinkriechen; beim sechsten Patriarchen, Huineng, war das Ende
erreicht, und weiter ging es dann nicht mehr. Wenn du heute das Fa in der Zen-Schule lernst,
frag lieber nicht; wenn du eine Frage stellst, kriegst du im Handumdrehen eins mit dem Stock
übergezogen, das nennt man "Stockschrei". Das bedeutet: Du sollst nicht fragen, sondern es
selbst erkennen. Du sagst: Ich bin gekommen, weil ich nichts weiß, was soll ich erkennen?
Und dann ziehst du mir eins mit dem Stock über?! Das heißt also, daß das Ende des
Büffelhorns schon erreicht ist, es gibt nichts mehr zu erklären. Bodhidharma hat auch gesagt,
er kann es nur bis zum sechsten Patriarchen überliefern, danach geht es nicht mehr.
Inzwischen sind bereits mehrere Hunderte von Jahren vergangen, heute gibt es jedoch immer
noch Menschen, die sich an der Lehre der Zen-Schule festklammern und sie nicht loslassen.
Was ist die wahre Bedeutung der Worte Shakyamunis "es gibt kein festes Fa"? Shakyamuni
befand sich auf der Ebene des Tathagatas, auch viele der späteren Mönche haben die
Herzensstimmung, die wahre Bedeutung des von Shakyamuni erklärten Fa sowie die wahre
Bedeutung seiner Worte auf seiner Ebene, auf seinem geistigen Horizont nicht erkannt.
Deshalb haben die Nachfolger es mal so und mal so ausgelegt, die Auslegungen waren ein
einziges Durcheinander. Sie meinen, "es gibt kein festes Fa" bedeute, daß man es nicht
erklären soll; wenn es erklärt wird, sei es kein Fa mehr. In Wirklichkeit bedeutet es das nicht.
Nachdem Shakyamuni unter dem Bodhi-Baum zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur
Erleuchtung gekommen war, hat er nicht sofort die Ebene des Tathagatas erreicht. Während
der ganzen 49 Jahre der Verbreitung des Fa hat er sich auch ständig erhöht. Jedesmal, wenn er
sich um eine Ebene erhöht hatte, blickte er zurück und bemerkte, daß das eben von ihm
erklärte Fa schon nicht mehr stimmte. Nach einer weiteren Erhöhung bemerkte er, daß das
von ihm erklärte Fa schon wieder nicht mehr stimmte. Als er sich dann noch weiter erhöht
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hatte, bemerkte er, daß das eben von ihm erklärte Fa schon wieder nicht mehr stimmte. In den
ganzen 49 Jahren hat er sich ständig auf diese Weise erhöht. Jedesmal, nachdem er sich um
eine Ebene erhöht hatte, bemerkte er, daß das von ihm vorher erklärte Fa auf einer sehr
niedrigen Erkenntnisstufe lag. Er hat auch noch bemerkt, daß das Fa jeder Ebene die
Verkörperung des Fa auf der jeweiligen Ebene ist, jede Ebene hat Fa, aber es ist nicht die
absolute Wahrheit im Kosmos. Außerdem ist das Fa einer höheren Ebene im Vergleich zum
Fa einer niedrigeren Ebene näher an den kosmischen Eigenschaften, deshalb sagte er: Es gibt
kein festes Fa.
Zum Schluß sagte Shakyamuni auch noch: Ich habe in meinem ganzen Leben kein Fa erklärt.
Die Zen-Schule hat das wieder so verstanden, daß es kein Fa zu erklären gäbe. In den letzten
Jahren seines Lebens hat Shakyamuni schon die Ebene des Tathagatas erreicht, warum hat er
gesagt, er habe kein Fa erklärt? Was hat er damit eigentlich gemeint? Er meinte: Obwohl ich
die Ebene des Tathagatas schon erreicht habe, habe ich den endgültigen Grundsatz, das
endgültige Fa des Kosmos noch nicht gesehen. Deshalb ließ er seine Nachfolger seine Worte
nicht für die absolute, unveränderbare Wahrheit halten, denn sonst würden die Nachfolger auf
der Ebene des Tathagatas oder unterhalb der Ebene des Tathagatas eingeschränkt und könnten
nicht zu höheren Ebenen durchbrechen. Die Nachfolger konnten die wahre Bedeutung dieser
Worte nicht verstehen, sie glaubten, das Fa sei kein Fa mehr, wenn es erklärt wird; so haben
sie das verstanden. In Wirklichkeit meinte Shakyamuni damit: Unterschiedliche Ebenen
haben unterschiedliches Fa, das Fa jeder Ebene ist nicht die absolute Wahrheit im Kosmos,
doch hat das Fa von dieser Ebene Anleitungswirkung auf dieser Ebene. In Wirklichkeit hat er
diesen Grundsatz erklärt.
Früher haben viele Menschen, vor allem in der Zen-Schule, immer ein solches Vorurteil und
solch eine extrem falsche Erkenntnis beibehalten. Wenn man dir nichts beibringt, was könnte
dich dann zum Praktizieren anleiten, wie könntest du dann praktizieren, wie solltest du dich
kultivieren? Im Buddhismus gibt es viele buddhistische Geschichten, manche haben vielleicht
gelesen: Jemand ist in den Himmel gekommen, im Himmelreich stellte er fest, daß jedes Wort
vom "Vajrasutra" da oben anders ist als das vom "Vajrasutra" da unten, die Bedeutungen sind
auch anders. Warum ist dieses "Vajrasutra" anders geworden als das "Vajrasutra" unter den
gewöhnlichen Menschen? Manch andere sagen: Die Sutren in der Sukhavati-Welt
unterscheiden sich vollkommen von denen da unten, sie sind überhaupt nicht mehr gleich,
nicht nur die Worte sind anders, sondern ihr Sinn und ihre Bedeutung sind auch anders
geworden, alles hat sich geändert. In Wirklichkeit bedeutet das: Dasselbe Fa hat auf
unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Veränderungs- und Erscheinungsformen, es kann
unterschiedliche Anleitungswirkungen für die Kultivierenden auf unterschiedlichen Ebenen
haben.
Ihr wißt, im Buddhismus gibt es ein kleines Heft, und zwar "Reisebericht über die westliche
Sukhavati-Welt", darin steht: Ein Mönch praktizierte im Lotussitz, sein Urgeist ist in die
Sukhavati-Welt gekommen und hat Erscheinungen gesehen, hielt sich dort einen Tag lang
auf, kam dann zur Menschenwelt zurück, da waren schon 6 Jahre vergangen. Hat er gesehen
oder nicht? Ja, aber was er gesehen hat, ist nicht das wahre Antlitz. Warum? Weil seine Ebene
nicht ausreichte. Ihm konnte nur die Verkörperung des Fofa, die er sehen sollte, auf seiner
Ebene gezeigt werden. Denn jene Welt ist eben ein Gebilde und eine Verkörperung des Fa,
und so konnte er das wahre Antlitz nicht sehen. Ich sage, dieses "es gibt kein festes Fa" hat
nun einmal diese Bedeutung.
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Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und
schlechten Menschen
Im Buddhismus wurde schon immer diskutiert, was Fofa ist. Manche meinen, das im
Buddhismus erklärte Fa sei das Ganze des Fofa. Aber eigentlich ist es das nicht. Das von
Shakyamuni erklärte Fa ist nur für die gewöhnlichen Menschen von vor 2500 Jahren erklärt
worden, die auf äußerst niedrigen Ebenen waren, also für die Menschen, die gerade eben aus
der primitiven Gesellschaft heraustraten und deren Gedanken relativ einfältig waren. Die End-
Fa-Zeit, über die er redete, ist genau heute. Mit jenem Fa können sich die heutigen Menschen
schon nicht mehr kultivieren. In der End-Fa-Zeit können sich die Mönche im Tempel kaum
noch selbst erlösen, geschweige denn andere. Shakyamuni hat das Fa der damaligen Situation
entsprechend überliefert, außerdem hat er auch nicht alles vom Fofa, von dem er auf seiner
Ebene wußte, erklärt. Es ist auch unmöglich, ihn ewig unverändert zu erhalten.
Die Gesellschaft entwickelt sich, die Gedanken der Menschheit sind auch immer
komplizierter geworden, es ist nicht mehr so einfach für die Menschen, sich auf diese Weise
weiter zu kultivieren. Das Fa im Buddhismus kann nicht den ganzen Fofa umfassen, es ist nur
ein winziger Teil des Fofa. Es gibt noch viele buddhistische große Fa, die unter dem Volk
oder über Generationen hinweg an einen einzigen Nachfolger überliefert wurden.
Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa, unterschiedliche Räume haben
unterschiedliches Fa, all dies sind die unterschiedlichen Verkörperungen des Fofa in den
jeweiligen Räumen und auf den jeweiligen Ebenen. Shakyamuni sagte auch, daß es 84.000
Schulen zur Kultivierung zum Buddha gibt. Im Buddhismus gibt es aber nur die Zen-Schule,
die Jingtu-Schule, die Tiantai-Schule, die Huayan-Schule, den Tantrismus und so weiter,
etwas mehr als zehn Schulen, sie können nicht das Ganze des Fofa umfassen. Shakyamuni
selbst hat auch nicht das Ganze von seinem Fa überliefert, er hat nur entsprechend der
Aufnahmefähigkeit der damaligen Menschen einen Teil davon überliefert.
Also, was ist eigentlich Fofa? Die grundlegendsten Eigenschaften dieses Kosmos Zhen, Shan,
Ren, sie sind die höchste Verkörperung des Fofa, sie sind der grundlegendste Fofa. Fofa hat
auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Verkörperungsformen, auf unterschiedlichen
Ebenen hat er unterschiedliche Anleitungswirkungen; je niedriger die Ebenen sind, desto
riesiger und vielfältiger sind die Erscheinungen. Teilchen der Luft, Stein, Holz, Erde, Stahl,
menschliche Körper: In allen Substanzen existieren die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren; in
alten Zeiten wurde gesagt, daß alles im Kosmos aus den Fünf-Elementen zusammengesetzt
ist, und alles hat auch die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren. Die Kultivierenden können die
konkrete Verkörperung des Fofa nur auf der Ebene erkennen, die sie durch ihre Kultivierung
erreicht haben, das ist die Fruchtposition, die Ebene ihrer Kultivierung. In der Breite erklärt,
ist das Fa sehr groß. Von einem äußerst hohen Punkt aus erklärt ist es dann sehr einfach, denn
das Fa ist wie eine Pyramide. Auf äußerst hohen Ebenen kann es schon in nur drei Worten
zusammengefaßt werden, diese sind Zhen, Shan, Ren. Wenn es auf der jeweiligen Ebene
erscheint, ist es aber äußerst kompliziert. Nimm den Menschen als Beispiel, im daoistischen
System wird der menschliche Körper als ein kleiner Kosmos betrachtet, der Mensch hat einen
materiellen Körper, aus dem materiellen Körper allein kann jedoch kein vollständiger Mensch
gebildet werden, dazu müssen noch die Temperamente, das Naturell, die Eigenschaften und
die Urgeiste existieren, erst dann kann ein vollständiger, selbständiger Mensch mit eigenem
Charakter gebildet werden. Das gilt auch für diesen unseren Kosmos, es gibt das
Milchstraßensystem, andere Galaxien, es gibt auch Leben und Wasser, alles in diesem
Kosmos gehört zur materiellen Existenz; aber zugleich existieren auch die Eigenschaften
Zhen, Shan, Ren. In den Teilchen jeder Substanz sind diese Eigenschaften enthalten, auch in
den äußerst kleinen Teilchen sind diese Eigenschaften enthalten.
