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Fragen und Gedanken zur Botschaft von Team Anonymous
#7
Hallo rund rum,

ich habe hier nicht alle Beträge gelesen. Ich möchte gerne auf Traumfinders Frage eingehen.

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich nicht sehr viel von Aussagen halte, die behaupten, der selbst vorgeschlagene Weg sei der einzige, der zu einem gewünschten Ziel führen würde. Das wird aus meiner Sicht dem Leben selbst nicht gerecht, das ja offensichtlich unendlich viele Möglichkeiten kennt, sich auszudrücken und ganz sicher viele Wege findet, um sich frei zu fühlen und dann auch zu sein.

Abgesehen davon halte ich nicht viel von Widerstand, denn der schafft immer wieder neue Feindbilder und hat nichts mit Frieden zu tun. So nehme ich es zumindest wahr. Ich halte durchaus etwas davon, Grenzen zu setzen, wenn das notwendig sein sollte. Doch Grenzen setzen oder einen Feind zu haben, dem Widerstand entgegengesetzt werden muss, sind für mich zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

Von Autarkie halte ich nur bedingt etwas. Ich selbst bin ja gerade in den Wald gezogen und freue mich darauf, im nächsten Jahr, eigenes Gemüse, eigene Beeren und eigenes Obst anzubauen. Das finde ich wunderbar! Doch ich tue das nicht, weil ich autark sein möchte, sondern weil es mir Freude bereitet und ich Pflanzen liebe. Wir Menschen sind soziale Wesen und leben im Allgemeinen in Gruppen. Wir können nicht wirklich gut alleine leben. Zumindest können dies die wenigsten von uns bzw. WOLLEN dies die wenigsten von uns.
Wozu auch? Warum sollte ich denn ALLES alleine machen müssen? Ich bin nicht in der Lage dazu und möchte es auch nicht sein. Ich akzeptiere meine Abhängigkeit von anderen, genauso wie ich akzeptiere, dass andere Menschen von meiner Arbeit abhängig sind. Das lässt sich auch anders betrachten. Wir schenken uns selbst gegenseitig mit dem, was wir können und was wir zu schenken haben. Ist das nicht was Schönes? Immer alles alleine zu machen, führt irgendwann auch zu Burnout. Und ich persönlich möchte in meinem Leben wirklich auch noch andere Dinge tun, als meine Zeit nur damit zu verbringen, mich zu versorgen, weil ich alles alleine mache. Ich schreibe z.B. gerne Texte, ich gebe gerne Seminare und gehe mit anderen Menschen gerne in die Tiefen der Seelenwelten. Das könnte ich nicht, wenn ich neben der Gartenarbeit z.B. auch noch meine Kleidung komplett selbst herstellen würde. Und ich liebe die neue Spülmaschine, die wir uns gekauft haben. Ich bin glücklich über die Waschmaschine und auch über mein Auto, das mich aus dem Wald raus bringt.

Ich mache das lieber wie die asiatischen Kampfkünstler, die die Energien, die ihnen entgegengebracht werden einfach für sich selbst nutzen, um Frieden zu schaffen.

Außerdem finde ich, es gibt schon sehr viele Menschen, die richtig tolle Dinge tun. Menschen, die neue Strukturen erschaffen und festigen. Strukturen, die in der Lage sind, das alte System einfach freundlich abzulösen. Um nur einige Projekte zu nennen:
- Crowdfunding (eine der wichtigsten Entwicklungen dieser Zeit, wie ich finde) geht sauber an den üblichen Banken vorbei. Die Crowd entscheidet sowas von basisdemokratisch, welche Unternehmungen sie finanziert und welche nicht. Reine Egotrips, unsoziale Geschichten, die die Natur kaputt machen, dürften auf diese Weise keine Chance mehr haben. Zudem wird das Geldsystem nicht auf die übliche Weise (Kredit aufnehmen) unterstützt.
- Phantastische Ideen zu sauberer Energiegewinnung
- Komplementärwährungen und Ideen für komplett neue Geldsysteme, die ausprobiert werden und für die es auch Ideen und ganz konkrete Vorschläge für Übergangsmaßnahmen gibt z.B. Gradido.
- Firmen, die sich ein Beispiel an SEMCO aus Brasilien nehmen
- ethische Banken, die zwar logischerweise kein neues Geldsystem einführen, aber zumindest transparent sind und ihre Finger aus allem möglichen raus halten
- eine breite Bewusstwerdung ökologischer und Ernährungsthemen
- Menschen, die in Kommunen zusammenleben und neue Entscheidungsprozesse ausprobieren, die alle Menschen einschließt (Bsp.: Sieben Linden, Schloss Tempelhof, ...)
- die Piratenpartei, die über das Internet neue Entscheidungsstrukturen erproben
- usw. usf.

