24.08.2012, 06:27
@all,
Dieses Schreiben bekam ich gestern per Mail als Antwort auf meinen Brief an die Bundesregierung http://www.sauberer-himmel.de/category/kampagnen/
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir danken Ihnen für Ihr Schreiben zum Thema Chemtrails/Geoengineering. Seitdem in der Zeitschrift Raum und Zeit der Artikel "Die Zerstörung des Himmels" (Ausgabe 127, Januar 2004) erschienen ist, haben wir eine Reihe von Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger zur angeblichen Versprühung von Chemikalien in der Atmosphäre (Chemtrails) erhalten. Nachdem diese Verschwörungstheorie in den letzten Jahren nur noch wenig Beachtung fand, mehren sich seit Anfang des Jahres wieder die Anfragen.
Als Bundestagsfraktion haben wir gesetzlich nicht die Aufgabe und auch nicht die Mittel, eigene wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen. Wir sind daher auf die Aussagen der Fachleute angewiesen. Dem Umweltbundesamt (UBA) und auch dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind die beschriebenen Phänomene nicht bekannt. Im DLR werden seit Jahren die Wirkungen der Emissionen des Luftverkehrs auf die Atmosphäre beobachtet und entsprechende Untersuchungen durchgeführt. Die Bildung von Kondensstreifen auch in ungewöhnlicher Formation ist wissenschaftlich aus dem Zusammenspiel von Luftverkehr und Atmosphäre/Wetterbedingungen zu erklären. Für das Einbringen von Aluminiumverbindungen in die Atmosphäre gibt es laut den wissenschaftlichen Institutionen der Bundesregierung keinerlei wissenschaftlichen Beleg. Gäbe es die so genannten Chemtrails, müssten dem DLR darüber Informationen vorliegen; die Messungen enthalten jedoch keinerlei Hinweise darauf. Auch gibt es bisher keinerlei Hinweise auf die Einbringung solcher Substanzen in allen uns bekannten Messungen von Umweltparameter in den letzten Jahren. Wissenschaftliche Messungen, die einen Hinweis auf die Einbringung solcher Substanzen in die Atmosphäre bringen könnten, wurden auch bis heute nicht von den Anhängern dieser Theorie vorgelegt.
Die Deutsche Flugsicherung GmbH hat bestätigt, dass im Rahmen der Luftraumüberwachung keine auffälligen Flugbewegungen beobachtet wurden, die etwas mit dem Sachverhalt zu tun haben könnten. Darüber hinaus hat der Deutsche Wetterdienst mitgeteilt, dass in den Beobachtungsdaten keine Besonderheiten auffindbar sind, die auf abweichende Formen von Kondensstreifen hindeuten könnten. Auch das Bundesverteidigungsministerium hat keine weitergehenden Erkenntnisse.
Zudem haben Varianten des Geo-Engineering, die beispielsweise auf einer Veranstaltung zum Thema des Max-Planck-Instituts im Mai dieses Jahres diskutiert worden sind (http://www.etcgroup.org/content/world-geoengineering), nichts mit der Chemtrailstheorie zu tun. Es gibt außerdem weiterhin keine laufenden Maßnahmen zum Geoengineering mit Feinstaub. Der Begriff "Geoengineering" ist derzeit noch nicht abschließend definiert, doch alle Ansätze hierzu (etwa von Forschungseinrichtungen, verschiedenen Regierungen, den Vereinten Nationen oder zivilgesellschaftlichen Gruppen wie der von Ihnen zitierten ETC-Group) schließen die Chemtrailstheorie eindeutig nicht ein.
Es gibt eine wissenschaftliche Diskussion, die noch sehr am Anfang ist. Die Grundlagenforschung mit Versuchen beschränkt sich unserer Kenntnis nach bis auf zwei Ausnahmen auf Labors. Dies wurde auch in der Antwort der Bundesregierung dargestellt. Einmal das sogenannte "LOHAFEX"-Experiment (gescheitert) des Alfred-Wegener-Instituts sowie das aufgeschobene "SPICE"-Projekt. Bei letzterem handelte es sich um einen Versuch der britischen Regierung, über einen Ballon Wasser in die Atmosphäre zu verbringen. Dieser Versuch wurde aber wegen technischer Schwierigkeiten und Akzeptanzproblemen vor Ort eingestellt. Jedoch werden nirgends bei solchen Maßnahmen massiv Flugzeuge eingesetzt und Stoffe (Barium- und Alluminiumoxide) ausgebracht wie in der Chemtrailstheorie behauptet.
Lesen Sie hierzu auch die Antworten der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zum Thema Geo-Engineerung (http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/103/1710311.pdf).
Einen guten Überblick gibt zudem eine Veröffentlichung der Böllstiftung, die sie unter folgendem Link finden können: http://www.boell.de/publikationen/publik...15167.html
Grundsätzlich sehen wir Versuche, mit Hilfe von Geoengineering in das Klima einzugreifen, sehr kritisch. Unser Klimasystem ist extrem komplex und bisher nur teilweise verstanden. Das Risiko unbeabsichtigt Schäden anzurichten ist sehr hoch. Wir halten es weiterhin für den einzigen richtigen Weg die Treibhausgasemissionen zu reduzieren (Mitigation).
Mit freundlichen Grüßen
Caroline Ilawa
Info-Service der Bundestagsfraktion
Jetzt einfach zu behaupten "Die müssen das sagen, weil sie mit drin stecken" ist dann doch etwas zu simpel...
Grüßle!
“Glaubt keinen Lehren. Glaubt auch meiner Lehre nicht.
Prüft alles selber nach.
Wägt und behaltet, was gut ist.”
(Gautama Buddha)
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"Man sieht nur mit dem Herzen gut - das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar"
(Antoine de Saint Exúpery)
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