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Normale Version: Die Philosophie der Freiheit
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Lieber Canine!
Meiner Hoffnung dass Sie noch weitere Fußspuren hier setzen und hinterlassen, möchte ich Ausdruck geben! Ich finde Ihre Bemerkungen anregend und meine Betrachtungen schärfend. Hinsichtlich Titel und zentralen Inhalt des Threads, möglicherweise kann auch vieles an, in "Urdeutsch" vorgebrachten Einsichten in ein zeitgenössisches Deutsch übertragen werden? Das wäre im Zeitalter der SMS doch eine schöne Herausforderung und Aufgabe? Anscheinend teilen wir eine gewisse Liebe für diese Sprache.
Auch das Spielerische möchte einen Anteil. Das Spiel des Geistes in der Materie? Freiheiten dort betonen wo sie auch sind, aus einer Mitte sehen. Zu Ehren des großen Entwicklungsplans. Nur so eine Idee, gibt es ja viele Ideen. 

Mit Dankbarkeit und Freude
viele Grüße
Traumfinder
*
https://anthrowiki.at/GA_4

III. Das Denken im Dienste der Weltauffassung
"Wenn ich beobachte, wie eine Billardkugel, die gestoßen wird, ihre Bewegung auf eine andere überträgt, so bleibe ich auf den Verlauf dieses beobachteten Vorganges ganz ohne Einfluß. Die Bewegungsrichtung und Schnelligkeit der zweiten Kugel ist durch die Richtung und Schnelligkeit der ersten bestimmt. Solange ich mich bloß als Beobachter verhalte, weiß ich über die Bewegung der zweiten Kugel erst dann etwas zu sagen, wenn dieselbe eingetreten ist. Anders ist die Sache, wenn ich über den Inhalt meiner Beobachtung nachzudenken beginne. Mein Nachdenken hat den Zweck, von dem Vorgange Begriffe zu bilden... So gewiß es nun ist, daß sich der Vorgang unabhängig von mir vollzieht, so gewiß ist es, daß sich der begriffliche Prozeß ohne mein Zutun nicht abspielen kann." (S. 36)
"Ob dies Tun in Wahrheit unser Tun ist, oder ob wir es einer unabänderlichen Notwendigkeit gemäß vollziehen, lassen wir vorläufig dahingestellt. Daß es uns zunächst als das unsrige erscheint, ist ohne Frage." (S. 37)
"Die Frage ist nun: was gewinnen wir dadurch, daß wir zu einem Vorgange ein begriffliches Gegenstück hinzufinden?
Es ist ein tiefgreifender Unterschied zwischen der Art, wie sich für mich die Teile eines Vorganges zueinander verhalten vor und nach der Auffindung der entsprechenden Begriffe. Die bloße Beobachtung kann die Teile eines gegebenen Vorganges in ihrem Verlaufe verfolgen; ihr Zusammenhang bleibt aber vor der Zuhilfenahme von Begriffen dunkel... Dieser Zusammenhang wird erst ersichtlich, wenn sich die Beobachtung mit dem Denken verbindet." (S. 37f)
"Beobachtung und Denken sind die beiden Ausgangspunkte für alles geistige Streben des Menschen, insoferne er sich eines solchen bewußt ist." (S. 38)
"Was für ein Prinzip wir auch aufstellen mögen: wir müssen es irgendwo als von uns beobachtet nachweisen, oder in Form eines klaren Gedankens, der von jedem anderen nachgedacht werden kann, aussprechen." (S. 38)
"Ob das Denken oder irgend etwas anderes Hauptelement der Weltentwickelung ist, darüber werde hier noch nichts ausgemacht. Daß aber der Philosoph ohne das Denken kein Wissen darüber gewinnen kann, das ist von vornherein klar." (S. 39)
"Was nun die Beobachtung betrifft, so liegt es in unserer Organisation, daß wir derselben bedürfen. Unser Denken über ein Pferd und der Gegenstand Pferd sind zwei Dinge, die für uns getrennt auftreten. Und dieser Gegenstand ist uns nur durch Beobachtung zugänglich. So wenig wir durch das bloße Anstarren eines Pferdes uns einen Begriff von demselben machen können, ebensowenig sind wir imstande, durch bloßes Denken einen entsprechenden Gegenstand hervorzubringen.
Zeitlich geht die Beobachtung sogar dem Denken voraus... Alles was in den Kreis unserer Erlebnisse eintritt, werden wir durch die Beobachtung erst gewahr. Der Inhalt von EmpfindungenWahrnehmungenAnschauungen, die GefühleWillensakteTraum- und PhantasiegebildeVorstellungenBegriffe und Ideen, sämtliche Illusionen und Halluzinationen werden uns durch die Beobachtung gegeben." 
Ihre zum Ausdruck gebrachte Hoffnung macht mich sehr glücklich, werter Traumfinder und dementsprechend werd ich gerne auch in kommenden Tagen meine "Spuren" hier setzen oder auch den Ihren folgen, denn ohne falschen Schmus muss ich sagen, daß Sie mir in philosophischer Hinsicht um einiges voraus sind...obwohl Sie ganz richtig erkannt haben, daß wir BEIDE nun wiederum, gerne den Spuren der alten Sprache auf den Grund gehen, sowie den tiefen Aus- und Eindrücken ihrer Verursacher.  
So ist Ihre brillante Idee natürlich hervorragend geeignet, um diese wieder "geLäufig" zu machen oder ihren Charme neu verpackt auf den "Modesteg" zu bringen. 
Einen "schwerwürdigen" Text in Jedermanns verständliche Form zu bringen, nenne ich einen guten Anfang. 
Nun, schon zu "Ehren des großen Entwicklungsplanes" wegen bin ich gerne dabei, selbstredend auch im Platz meiner Mitte, denn genau dort steht ja auch mein Lieblingssessel. 
So mag das Spiel des Geistes beginnen...der Vortritt liegt auf Ihrer Seite, werter Traumfinder und ich folge Ihnen - zwar unauffällig, doch ebenso unaufhaltsam, nur um zu sehen, in welche Richtung Sie zum Auftakt einschlagen werden.

