♥ڿڰۣ«ಌ SPIRITUELLE Я Ξ √ Ω L U T ↑ ☼ N - Erdhüter, Lichtkinder und Lichtarbeiter Forum - WE ARE ALL ❤NE L♡ve ● Pe▲ce ● Light☀ Nothing But L♡ve Here ♥ڿڰۣ«ಌ

Normale Version: Die Philosophie der Freiheit
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3 4
Lieber Traumfinder,

z.B. finden sich 2 Menschen als Paar zusammen, der eine hat sich viel mit geistigen Themen beschäftigt, viel gelesen, Philosophie studiert, mit Spiritualität beschäftigt, den Fragen woher komme ich, wohin gehe ich.
Das alles interessiert den anderen Partner aber gar nicht, er hat keinen Zugang dazu, versteht es nicht. Möchte sich auch nicht damit beschäftigen. Zuerst fanden sie sich atraktiv und mußten dann feststellen, das sie sich über geistige/spirituelle/religiöse Themen nicht austauschen können.

Wird dann der geistig weiter Entwickelte nach unten gezogen, auf die Ebene der Partners?

LG Elke
*
Menschen die sich nichts zu sagen haben, keine gemeinsamen Kinder, kein gemeinsames Aktienpaket o.ä. können immerhin noch Sex haben wenn sie sich attraktiv finden oder in großer Not sind. Ansonsten gehen sie ihre Wege, ich denke das sind verschiedene Wege...
Nun, werte Elke
Mir liegt die Betrachtung "höher/ niedriger" nicht so sehr, weil ihr nach der landläufigen Denkart immer eine Bewertung zugrunde liegt. Ich erläutere MEINE Sicht deshalb lieber anhand einer Wegstrecke. So kann der "Vorangeschrittene" auf dieser ebenso zurückkehren, wie der "Nachfolgende" zügig voranschreiten könnte, um ein gewolltes Treffen herbeizuführen. 
Es bleibt nur die Frage, welche Absicht in Beiden vorliegt, dies überhaupt tun zu wollen? Geht es um einen Hilferuf des "Hintermannes", der dringend eine Wegbeschreibung braucht, so wird der "Vordermann" sicher darauf eingehen und ihn auf diverse "Schlaglöcher und Stolpersteine" hinweisen. 
Das ginge natürlich auch durch lautes Zurufen, wenn man diese "Kluft" überbrücken möchte, ohne einen Schritt vor- oder zurückgehen zu wollen, doch aller Erfahrung nach, wird dann jedes zweite Wort "verschluckt" oder missverstanden und es artet obendrein in ein unangenehmes "Geschrei" aus. Natürlich ist es schon deshalb von Vorteil, wenn beide Seiten zur besseren Verständigung die nötigen Schritte aufeinander zugehen.
Der Vorangegangene wird aber IMMER freiwillig zurückkehren, wenn er dies für angemessen hält und deshalb kann von "runterziehen" oder "Rückschritt" keine Rede sein, denn er kennt ja den Weg, den er selbst schon beschritten und hinter sich gebracht hat, also seinerzeit, ob nun MIT oder auch OHNE fremde Hilfe dabei "beansprucht" zu haben...das ist völlig unerheblich, zumindest für den Fortschritt an sich. Mit entsprechender Hilfe geht es definitiv schneller, das sagt einem schon die Logik, doch die Bereitschaft eigenständig zu Laufen muss sicher vorhandensein, sonst haben wir den wohlbekannten Stillstand, weil uns natürlich niemand tragen wird. Da wir aber nicht wissen, welch große Anstrengung bereits hinter dem "Wanderer" liegen mag, können wir auch nicht beurteilen, ob seine "Rast" vielleicht nicht auch angemessen ist. Aus diesem Grunde würde ein 
"Vorangeschrittener" auch niemals ungebeten zurückkehren, nur um den RASTENDEN an die Hand zu nehmen, um ihn dann hinter sich herzureißen. Somit lässt er jedem das eigene Tempo und geht dann weiter seines eigenen Weges, sobald er der Meinung ist, daß seiner Hilfe genüge getan wurde. Der andere mag nun seinerseits tun, was er selbst für richtig hält. Aus der "Paarebene" betrachtet, weiß ich natürlich, daß hier andere Parameter wirken und schon aus der Liebe heraus, oft der Eine auf den Anderen wartet, doch glücklich sind solche Beziehungen (zumindest aus der Sicht des (un-)freiwillig Pausierenden) eher selten. Ein weiterer Unterschied zu anderen Beziehungsebenen sehe ich im gemeinsamen "Startpunkt",  ohne den man sich ja gar nicht getroffen und kennengelernt hätte. Erst im weiteren Verlauf der gemeinsamen Wegstrecke mag sich dann herauskristallisieren, wie unterschiedlich doch das jeweilige Tempo und auch die RichtungsVorliebe ist, was sich dann auch immer mehr auseinander differenziert, bis man sich schlussendlich zur Trennung entscheidet oder aus Liebe den eigenen Weg ausser acht lässt, weil vielleicht eben doch "gemeinsame Aktien oder befriedigender Sex" ( Danke, werter Traumfinder  :rofl:  ) eine erträgliche Basis für die Zukunft bilden.  
Ja, so sehe ich das zumindest und verbleibe hierbei mit freundlichen Grüßen 
Canine 
Lieber Canine,