8Diese Eigenschaften Zhen, Shan, Ren sind der Maßstab, gut und schlecht im Kosmos zu
beurteilen. Was ist gut, was ist schlecht? Es wird eben mit ihnen beurteilt. Mit der De, von der
wir früher sprachen, ist es genauso. Natürlich haben sich die moralischen Normen der
heutigen menschlichen Gesellschaft schon geändert, die moralischen Maßstäbe sind schon
verdreht. Wer heute Lei Feng als Vorbild nimmt, wird wahrscheinlich als geisteskrank
bezeichnet. Aber wer hätte ihn in den 50er, 60er Jahren für geisteskrank gehalten? Die
moralischen Normen der Menschheit rutschen schnell ab, die Sitten der Welt verschlechtern
sich von Tag zu Tag, die Menschen sind nur auf Profit aus, wegen ein paar persönlicher
Vorteile wird anderen geschadet und gegeneinander gekämpft und kein Mittel dabei gescheut.
Überlegt mal, kann es erlaubt sein, daß das so weiter geht? Mancher tut Schlechtes, wenn du
ihm sagst, daß er Schlechtes tut, glaubt er es noch nicht einmal, er glaubt wirklich nicht, daß
er Schlechtes tut; mancher mißt sich an den bereits verfallenen moralischen Normen und
meint, daß er besser sei als andere, denn die Maßstäbe haben sich bereits geändert. Ganz
gleich, wie sich die moralischen Maßstäbe der Menschheit auch verändern, die kosmischen
Eigenschaften bleiben jedoch unverändert, sie sind der einzige Maßstab zur Beurteilung von
guten und schlechten Menschen. Ein Kultivierender muß sich also den kosmischen
Eigenschaften entsprechend fordern und nicht dem Maßstab der gewöhnlichen Menschen
entsprechend. Wenn du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren willst, wenn du dich nach
oben kultivieren willst, mußt du nach diesem Maßstab handeln. Wenn ein Mensch den
kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren entsprechen kann, dann erst ist er ein guter
Mensch; wenn ein Mensch diesen Eigenschaften zuwider handelt, ist er ein wirklich
schlechter Mensch. Am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft sagen vielleicht manche, daß du
schlecht bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich schlecht; manche sagen, daß du gut bist,
doch du bist nicht unbedingt wirklich gut. Wenn du dich als ein Kultivierender diesen
Eigenschaften angleichst, dann bist du ein Mensch, der Dao erlangt hat. So einfach ist der
Grundsatz.
Bei der Kultivierung von Zhen, Shan, Ren im daoistischen System liegt der Schwerpunkt auf
Zhen. Daher heißt es im daoistischen System, das Wahre zu kultivieren, das Naturell zu
vervollkommnen, Wahres zu sagen, Wahres zu tun, ein wahrer Mensch zu sein, zum
Ursprung, zum Wahren zurückzukehren, und zum Schluß wird man durch Kultivierung zu
einem "Wahren Menschen". Ren und Shan werden auch kultiviert, aber der Schwerpunkt der
Kultivierung liegt auf Zhen. Im buddhistischen System liegt der Schwerpunkt der
Kultivierung von Zhen, Shan, Ren auf Shan. Durch die Kultivierung von Shan kann große
Barmherzigkeit herauskultiviert werden; wenn Barmherzigkeit bei einem auftaucht, sieht er,
daß alle Wesen leiden, deshalb gelobt er, alle Wesen zu erlösen. Zhen und Ren werden auch
kultiviert, aber der Schwerpunkt der Kultivierung liegt auf Shan. Falun Dafa, unsere Schule,
richtet sich nach dem höchsten Maßstab des Kosmos - Zhen, Shan, Ren werden gleichzeitig
kultiviert. Der Kultivierungsweg, den wir praktizieren, ist sehr groß.
Qigong gehört zur vorgeschichtlichen Kultur
Was ist Qigong? Das wird von vielen Qigong-Meistern erklärt, ich erkläre es jedoch anders
als sie. Viele Qigong-Meister sprechen auf jener Ebene darüber, ich spreche von den
Kenntnissen über das Qigong auf noch höheren Ebenen, und das ist völlig anders als ihre
Kenntnisse. Manche Qigong-Meister sagen, Qigong habe in China eine Geschichte von 2000
Jahren; manche sagen, Qigong habe eine Geschichte von 3000 Jahren; manche sagen, Qigong
habe eine Geschichte von 5000 Jahren und sei ungefähr so alt wie die Zivilisationsgeschichte
des chinesischen Volkes; manch andere sagen, von den archäologischen Funden her gesehen
habe Qigong eine Geschichte von 7000 Jahren und sei viel älter als die Zivilisationsgeschichte
des chinesischen Volkes. Ganz gleich, wie sie das auch zu erkennen versuchen, sie meinen,sie sei nicht viel älter als die Zivilisationsgeschichte der Menschheit. Nach der
Evolutionstheorie Darwins hätten sich die Wasserpflanzen zu Wassertieren entwickelt; dann
seien sie aufs Land gekrochen; später auf die Bäume geklettert; danach seien sie wieder auf
die Erde gekommen und zu Affenmenschen geworden; schließlich hätten sie sich zur
modernen Menschheit mit Kultur und Denken entwickelt. Nach dieser Theorie gerechnet,
wäre die wirkliche Zivilisation der Menschheit nicht älter als 10.000 Jahre. Noch früher gab
es nicht einmal so etwas wie Knoten in Schnüre schlingen zum Zweck der Aufzeichnung. Sie
hätten sich noch mit Baumblättern bekleidet und rohes Fleisch gegessen; noch früher konnten
sie vielleicht nicht einmal Feuer benutzen und seien völlig wilde, primitive Menschen
gewesen.
Aber wir haben eine Frage entdeckt, nämlich an vielen Orten der Welt sind zahlreiche Spuren
von Zivilisation hinterlassen worden, die weit über die Zivilisationsgeschichte unserer
Menschheit hinausgehen. Alle diese alten Funde haben technologisch gesehen ein sehr hohes
Niveau erreicht; das künstlerische Niveau betreffend sind sie hervorragend, es scheint so, als
ob die modernen Menschen einfach die Künste der Menschen aus alten Zeiten nachahmen.
Sie sind sehr bewundernswert. Aber sie wurden aus der Zeit von vor über hunderttausend,
mehreren hunderttausend, mehreren Millionen, ja sogar mehreren hundert Millionen Jahren
hinterlassen. Überlegt mal, treibt das nicht Scherze mit der heutigen Geschichte? Eigentlich
ist das auch kein Scherz, denn die Menschheit vervollkommnet sich ständig weiter und lernt
sich selbst immer wieder neu kennen. Genauso entwickelt sich die Gesellschaft, die
Kenntnisse am Anfang müssen nicht unbedingt absolut richtig gewesen sein.
Wahrscheinlich haben viele von den "vorgeschichtlichen Kulturen" gehört, die auch
"vorgeschichtliche Zivilisationen" genannt werden, wir sprechen nun über diese
vorgeschichtlichen Zivilisationen. Auf der Erde gibt es Asien, Europa, Südamerika,
Nordamerika, Ozeanien, Afrika und die Antarktis, sie werden von den Geologen als
"Kontinentalplatten" bezeichnet. Seit der Entstehung der Kontinentalplatten bis heute sind
bereits mehrere Dutzend Millionen Jahre vergangen. Das heißt, viele Landmassen sind aus
dem Meer emporgestiegen, während viele andere zum Meeresboden abgesunken sind; und
seitdem sie ihren jetzigen Zustand haben, sind schon mehrere Dutzend Millionen Jahre
vergangen. Aber an vielen Stellen auf dem Boden des Ozeans wurden große Bauwerke aus
alten Zeiten gefunden, diese Bauwerke mit sehr feinen Bildhauereien sind kein Kulturerbe der
heutigen Menschheit, also müssen sie vor dem Versinken zum Meeresboden erbaut worden
sein. Wer hat denn diese Zivilisationen vor Dutzenden Millionen von Jahren erschaffen?
Damals waren die Menschen noch nicht einmal Affen, wie konnten sie diese Dinge von solch
hoher Intelligenz erschaffen? Die Archäologen in der Welt haben eine Art Lebewesen
entdeckt, das "Trilobit" genannt wird. Es lebte in der Zeit von vor 600 Millionen bis 260
Millionen Jahren, danach gab es diese Art Lebewesen nicht mehr. Ein amerikanischer
Wissenschaftler hat das Fossil eines Trilobiten gefunden, darauf befindet sich auch noch der
Fußabdruck eines Menschen, es ist sehr deutlich zu erkennen, daß ein Mensch seinen Fuß mit
Schuh darauf gesetzt hat. Treibt das nicht Scherze mit den Historikern? Wie kann es nach der
Evolutionstheorie Darwins vor 260 Millionen Jahren Menschen gegeben haben?
Im Museum der staatlichen Universität von Peru gibt es einen Stein mit einer eingemeißelten
Menschenfigur, laut Forschungsergebnissen wurde diese Menschenfigur vor 30.000 Jahren
eingemeißelt. Diese Figur stellt aber einen bekleideten Menschen dar mit Hut, Schuhen und
sogar mit einem Fernrohr in der Hand beim Beobachten der Himmelskörper. Wie konnten die
Menschen vor 30.000 Jahren Stoff weben und sich bekleiden? Noch unvorstellbarer ist es, daß
er Himmelskörper mit einem Fernrohr beobachtete und auch noch gewisse astronomische
Kenntnisse hatte. Wir waren immer der Meinung, daß das Fernrohr von dem Europäer Galileo
Galilei erfunden worden sei, und von da an bis heute sind nur mehr als 300 Jahre vergangen.
Wer hat dann dieses Fernrohr vor 30.000 Jahren erfunden? Es gibt noch sehr viele ungelöste
Rätsel. Beispielsweise gibt es viele Felsmalereien in Berghöhlen in Frankreich, Südafrika und
in den Alpen, die sehr lebensecht und naturgetreu sind. Die eingemeißelten Menschenfiguren
sind sehr fein und sogar mit einer Art Mineralfarbe bemalt. Diese Menschenfiguren sind aber
wie moderne Menschen bekleidet, es sieht ein bißchen nach westlichen Anzügen aus, sie
haben enge Hosen an. Manche haben pfeifenartige Gegenstände in der Hand, manche halten
Gehstöcke und tragen Hüte. Wie können die Affen vor mehreren Hunderttausenden von
Jahren so ein hohes künstlerisches Niveau erreicht haben?
Etwas aus noch früherer Zeit: Die afrikanische Republik Gabun hat Uranerz, dieses Land ist
relativ rückständig und kann das Uranerz nicht selbst anreichern, es wurde in die entwickelten
Länder exportiert. 1972 hat eine französische Fabrik dieses Uranerz importiert. Im Labortest
wurde festgestellt, daß das Uranerz bereits verhüttet und verwendet worden war. Sie haben
sich sehr gewundert und Wissenschaftler und Techniker zur Untersuchung dorthin geschickt,
Wissenschaftler vieler Länder sind zur Untersuchung dorthin gegangen. Zum Schluß wurde
nachgewiesen, daß das Uranerz-Bergwerk ein großer Kernreaktor war, und zwar mit einer
sehr rationellen Anordnung, wir heutigen Menschen könnten ihn noch nicht einmal so bauen.
Wann wurde er gebaut? Vor 2 Milliarden Jahren, und 500.000 Jahre lang war er in Betrieb.
Das sind einfach astronomische Zahlen, und es läßt sich überhaupt nicht mit der
Evolutionstheorie Darwins erklären, es gibt noch viele solche Dinge. Was in Kreisen von
Wissenschaft und Technik entdeckt wurde, reicht schon vollkommen aus, um die heutigen
Lehrbücher umzuschreiben. Wenn die eigenen alten Anschauungen der Menschheit zu einer
Reihe von Arbeits- und Denkweisen geführt haben, wird es sehr schwer, neue Erkenntnisse zu
akzeptieren. Auch wenn die Wahrheit zu Tage tritt, wagen die Menschen nicht, sie zu
akzeptieren, instinktiv verdrängen sie sie. Durch die Einflüsse der traditionellen
Anschauungen gibt es zur Zeit niemanden, der diese Dinge systematisiert, daher halten die
Anschauungen der Menschen mit der Entwicklung einfach nicht Schritt. Sobald du von
solchen Dingen redest, die zwar nicht popularisiert, aber schon entdeckt sind, wird jemand
einfach sagen, das sei Aberglaube und kann es nicht akzeptieren.