Ebenso dankbar und erfreut 
verbleibe ich mit einem herzlichen Gruß 
Canine 

danke
*
Lieber Canine,
nun hat Ihre Zustimmung mich zur Tat schreiten lassen. Zunächst zur Organisation des Textes, Original und naja, weiß gar nicht wie ich das nennen soll, Zeitdeutsch? Gegenwartsdeutsch ist mir gar nicht so geläufig, ich stehe vielmehr vor der Schwierigkeit die Sprache Steiners bereits soweit inhaliert zu haben, es ist gar nicht leicht mich zu lösen. Für den/unseren Versuch fahre ich also einfach weiter fort, mit weiteren, nummerierten Beiträgen im Thread. Der Leser ist also etwas gefordert zu scrollen, evtl. zu klicken, um Originaltext und meine Interpretation/Transkription, ins Jetztzeitdeutsch vergleichen zu können. Hab eine Idee zur Benennung: Einfach T-Deutsch, Traumfinder-Deutsch, im weiteren Tdeutsch genannt? Ooder, ja, ein kleiner Dienst, ich kopiere den Originaltext einfach mit in den Beitrag. Ich Beginne bei Beitrag  #20 Vorrede [zur Neuausgabe 1918] Und bitte, Mensch fühle sich frei jedweden Eindruck hierzu kund zu tun.

