05.07.2011, 08:08
Sprache
die sonne spricht zu uns mit licht,
mit duft und farbe spricht die blume,
mit wolken , schnee und regen spricht
die luft. es lebt im heiligtume
der welt ein unstillbarer drang,
der dinge stummheit zu durchbrechen,
in wort,gebärde,farbe,klang
des seins geheimniss auszusprechen.
hier strömt der künste lichter quell,
es ringt nach wort, nach offenbarung,
nach geist die welt und kündet hell
aus menschenlippen ewige erfahrung.
nach sprache sehnt sich alles leben,
in wort und zahl, in farbe,linie,ton
beschwört sich unser dumpfes streben
und baut des sinnes immer höheren Thron.
in einer Blume rot und blau,
in eines dichters worte wendet
nach innen sich der Schöpfung blau,
der stets beginnt und nemals endet.
und wo sich wort und ton gesellt,
wo lied erklingt, kunst sich entfaltet,
wird jedesmal der sinn der welt,
des ganzen Daseins neu gestaltet,
und jedes lied und jedes buch
und jedes Bild ist ein enthüllen,
ein neuer tausender versuch,
das lebens einheit einzugehn.
lockt euch die dichtung, die musik,
der schöpfung Vielfalt zu verstehen.
genügt ein einzger Spiegelblick.
was uns verworrenens begegnet,
wird klar und einfach im gedicht:
die Blume lacht, die Wolke regnet,
die welt hat sinn, das stumme spricht.
Vom Hesse Hermann
die sonne spricht zu uns mit licht,
mit duft und farbe spricht die blume,
mit wolken , schnee und regen spricht
die luft. es lebt im heiligtume
der welt ein unstillbarer drang,
der dinge stummheit zu durchbrechen,
in wort,gebärde,farbe,klang
des seins geheimniss auszusprechen.
hier strömt der künste lichter quell,
es ringt nach wort, nach offenbarung,
nach geist die welt und kündet hell
aus menschenlippen ewige erfahrung.
nach sprache sehnt sich alles leben,
in wort und zahl, in farbe,linie,ton
beschwört sich unser dumpfes streben
und baut des sinnes immer höheren Thron.
in einer Blume rot und blau,
in eines dichters worte wendet
nach innen sich der Schöpfung blau,
der stets beginnt und nemals endet.
und wo sich wort und ton gesellt,
wo lied erklingt, kunst sich entfaltet,
wird jedesmal der sinn der welt,
des ganzen Daseins neu gestaltet,
und jedes lied und jedes buch
und jedes Bild ist ein enthüllen,
ein neuer tausender versuch,
das lebens einheit einzugehn.
lockt euch die dichtung, die musik,
der schöpfung Vielfalt zu verstehen.
genügt ein einzger Spiegelblick.
was uns verworrenens begegnet,
wird klar und einfach im gedicht:
die Blume lacht, die Wolke regnet,
die welt hat sinn, das stumme spricht.
Vom Hesse Hermann
Tanze als würde Dich keiner sehen
Liebe als wäre Dein Herz nie gebrochen
Singe als würde Dich niemand hören
Lebe als gäbe es kein Morgen