Viele mutige Wissenschaftler im Ausland haben bereits öffentlich anerkannt, daß dies eine
Art vorgeschichtlicher Kultur ist, und zwar eine Zivilisation vor unserer diesmaligen
menschlichen Zivilisation, das heißt, vor unserer diesmaligen Zivilisation existierten auch
schon Zivilisationsperioden, und das mehr als einmal. Von den archäologischen Funden her
gesehen sind sie keine Erzeugnisse aus einer Zivilisationsperiode. Deshalb wird geglaubt, daß
nachdem mehrere menschliche Zivilisationen vernichtende Schläge erlitten haben, nur wenige
Menschen überlebten, sie lebten primitiv und vermehrten sich wieder allmählich, und wieder
entstand eine neue Menschheit und trat in eine neue Zivilisation ein. Dann ging diese wieder
der Vernichtung entgegen, danach vermehrte sie sich wieder, und es entstand eine neue
Menschheit, so durchliefen sie solche unterschiedlichen zyklischen Veränderungen. Die
Physiker sagen, die Bewegungen der Materie seien gesetzmäßig, die Veränderungen unseresgesamten Kosmos sind auch gesetzmäßig.
Die Bewegung unseres Erdballs in diesem grandiosen Universum und während der Rotation
des Milchstraßensystems kann nicht reibungslos sein, es ist gut möglich, daß die Erde auf
irgendein anderes Gestirn stößt oder andere Probleme entstehen und dadurch sehr große
Katastrophen verursacht werden. Aus der Sicht unserer Kultivierungsfähigkeiten ist das genau
so eingerichtet worden. Ich habe das einmal genau nachgeprüft und festgestellt, daß die
Menschheit sich 81 mal vollständig in einem Vernichtungszustand befand, nur ganz wenige
Menschen haben überlebt, und ein kleines Erbe der vorgeschichtlichen Zivilisation wurde
hinterlassen, sie traten in die nächste Periode ein und führten ein primitives Leben. Die
Menschen vermehrten sich, und schließlich entstand wiederum eine Zivilisation. Über die
11
Veränderungen in diesen 81 Zyklen hinaus bin ich noch nicht zum Ursprung gekommen. Die
Chinesen reden von himmlischer Zeitkonstellation, irdischen Vorteilen und menschlicher
Harmonie. Unterschiedliche Veränderungen der himmlischen Erscheinungen, unterschiedliche
himmlische Zeitkonstellationen führen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen
Zuständen in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Nach der Physik sind die
Bewegungen der Materie gesetzmäßig, und bei den Bewegungen des Kosmos ist es genauso.
Mit der vorhin erklärten vorgeschichtlichen Kultur will ich euch vor allem sagen: Qigong ist
auch nicht von unserer heutigen Menschheit erfunden worden, es ist auch über unzählige
Zeiten hinweg hinterlassen worden, und es ist auch eine Art vorgeschichtlicher Kultur. In den
heiligen Schriften können wir auch einige Ausführungen darüber finden. Shakyamuni hat
seinerzeit gesagt, er habe sich vor mehreren hundert Millionen von Jie schon erfolgreich
kultiviert und Dao erlangt. Wie viele Jahre hat ein Jie? Ein Jie ist gleich mehrere hundert
Millionen von Jahren, so eine riesengroße Zahl, einfach unvorstellbar. Wenn das wahrist,
stimmt das dann nicht mit der Geschichte der Menschheit und mit den Veränderungen des
gesamten Erdballs überein? Außerdem hat Shakyamuni noch gesagt, es gab vor ihm noch
sechs Urbuddhas, und er hatte selbst noch Meister und so weiter, sie alle haben Dao vor
vielen Hunderten von Millionen von Jie durch Kultivierung erreicht. Wenn das alles wahr ist,
gibt es dann heute solche Kultivierungsmethoden unter den in der Gesellschaft verbreiteten
wahrhaft orthodoxen Kultivierungswegen und wirklich überlieferten Kultivierungswegen?
Wenn ich darauf antworte, werde ich sicherlich ja sagen, aber sie sind selten zu finden. Die
Anzahl von falschen Qigong, Pseudo-Qigong und die Anzahl der Menschen mit Besessenheit,
die die Menschen mit selbst gebastelten Dingen betrügen, übertreffen heutzutage die Anzahl
der wahren Qigong um ein Vielfaches, es ist schwierig, das Wahre vom Falschen zu
unterscheiden. Wahre Qigong sind nicht einfach zu erkennen und lassen sich auch nicht
einfach finden.
In Wirklichkeit wurde nicht nur Qigong über unzählige Zeiten hinweg hinterlassen, Taiji,
Hetu, Luoshu, I-Ging, Acht Trigramme und so weiter sind alle aus der vorgeschichtlichen
Zeit hinterlassen worden. Deshalb, wenn wir sie heute aus der Sicht der gewöhnlichen
Menschen erforschen und zu erkennen suchen, können wir sie nicht begreifen, ganz gleich,
wie sehr wir sie auch erforschen. Auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen, aus ihrer Sicht
und von ihrem geistigen Horizont her kann das Wahre nicht verstanden werden.
Qigong ist eben Kultivierung
Wozu dient das Qigong eigentlich, wenn es bereits eine so lange Geschichte hat? Ich sage
euch, bei uns ist es ein großes buddhistisches Fa zur Kultivierung, dabei wird man sich
natürlich zum Buddha kultivieren; und im daoistischen System kultiviert man sich natürlich
zum Dao, um Dao zu erreichen. Ich sage euch, das Wort "Buddha" ist nichts Abergläubisches.
Das Wort "Buddha" stammt aus dem Sanskrit, der alt-indischen Sprache. Damals, als es nach
China überliefert wurde, hatte es zwei Schriftzeichen, es hieß "Fo Tuo", manche haben das
Wort auch als "Fu Tu" übersetzt. Beim Hin- und Herüberliefern haben wir Chinesen ein
Schriftzeichen weggelassen und nannten es daher "Fo". Was bedeutet es dann, ins
Chinesische übersetzt? Es bedeutet Erleuchteter, ein durch Kultivierung erleuchteter Mensch.
Wo ist da das Abergläubische?
Überlegt mal, durch Kultivierung können besondere Kultivierungsfähigkeiten auftauchen. Zur
Zeit sind sechs Arten Kultivierungsfähigkeiten in der Welt öffentlich anerkannt, das sind aber
noch nicht alle, ich sage, es gibt über zehntausend Arten von wahren Kultivierungsfähigkeiten.
Wenn jemand da sitzt und seine Hände und Füße nicht bewegt, kann er schon
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etwas tun, was andere nicht einmal mit Händen und Füßen tun können; er kann die wahren
Grundsätze in verschiedenen Räumen des Kosmos und das wahre Antlitz des Kosmos sehen;
er kann sehen, was gewöhnliche Menschen nicht sehen können. Ist dieser Mensch dann nicht
einer, der durch Kultivierung Dao erlangt hat? Ist er nicht ein großer Erleuchteter? Kann man
sagen, daß er einem gewöhnlichen Menschen gleicht? Ist er nicht schon ein durch
Kultivierung erleuchteter Mensch? Ist es dann nicht richtig, ihn Erleuchteter zu nennen?
Übersetzt in die alt-indische Sprache heißt es Buddha. In Wirklichkeit ist es eben so, Qigong
dient eben dazu.
Sobald von Qigong die Rede ist, sagen manche: Wer übt schon Qigong, wenn er keine
Krankheiten hat? Das klingt, als diene Qigong nur zur Krankheitsbeseitigung, diese
Erkenntnis ist sehr oberflächlich, sehr oberflächlich. Das liegt auch nicht an euch, weil viele
Qigong-Meister die Dinge von Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung betreiben,
sie reden alle über Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, niemand hat es auf
hohen Ebenen erklärt. Damit ist nicht gemeint, daß ihre Kultivierungswege nicht gut sind.
Ihre Mission ist eben, Dinge auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung
zu verbreiten und Qigong zu popularisieren. Viele Menschen wollten sich zu hohen
Ebenen kultivieren, sie hatten diesen Gedanken und diesen Wunsch, kultivierten sich aber
ohne Fa, so daß sie zum Schluß auf große Schwierigkeiten stießen und noch viele Probleme
entstanden. Natürlich, wenn ein Kultivierungsweg wirklich auf hohen Ebenen verbreitet wird,
sind Fragen von sehr hohen Ebenen davon betroffen. Deshalb stehen wir in der
Verantwortung für die Gesellschaft, in der Verantwortung für die Menschen, die gesamte
Wirkung der Verbreitung des Kultivierungsweges ist gut. Manche Dinge sind wirklich sehr
hoch. Wenn davon die Rede ist, hört es sich wie Aberglaube an, aber wir werden es nach
Möglichkeit mit Hilfe der modernen Wissenschaft erklären.
Sobald wir über manche Dinge reden, wird jemand sagen, das sei Aberglaube. Warum? Sein
Maßstab ist, daß das, was die Wissenschaft noch nicht erkannt hat, oder womit er selbst noch
nicht in Berührung gekommen ist, oder wovon er meint, daß es nicht existieren kann; er
meint, all dies sei Aberglaube, sei idealistisch, er hat eben eine solche Anschauung. Ist diese
Anschauung richtig? Was die Wissenschaft nicht erkennt, oder was bis dahin noch nicht
entwickelt ist, kann das als Aberglaube und idealistisch bezeichnet werden? Ist dieser Mensch
etwa nicht selbst abergläubisch und idealistisch? Könnte sich die Wissenschaft nach dieser
Anschauung noch weiter entwickeln und fortschreiten? Die menschliche Gesellschaft kann
sich dann auch nicht mehr weiter entwickeln. Alles, was im Kreise der Wissenschaft und
Technik erfunden wurde, hat es früher nicht gegeben. Würde all dies als Aberglaube
betrachtet, bräuchte es sich auch nicht mehr weiter zu entwickeln. Qigong ist auch nicht etwas
Idealistisches, viele kennen Qigong nicht, deshalb halten sie Qigong immer für etwas
Idealistisches. Jetzt werden Infraschallwellen, Ultraschallwellen, elektromagnetische Wellen,
Infrarot-Strahlen, UV-Strahlen, Gamma-Strahlen, Neutronen, Atome und Metall-Spurenelemente
und so weiter am Körper der Qigong-Meister durch Meßgeräte festgestellt, sind sie
nicht alle etwas materiell Existierendes? Sie gehören auch zur Materie. Sind nicht alle Dinge
aus Materie zusammengesetzt? Sind nicht andere Zeit-Räume auch aus Materie zusammengesetzt?
Wie kann das als Aberglaube bezeichnet werden? Wenn Qigong dazu dient, sich zum
Buddha zu kultivieren, dann betrifft das unvermeidlich viele hohe und tiefgehende Fragen,
wir werden das alles erklären.
Wenn Qigong dazu dient, warum nennen wir es Qigong? In Wirklichkeit heißt es nicht
Qigong. Wie heißt es dann? Es heißt "Xiu Lian“ (das Kultivieren und das Praktizieren), eben
Xiu Lian. Natürlich gibt es noch andere konkrete Namen, das Ganze heißt Kultivierung.