Original
Vorrede [zur Neuausgabe 1918]
"Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber die Empfindung hat, es könne sich nicht selber stützen. Es könne von Zweifel und kritischem Urteil in den Bereich des Ungewissen getrieben werden. Die andere Frage ist die: Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben, oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion, die in ihm entsteht, weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut, an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Natur geschehen? Nicht ein künstliches Gedankengespinst ruft diese Frage hervor. Sie tritt ganz naturgemäß in einer bestimmten Verfassung der Seele vor diese hin. Und man kann fühlen, es ginge der Seele etwas ab von dem, was sie sein soll, wenn sie nicht vor die zwei Möglichkeiten: Freiheit oder Notwendigkeit des Wollens, einmal mit einem möglichst großen Frageernst sich gestellt sähe. In dieser Schrift soll gezeigt werden, daß die Seelenerlebnisse, welche der Mensch durch die zweite Frage erfahren muß, davon abhängen, welchen Gesichtspunkt er gegenüber der ersten einzunehmen vermag. Der Versuch wird gemacht, nachzuweisen, daß es eine Anschauung über die menschliche Wesenheit gibt, welche die übrige Erkenntnis stützen kann; und der weitere, darauf hinzudeuten, daß mit dieser Anschauung für die Idee der Freiheit des Willens eine volle Berechtigung gewonnen wird, wenn nur erst das Seelengebiet gefunden ist, auf dem das freie Wollen sich entfalten kann." GA 4, S. 7f

In Tdeutsch:

In der Betrachtung des menschlichen Seelenlebens erheben sich zwei Grundfragen. Erstens: Gäbe es eine Anschauung auf welcher, wie auf festem Boden, jegliche äußere Wahrnehmung soweit dem Zweifel entzogen ist, dass wir sie als Gewissheit fühlen und annehmen können.? 
Und die zweite Frage: Ist das freie Wollen im Tatsächlichen gegeben oder ist es eine ständige Anpassung an natürliche bzw. künstliche Umstände?  Anders gesagt, gibt es eine Gnade der Natur durch welche der Mensch, sich seines freien Willens rühmend, aufrecht durch sein Leben schreiten kann, während er doch nur, der Not gehorchend, reagiert? Regiert der Mensch sein Leben oder reagiert er? 
Jede Seele, um weitere Reife zu erlangen, wird sich vor diese Frage mit allergrößter Ernsthaftigkeit stellen müssen. Dieser Text unternimmt den Versuch zu zeigen wie sehr die Beantwortung der zweiten Frage abhängt von der Antwort aus der ersten Frage. Es kann also ein freier Wille aufgefunden werden dann, wenn wir das Seelengebiet der Entstehung dieses freien Wollens finden.

Soweit liebe Grüße

Traumfinder
Das beantwortet sehr gut die Frage nach der eigentlichen Frage, werter Traumfinder,  denn ich hatte gleich zu Beginn meine Schwierigkeit, diese sinngemäß erfassen zu können. Da sie aber maßgeblich Frage zwei beeinflusst und auch einen Großteil des Buches beansprucht, bin ich Ihnen für die Klärung nun sehr dankbar. 
Ich habe es also in folgender Weise verstanden: 
Die Ausgangsfrage lautet demnach, inwieweit werden meine geistigen Annahmen, Wünsche und Willensprägungen etc...von äußeren Faktoren geleitet, beeinflusst oder gebunden ?
Nun, die Natur erklärt sich ja meist aus sich selbst heraus, begünstigt durch Analysen der Wissenschaft und der eigenen Beobachtung. Doch wie verhält es sich mit der Selbstbetrachtung ? Was geht einem Wunsch voraus, wie und wodurch entsteht er und wie kann mein freies Denken auch frei bleiben, ohne von naturgegeben Trieben manipuliert zu sein, bzw. was hilft mir überhaupt, dies zu erkennen ?
Ganz schön viel fragt sich da der kluge Mensch und ich bin froh, dies vorlaüfig nicht selbst beantworten zu müssen. Ihre Transkription war hervorragend, werter Traumfinder und ich weiß, der nächste Aufschlag ginge nun mich. Dem werde ich auch nicht ausweichen, doch gereicht es zeitlich vielleicht nicht dieses Wochenende. Sie dürfen natürlich gerne fortsetzen, ohne auf mich warten zu müssen. In diesem Fall nehme ich den nächsten Text der Ihrem nachfolgt. 
Alsdann, liebe Grüße zurück
Canine  hi
*
Lieber Canine,

auf jeden Fall sollte es entspannt vorangehen. Also ohne Eile, mit Weile. Ist ja eine Fleißaufgabe. 
Ich möchte auch nur mit der nötigen Begeisterung, mit dem nötigen Segen aus der geistigen Welt, 
dieses Unternehmen begleitet wissen. 

Liebe Grüße

Traumfinder
Das gefällt mir... so und nicht anders möge es sein, werter Traumfinder. Ich glaube mir des "Segens" gewiss sein zu dürfen und werde dementsprechend angereichert meinen "Part" erfüllen können, freilich mit Begeisterung und Muse, sobald ich den Nachfolgetext durch meinen Geist ziehen lasse.

Bis zum Ergebnis dessen verbleibe ich nun mit
lieben Grüßen in allerwelts Sonntag.
Canine  hi
Nun, die unmittelbaren Nachfolgetexte sind Gedankenduelle unterschiedlichster Philosophen, die sich selbst ausreichend erklären, weshalb ich zu Folgendem weiterschreite, zuerst nun das Original : 

Der Grundtrieb zur Wissenschaft

"Nirgends sind wir mit dem zufrieden, was die Natur vor unseren Sinnen ausbreitet. Wir suchen überall nach dem, was wir Erklärung der Tatsachen nennen. Der Überschuß dessen, was wir in den Dingen suchen, über das, was uns in ihnen unmittelbar gegeben ist, spaltet unser ganzes Wesen in zwei Teile; wir werden uns unseres Gegensatzes zur Welt bewußt. Wir stellen uns als ein selbständiges Wesen der Welt gegenüber. Das Universum erscheint uns in den zwei Gegensätzen: Ich und Welt.
Diese Scheidewand zwischen uns und der Welt errichten wir, sobald das Bewußtsein in uns aufleuchtet. Aber niemals verlieren wir das Gefühl, daß wir doch zur Welt gehören, daß ein Band besteht, das uns mit ihr verbindet, daß wir nicht ein Wesen außerhalb, sondern innerhalb des Universums sind.
Dieses Gefühl erzeugt das Streben, den Gegensatz zu überbrücken. Und in der Überbrückung dieses Gegensatzes besteht im letzten Grunde das ganze geistige Streben der Menschheit." (S. 28)
Der durch unser Selbstbewusstsein bedingte Dualismus tritt in verschiedenste Formen auf, wie z.B. Geist – Materie, Subjekt – Objekt, Denken – Erscheinung, und konnte auch durch den Monismus des 19. Jahrhunderts nicht überwunden werden, sondern führte nur zur Unterdrückung des einen oder des anderen Pols und wurde so zum einseitigen Materialismus oder zum nicht weniger einseitigen Spiritualismus oder leugnete die Spaltung, ohne die das Selbstbewusstsein aber nicht bestehen könnte, ganz.
"Der Materialismus kann niemals eine befriedigende Welterklärung liefern. Denn jeder Versuch einer Erklärung muß damit beginnen, daß man sich Gedanken über die Welterscheinungen bildet. Der Materialismus macht deshalb den Anfang mit dem Gedanken derMaterie oder der materiellen Vorgänge. Damit hat er bereits zwei verschiedene Tatsachengebiete vor sich: die materielle Welt und die Gedanken über sie. Er sucht die letzteren dadurch zu begreifen, daß er sie als einen rein materiellen Prozeß auffaßt. Er glaubt, daß das Denken im Gehirne etwa so zustande komme, wie die Verdauung in den animalischen Organen. So wie er der Materie mechanische und organische Wirkungen zuschreibt, so legt er ihr auch die Fähigkeit bei, unter bestimmten Bedingungen zu denken. Er vergißt, daß er nun das Problem nur an einen andern Ort verlegt hat. Statt sich selbst, schreibt er die Fähigkeit des Denkens der Materie zu. Und damit ist er wieder an seinem Ausgangspunkte."

Und nun, meine persönliche Übersetzung ( ohne Gewähr auf Richtigkeit ) ....

Die Bestrebung des Menschen, immer eine Erklärung an Hand haben zu wollen, trennt ihn letztendlich von der Welt, in der er so eifrig nach Antworten sucht. 
Die Suche selbst erschafft eine Trennung zwischen dem Suchenden und dessen Wirklichkeit, in der er sich bewegt und dennoch bleibt eine Verbindung spürbar bestehen...ein Gefühl, dem Ganzen trotz allem zugehörig zu sein. In dieser Erkenntnis entblößt sich jedoch ein gewisser Widerspruch, der nun durch "geistiges Streben" in Einklang gebracht werden möchte und das ist der eigentliche Sinn und Zweck dieses ganzen Bemühens. 
Das, was nun als Dualismus in Erscheinung tritt, hier als Beispiel genannt Geist- Materie, Subjekt- Objekt, Denken- Erscheinung, etc... konnte auch durch andere Denkmodelle nicht ausgeschlossen werden, stattdessen war man versucht, eine jeweilige Seite unterdrückend oder ignorierend zu handhaben. Dies führte entweder zum reinen Materialismus, dem "einseitigen Spiritualismus" oder der "Leugnung einer Spaltung" von beidem, welches aber schon aus der Betrachtung heraus unmöglich ist. Es wird weiterhin erläutert, daß auch der reine Materialismus keinen Bestand hat, ohne eine Beobachtung und dessen Rückschlüsse infolge, die sich aus Gedankengängen gründet und einer subjektiven Wahrnehmungen unterliegen. So entstehen abermals zwei getrennte Bereiche, die materielle Welt und ein Gedankengebäude, das ihr diesbezüglich gegenübersteht. Nun versucht der reine Materialist, auch diese Gedanken einem mechanisch/organisch funktionierendem Gehirn zuzuschreiben, vergleichbar mit dem Verdauungstrakt und spricht somit der Materie eine denkende Fähigkeit zu, die er sich dann selber zeitgleich abspricht. Diese Betrachtung führt ihn nun zwangsläufig in eine Kreisbewegung. 
...und zwar aus folgendem Grund :
Dieser Mensch/Materialist betrachtet sich demnach als 
"Materie, die über sich selbst nachdenkt", welches jedoch ein Bewusstsein oder zumindest eine Form von Intelligenz voraussetzt und da nun aber beides wiederum der geistigen Natur entsprechen, macht es diese Sichtweise keineswegs schlüssig.
(eigene Anmerkung) 

So, lieber Traumfinder, das ist nun, wie ich es verstehe. 
Sollten Sie anderer Meinung sein oder etwas ergänzen wollen, dann haben Sie keine Scheu dies anzuheften.  winki
Ich verbleibe vorerst mit freundlichen Grüßen
Canine
Zwischendurch eine Notiz:
Bei mir steht einiges zu tun an, bin in praktischen Dingen beansprucht. Möchte einen Moment der Konzentration abwarten, merke das Thema wird schon anstrengend und kann von mir nicht so nebenher bearbeitet werden. Daher bitte ich um Geduld.

Liebe Grüße

Traumfinder
Ist es nicht so, wenn wir rein mit unserem Verstand, der Intelligenz, etwas ergründen wollen, kommen wir an die Grenzen. Das intuitive, hohe Bewußtsein erfaßt oft Zusammenhänge unmittelbar, vermag es aber nicht in Worte zu formen. Von daher sind unsere Sinne m.E. sehr wichtig, denn oft fühlen wir unmittelbar, oder wir erfassen etwas in klaren Bildern oder Visionen. Wie wir ja auch das Wesen eines Menschen, seine Absichten und Motive oft unmittelbar erkennen.

Liebe Grüße
von Elke
*

Ja, liebe Elke, 
das sehe ich auch so, der Verstand kommt bisweilen an seine Grenzen, eigentlich oft. 
Allerdings sehe ich auch gerade in diesem Umstand die Herausforderung. Je mehr wir Sinneseindrücke, Intuition, Träume vielleicht, in Worte fassen können, dem Logos zuführen, desto mehr davon können wir uns mitteilen. Dann ist es möglich auch mitzuteilen, hey, ja, genauso hab ich das auch empfunden! Oder auch nicht, vielleicht finden wir Worte welche es besser beschreiben. Würde ich obiges mit: "Der Käse schmeckt soweit die Lokomotive schnauft" diese Wortwahl würde Dich, vermutlich auch jeden anderen mit Staunen, evtl. mit Verwirrung zurücklassen, ein unangenehmes Gefühl. Also suchen wir die richtigen Worte, die richtige Kombination um auszudrücken was ist. Tun wir das nicht schon unser ganzes Leben lang? Vielleicht bleibt Mensch irgendwann auch stehen. Glaubt nun, sich genug ausdrücken, beschreiben zu können. Ich stelle mir vor, das passiert einem Kind.
Ich lege Wert darauf soweit Kind zu sein, immer wieder neu zu fühlen, neue Worte zu suchen und wenn es sie noch nicht gibt, vielleicht erfinde ich sie? Damit erweitere ich meine Grenzen. Kann ich nur empfehlen, macht aber echt Arbeit, kann auch zu Irritationen bei Mitmenschen führen. Dennoch rate ich zu. Eine neue Erkenntnis steigert meine Durchblutung, wärmt mich. Vielleicht bin ich komisch?
Nein, 
mein werter Traumfinder, 
Sie sind ganz und gar nicht 
"komisch", allenfalls sehr GeistReich !
Es erinnert mich an Zeiten, in denen ich selbst Kind war und noch keine Worte hatte, obwohl ich vieles WUSSTE. Später wusste ich dann nichts mehr, hatte aber ausreichend Worte, um dies auszudrücken. 
:rofl: :rofl: :rofl:
Liebe Grüße
Canine

Wenn wir bedenken, das es einmal eine Zeit gab, wo die Menschen sich unmittelbar telepathisch verständigten und sofort das Echte und Wahrhaftige sehen und fühlen konnten, so sehen wir, das es mit Beginn der Sprache viele Mißverständnisse gab, es konnte getäuscht und gelogen werden. Befehle erteilt und zu etwas gezwungen werden. Auch wissen wir, das Worte heilend oder tötend sein können. Mit ihnen kann der freie Wille untergraben werden mit dem "Du mußt und Du sollst".

Liebe Grüße
von Elke

nette

Hi, meine liebe Elke
Wer sagt, dem ist nicht so?
Von Telephatie mag ich nicht wirklich reden, aber von Verbundenheit, die all die erfasst, die gemeinsam auf einem " level " sind.
Ist die Ebene ohne Worte, aber doch genau definiert im Ausdruck.
Da kann man sich nichts vormachen, finde ich.
Ich rede lieber über Wahrnehmungsebenen, Dimensionen als Wort wirkt da eher schwer verständlicher.
Hatte letztens etwas gesehen, ging mehr um - bitte nicht lachen- über " Telefon - Telepathie ".
Du denkst, och, da könnte ich anrufen und just, klingelt es und der oder diejenige ist am Telefon...
Hmmmm... ist vielleicht an der Zeit, sich mehr darauf zu besinnen, was wir können und nicht, was wir nicht können.
Herzlichst,
nette
herzmalen
*
Wenn das Leben eine Reise ist, meine Reise befand sich gestern eher in Flaute, was geistige Betätigung betrifft. Angenehm erfolgreich dagegen zeigte sich die Bewältigung einiger ganz praktischer Aufgaben, einige Routinen, einige Spezialitäten. Davon steht noch mehr an. Wenn ich heute etwas frischen Wind spüre, gut, setze ich doch gleich die Segel, kann sein, etwas Strecke darf gemacht werden. 