Was ich für mich am wichtigsten finde, ist tatsächlich die Feindbilder fallen zu lassen und meinen Fokus auf Freude zu legen. So sind also auch Bilderberger, Templer, Illuminaten, irgendwelche Aliens nicht meine Feinde. Auch sogenannte Schlafschafe, Ausländer oder wer auch immer. Natürlich rege auch ich mich immer mal wieder über bestimmte Menschen auf. Doch das gehört für mich auch zum Menschsein dazu. Und natürlich mag ich manches und manches mag ich nicht. Doch ich kämpfe nicht. Ich leiste keinen Widerstand. Ich lerne zu lieben, was ich ablehne. Nach und nach. Das ist nicht einfach, manchmal. Doch immer wieder erfahre ich auch, dass ich das, was ich im Außen ablehne, eigentlich in mir selbst ablehne. Ein nettes Beispiel: die Verschwörungstheorien. Die habe ich bis vor kurzem so dermaßen abgelehnt, dass sie mich aggressiv gemacht haben, wenn ich mal wieder einer begegnet bin. Und wie du dir sicher vorstellen kannst, begegnen mir viele davon in den Kreisen, in denen ich mich so bewege. Doch ich durfte mich erinnern, dass ich in meiner letzten Inkarnation als Nazi in einem KZ selbst einer Verschwörungstheorie gefolgt bin, die die Juden klar als Feinde definiert hat und die mich ermächtigt hat, diese massenhaft in die Gaskammern zu schicken. Diesen Teil von mir anzunehmen und eben lieben zu lernen, das ist die Revolution. Das bringt den Frieden, denn das versöhnt mich mit mir selbst und dadurch auch mit jenen, die anderen Verschwörungstheorien folgen (egal, ob die Theorien auf Tatsachen beruhen oder nicht).

Ich finde auch wichtig, klar zu haben, dass ich nichts WISSEN kann. Ich kann nicht wissen, welche Information im Internet, in einer Zeitung, in welchen Medien auch immer wahr ist. Jeder kann Bilder, Texte, Videos manipulieren. Die Technik ist so weit fortgeschritten, dass es leicht ist, alles mögliche zu tricksen und zu ändern. Bei den ganzen Geschehnissen, die beschrieben werden, war ich nicht dabei und habe es nicht mit eigenen Augen gesehen. Doch selbst meinen Augen kann ich nicht trauen, denn sie sehen längst nicht alles. Ich kann auch meinen Gefühlen nicht wirklich trauen, denn die sind unter Umständen von solchen alten Geschichten, wie bei mir z.B. mit den Verschwörungstheorien verhangen. Ich weiß nicht, was wahr ist. Und ganz ehrlich: Ich finde es auch gar nicht wichtig. Denn ich weiß, WAS ICH MÖCHTE. Ich möchte Frieden und ich möchte glücklich sein. Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen glücklich sind, doch schon an der Stelle beginnt es, übergriffig zu werden, denn vielleicht wollen ja andere Menschen gar nicht solche Glücksgefühle haben oder sie definieren Glück anders als ich. Ich möchte also Frieden und glücklich sein. Und DAS wiederum ist relativ einfach: Ich BIN friedlich und glücklich, so oft und so gut ich kann. Und das strahle ich aus. Werde ich dann vielleicht gefragt, warum ich so friedlich und glücklich bin, erzähle ich von meinen Erfahrungen und Mitteln und Wegen. Ich lade andere Menschen ein (ich halte sehr viel von EINLADUNGEN), mal etwas anderes auszuprobieren, als das, was sie bisher kennen und ausprobiert haben, genauso wie ich mich selbst immer wieder einlade, mal etwas anderes auszuprobieren.

Das, lieber Traumfinder, ist das, was ich so tue.

Liebe Grüße an dich und an alle,
Zauberin
 
 

 
"Normalität, klar. Darüber könnten wir zuhause bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag reden. Was ist normal? Was ist Zuhause? Wer ist Sankt Nimmerlein?"
(aus "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams)

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Folgende Wesen haben sich bei Dir bedankt: ELA , Anchi , Aura , Traumfinder
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RE: Fragen und Gedanken zur Botschaft von Team Anonymous - von Zauberin - 18.10.2015, 18:03

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