Warum heißt es denn nun Qigong? Ihr wißt, Qigong ist schon mehr als 20 Jahre in der
Gesellschaft popularisiert worden, in der Mitte der Kulturrevolution begann es schon, gegen
13
Ende der Kulturrevolution erreichte es schon seinen Höhepunkt. Überlegt mal, damals war die
linksextremistische Strömung noch sehr vorherrschend. Wir sagen nicht, wie Qigong in der
vorgeschichtlichen Kultur hieß. Im Entwicklungsprozeß unserer diesmaligen menschlichen
Zivilisation hat es die feudalistische Gesellschaft durchlaufen, deshalb trug es normalerweise
sehr feudalistisch gefärbte Namen. Wenn es mit Religionen verbunden war, trug es oft einen
sehr religiös gefärbten Namen. Zum Beispiel: "Großer Weg der Kultivierung zum Dao","Dhyana von Vajra", "Arhat-Weg", "Großer Weg der Kultivierung zum Buddha", "Goldene
Alchemie des neunfachen Kreises" und so weiter, so etwas waren sie. Wenn du während der
Kulturrevolution von ihnen gesprochen hättest, wärst du nicht kritisiert und bekämpft
worden? Obwohl die Qigong-Meister bei der Popularisierung des Qigong die gute Absicht
hatten, die Krankheiten der Bevölkerung zu beseitigen, die Menschen gesund zu machen und
ihre körperliche Verfassung zu verbessern, das war doch gut, aber es ging nicht. Die
Menschen wagten nicht, es so zu nennen. Deshalb, um Qigong zu popularisieren, haben viele
Qigong-Meister aus dem "Buch des Elixiers" und den "Daoistischen Schriften" zwei
Schriftzeichen genommen und zwar ganz aus dem Zusammenhang gerissen, und so hieß es
Qigong. Manche wollen noch den Fachausdruck Qigong erforschen, es gibt aber nichts zu
forschen, früher hieß es eben Kultivierung. Qigong ist nur ein neuer Fachausdruck, der
erfunden wurde, um dem Denken der modernen Menschen zu entsprechen.
Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht
Lektion 1
Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten
Während des gesamten Verlaufs der Verbreitung des Fa und des Kultivierungsweges stehe ich
in der Verantwortung für die Gesellschaft, in der Verantwortung für die Lernenden. Die dabei
erzielten Wirkungen sind gut, der Einfluß auf die gesamte Gesellschaft ist auch recht gut. Vor
einigen Jahren gab es viele Qigong-Meister, die Kultivierungswege verbreiteten. Alles, was
sie erklärten, gehörte zu der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung.
Natürlich meine ich nicht, daß die Kultivierungswege der anderen nicht gut sind, ich sage nur,
daß sie Dinge auf hohen Ebenen nicht verbreitet haben. Die Lage des Qigong im ganzen Land
kenne ich auch. Sowohl im Inland als auch im Ausland bin ich zur Zeit der Einzige, der
wirklich einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet. Warum gibt es sonst
niemanden, der einen Kultivierungsweg zu hohen Ebenen verbreitet? Weil es sehr große
Probleme, tiefgehende historische Hintergründe und einen sehr großen Bereich betrifft, und
die davon betroffenen Probleme sind auch sehr heikel. Es kann auch nicht von einem
normalen Menschen verbreitet werden, weil Dinge vieler Kultivierungsschulen dabei berührt
werden müssen. Vor allem haben wir heute viele Praktizierende, die heute dieses, morgen
jenes Qigong lernen und dadurch ihre Körper in arge Unordnung gebracht haben, sie können
sich sicher nicht mehr nach oben kultivieren. Während sich die anderen auf einem großen
Weg nach oben kultivieren, nimmt er nur Nebenwege. Wenn er dieses kultiviert, stört ihn
jenes; wenn er jenes kultiviert, stört ihn dieses, alles stört ihn. Er kann sich nicht mehr weiter
kultivieren.
All dies werden wir in Ordnung bringen, das Gute wird beibehalten, das Schlechte wird
beseitigt, damit wird sichergestellt, daß du dich in Zukunft kultivieren kannst. Aber du mußt
wirklich gekommen sein, um Dafa zu lernen. Wenn du verschiedene Eigensinne hegst, wenn
du die Absicht hast, nach Kultivierungsfähigkeiten zu trachten, Krankheiten zu heilen, eine
Theorie anzuhören, oder irgendeine schlechte Absicht hast, dann geht all dies nicht. Denn ich
habe gesagt, daß ich der Einzige bin, der diese Sache tut. Für solche Sachen gibt es nicht viele
Gelegenheiten, und ich werde es auch nicht immer so weiter verbreiten. Ich finde, diejenigen,
die direkt hören können, wie ich den Kultivierungsweg verbreite und das Fa erkläre, ich sage,
das ist wirklich... Später wirst du es wissen, du wirst diese Zeit für sehr erfreulich halten.
Natürlich sprechen wir von Schicksalsverbindungen. Daß ihr alle hier sitzt, ist Schicksalsverbindung.
Den Kultivierungsweg zu hohen Ebenen zu verbreiten, überlegt mal, was bedeutet das?
Bedeutet das nicht gerade, Menschen zu erlösen? Werden also Menschen erlöst, so heißt das,
daß du bei der wirklichen Kultivierung bist, es geht dann nicht mehr nur um
Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung. Also bei wirklicher Kultivierung werden
dann auch hohe Anforderungen an die Xinxing der Lernenden gestellt. Da wir alle gekommen
sind, um Dafa zu lernen, mußt du dich als einen wahren Kultivierenden betrachten, und du
mußt auf Eigensinn verzichten. Wenn du mit verschiedenen bestimmten Absichten
gekommen bist, um den Kultivierungsweg und Dafa zu lernen, kannst du nichts lernen. Laß
mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein
Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden. In der Gesellschaft
der gewöhnlichen Menschen kämpfen die Menschen gegeneinander und hintergehen sich,
wegen so ein paar persönlicher Vorteile verletzen sie andere. Solch ein Herz muß abgelegt
werden. Vor allem wir, die heute den Kultivierungsweg lernen, müssen solch ein Herz erst
recht ablegen.
2
Ich rede hier nicht von Krankheitsheilung, wir heilen auch keine Krankheiten. Aber wenn du
als wahrer Kultivierender einen kranken Körper hast, kannst du dich nicht kultivieren. Ich
werde deinen Körper für dich reinigen. Die Reinigung des Körpers beschränkt sich nur auf
diejenigen, die wirklich gekommen sind, um den Kultivierungsweg und das Fa zu lernen. Eins
betonen wir: Wenn du jenes Herz nicht ablegen kannst, wenn du deine Krankheiten nicht
loslassen kannst, können wir nichts tun und sind dir gegenüber machtlos. Warum? Weil es in
diesem Kosmos einen solchen Grundsatz gibt: Angelegenheiten unter den gewöhnlichen
Menschen haben nach der buddhistischen Lehre alle einen schicksalhaften Zusammenhang.
Geburt, Altern, Kranksein und Sterben existieren nun einmal unter den gewöhnlichen
Menschen. Durch das Karma, das durch die schlechten Taten eines Menschen in der
Vergangenheit erzeugt wurde, werden Krankheiten oder Schwierigkeiten verursacht. Leiden
ertragen ist nun einmal Karma-Schuld begleichen, deshalb darf das keiner nach Belieben
ändern. Das zu ändern bedeutet, Schuld nicht begleichen zu müssen. Es darf auch nicht nach
Belieben und willkürlich getan werden, sonst bedeutet das, Schlechtes zu tun.
Manche meinen, es sei eine Wohltat, andere zu behandeln, ihre Krankheiten zu beseitigen und
ihre Gesundheit zu erhalten. Meiner Ansicht nach haben sie alle die Krankheiten nicht
wirklich geheilt, sie alle haben die Krankheiten verschoben oder in andere Dinge
umgewandelt, sie haben sie nicht entfernt. Um diese Schwierigkeiten wirklich zu beseitigen,
muß das Karma beseitigt werden. Wenn jemand wirklich die Krankheiten heilen und das
Karma gründlich beseitigen kann, wenn er dies wirklich erreichen kann, ist die Ebene dieses
Menschen schon nicht mehr niedrig. Er hat schon einen Grundsatz erkannt, und zwar: Die
Grundsätze unter den gewöhnlichen Menschen dürfen nicht beliebig sabotiert werden.
Während der Kultivierung tut ein Kultivierender aus Barmherzigkeit etwas Gutes, heilt
andere, beseitigt ihre Krankheiten und erhält sie gesund, das ist erlaubt, aber er kann andere
auch nicht voll und ganz heilen. Könnten die Krankheiten eines gewöhnlichen Menschen
wirklich von der Wurzel her beseitigt werden - ein gewöhnlicher Mensch, der sich nicht
kultiviert, ginge hier hinaus, ohne noch irgendwelche Krankheiten zu haben; aus der Türe
hinaus bleibt er immer noch ein gewöhnlicher Mensch und kämpft genau so wie die
gewöhnlichen Menschen für seine persönlichen Vorteile - wie kann sein Karma ohne weiteres
beseitigt werden? Das ist absolut nicht erlaubt.
Warum kann das dann für die Kultivierenden getan werden? Weil ein Kultivierender am
wertvollsten ist. Er will sich kultivieren, deshalb ist dieser von ihm ausgesendete Gedanke am
wertvollsten. Im Buddhismus wird von der Buddha-Natur gesprochen; sobald die Buddha-
Natur erscheint, können ihm die Erleuchteten helfen. Was bedeutet das? Wenn ich davon
spreche - denn ich verbreite den Kultivierungsweg auf hohen Ebenen und es handelt sich um
die Grundsätze auf hohen Ebenen, die davon betroffenen Probleme sind sehr groß. In diesem
Kosmos ist, wie wir sehen, das Leben des Menschen nicht in der Gesellschaft der
gewöhnlichen Menschen entstanden. Das wahre Leben des Menschen ist in den kosmischen
Räumen entstanden. Denn in diesem Kosmos gibt es sehr viele verschiedene Substanzen, die
Leben erzeugen können. Diese Substanzen können Leben durch gegenseitige Bewegungen
erzeugen, das heißt also, das früheste Leben des Menschen stammte aus dem Kosmos. Die
kosmischen Räume sind ursprünglich schon barmherzig und besitzen die Eigenschaften Zhen,
Shan, Ren, die Menschen wurden mit den gleichen Eigenschaften wie der Kosmos geboren.
Aber nachdem mehr Lebewesen entstanden sind, ergab sich eine Art gesellschaftlicher
Beziehung. Manche unter ihnen sind vielleicht egoistisch geworden, dadurch ist ihre Ebene
allmählich herabgesunken, sie können dann nicht mehr auf dieser Ebene bleiben und müssen
nach unten fallen. Auf dieser anderen Ebene sind sie jedoch wieder schlechter geworden, hier
können sie auch nicht mehr bleiben, dann fallen sie weiter nach unten. Zum Schluß sind sie
auf die Ebene der Menschheit heruntergefallen.
3
Die gesamte menschliche Gesellschaft befindet sich auf einer Ebene. Bis hierhin gefallen, aus
der Sicht der Kultivierungsfähigkeiten oder in den Augen der großen Erleuchteten sollten
diese Lebewesen eigentlich vernichtet werden. Aber aus Barmherzigkeit haben ihnen die
großen Erleuchteten noch eine Chance gegeben, daher ist so eine spezielle Umgebung und so
ein spezieller Raum erschaffen worden. Aber die Lebewesen in diesem Raum unterscheiden
sich von den Lebewesen in allen anderen kosmischen Räumen. Lebewesen in diesem Raum
können Lebewesen in anderen Räumen nicht sehen, sie können das wahre Antlitz des Kosmos
nicht sehen, deshalb sind diese Menschen wie in einen Nebel heruntergefallen. Wenn sie von
Krankheiten befreit werden wollen, Schwierigkeiten vermeiden und Karma beseitigen wollen,
müssen sich diese Menschen kultivieren, zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren. So wird
das in allen verschiedenen Kultivierungsarten betrachtet. Der Mensch soll zum Ursprung, zum
Wahren zurückkehren, das erst ist der wahre Zweck des Menschseins. Deshalb, sobald sich
der Mensch kultivieren will, wird das als Erscheinen der Buddha-Natur betrachtet. Dieser
Gedanke ist am wertvollsten, weil er zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren will; er will
aus der Ebene der gewöhnlichen Menschen herausspringen.