Der Thread "Philosophie der Freiheit" zeigt sich mir widerspenstig. Eine Ursache erkenne ich in der Aufteilung der Abschnitte, so wie sie sich ergab, ursprünglich in der Absicht hier "Häppchen" kleine, in ihrer Textmenge übersichtliche Einheiten zu präsentieren. So wie es sich entwickelte, mit dem Versuch diesen Original-Text in ein heute gebräuchliches Deutsch zu bringen, zeigen sich Teilungen im Sinngehalt an ungünstiger Stelle. Es wird sich wohl überlappen um einen Gedankengang angemessen auszuführen.

Beitrag #29

Auch der, die Materie verleugnende Spiritualist gerät in Not mit seiner extremen Auffassung. Sein aus dem Geistigen geborenes Ich sieht sich einer sinnlichen Welt gegenüber. Diese spricht nicht. Sie zu ergründen bedarf der vermittelnden Leistung und Zuarbeit der Sinne, des Verstandes und der Sprache. Hier also muss sich das Ich in die materielle Welt einlassen. Das rein Geistige würde also ohne diese Hingabe keine Erkenntnis erhalten. Ebenso im Handeln, ohne genaue Kenntnis, kein gerader Weg zum Ziel. Wir stehen als Menschen in klarer Beziehung und Abhängigkeit zu der uns umgebenden Natur. An dieser Stelle ist, als extremer Spiritualist Johann Gottlieb Fichte aufgeführt. Dem Interessierten sind seine Werke als großartige Gedankengebäude empfohlen.

Als dritte Form des Monismus (alle Vorgänge und Phänomene der Welt aus einem einzigen Grundprinzip) steht die Auffassung, es wären in den kleinsten Teilchen Geist und Materie vereint. Damit versetzen wir nur den Schauplatz unserer Betrachtung ins Allerkleinste. Damit gilt: Wir sind es selbst,die wir uns von dem Mutterboden der Natur loslösen, und uns als «Ich» der «Welt» gegenüberstellen." So haben wir uns einerseits der Natur entfremdet, fühlen aber doch, dass wir in ihr sind und zu ihr gehören.
"Wir müssen den Weg zu ihr zurück wieder finden. Eine einfache Überlegung kann uns diesen Weg weisen. Wir haben uns zwar losgerissen von der Natur; aber wir müssen doch etwas mit herüber genommen haben in unser eigenes Wesen. Dieses Naturwesen in uns müssen wir aufsuchen, dann werden wir den Zusammenhang auch wieder finden. Das versäumt der Dualismus. Er hält das menschliche Innere für ein der Natur ganz fremdes Geistwesen und sucht dieses an die Natur anzukoppeln. Kein Wunder, dass er das Bindeglied nicht finden kann. Wir können die Natur außer uns nur finden, wenn wir sie in uns erst kennen." 

Ich möchte noch eine Analogie beistellen. Ich sehe das Ich  u.a. als Archäologen. Auch er findet in seinem Fund ein schweigendes Phänomen. Längst sind Architekten und Planer, die Schöpfer, etwa einer Anlage, weiter gezogen in der Zeit. Da eine geistige Befragung so nicht möglich ist, muss der Archäologe seine Sinne bemühen, vermessen, prüfen, beschreiben. Ehemalig an diesem Platz wirkende Wesen nutzten ihre Organisation der Materie um der Nachwelt ihre Botschaft zu hinterlassen. So auch in der Natur. Die ursprünglichen Schöpfer sind weiter gezogen, hinterließen ihre lebendigen Schöpfungen. Hinterließen auch Aufgaben und Aufforderungen zum Wachstum in der Erforschung dieser Werke. Für die nächste Generation von Schöpfern in Ausbildung.

Soweit für jetzt,
liebe Grüße

Traumfinder
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