03.10.2011, 03:10
Liebe
Amana Maharshi
Liebe kann nicht gedacht, sondern sie muss gefühlt werden.
Durch Liebe werden wir erst zu wirklichen Menschen.
Das Ich-Gefühl verbindet den Menschen mit der materiellen Wirklichkeit, die Abtrennung, Leiden und Vergänglichkeit bedeutet.
In dem Maße, in dem die trennende Ichbezogenheit schwindet, kann man sich innerlich entwickeln, und es wachsen Liebe und Erkenntnis.
Wenn der Schleier des Ichs wegfällt, erkennen wir die Dinge in ihrem wahren Wesen.
Wer das persönliche Gefängnis hinter sich lassen und die Vollkommenheit in der eigenen Tiefe erleben will, wird dieses nicht nur durch Nachdenken finden.
Es muß zur gelebten Erfahrung werden, um den Menschen zu verwandeln.
Wenn wir in das spirituelle Leben eintreten, werden wir natürlich am Anfang mit einer Reihe animalischer Instinkte konfontiert, wie Agressivität, Angst, Habgier usw.
Wenn wir allmählich diese Instinkte überwinden und verlieren und zu wirklichen Menschen werden, entwickeln wir die Fähigkeit zu lieben, Mitgefühl und Sympathie zu empfinden und teilen zu können.
In einem weiteren Schritt geben wir, bevor wir an uns selbst denken.
Das bedeutet absolute Selbstlosigkeit und grenzenlose Liebe, bis wir zuletzt Liebe nicht mehr nur empfinden, sondern Liebe sind.
Meistens wird Liebe als eine Aktivität angesehen: ich liebe, Du liebst, wir machen Liebe ...
Aber in der höchsten spirituellen Entwicklung ist Liebe nicht mehr nur eine Aktivität, sondern ein Seinszustand.
Wenn wir also mit dem inneren Selbst in Beziehung treten und dabei immermehr zum Menschen werden und letztendlich auf die Ebenen der Vereinigung mit dem Göttlichen kommen, dann werden wir allmählich zu Liebe.
Schließlich sind wir Liebe.
Wir lieben nicht, sondern wir sind Liebe, und jeder, der zu uns kommt, spürt diese Liebe.
Es ist nicht so, dass ein spiritueller Meister uns liebt, sondern wir empfinden ihn als Liebe.
Es wäre falsch zu sagen: "Er liebt mich."
So unterschiedslos, wie Zucker für jeden süß ist, ist der Erleuchtete für jeden Liebe.
Tatsache ist, dass es die Entwicklung eines Seinszustands im Inneren ist.