Vielleicht habt ihr diesen Satz aus dem Buddhismus gehört: Sobald die Buddha-Natur
erscheint, wird die Welt der Zehn-Himmelsrichtungen erschüttert. Wer auch immer das sieht,
wird ihm helfen, bedingungslos helfen. Im buddhistischen System wird beim Erlösen von
Menschen nicht über Bedingungen geredet, es wird kein Entgelt verlangt, ihm kann
bedingungslos geholfen werden. Deshalb können wir vieles für die Lernenden tun. Aber für
einen gewöhnlichen Menschen, der nur ein gewöhnlicher Mensch bleiben und geheilt werden
will, geht das nicht. Manche denken: Wenn ich geheilt bin, dann kultiviere ich mich. An die
Kultivierung werden keine Bedingungen gestellt; will sich einer kultivieren, dann kultiviert er
sich. Aber mit einem kranken Körper, oder manche haben noch ziemlich wirre Informationen
an sich, manche haben überhaupt kein Qigong praktiziert, manche andere haben zwar seit
Jahrzehnten Qigong praktiziert, verweilen aber immer noch auf der Ebene des Qi und haben
sich auch nicht nach oben kultiviert.
Was tun? Wir werden seinen Körper reinigen, damit er sich zu hohen Ebenen kultivieren
kann. Bei der Kultivierung auf der niedrigsten Ebene gibt es einen Vorgang, in dem dein
Körper gründlich gereinigt wird, alle schlechten Dinge in den Gedanken, das Karma-Feld
rund um den Körper und die Faktoren, die den Körper krank machen, werden vollständig
weggeräumt. Werden sie nicht weggeräumt, wie kann man sich mit so einem trüben,
schwarzen Körper und so schmutzigen Gedanken zu hohen Ebenen kultivieren? Hier bei uns
wird kein Qi geübt. Die Dinge auf den niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben, wir
schieben dich über sie hinweg und lassen deinen Körper den krankheitsfreien Zustand
erreichen. Gleichzeitig setzen wir für dich eine Reihe von bereits fertigen Dingen ein, die auf
niedrigen Ebenen als Fundamente gelegt werden müssen, und so praktizieren wir schon auf
sehr hohen Ebenen.
Von der Kultivierung her gesehen, wenn Qi dazu gezählt wird, gibt es drei Stufen. Aber bei
der wahren Kultivierung (das Üben des Qi zählt nicht dazu) gibt es insgesamt zwei große
Stufen: Die eine ist die Kultivierung des weltlichen Fa; die andere ist die Kultivierung des
überweltlichen Fa. Dieses weltliche Fa und das überweltliche Fa sind anders als das im
Tempel so genannte "aus dem Weltlichen heraus" und "in das Weltliche hinein", die nur
etwas Theoretisches sind. Bei uns beziehen sie sich auf die Umwandlung der zwei großen
Stufen der wahren Kultivierung des menschlichen Körpers. Im Verlauf der Kultivierung des
weltlichen Fa wird der Körper eines Menschen immer wieder und immer wieder gereinigt,
deshalb ist sein Körper schon vollständig von hochenergetischen Substanzen ersetzt worden,
wenn er die höchste Form des weltlichen Fa erreicht hat. Und die Kultivierung des
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überweltlichen Fa ist im großen und ganzen die Kultivierung eines Buddha-Körpers, eines
Körpers, der aus hochenergetischen Substanzen zusammengesetzt ist; alle Kultivierungsfähigkeiten
werden erneut auftauchen. Das sind die zwei großen Stufen, die wir meinen.
Wir sprechen von Schicksalsverbindung, ihr alle seid jetzt hier, und ich kann dieses für euch
tun. Hier sind wir jetzt nur ein wenig mehr als zweitausend Menschen, für mehrere Tausende,
sogar für noch mehr, für Zehntausende von Menschen kann ich dies auch tun, das heißt: Auf
niedrigen Ebenen brauchst du nicht mehr zu üben. Nachdem dein Körper gereinigt worden ist,
wirst du über sie hinweggeschoben, und ich setze für dich ein vollständiges Kultivierungssystem
ein, so daß du dich bereits von Anfang an auf hohen Ebenen kultivierst. Aber das
beschränkt sich nur auf die Lernenden, die wirklich zum Kultivieren gekommen sind. Nur
hier zu sitzen, bedeutet noch nicht, daß du schon ein Kultivierender bist. Erst nach dem
grundsätzlichen Wandel deiner Gedanken können wir dieses geben. Nicht nur das, später
werdet ihr begreifen, was ich euch eigentlich gegeben habe. Hier sprechen wir auch nicht von
Heilung, aber wir sprechen von der ganzheitlichen Regulierung des Körpers der Lernenden,
damit du praktizieren kannst. Wenn du einen kranken Körper hast, kann sich überhaupt keine
Kultivierungsenergie bei dir entwickeln. Deshalb sollt ihr mich nicht aufsuchen, um euch
heilen zu lassen, ich tue das auch nicht. Das Hauptziel meines Erscheinens ist, Menschen zu hohen Ebenen anzuleiten, Menschen wirklich zu hohen Ebenen anzuleiten.
Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa
Früher haben viele Qigong-Meister gesagt, daß es Grund-, Mittel- und Oberstufen des Qigong
gäbe. All dies ist Qi, es sind nur Dinge auf der Ebene des Übens des Qi, und es wird noch in
Grund-, Mittel- und Oberstufe untergliedert. Was wirklich auf hohen Ebenen liegt, das bleibt
in den Köpfen unserer zahlreichen Qigong-Kultivierenden ein weißer Fleck, sie wissen das
überhaupt nicht. Alles, was wir später erklären, ist Fa auf hohen Ebenen. Außerdem will ich
den Ruf der Kultivierung berichtigen. Während des Kurses werde ich manche negativen
Erscheinungen im Kultivierungskreis ansprechen. Wie wir sie betrachten und damit umgehen,
werde ich erklären; außerdem sind bei der Verbreitung des Kultivierungsweges und der
Erklärung des Fa auf hohen Ebenen alle betroffenen Bereiche und betroffenen Probleme
relativ groß, sogar sehr heikel, und all dies will ich auch zur Sprache bringen; manche aus
anderen Räumen stammende Störungen in unserer Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen,
vor allem die Störungen im Kultivierungskreis, werde ich auch zur Sprache bringen,
gleichzeitig werde ich diese Probleme für unsere Lernenden lösen. Wenn diese Probleme
nicht gelöst werden, kannst du nicht praktizieren. Um diese Probleme von Grund auf zu lösen,
müssen wir euch als wahre Kultivierende betrachten, erst dann können wir dies tun. Natürlich
ist es nicht leicht, deine Gedanken auf einmal umzuwandeln, im Laufe des Kurses wirst du
allmählich deine Gedanken umwandeln, und ich hoffe auch, daß ihr alle aufmerksam zuhört.
Ich verbreite den Kultivierungsweg anders als die anderen. Mancher verbreitet seinen
Kultivierungsweg, indem er nur ganz kurz die Prinzipien seines Kultivierungsweges erklärt,
danach die "Informationen" empfangen läßt, eine Reihe von Übungen beibringt, und damit
hat sich's. An diese Art Verbreitung des Kultivierungsweges sind die Menschen schon
gewöhnt.
Bei der wirklichen Verbreitung des Kultivierungsweges muß das Fa, das Dao erklärt werden.
In dem zehnteiligen Kurs werde ich alle Grundsätze der hohen Ebenen ausführlich erklären,
erst dann kannst du dich kultivieren; sonst kannst du dich überhaupt nicht kultivieren. Alles,
was die anderen verbreitet haben, sind Dinge auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und
Gesundheitserhaltung. Wenn du dich zu hohen Ebenen kultivieren willst, aber nicht vom Fa
der hohen Ebenen angeleitet wirst, kannst du dich nicht kultivieren. Das ist wie in die Schule
5
gehen: Wenn du mit den Lehrbüchern der Grundschule auf die Universität gehst, bleibst du
immer noch ein Grundschüler. Mancher meint, er habe viel über Qigong gelernt, dieses
Qigong und jenes Qigong; er hat einen ganzen Stapel von Abschlußzeugnissen, aber seine
Kultivierungsenergie ist immer noch nicht gewachsen. Er glaubt, das sei schon das Wesen
und das Ganze des Qigong. Nein, das ist nur die Oberfläche des Qigong, Dinge der
niedrigsten Ebene. Qigong ist nicht nur so etwas, es ist Kultivierung, etwas Umfassendes und
Tiefgehendes. Außerdem gibt es auf unterschiedlichen Ebenen noch unterschiedliches Fa,
deshalb gleicht es nicht den Dingen vom Üben des Qi, die wir jetzt kennen, und wieviel du
auch davon lernen magst, es ist immer dasselbe. Ein Beispiel: Du hast die Lehrbücher der
englischen Grundschule studiert, du hast die Lehrbücher der amerikanischen Grundschule
studiert, du hast die Lehrbücher der japanischen Grundschule studiert, die Lehrbücher der
chinesischen Grundschule hast du auch studiert, aber du bleibst immer noch ein
Grundschüler. Je mehr du von dem Stoff der niedrigen Ebene des Qigong lernst und dich
davon füllen läßt, umso schädlicher ist es für dich, an deinem Körper ist schon alles
durcheinander.
Eins will ich noch betonen, bei unserer Kultivierung wird der Kultivierungsweg verbreitet
und das Fa erklärt. Manche Mönche im Tempel, besonders diejenigen aus der Zen-Schule,
denken sich vielleicht ihren Teil dazu. Sobald vom Erklären des Fa die Rede ist, hören sie am
liebsten weg. Warum? Die Zen-Schule meint: Das Fa kann nicht erklärt werden; sobald das
Fa erklärt wird, ist es kein Fa mehr; es gibt kein Fa zu erklären, es kann nur vom Herzen
erkannt und vom Geist begriffen werden. Deshalb kann in der Zen-Schule bis heute noch kein
Fa erklärt werden. Die Dinge, die Bodhidharma in der Zen-Schule überliefert hat, sind auf
einen Satz von Shakyamuni zurückzuführen. Shakyamuni hat gesagt: Es gibt kein festes Fa.
Nach diesem Satz von Shakyamuni hat er die Zen-Schule gegründet. Wir sagen, daß diese
Schule in ein Büffelhorn hineingekrochen ist. Wieso heißt es "in das Büffelhorn
hineinkriechen"? Als Bodhidharma zuerst hineinkroch, kam es ihm noch geräumig vor; als
der zweite Patriarch hineinkroch, war es nicht mehr so geräumig; beim dritten Patriarchen
ging es noch; beim vierten Patriarchen war es schon sehr eng; für den fünften Patriarchen gab
es kaum noch Platz zum Hineinkriechen; beim sechsten Patriarchen, Huineng, war das Ende
erreicht, und weiter ging es dann nicht mehr. Wenn du heute das Fa in der Zen-Schule lernst,
frag lieber nicht; wenn du eine Frage stellst, kriegst du im Handumdrehen eins mit dem Stock
übergezogen, das nennt man "Stockschrei". Das bedeutet: Du sollst nicht fragen, sondern es
selbst erkennen. Du sagst: Ich bin gekommen, weil ich nichts weiß, was soll ich erkennen?
Und dann ziehst du mir eins mit dem Stock über?! Das heißt also, daß das Ende des
Büffelhorns schon erreicht ist, es gibt nichts mehr zu erklären. Bodhidharma hat auch gesagt,
er kann es nur bis zum sechsten Patriarchen überliefern, danach geht es nicht mehr.
Inzwischen sind bereits mehrere Hunderte von Jahren vergangen, heute gibt es jedoch immer
noch Menschen, die sich an der Lehre der Zen-Schule festklammern und sie nicht loslassen.
Was ist die wahre Bedeutung der Worte Shakyamunis "es gibt kein festes Fa"? Shakyamuni
befand sich auf der Ebene des Tathagatas, auch viele der späteren Mönche haben die
Herzensstimmung, die wahre Bedeutung des von Shakyamuni erklärten Fa sowie die wahre
Bedeutung seiner Worte auf seiner Ebene, auf seinem geistigen Horizont nicht erkannt.
Deshalb haben die Nachfolger es mal so und mal so ausgelegt, die Auslegungen waren ein
einziges Durcheinander. Sie meinen, "es gibt kein festes Fa" bedeute, daß man es nicht
erklären soll; wenn es erklärt wird, sei es kein Fa mehr. In Wirklichkeit bedeutet es das nicht.
