12.07.2020, 22:28
Hallo, liebe nette
Ist echt kaum zu glauben, dass schon wieder fünf Jahre seitdem vergangen sind. Ben hat damals sehr viel über das Forum erzählt, und ich hab ihn sogar mal gefragt, ob er eigentlich nichts Besseres zu tun hätte. Es stimmt, das hab ich ihn wirklich gefragt.
Aber er war nicht sauer deswegen, sondern lachte drüber, bevor er mir erklärte, dass ihn genau diese Vielfalt reizte und seine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Charakteren. Er war der Meinung, dass man hier viel offener ist und auch authentischer, weil man ja in der Regel anonym unterwegs ist und man seine Ansichten schon deshalb ehrlicher als gewohnt vertreten würde. Ich kann das ja mittlerweile selbst bestätigen, denn ausserhalb dieses Forums bewegen wir uns ja fast ausschließlich nur unter Gleichgesinnten. Dadurch entgeht uns oft die landläufige Meinung und was ebenfalls fehlt ist eine direkte Konfrontation, wenn man die meiste Zeit mit Recherchieren oder der Informationsverbreitung beschäftigt ist.
Und ja, es hat auch mich sehr bewegt seine Worte zu lesen, die ziemlich treffend meine eigene Ansicht wiederspiegeln. Wenn ich aber den ganzen Verlauf des Threads heranziehe, dann lässt sich für mich feststellen, wie turbulent es hier einmal zuging im Vergleich zu heute. Das war auch anfangs, zumindest teilweise noch so, als ich hier vertretenderweise reinschneite. Und dieses 1%, von denen Ben gesprochen hatte, die waren ja ebenfalls noch vertreten. Vielleicht war der gutgemeinte Versuch der Administration, das Niveau des Forums durch konsequente Sperrungen bzw. auch Accoutlöschungen anzuheben, doch ein wenig zu straff gedacht, denn unterm Strich fiel die "Opposition" jetzt durch einen Raster, der die ursprüngliche Vielfalt auf eine zwar harmonische aber dennoch "einseitige" Sache reduzierte. Und wenn da niemand mehr ist, den man erst noch "überzeugen" müsste, bleibt ja nicht mehr viel übrig, als ausschließlich Themen zu posten, die zwar konsumiert, aber nur von wenigen diskutiert werden. So hat nunmal jede Medaille ihre zwei Seiten. Dennoch sollte die Meinungsfreiheit immer "unzensiert" bleiben, weil es sonst eben keine wirkliche Meinungsfreiheit wäre. Beleidigungen untereinander müssten nach meiner Ansicht auch am Besten unter den Teilnehmern selbst geregelt werden, denn Erwachsene sollten eigentlich dazu imstande sein. Wer allerdings eine "Exekutive" brauch, um den "Angreifer" aus dem Weg zu räumen, weil er ihn einfach nicht ignorieren kann, der sollte sich von öffentlichen Foren ohnehin besser fernhalten. Ich war ja auch nicht von allen "Kommentaren" oder Beiträgen begeistert, aber ich wusste mir noch immer selbst zu helfen und konnte es wie Ben als Training meiner Geduld betrachten. Oft stellt der andere ja auch einen Spiegel dar, mit dem man sich vielleicht befassen sollte, oder man vergleicht es einfach mit jüngeren Geschwistern, denen es noch an der nötigen Reife fehlt. Jeder weiß doch, wie die "nerven" können und trotzdem versucht man irgendwie nachsichtig zu sein. Hier scheint sich das aber ohnehin alles erledigt zu haben, nichtmal ein "Meckern auf hohem Niveau" ist an diese Stelle getreten, stattdessen nur noch Rückzug. Ja, das finde ich sehr schade, gerade in Zeiten wie diesen. Da gibt es doch ausreichend Neuanmeldungen und Gastleser, da ich frage mich schon, warum meldet sich denn niemand zu Wort oder hat der Staat es tatsächlich geschafft, euch alle mundtot zu machen? Die Frage stelle ich übrigens an jeden, der die Warnhinweise in dieser Realität noch klar erkennt und dessen einziges Problem NICHT darauf hinausläuft dabattieren zu wollen, auf welchen "Küchenhelfer" man am Besten verzichten könnte.
Mit freundlichen Grüßen
nordwind
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.
Georg Christoph Lichtenberg
Georg Christoph Lichtenberg