sie haben es wieder so wunderbar in Worte gefasst. Ich war nicht sehr glücklich war mit der Formulierung von höher und niedriger, doch Sie bringen mit ihren Worten etwas in eine neue Sicht und Klarheit, die immer auch weiter bringt. Vielen Dank dafür.

Liebe Grüße, mit Wertschätzung und Achtung für diese Gabe,
von Elke
*
Ja, Philosophie der Freiheit, diesem Thread-Titel möchte ich doch treu bleiben und einen weiteren Abschnitt hinzufügen.

https://anthrowiki.at/GA_4

Inhalt
Vorrede [zur Neuausgabe 1918]
"Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber die Empfindung hat, es könne sich nicht selber stützen. Es könne von Zweifel und kritischem Urteil in den Bereich des Ungewissen getrieben werden. Die andere Frage ist die: Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben, oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion, die in ihm entsteht, weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut, an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Natur geschehen? Nicht ein künstliches Gedankengespinst ruft diese Frage hervor. Sie tritt ganz naturgemäß in einer bestimmten Verfassung der Seele vor diese hin. Und man kann fühlen, es ginge der Seele etwas ab von dem, was sie sein soll, wenn sie nicht vor die zwei Möglichkeiten: Freiheit oder Notwendigkeit des Wollens, einmal mit einem möglichst großen Frageernst sich gestellt sähe. In dieser Schrift soll gezeigt werden, daß die Seelenerlebnisse, welche der Mensch durch die zweite Frage erfahren muß, davon abhängen, welchen Gesichtspunkt er gegenüber der ersten einzunehmen vermag. Der Versuch wird gemacht, nachzuweisen, daß es eine Anschauung über die menschliche Wesenheit gibt, welche die übrige Erkenntnis stützen kann; und der weitere, darauf hinzudeuten, daß mit dieser Anschauung für die Idee der Freiheit des Willens eine volle Berechtigung gewonnen wird, wenn nur erst das Seelengebiet gefunden ist, auf dem das freie Wollen sich entfalten kann." GA 4, S. 7f
Mein Mann sagte einmal zu mir, seine Maxime wäre: "Was ich muß, das will ich auch". Ich habe es nie verstanden, denn das hieße ja, aus Zwang etwas wollen. Für mich wäre es dann aber nicht mehr der freie Wille, sondern ich beuge mich einem Druck. Um aber vor mir selber dann gut dazustehen, sage ich zur Rechtfertigung: Ich will es auch.

Liebe Grüße von Elke
Werte Elke 
Kleine Kinder sagen gerne :
" Ich MUSS mal..." aber dies ist meines Erachtens auch der einzig vernünftige Grund, diesem "Muss" auch wollend nachzugeben, alles andere
sollte von einem erwachsenem Menschen genauestens hinterfragt werden, sonst haben wir bald eine Bevölkerung, die erneut  Marschmusik-begleitenden Befehlen folgt, statt dem Klang ihrer Seele und Herzens.
Freundlichst
Canine
*
Auszug aus:
https://anthrowiki.at/GA_4

Wissenschaft der Freiheit

I. Das bewußte menschliche Handeln

Ausgehend von der Grundfrage: "Ist der Mensch in seinem Denken und Handeln ein geistig freies Wesen oder steht er unter dem Zwange einer rein naturgesetzlichen ehernen Notwendigkeit?" (S. 15) bespricht Rudolf Steiner die Standpunkte der Philosophen David Friedrich Strauß und Herbert Spencer, die die Möglichkeit der menschlichen Freiheit verneinen, weil der Mensch der naturgesetzlichen Notwendigkeit unterliegt. Keimhaft finden sich ihre Ansichten bereits bei Baruch Spinoza: «Ich nenne nämlich die Sache frei, die aus der bloßen Notwendigkeit ihrer Natur besteht und handelt, und gezwungen nenne ich die, welche von etwas anderem zum Dasein und Wirken in genauer und fester Weise bestimmt wird. So besteht zum Beispiel Gott, obgleich notwendig, doch frei, weil er nur aus der Notwendigkeit seiner Natur allein besteht.» Wohingegen alle erschaffenen Dinge nach Ansicht Spinozas «von äußern Ursachen bestimmt werden, in fester und genauer Weise zu bestehen und zu wirken.» Spinoza bringt das Beispiel eines Steins, der durch einen äußeren Stoß in Bewegung gesetzt wird und dann weiter in dieser Bewegung beharrt: «Nehmen Sie nun, ich bitte, an, daß der Stein, während er sich bewegt, denkt und weiß, er bestrebe sich, soviel er kann, in dem Bewegen fortzufahren. Dieser Stein, der nur seines Strebens sich bewußt ist und keineswegs gleichgültig sich verhält, wird glauben, daß er ganz frei sei und daß er aus keinem andern Grunde in seiner Bewegung fortfahre, als weil er es wolle. Dies ist aber jene menschliche Freiheit, die alle zu besitzen behaupten und die nur darin besteht, daß die Menschen ihres Begehrens sich bewußt sind, aber die Ursachen, von denen sie bestimmt werden, nicht kennen.» Steiner deckt nun den Grundirrtum derartiger Ansichten auf; anders als der Stein kann der Mensch sehr wohl ein Bewusstsein von den Gründen seines Tuns haben: "Und ein tiefgreifender Unterschied ist es doch, ob ich weiß, warum ich etwas tue, oder ob das nicht der Fall ist. Zunächst scheint das eine ganz selbstverständliche Wahrheit zu sein. Und doch wird von den Gegnern der Freiheit nie danach gefragt, ob denn ein Beweggrund meines Handelns, den ich erkenne und durchschaue, für mich in gleichem Sinne einen Zwang bedeutet, wie der organische Prozeß, der das Kind veranlaßt, nach Milch zu schreien."
*

Und eine weitere Folge "Philosophie der Freiheit"

https://anthrowiki.at/GA_4


Ganz andere Argumente gegen die menschliche Freiheit bringt Eduard von Hartmann, für den das Wollen von zwei Hauptfaktoren abhängt: den augenblicklichen Beweggründen (den Motiven) und der charakterologischen Anlage: «Wenn aber auch wir selbst die Vorstellungen erst zu Motiven erheben, so tun wir dies doch nicht willkürlich, sondern nach der Notwendigkeit unserer charakterologischen Veranlagung, also nichts weniger als frei». Hier ist nicht mehr die Rede von der Naturnotwendigkeit, aber der Mensch folgt nun, ohne es zu wissen, notwendig seiner Charakteranlage. Aber auch hier besteht nach Steiner ein wesentlicher Unterschied, "zwischen Beweggründen, die ich erst auf mich wirken lasse, nachdem ich sie mit meinem Bewußtsein durchdrungen habe, und solchen, denen ich folge, ohne daß ich ein klares Wissen von ihnen besitze." Es ist also zunächst die Frage zu beantworten: "Was heißt es, ein Wissen von den Gründen seines Handelns haben?"

Eine weitere Ansicht hat der Dichterphilosoph Robert Hamerling in seiner «Atomistik des Willens» geäußert: «Der Mensch kann allerdings tun, was er will - aber er kann nicht wollen, was er will, weil sein Wille durch Motive bestimmt ist! [...] Ohne ein bestimmendes Motiv ist der Wille ein leeres Vermögen: erst durch das Motiv wird er tätig und reell. Es ist also ganz richtig, daß der menschliche Wille insofern nicht ist, als seine Richtung immer durch das stärkste der Motive bestimmt ist. Aber es muß andererseits zugegeben werden, daß es absurd ist, dieser gegenüber von einer denkbaren des Willens zu reden, welche dahin ginge, wollen zu können, was man nicht will.» Aber auch Hamerling unterscheidet nicht zwischen bewussten und unbewussten Motiven.
"Daß eine Handlung nicht frei sein kann, von der der Täter nicht weiß, warum er sie vollbringt, ist ganz selbstverständlich. Wie verhält es sich aber mit einer solchen, von deren Gründen gewußt wird? Das führt uns auf die Frage: welches ist der Ursprung und die Bedeutung des Denkens? Denn ohne die Erkenntnis der denkenden Betätigung der Seele ist ein Begriff des Wissens von etwas, also auch von einer Handlung nicht möglich." Die Frage nach dem Wesen des menschlichen Handelns, setzt damit die nach dem Ursprung des Denkens voraus.
*
https://anthrowiki.at/GA_4

II. Der Grundtrieb zur Wissenschaft
"Nirgends sind wir mit dem zufrieden, was die Natur vor unseren Sinnen ausbreitet. Wir suchen überall nach dem, was wir Erklärung der Tatsachen nennen. Der Überschuß dessen, was wir in den Dingen suchen, über das, was uns in ihnen unmittelbar gegeben ist, spaltet unser ganzes Wesen in zwei Teile; wir werden uns unseres Gegensatzes zur Welt bewußt. Wir stellen uns als ein selbständiges Wesen der Welt gegenüber. Das Universum erscheint uns in den zwei Gegensätzen: Ich und Welt.
Diese Scheidewand zwischen uns und der Welt errichten wir, sobald das Bewußtsein in uns aufleuchtet. Aber niemals verlieren wir das Gefühl, daß wir doch zur Welt gehören, daß ein Band besteht, das uns mit ihr verbindet, daß wir nicht ein Wesen außerhalb, sondern innerhalb des Universums sind.
Dieses Gefühl erzeugt das Streben, den Gegensatz zu überbrücken. Und in der Überbrückung dieses Gegensatzes besteht im letzten Grunde das ganze geistige Streben der Menschheit." (S. 28)
Der durch unser Selbstbewusstsein bedingte Dualismus tritt in verschiedenste Formen auf, wie z.B. Geist – MaterieSubjekt – ObjektDenken – Erscheinung, und konnte auch durch den Monismus des 19. Jahrhunderts nicht überwunden werden, sondern führte nur zur Unterdrückung des einen oder des anderen Pols und wurde so zum einseitigen Materialismus oder zum nicht weniger einseitigen Spiritualismus oder leugnete die Spaltung, ohne die das Selbstbewusstsein aber nicht bestehen könnte, ganz.
"Der Materialismus kann niemals eine befriedigende Welterklärung liefern. Denn jeder Versuch einer Erklärung muß damit beginnen, daß man sich Gedanken über die Welterscheinungen bildet. Der Materialismus macht deshalb den Anfang mit dem Gedanken derMaterie oder der materiellen Vorgänge. Damit hat er bereits zwei verschiedene Tatsachengebiete vor sich: die materielle Welt und die Gedanken über sie. Er sucht die letzteren dadurch zu begreifen, daß er sie als einen rein materiellen Prozeß auffaßt. Er glaubt, daß das Denken im Gehirne etwa so zustande komme, wie die Verdauung in den animalischen Organen. So wie er der Materie mechanische und organische Wirkungen zuschreibt, so legt er ihr auch die Fähigkeit bei, unter bestimmten Bedingungen zu denken. Er vergißt, daß er nun das Problem nur an einen andern Ort verlegt hat. Statt sich selbst, schreibt er die Fähigkeit des Denkens der Materie zu. Und damit ist er wieder an seinem Ausgangspunkte."
Lieber Traumfinder,

ich habe mir einmal die Biografie von Rudolf Steiner angesehen, sehr spannend, denn er war verheiratet, den Frauen also zugeneigt, hatte Kinder. Hat also seine geistigen Erkenntnisse auch über die Erfahrungen mit dem Leben und kannte viele geistig hoch denkende Menschen. Jede Zeitepoche bringt eine Gesellschaft voran und gibt etwas weiter.

Auch heute merken wir, was gestern noch wichtig für uns war an geistig-spirituellen Erkenntnissen, als dieses Forum gegründet wurde, ist vielfach von den persönlichen Lebensereignissen bereits in den Hintergrund getreten, durch neue Erkenntnisse und Einsichten. Ich vergleiche es immer mit einer Spirale, lange kreist man im bisherigen Denken und dann kommt plötzlich durch ein Ereignis oder Geistesblitz, dass es in der Spirale höher geht und irgendwann wird der Kreis darunter gar nicht mehr berührt, er gehört zu Vergangenheit.

Liebe Grüße
von Elke
Werter Traumfinder
Ich möchte auch nochmal "Reinstiefeln" in dieses Thema, denn es interessiert mich doch wirklich, welche Schlussfolgerungen Sie bereits selbst aus diesen Texten gezogen haben, und ich meine in Bezug auf ihr persönliches Leben. Welche Betrachtungsweisen oder Annahmen haben sich bei Ihnen dadurch geändert und welche, vielleicht neuen Bereicherungen brachte es bislang in Ihr Dasein ? 
Nun, vielleicht mögen Sie das gar nicht erzählen und uns weiterhin die "Bonbontüte" reichen, auch das wäre natürlich legitim, ich finde Ihre Begeisterung in jedem Falle bewundernswert, denn nicht jeder schafft es, diesen relativ (schwer)würdigen Texten in älterer Ausdrucksweise, auf Dauer und mit Ihrem Elan zu folgen. 

Meine Hochachtung, 
begleitet
mit herzlichen Grüßen
Canine

hi
*
Lieber Canine,

nur immer hereinspaziert, Interesse ist immer eine willkommene Voraussetzung um ins Gespräch zu kommen. 
Allerdings gibt es in Hinsicht auf persönliches Leben zu beachten, es ist der Ort etwas ungeeignet. Aber allgemein gehalten steht ja auch gleich die Frage mit auf, warum überhaupt liest Mensch solche Texte, interessiert sich dafür. Vielleicht ist es ja gerade die Sprache von der ein gewisser Zauber ausgeht? Vielleicht, und hier etwas wesenhafter, verändert gerade diese Sprache auch meinen Umgang mit der Sprache in der ich denke? Vielleicht nutze ich einfach meine Freiheit des Denkens indem ich mich auf diesen Sprachgebrauch tiefer einlasse?
Warum interessiert Mensch sich also für Philosophie? Die alten Griechen? Hesiod, wem sagt dieser Name etwas? Deutsche Klassik? Goethe, Kant, Fichte, Hegel? Warum interessiert Mensch sich für seine Kultur, für seine Wurzeln? Warum der eine sehr, der andere gar nicht? 
Eine Bekannte schickte mir heute einen Link zu Eckhart Tolle. Vielleicht mache ich es deshalb, um etwas zu haben worüber ich nicht nachdenke? Um meine Stille zu dekorieren? 
Eigentlich erklärt es sich auch aus meinem Pseudonym "Traumfinder" ich finde Träume und gehe in ihnen umher. Oder auch; es ist mir Anliegen als Mensch mit Interesse für woher, wohin, wozu? 
Gerne gehe ich erneut darauf ein, lieber Canine sobald auch Sie mir etwas plastischer geworden sind in Ihrer Position, Weltanschauung und Perspektive. 
Wie ich aus Ihren bisherigen Texten erfahren durfte, es gab ja auch für Sie eine Zeit in der Sie sich für die Schriften der Anthroposophie interessierten? 
Liegt etwas zurück? Hat es etwas verändert für Sie, im persönlichen Leben? 

Vielen Dank für Ihr Interesse und auch für die Anerkennung!

Liebe Grüße

Traumfinder
*

https://anthrowiki.at/GA_4

"Der reine Spiritualist leugnet die Materie in ihrem selbständigen Dasein und faßt sie nur als Produkt des Geistes auf. Wendet er diese Weltanschauung auf die Enträtselung der eigenen menschlichen Wesenheit an, so wird er in die Enge getrieben. Dem Ich, das auf die Seite des Geistes gestellt werden kann, steht unvermittelt gegenüber die sinnliche Welt. Zu dieser scheint ein geistiger Zugang sich nicht zu eröffnen, sie muß durch materielle Prozesse von dem Ich wahrgenommen und erlebt werden. Solche materielle Prozesse findet das «Ich» in sich nicht, wenn es sich nur als geistige Wesenheit gelten lassen will. Was es geistig sich erarbeitet, in dem ist nie die Sinneswelt drinnen. Es scheint das «Ich» zugeben zu müssen, daß ihm die Welt verschlossen bliebe, wenn es nicht sich auf ungeistige Art zu ihr in ein Verhältnis setzte. Ebenso müssen wir, wenn wir ans Handeln gehen, unsere Absichten mit Hilfe der materiellen Stoffe und Kräfte in Wirklichkeit um- setzen. Wir sind also auf die Außenwelt angewiesen. Der extremste Spiritualist, oder wenn man will, der durch den absoluten Idealismus sich als extremer Spiritualist darstellende Denker ist Johann Gottlieb Fichte. Er versuchte das ganze Weltgebäude aus dem «Ich» abzuleiten. Was ihm dabei wirklich gelungen ist, ist ein großartiges Gedankenbild der Welt, ohne allen Erfahrungsinhalt." (S. 31f)

"Die dritte Form des Monismus ist die, welche in dem einfachsten Wesen (Atom) bereits die beiden Wesenheiten, Materie und Geist, vereinigt sieht. Damit ist aber auch nichts erreicht, als daß die Frage, die eigentlich in unserem Bewußtsein entsteht, auf einen anderen Schauplatz versetzt wird. Wie kommt das einfache Wesen dazu, sich in einer zweifachen Weise zu äußern, wenn es eine ungetrennte Einheit ist?" (S. 33)
"Allen diesen Standpunkten gegenüber muß geltend gemacht werden, daß uns der Grund- und Urgegensatz zuerst in unserem eigenen Bewußtsein entgegentritt. Wir sind es selbst, die wir uns von dem Mutterboden der Natur loslösen, und uns als «Ich» der «Welt» gegenüberstellen." (S. 33)
So haben wir uns einerseits der Natur entfremdet, fühlen aber doch, dass wir in ihr sind und zu ihr gehören.
"Wir müssen den Weg zu ihr zurück wieder finden. Eine einfache Überlegung kann uns diesen Weg weisen. Wir haben uns zwar losgerissen von der Natur; aber wir müssen doch etwas mit herübergenommen haben in unser eigenes Wesen. Dieses Naturwesen in uns müssen wir aufsuchen, dann werden wir den Zusammenhang auch wieder finden. Das versäumt der Dualismus. Er hält das menschliche Innere für ein der Natur ganz fremdes Geistwesen und sucht dieses an die Natur anzukoppeln. Kein Wunder, daß er das Bindeglied nicht finden kann. Wir können die Natur außer uns nur finden, wenn wir sie in uns erst kennen." (S. 34)
Werter Traumfinder
Zunächst einmal vielen Dank für das Öffnen der Türe,  sodass ich erneut eintreten durfte. Meine Stiefel hab ich natürlich ausgezogen zuvor.
Ihre Antwort ist absolut ausreichend und ich hätte es wohl ähnlich gehandhabt. 
Mir gefällt die einfallsreiche Anwendung ihres Wortschatzes und den spielerischen Umgang desgleichen. Das erklärt sich wohl aus der Liebe zu solchen Lektüren heraus und macht natürlich dementsprechend Sinn. 
Selbstverständlich "dekorieren" solche Texte nicht nur Ihre Stille (eine schöne Umschreibung übrigens), sondern in gleichem Maße auch diesen DenkRaum. 
Nun, meinen persönlichen Zugang zu Rudolph Steiner verdanke ich einem guten Freund, der mir damals (vor etlichen Jahren ) die erwähnten Hauptwerke Steiners ausgeliehen hatte, weil er von der Annahme überzeugt war, mir in einer Zeit grosser verZweiflung, einen Freundschaftsdienst zu erweisen, was in der Tat auch so gewesen ist. In erster Linie interessant war für mich aber seinerzeit die anthroposophische  Gesundheitsmedizin und ihre  Anlehnung zur Ganzheitlichkeit an sich. Solcherlei Gedanken waren zwar nicht ganz neu für mich, aber keineswegs sehr ausgereift. Es machte mir Zusammenhänge klar, die bis dahin nur im Dunkeln munkeln wollten. 
Natürlich hab ich dann auch den anderen Rest drumherum gelesen und meinem Freund die Bücher zurückgegeben, nachdem sie ihren bereichernden Zweck erfüllt hatten. 
Auch wenn sie nun den äußeren "Umstand" der vorlag nicht ändern konnten, weil manches eben unvermeidlich ist, so vermochten sie es doch mit meiner inneren Einstellung zu tun ( was wohl ebenfalls unvermeidlich war)  und deshalb werde ich diesem Freund auch ewig dankbar bleiben....ebenso wie Ihnen, werter Traumfinder, für die "Rückholung" in diese lernreiche Zeit . 
Herzlichst 
Canine  danke

Seiten: 1 2 3 4