Nachdem Shakyamuni unter dem Bodhi-Baum zur Öffnung der Kultivierungsenergie und zur
Erleuchtung gekommen war, hat er nicht sofort die Ebene des Tathagatas erreicht. Während
der ganzen 49 Jahre der Verbreitung des Fa hat er sich auch ständig erhöht. Jedesmal, wenn er
sich um eine Ebene erhöht hatte, blickte er zurück und bemerkte, daß das eben von ihm
erklärte Fa schon nicht mehr stimmte. Nach einer weiteren Erhöhung bemerkte er, daß das
von ihm erklärte Fa schon wieder nicht mehr stimmte. Als er sich dann noch weiter erhöht
6
hatte, bemerkte er, daß das eben von ihm erklärte Fa schon wieder nicht mehr stimmte. In den
ganzen 49 Jahren hat er sich ständig auf diese Weise erhöht. Jedesmal, nachdem er sich um
eine Ebene erhöht hatte, bemerkte er, daß das von ihm vorher erklärte Fa auf einer sehr
niedrigen Erkenntnisstufe lag. Er hat auch noch bemerkt, daß das Fa jeder Ebene die
Verkörperung des Fa auf der jeweiligen Ebene ist, jede Ebene hat Fa, aber es ist nicht die
absolute Wahrheit im Kosmos. Außerdem ist das Fa einer höheren Ebene im Vergleich zum
Fa einer niedrigeren Ebene näher an den kosmischen Eigenschaften, deshalb sagte er: Es gibt
kein festes Fa.
Zum Schluß sagte Shakyamuni auch noch: Ich habe in meinem ganzen Leben kein Fa erklärt.
Die Zen-Schule hat das wieder so verstanden, daß es kein Fa zu erklären gäbe. In den letzten
Jahren seines Lebens hat Shakyamuni schon die Ebene des Tathagatas erreicht, warum hat er
gesagt, er habe kein Fa erklärt? Was hat er damit eigentlich gemeint? Er meinte: Obwohl ich
die Ebene des Tathagatas schon erreicht habe, habe ich den endgültigen Grundsatz, das
endgültige Fa des Kosmos noch nicht gesehen. Deshalb ließ er seine Nachfolger seine Worte
nicht für die absolute, unveränderbare Wahrheit halten, denn sonst würden die Nachfolger auf
der Ebene des Tathagatas oder unterhalb der Ebene des Tathagatas eingeschränkt und könnten
nicht zu höheren Ebenen durchbrechen. Die Nachfolger konnten die wahre Bedeutung dieser
Worte nicht verstehen, sie glaubten, das Fa sei kein Fa mehr, wenn es erklärt wird; so haben
sie das verstanden. In Wirklichkeit meinte Shakyamuni damit: Unterschiedliche Ebenen
haben unterschiedliches Fa, das Fa jeder Ebene ist nicht die absolute Wahrheit im Kosmos,
doch hat das Fa von dieser Ebene Anleitungswirkung auf dieser Ebene. In Wirklichkeit hat er
diesen Grundsatz erklärt.
Früher haben viele Menschen, vor allem in der Zen-Schule, immer ein solches Vorurteil und
solch eine extrem falsche Erkenntnis beibehalten. Wenn man dir nichts beibringt, was könnte
dich dann zum Praktizieren anleiten, wie könntest du dann praktizieren, wie solltest du dich
kultivieren? Im Buddhismus gibt es viele buddhistische Geschichten, manche haben vielleicht
gelesen: Jemand ist in den Himmel gekommen, im Himmelreich stellte er fest, daß jedes Wort
vom "Vajrasutra" da oben anders ist als das vom "Vajrasutra" da unten, die Bedeutungen sind
auch anders. Warum ist dieses "Vajrasutra" anders geworden als das "Vajrasutra" unter den
gewöhnlichen Menschen? Manch andere sagen: Die Sutren in der Sukhavati-Welt
unterscheiden sich vollkommen von denen da unten, sie sind überhaupt nicht mehr gleich,
nicht nur die Worte sind anders, sondern ihr Sinn und ihre Bedeutung sind auch anders
geworden, alles hat sich geändert. In Wirklichkeit bedeutet das: Dasselbe Fa hat auf
unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Veränderungs- und Erscheinungsformen, es kann
unterschiedliche Anleitungswirkungen für die Kultivierenden auf unterschiedlichen Ebenen
haben.
Ihr wißt, im Buddhismus gibt es ein kleines Heft, und zwar "Reisebericht über die westliche
Sukhavati-Welt", darin steht: Ein Mönch praktizierte im Lotussitz, sein Urgeist ist in die
Sukhavati-Welt gekommen und hat Erscheinungen gesehen, hielt sich dort einen Tag lang
auf, kam dann zur Menschenwelt zurück, da waren schon 6 Jahre vergangen. Hat er gesehen
oder nicht? Ja, aber was er gesehen hat, ist nicht das wahre Antlitz. Warum? Weil seine Ebene
nicht ausreichte. Ihm konnte nur die Verkörperung des Fofa, die er sehen sollte, auf seiner
Ebene gezeigt werden. Denn jene Welt ist eben ein Gebilde und eine Verkörperung des Fa,
und so konnte er das wahre Antlitz nicht sehen. Ich sage, dieses "es gibt kein festes Fa" hat
nun einmal diese Bedeutung.
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Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und
schlechten Menschen
Im Buddhismus wurde schon immer diskutiert, was Fofa ist. Manche meinen, das im
Buddhismus erklärte Fa sei das Ganze des Fofa. Aber eigentlich ist es das nicht. Das von
Shakyamuni erklärte Fa ist nur für die gewöhnlichen Menschen von vor 2500 Jahren erklärt
worden, die auf äußerst niedrigen Ebenen waren, also für die Menschen, die gerade eben aus
der primitiven Gesellschaft heraustraten und deren Gedanken relativ einfältig waren. Die End-
Fa-Zeit, über die er redete, ist genau heute. Mit jenem Fa können sich die heutigen Menschen
schon nicht mehr kultivieren. In der End-Fa-Zeit können sich die Mönche im Tempel kaum
noch selbst erlösen, geschweige denn andere. Shakyamuni hat das Fa der damaligen Situation
entsprechend überliefert, außerdem hat er auch nicht alles vom Fofa, von dem er auf seiner
Ebene wußte, erklärt. Es ist auch unmöglich, ihn ewig unverändert zu erhalten.
Die Gesellschaft entwickelt sich, die Gedanken der Menschheit sind auch immer
komplizierter geworden, es ist nicht mehr so einfach für die Menschen, sich auf diese Weise
weiter zu kultivieren. Das Fa im Buddhismus kann nicht den ganzen Fofa umfassen, es ist nur
ein winziger Teil des Fofa. Es gibt noch viele buddhistische große Fa, die unter dem Volk
oder über Generationen hinweg an einen einzigen Nachfolger überliefert wurden.
Unterschiedliche Ebenen haben unterschiedliches Fa, unterschiedliche Räume haben
unterschiedliches Fa, all dies sind die unterschiedlichen Verkörperungen des Fofa in den
jeweiligen Räumen und auf den jeweiligen Ebenen. Shakyamuni sagte auch, daß es 84.000
Schulen zur Kultivierung zum Buddha gibt. Im Buddhismus gibt es aber nur die Zen-Schule,
die Jingtu-Schule, die Tiantai-Schule, die Huayan-Schule, den Tantrismus und so weiter,
etwas mehr als zehn Schulen, sie können nicht das Ganze des Fofa umfassen. Shakyamuni
selbst hat auch nicht das Ganze von seinem Fa überliefert, er hat nur entsprechend der
Aufnahmefähigkeit der damaligen Menschen einen Teil davon überliefert.
Also, was ist eigentlich Fofa? Die grundlegendsten Eigenschaften dieses Kosmos Zhen, Shan,
Ren, sie sind die höchste Verkörperung des Fofa, sie sind der grundlegendste Fofa. Fofa hat
auf unterschiedlichen Ebenen unterschiedliche Verkörperungsformen, auf unterschiedlichen
Ebenen hat er unterschiedliche Anleitungswirkungen; je niedriger die Ebenen sind, desto
riesiger und vielfältiger sind die Erscheinungen. Teilchen der Luft, Stein, Holz, Erde, Stahl,
menschliche Körper: In allen Substanzen existieren die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren; in
alten Zeiten wurde gesagt, daß alles im Kosmos aus den Fünf-Elementen zusammengesetzt
ist, und alles hat auch die Eigenschaften Zhen, Shan, Ren. Die Kultivierenden können die
konkrete Verkörperung des Fofa nur auf der Ebene erkennen, die sie durch ihre Kultivierung
erreicht haben, das ist die Fruchtposition, die Ebene ihrer Kultivierung. In der Breite erklärt,
ist das Fa sehr groß. Von einem äußerst hohen Punkt aus erklärt ist es dann sehr einfach, denn
das Fa ist wie eine Pyramide. Auf äußerst hohen Ebenen kann es schon in nur drei Worten
zusammengefaßt werden, diese sind Zhen, Shan, Ren. Wenn es auf der jeweiligen Ebene
erscheint, ist es aber äußerst kompliziert. Nimm den Menschen als Beispiel, im daoistischen
System wird der menschliche Körper als ein kleiner Kosmos betrachtet, der Mensch hat einen
materiellen Körper, aus dem materiellen Körper allein kann jedoch kein vollständiger Mensch
gebildet werden, dazu müssen noch die Temperamente, das Naturell, die Eigenschaften und
die Urgeiste existieren, erst dann kann ein vollständiger, selbständiger Mensch mit eigenem
Charakter gebildet werden. Das gilt auch für diesen unseren Kosmos, es gibt das
Milchstraßensystem, andere Galaxien, es gibt auch Leben und Wasser, alles in diesem
Kosmos gehört zur materiellen Existenz; aber zugleich existieren auch die Eigenschaften
Zhen, Shan, Ren. In den Teilchen jeder Substanz sind diese Eigenschaften enthalten, auch in
den äußerst kleinen Teilchen sind diese Eigenschaften enthalten.
8Diese Eigenschaften Zhen, Shan, Ren sind der Maßstab, gut und schlecht im Kosmos zu
beurteilen. Was ist gut, was ist schlecht? Es wird eben mit ihnen beurteilt. Mit der De, von der
wir früher sprachen, ist es genauso. Natürlich haben sich die moralischen Normen der
heutigen menschlichen Gesellschaft schon geändert, die moralischen Maßstäbe sind schon
verdreht. Wer heute Lei Feng als Vorbild nimmt, wird wahrscheinlich als geisteskrank
bezeichnet. Aber wer hätte ihn in den 50er, 60er Jahren für geisteskrank gehalten? Die
moralischen Normen der Menschheit rutschen schnell ab, die Sitten der Welt verschlechtern
sich von Tag zu Tag, die Menschen sind nur auf Profit aus, wegen ein paar persönlicher
Vorteile wird anderen geschadet und gegeneinander gekämpft und kein Mittel dabei gescheut.
Überlegt mal, kann es erlaubt sein, daß das so weiter geht? Mancher tut Schlechtes, wenn du
ihm sagst, daß er Schlechtes tut, glaubt er es noch nicht einmal, er glaubt wirklich nicht, daß
er Schlechtes tut; mancher mißt sich an den bereits verfallenen moralischen Normen und
meint, daß er besser sei als andere, denn die Maßstäbe haben sich bereits geändert. Ganz
gleich, wie sich die moralischen Maßstäbe der Menschheit auch verändern, die kosmischen
Eigenschaften bleiben jedoch unverändert, sie sind der einzige Maßstab zur Beurteilung von
guten und schlechten Menschen. Ein Kultivierender muß sich also den kosmischen
Eigenschaften entsprechend fordern und nicht dem Maßstab der gewöhnlichen Menschen
entsprechend. Wenn du zum Ursprung, zum Wahren zurückkehren willst, wenn du dich nach
oben kultivieren willst, mußt du nach diesem Maßstab handeln. Wenn ein Mensch den
kosmischen Eigenschaften Zhen, Shan, Ren entsprechen kann, dann erst ist er ein guter
Mensch; wenn ein Mensch diesen Eigenschaften zuwider handelt, ist er ein wirklich
schlechter Mensch. Am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft sagen vielleicht manche, daß du
schlecht bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich schlecht; manche sagen, daß du gut bist,
doch du bist nicht unbedingt wirklich gut. Wenn du dich als ein Kultivierender diesen
Eigenschaften angleichst, dann bist du ein Mensch, der Dao erlangt hat. So einfach ist der
Grundsatz.
