Nun, werte Elke
Mir liegt die Betrachtung "höher/ niedriger" nicht so sehr, weil ihr nach der landläufigen Denkart immer eine Bewertung zugrunde liegt. Ich erläutere MEINE Sicht deshalb lieber anhand einer Wegstrecke. So kann der "Vorangeschrittene" auf dieser ebenso zurückkehren, wie der "Nachfolgende" zügig voranschreiten könnte, um ein gewolltes Treffen herbeizuführen.
Es bleibt nur die Frage, welche Absicht in Beiden vorliegt, dies überhaupt tun zu wollen? Geht es um einen Hilferuf des "Hintermannes", der dringend eine Wegbeschreibung braucht, so wird der "Vordermann" sicher darauf eingehen und ihn auf diverse "Schlaglöcher und Stolpersteine" hinweisen.
Das ginge natürlich auch durch lautes Zurufen, wenn man diese "Kluft" überbrücken möchte, ohne einen Schritt vor- oder zurückgehen zu wollen, doch aller Erfahrung nach, wird dann jedes zweite Wort "verschluckt" oder missverstanden und es artet obendrein in ein unangenehmes "Geschrei" aus. Natürlich ist es schon deshalb von Vorteil, wenn beide Seiten zur besseren Verständigung die nötigen Schritte aufeinander zugehen.
Der Vorangegangene wird aber IMMER freiwillig zurückkehren, wenn er dies für angemessen hält und deshalb kann von "runterziehen" oder "Rückschritt" keine Rede sein, denn er kennt ja den Weg, den er selbst schon beschritten und hinter sich gebracht hat, also seinerzeit, ob nun MIT oder auch OHNE fremde Hilfe dabei "beansprucht" zu haben...das ist völlig unerheblich, zumindest für den Fortschritt an sich. Mit entsprechender Hilfe geht es definitiv schneller, das sagt einem schon die Logik, doch die Bereitschaft eigenständig zu Laufen muss sicher vorhandensein, sonst haben wir den wohlbekannten Stillstand, weil uns natürlich niemand tragen wird. Da wir aber nicht wissen, welch große Anstrengung bereits hinter dem "Wanderer" liegen mag, können wir auch nicht beurteilen, ob seine "Rast" vielleicht nicht auch angemessen ist. Aus diesem Grunde würde ein
"Vorangeschrittener" auch niemals ungebeten zurückkehren, nur um den RASTENDEN an die Hand zu nehmen, um ihn dann hinter sich herzureißen. Somit lässt er jedem das eigene Tempo und geht dann weiter seines eigenen Weges, sobald er der Meinung ist, daß seiner Hilfe genüge getan wurde. Der andere mag nun seinerseits tun, was er selbst für richtig hält. Aus der "Paarebene" betrachtet, weiß ich natürlich, daß hier andere Parameter wirken und schon aus der Liebe heraus, oft der Eine auf den Anderen wartet, doch glücklich sind solche Beziehungen (zumindest aus der Sicht des (un-)freiwillig Pausierenden) eher selten. Ein weiterer Unterschied zu anderen Beziehungsebenen sehe ich im gemeinsamen "Startpunkt", ohne den man sich ja gar nicht getroffen und kennengelernt hätte. Erst im weiteren Verlauf der gemeinsamen Wegstrecke mag sich dann herauskristallisieren, wie unterschiedlich doch das jeweilige Tempo und auch die RichtungsVorliebe ist, was sich dann auch immer mehr auseinander differenziert, bis man sich schlussendlich zur Trennung entscheidet oder aus Liebe den eigenen Weg ausser acht lässt, weil vielleicht eben doch "gemeinsame Aktien oder befriedigender Sex" ( Danke, werter Traumfinder
) eine erträgliche Basis für die Zukunft bilden.
Ja, so sehe ich das zumindest und verbleibe hierbei mit freundlichen Grüßen
Canine