Bei der Kultivierung von Zhen, Shan, Ren im daoistischen System liegt der Schwerpunkt auf
Zhen. Daher heißt es im daoistischen System, das Wahre zu kultivieren, das Naturell zu
vervollkommnen, Wahres zu sagen, Wahres zu tun, ein wahrer Mensch zu sein, zum
Ursprung, zum Wahren zurückzukehren, und zum Schluß wird man durch Kultivierung zu
einem "Wahren Menschen". Ren und Shan werden auch kultiviert, aber der Schwerpunkt der
Kultivierung liegt auf Zhen. Im buddhistischen System liegt der Schwerpunkt der
Kultivierung von Zhen, Shan, Ren auf Shan. Durch die Kultivierung von Shan kann große
Barmherzigkeit herauskultiviert werden; wenn Barmherzigkeit bei einem auftaucht, sieht er,
daß alle Wesen leiden, deshalb gelobt er, alle Wesen zu erlösen. Zhen und Ren werden auch
kultiviert, aber der Schwerpunkt der Kultivierung liegt auf Shan. Falun Dafa, unsere Schule,
richtet sich nach dem höchsten Maßstab des Kosmos - Zhen, Shan, Ren werden gleichzeitig
kultiviert. Der Kultivierungsweg, den wir praktizieren, ist sehr groß.
Qigong gehört zur vorgeschichtlichen Kultur
Was ist Qigong? Das wird von vielen Qigong-Meistern erklärt, ich erkläre es jedoch anders
als sie. Viele Qigong-Meister sprechen auf jener Ebene darüber, ich spreche von den
Kenntnissen über das Qigong auf noch höheren Ebenen, und das ist völlig anders als ihre
Kenntnisse. Manche Qigong-Meister sagen, Qigong habe in China eine Geschichte von 2000
Jahren; manche sagen, Qigong habe eine Geschichte von 3000 Jahren; manche sagen, Qigong
habe eine Geschichte von 5000 Jahren und sei ungefähr so alt wie die Zivilisationsgeschichte
des chinesischen Volkes; manch andere sagen, von den archäologischen Funden her gesehen
habe Qigong eine Geschichte von 7000 Jahren und sei viel älter als die Zivilisationsgeschichte
des chinesischen Volkes. Ganz gleich, wie sie das auch zu erkennen versuchen, sie meinen,sie sei nicht viel älter als die Zivilisationsgeschichte der Menschheit. Nach der
Evolutionstheorie Darwins hätten sich die Wasserpflanzen zu Wassertieren entwickelt; dann
seien sie aufs Land gekrochen; später auf die Bäume geklettert; danach seien sie wieder auf
die Erde gekommen und zu Affenmenschen geworden; schließlich hätten sie sich zur
modernen Menschheit mit Kultur und Denken entwickelt. Nach dieser Theorie gerechnet,
wäre die wirkliche Zivilisation der Menschheit nicht älter als 10.000 Jahre. Noch früher gab
es nicht einmal so etwas wie Knoten in Schnüre schlingen zum Zweck der Aufzeichnung. Sie
hätten sich noch mit Baumblättern bekleidet und rohes Fleisch gegessen; noch früher konnten
sie vielleicht nicht einmal Feuer benutzen und seien völlig wilde, primitive Menschen
gewesen.
Aber wir haben eine Frage entdeckt, nämlich an vielen Orten der Welt sind zahlreiche Spuren
von Zivilisation hinterlassen worden, die weit über die Zivilisationsgeschichte unserer
Menschheit hinausgehen. Alle diese alten Funde haben technologisch gesehen ein sehr hohes
Niveau erreicht; das künstlerische Niveau betreffend sind sie hervorragend, es scheint so, als
ob die modernen Menschen einfach die Künste der Menschen aus alten Zeiten nachahmen.
Sie sind sehr bewundernswert. Aber sie wurden aus der Zeit von vor über hunderttausend,
mehreren hunderttausend, mehreren Millionen, ja sogar mehreren hundert Millionen Jahren
hinterlassen. Überlegt mal, treibt das nicht Scherze mit der heutigen Geschichte? Eigentlich
ist das auch kein Scherz, denn die Menschheit vervollkommnet sich ständig weiter und lernt
sich selbst immer wieder neu kennen. Genauso entwickelt sich die Gesellschaft, die
Kenntnisse am Anfang müssen nicht unbedingt absolut richtig gewesen sein.
Wahrscheinlich haben viele von den "vorgeschichtlichen Kulturen" gehört, die auch
"vorgeschichtliche Zivilisationen" genannt werden, wir sprechen nun über diese
vorgeschichtlichen Zivilisationen. Auf der Erde gibt es Asien, Europa, Südamerika,
Nordamerika, Ozeanien, Afrika und die Antarktis, sie werden von den Geologen als
"Kontinentalplatten" bezeichnet. Seit der Entstehung der Kontinentalplatten bis heute sind
bereits mehrere Dutzend Millionen Jahre vergangen. Das heißt, viele Landmassen sind aus
dem Meer emporgestiegen, während viele andere zum Meeresboden abgesunken sind; und
seitdem sie ihren jetzigen Zustand haben, sind schon mehrere Dutzend Millionen Jahre
vergangen. Aber an vielen Stellen auf dem Boden des Ozeans wurden große Bauwerke aus
alten Zeiten gefunden, diese Bauwerke mit sehr feinen Bildhauereien sind kein Kulturerbe der
heutigen Menschheit, also müssen sie vor dem Versinken zum Meeresboden erbaut worden
sein. Wer hat denn diese Zivilisationen vor Dutzenden Millionen von Jahren erschaffen?
Damals waren die Menschen noch nicht einmal Affen, wie konnten sie diese Dinge von solch
hoher Intelligenz erschaffen? Die Archäologen in der Welt haben eine Art Lebewesen
entdeckt, das "Trilobit" genannt wird. Es lebte in der Zeit von vor 600 Millionen bis 260
Millionen Jahren, danach gab es diese Art Lebewesen nicht mehr. Ein amerikanischer
Wissenschaftler hat das Fossil eines Trilobiten gefunden, darauf befindet sich auch noch der
Fußabdruck eines Menschen, es ist sehr deutlich zu erkennen, daß ein Mensch seinen Fuß mit
Schuh darauf gesetzt hat. Treibt das nicht Scherze mit den Historikern? Wie kann es nach der
Evolutionstheorie Darwins vor 260 Millionen Jahren Menschen gegeben haben?
Im Museum der staatlichen Universität von Peru gibt es einen Stein mit einer eingemeißelten
Menschenfigur, laut Forschungsergebnissen wurde diese Menschenfigur vor 30.000 Jahren
eingemeißelt. Diese Figur stellt aber einen bekleideten Menschen dar mit Hut, Schuhen und
sogar mit einem Fernrohr in der Hand beim Beobachten der Himmelskörper. Wie konnten die
Menschen vor 30.000 Jahren Stoff weben und sich bekleiden? Noch unvorstellbarer ist es, daß
er Himmelskörper mit einem Fernrohr beobachtete und auch noch gewisse astronomische
Kenntnisse hatte. Wir waren immer der Meinung, daß das Fernrohr von dem Europäer Galileo
Galilei erfunden worden sei, und von da an bis heute sind nur mehr als 300 Jahre vergangen.
Wer hat dann dieses Fernrohr vor 30.000 Jahren erfunden? Es gibt noch sehr viele ungelöste
Rätsel. Beispielsweise gibt es viele Felsmalereien in Berghöhlen in Frankreich, Südafrika und
in den Alpen, die sehr lebensecht und naturgetreu sind. Die eingemeißelten Menschenfiguren
sind sehr fein und sogar mit einer Art Mineralfarbe bemalt. Diese Menschenfiguren sind aber
wie moderne Menschen bekleidet, es sieht ein bißchen nach westlichen Anzügen aus, sie
haben enge Hosen an. Manche haben pfeifenartige Gegenstände in der Hand, manche halten
Gehstöcke und tragen Hüte. Wie können die Affen vor mehreren Hunderttausenden von
Jahren so ein hohes künstlerisches Niveau erreicht haben?
Etwas aus noch früherer Zeit: Die afrikanische Republik Gabun hat Uranerz, dieses Land ist
relativ rückständig und kann das Uranerz nicht selbst anreichern, es wurde in die entwickelten
Länder exportiert. 1972 hat eine französische Fabrik dieses Uranerz importiert. Im Labortest
wurde festgestellt, daß das Uranerz bereits verhüttet und verwendet worden war. Sie haben
sich sehr gewundert und Wissenschaftler und Techniker zur Untersuchung dorthin geschickt,
Wissenschaftler vieler Länder sind zur Untersuchung dorthin gegangen. Zum Schluß wurde
nachgewiesen, daß das Uranerz-Bergwerk ein großer Kernreaktor war, und zwar mit einer
sehr rationellen Anordnung, wir heutigen Menschen könnten ihn noch nicht einmal so bauen.
Wann wurde er gebaut? Vor 2 Milliarden Jahren, und 500.000 Jahre lang war er in Betrieb.
Das sind einfach astronomische Zahlen, und es läßt sich überhaupt nicht mit der
Evolutionstheorie Darwins erklären, es gibt noch viele solche Dinge. Was in Kreisen von
Wissenschaft und Technik entdeckt wurde, reicht schon vollkommen aus, um die heutigen
Lehrbücher umzuschreiben. Wenn die eigenen alten Anschauungen der Menschheit zu einer
Reihe von Arbeits- und Denkweisen geführt haben, wird es sehr schwer, neue Erkenntnisse zu
akzeptieren. Auch wenn die Wahrheit zu Tage tritt, wagen die Menschen nicht, sie zu
akzeptieren, instinktiv verdrängen sie sie. Durch die Einflüsse der traditionellen
Anschauungen gibt es zur Zeit niemanden, der diese Dinge systematisiert, daher halten die
Anschauungen der Menschen mit der Entwicklung einfach nicht Schritt. Sobald du von
solchen Dingen redest, die zwar nicht popularisiert, aber schon entdeckt sind, wird jemand
einfach sagen, das sei Aberglaube und kann es nicht akzeptieren.
Viele mutige Wissenschaftler im Ausland haben bereits öffentlich anerkannt, daß dies eine
Art vorgeschichtlicher Kultur ist, und zwar eine Zivilisation vor unserer diesmaligen
menschlichen Zivilisation, das heißt, vor unserer diesmaligen Zivilisation existierten auch
schon Zivilisationsperioden, und das mehr als einmal. Von den archäologischen Funden her
gesehen sind sie keine Erzeugnisse aus einer Zivilisationsperiode. Deshalb wird geglaubt, daß
nachdem mehrere menschliche Zivilisationen vernichtende Schläge erlitten haben, nur wenige
Menschen überlebten, sie lebten primitiv und vermehrten sich wieder allmählich, und wieder
entstand eine neue Menschheit und trat in eine neue Zivilisation ein. Dann ging diese wieder
der Vernichtung entgegen, danach vermehrte sie sich wieder, und es entstand eine neue
Menschheit, so durchliefen sie solche unterschiedlichen zyklischen Veränderungen. Die
Physiker sagen, die Bewegungen der Materie seien gesetzmäßig, die Veränderungen unseresgesamten Kosmos sind auch gesetzmäßig.
Die Bewegung unseres Erdballs in diesem grandiosen Universum und während der Rotation
des Milchstraßensystems kann nicht reibungslos sein, es ist gut möglich, daß die Erde auf
irgendein anderes Gestirn stößt oder andere Probleme entstehen und dadurch sehr große
Katastrophen verursacht werden. Aus der Sicht unserer Kultivierungsfähigkeiten ist das genau
so eingerichtet worden. Ich habe das einmal genau nachgeprüft und festgestellt, daß die
Menschheit sich 81 mal vollständig in einem Vernichtungszustand befand, nur ganz wenige
Menschen haben überlebt, und ein kleines Erbe der vorgeschichtlichen Zivilisation wurde
hinterlassen, sie traten in die nächste Periode ein und führten ein primitives Leben. Die
Menschen vermehrten sich, und schließlich entstand wiederum eine Zivilisation. Über die
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Veränderungen in diesen 81 Zyklen hinaus bin ich noch nicht zum Ursprung gekommen. Die
Chinesen reden von himmlischer Zeitkonstellation, irdischen Vorteilen und menschlicher
Harmonie. Unterschiedliche Veränderungen der himmlischen Erscheinungen, unterschiedliche
himmlische Zeitkonstellationen führen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen
Zuständen in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Nach der Physik sind die
Bewegungen der Materie gesetzmäßig, und bei den Bewegungen des Kosmos ist es genauso.
Mit der vorhin erklärten vorgeschichtlichen Kultur will ich euch vor allem sagen: Qigong ist
auch nicht von unserer heutigen Menschheit erfunden worden, es ist auch über unzählige
Zeiten hinweg hinterlassen worden, und es ist auch eine Art vorgeschichtlicher Kultur. In den
heiligen Schriften können wir auch einige Ausführungen darüber finden. Shakyamuni hat
seinerzeit gesagt, er habe sich vor mehreren hundert Millionen von Jie schon erfolgreich
kultiviert und Dao erlangt. Wie viele Jahre hat ein Jie? Ein Jie ist gleich mehrere hundert
Millionen von Jahren, so eine riesengroße Zahl, einfach unvorstellbar. Wenn das wahrist,
stimmt das dann nicht mit der Geschichte der Menschheit und mit den Veränderungen des
gesamten Erdballs überein? Außerdem hat Shakyamuni noch gesagt, es gab vor ihm noch
sechs Urbuddhas, und er hatte selbst noch Meister und so weiter, sie alle haben Dao vor
vielen Hunderten von Millionen von Jie durch Kultivierung erreicht. Wenn das alles wahr ist,
gibt es dann heute solche Kultivierungsmethoden unter den in der Gesellschaft verbreiteten
wahrhaft orthodoxen Kultivierungswegen und wirklich überlieferten Kultivierungswegen?
Wenn ich darauf antworte, werde ich sicherlich ja sagen, aber sie sind selten zu finden. Die
Anzahl von falschen Qigong, Pseudo-Qigong und die Anzahl der Menschen mit Besessenheit,
die die Menschen mit selbst gebastelten Dingen betrügen, übertreffen heutzutage die Anzahl
der wahren Qigong um ein Vielfaches, es ist schwierig, das Wahre vom Falschen zu
unterscheiden. Wahre Qigong sind nicht einfach zu erkennen und lassen sich auch nicht
einfach finden.
In Wirklichkeit wurde nicht nur Qigong über unzählige Zeiten hinweg hinterlassen, Taiji,
Hetu, Luoshu, I-Ging, Acht Trigramme und so weiter sind alle aus der vorgeschichtlichen
Zeit hinterlassen worden. Deshalb, wenn wir sie heute aus der Sicht der gewöhnlichen
Menschen erforschen und zu erkennen suchen, können wir sie nicht begreifen, ganz gleich,
wie sehr wir sie auch erforschen. Auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen, aus ihrer Sicht
und von ihrem geistigen Horizont her kann das Wahre nicht verstanden werden.
Qigong ist eben Kultivierung
Wozu dient das Qigong eigentlich, wenn es bereits eine so lange Geschichte hat? Ich sage
euch, bei uns ist es ein großes buddhistisches Fa zur Kultivierung, dabei wird man sich
natürlich zum Buddha kultivieren; und im daoistischen System kultiviert man sich natürlich
zum Dao, um Dao zu erreichen. Ich sage euch, das Wort "Buddha" ist nichts Abergläubisches.
Das Wort "Buddha" stammt aus dem Sanskrit, der alt-indischen Sprache. Damals, als es nach
China überliefert wurde, hatte es zwei Schriftzeichen, es hieß "Fo Tuo", manche haben das
Wort auch als "Fu Tu" übersetzt. Beim Hin- und Herüberliefern haben wir Chinesen ein
Schriftzeichen weggelassen und nannten es daher "Fo". Was bedeutet es dann, ins
Chinesische übersetzt? Es bedeutet Erleuchteter, ein durch Kultivierung erleuchteter Mensch.
Wo ist da das Abergläubische?
Überlegt mal, durch Kultivierung können besondere Kultivierungsfähigkeiten auftauchen. Zur
Zeit sind sechs Arten Kultivierungsfähigkeiten in der Welt öffentlich anerkannt, das sind aber
noch nicht alle, ich sage, es gibt über zehntausend Arten von wahren Kultivierungsfähigkeiten.
Wenn jemand da sitzt und seine Hände und Füße nicht bewegt, kann er schon
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etwas tun, was andere nicht einmal mit Händen und Füßen tun können; er kann die wahren
Grundsätze in verschiedenen Räumen des Kosmos und das wahre Antlitz des Kosmos sehen;
er kann sehen, was gewöhnliche Menschen nicht sehen können. Ist dieser Mensch dann nicht
einer, der durch Kultivierung Dao erlangt hat? Ist er nicht ein großer Erleuchteter? Kann man
sagen, daß er einem gewöhnlichen Menschen gleicht? Ist er nicht schon ein durch
Kultivierung erleuchteter Mensch? Ist es dann nicht richtig, ihn Erleuchteter zu nennen?
Übersetzt in die alt-indische Sprache heißt es Buddha. In Wirklichkeit ist es eben so, Qigong
dient eben dazu.
Sobald von Qigong die Rede ist, sagen manche: Wer übt schon Qigong, wenn er keine
Krankheiten hat? Das klingt, als diene Qigong nur zur Krankheitsbeseitigung, diese
Erkenntnis ist sehr oberflächlich, sehr oberflächlich. Das liegt auch nicht an euch, weil viele
Qigong-Meister die Dinge von Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung betreiben,
sie reden alle über Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung, niemand hat es auf
hohen Ebenen erklärt. Damit ist nicht gemeint, daß ihre Kultivierungswege nicht gut sind.
Ihre Mission ist eben, Dinge auf der Ebene der Krankheitsbeseitigung und Gesundheitserhaltung
zu verbreiten und Qigong zu popularisieren. Viele Menschen wollten sich zu hohen
Ebenen kultivieren, sie hatten diesen Gedanken und diesen Wunsch, kultivierten sich aber
ohne Fa, so daß sie zum Schluß auf große Schwierigkeiten stießen und noch viele Probleme
entstanden. Natürlich, wenn ein Kultivierungsweg wirklich auf hohen Ebenen verbreitet wird,
sind Fragen von sehr hohen Ebenen davon betroffen. Deshalb stehen wir in der
Verantwortung für die Gesellschaft, in der Verantwortung für die Menschen, die gesamte
Wirkung der Verbreitung des Kultivierungsweges ist gut. Manche Dinge sind wirklich sehr
hoch. Wenn davon die Rede ist, hört es sich wie Aberglaube an, aber wir werden es nach
Möglichkeit mit Hilfe der modernen Wissenschaft erklären.
Sobald wir über manche Dinge reden, wird jemand sagen, das sei Aberglaube. Warum? Sein
Maßstab ist, daß das, was die Wissenschaft noch nicht erkannt hat, oder womit er selbst noch
nicht in Berührung gekommen ist, oder wovon er meint, daß es nicht existieren kann; er
meint, all dies sei Aberglaube, sei idealistisch, er hat eben eine solche Anschauung. Ist diese
Anschauung richtig? Was die Wissenschaft nicht erkennt, oder was bis dahin noch nicht
entwickelt ist, kann das als Aberglaube und idealistisch bezeichnet werden? Ist dieser Mensch
etwa nicht selbst abergläubisch und idealistisch? Könnte sich die Wissenschaft nach dieser
Anschauung noch weiter entwickeln und fortschreiten? Die menschliche Gesellschaft kann
sich dann auch nicht mehr weiter entwickeln. Alles, was im Kreise der Wissenschaft und
Technik erfunden wurde, hat es früher nicht gegeben. Würde all dies als Aberglaube
betrachtet, bräuchte es sich auch nicht mehr weiter zu entwickeln. Qigong ist auch nicht etwas
Idealistisches, viele kennen Qigong nicht, deshalb halten sie Qigong immer für etwas
Idealistisches. Jetzt werden Infraschallwellen, Ultraschallwellen, elektromagnetische Wellen,
Infrarot-Strahlen, UV-Strahlen, Gamma-Strahlen, Neutronen, Atome und Metall-Spurenelemente
und so weiter am Körper der Qigong-Meister durch Meßgeräte festgestellt, sind sie
nicht alle etwas materiell Existierendes? Sie gehören auch zur Materie. Sind nicht alle Dinge
aus Materie zusammengesetzt? Sind nicht andere Zeit-Räume auch aus Materie zusammengesetzt?
Wie kann das als Aberglaube bezeichnet werden? Wenn Qigong dazu dient, sich zum
Buddha zu kultivieren, dann betrifft das unvermeidlich viele hohe und tiefgehende Fragen,
wir werden das alles erklären.
Wenn Qigong dazu dient, warum nennen wir es Qigong? In Wirklichkeit heißt es nicht
Qigong. Wie heißt es dann? Es heißt "Xiu Lian“ (das Kultivieren und das Praktizieren), eben
Xiu Lian. Natürlich gibt es noch andere konkrete Namen, das Ganze heißt Kultivierung.
Warum heißt es denn nun Qigong? Ihr wißt, Qigong ist schon mehr als 20 Jahre in der
Gesellschaft popularisiert worden, in der Mitte der Kulturrevolution begann es schon, gegen
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Ende der Kulturrevolution erreichte es schon seinen Höhepunkt. Überlegt mal, damals war die
linksextremistische Strömung noch sehr vorherrschend. Wir sagen nicht, wie Qigong in der
vorgeschichtlichen Kultur hieß. Im Entwicklungsprozeß unserer diesmaligen menschlichen
Zivilisation hat es die feudalistische Gesellschaft durchlaufen, deshalb trug es normalerweise
sehr feudalistisch gefärbte Namen. Wenn es mit Religionen verbunden war, trug es oft einen
sehr religiös gefärbten Namen. Zum Beispiel: "Großer Weg der Kultivierung zum Dao","Dhyana von Vajra", "Arhat-Weg", "Großer Weg der Kultivierung zum Buddha", "Goldene
Alchemie des neunfachen Kreises" und so weiter, so etwas waren sie. Wenn du während der
Kulturrevolution von ihnen gesprochen hättest, wärst du nicht kritisiert und bekämpft
worden? Obwohl die Qigong-Meister bei der Popularisierung des Qigong die gute Absicht
hatten, die Krankheiten der Bevölkerung zu beseitigen, die Menschen gesund zu machen und
ihre körperliche Verfassung zu verbessern, das war doch gut, aber es ging nicht. Die
Menschen wagten nicht, es so zu nennen. Deshalb, um Qigong zu popularisieren, haben viele
Qigong-Meister aus dem "Buch des Elixiers" und den "Daoistischen Schriften" zwei
Schriftzeichen genommen und zwar ganz aus dem Zusammenhang gerissen, und so hieß es
Qigong. Manche wollen noch den Fachausdruck Qigong erforschen, es gibt aber nichts zu
forschen, früher hieß es eben Kultivierung. Qigong ist nur ein neuer Fachausdruck, der
erfunden wurde, um dem Denken der modernen Menschen zu entsprechen.
Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht