10.11.2012, 00:25
Liebe
Zwei Wege führen zur Entdeckung: Der erste ist Meditation du suchst nach der Tiefe ohne den anderen. Der zweite ist die Liebe - du suchst nach der Tiefe mit dem anderen.
Meditation sinkt ins Herz; und wenn du in dein Herz sinkst, steigt Liebe in dir auf. Aus Meditation kommt immer Liebe, und umgekehrt genauso. Wenn du dich verliebst, folgt Meditation. Sie gehören zusammen. Es ist die gleiche Energie, sie sind nicht verschieden. Entweder du meditierst und wirst ein großer Liebender, es wird unendlich viel Liebe um dich sein, du wirst überfließen vor Liebe; oder werde ein Liebender, und du wirst zu jenem Bewußtseinszustand finden, der Meditation genannt wird - wo die Gedanken verschwinden, wo das Denken nicht mehr dein Wesen umwölkt, wo der Dunst der Schläfrigkeit, der dich einhüllt, nicht mehr vorhanden ist - der Morgen ist gekommen, du bist erwacht, du bist zum Buddha geworden.
Jede illusorische Liebe wird verschwinden...
Wenn du dich auf eine innere Wanderschaft begibst, wenden sich die Energien nach innen - dieselben Energien, die vorher nach außen gegangen waren - und du findest dich auf einmal ganz allein, wie eine Insel. Schwierigkeiten entstehen, weil du jetzt nicht wirklich daran interessiert bist, eine Beziehung zu haben. Es liegt dir mehr daran, du selbst zu sein, und alle Beziehungen erscheinen dir wie Abhängigkeiten, wie Fesseln. Aber das ist eine vorübergehende Phase; mache dies nicht zu deiner ständigen Einstellung. Früher oder später, wenn du dich wieder in dir selbst gefestigt hast, wird deine Energie überfließen und sie wird wieder in eine Beziehung eingehen.
Wenn du zum ersten Mal meditativ wirst, erscheint die Liebe wie eine Fessel. Und in gewisser Weise ist das auch wahr, denn jemand, der nicht meditativ ist, kann nicht wirklich lieben. So eine Liebe ist falsch, illusorisch; es ist eher ein Vernarrtsein, nicht so sehr Liebe. Aber solange dir das Wirkliche nicht geschehen ist, hast du nichts, womit du dieses Vernarrtsein vergleichen kannst; wenn du meditativ wirst, löst sich das illusorische Gefühl langsam auf, es verschwindet. Sei nicht entmutigt; das ist das eine. Und das zweite - mache es dir nicht zum Prinzip. Diese zwei Möglichkeiten gibt es.
Wenn du den Mut verlierst, weil dein Liebesleben aufhört, und du daran festhalten willst, dann baust du dir damit eine Schranke vor deine Reise nach innen. Akzeptiere es - akzeptiere, daß deine Energie sich jetzt einen neuen Weg sucht und für eine kleine Weile nicht nach außen, nicht in Aktivitäten gehen will.
Wenn jemand ein schöpferischer Mensch ist und meditiert, wird zunächst all seine Kreativität verschwinden. Wenn du ein Maler bist, wirst du auf einmal feststellen, daß du nicht mehr malst. Du kannst zwar weiterhin malen, aber nach und nach wirst du jede Energie, jeden Enthusiasmus dafür verlieren. Wenn du ein Dichter bist, wird das Dichten aufhören. Wenn du gerade jemanden liebst, so wird diese Energie einfach nicht mehr da sein. Wenn du dich dazu zwingst, eine Beziehung einzugehen, wieder der Alte zu sein, dann tust du damit etwas sehr Gefährliches. Du machst nämlich zwei widersprüchliche Dinge auf einmal: Einerseits versuchst du, nach innen zu gehen, andererseits versuchst du, nach außen zu gehen.
Es ist, als würdest du einen Wagen fahren und dabei gleichzeitig auf das Gaspedal und auf die Bremse treten. Das kann großes Unheil anrichten, denn du tust zwei widersprüchliche Dinge zur gleichen Zeit.
Meditation ist nur gegen die falsche Liebe. Das Falsche wird verschwinden, und das ist eine grundsätzliche Voraussetzung dafür, daß das Reale zum Vorschein kommen kann. Das Falsche muß weichen; nur dann bist du für das Reale zugänglich. Die andere Gefahr ist, daß du daraus einen Lebensstil machen kannst. Das ist schon vielen Leuten passiert. Sie leben in den Klöstern - alte Mönche, die es sich zum Lebensstil gemacht haben, keine Liebesbeziehung einzugehen. Sie denken, daß Liebe gegen die Meditation ist, und daß die Meditation gegen die Liebe ist - das ist nicht wahr. Meditation ist gegen die unechte Liebe, geht aber voll und ganz mit der echten Liebe einher.
Irgendwann, wenn du nicht mehr weiter nach innen gehen kannst, kommst du zur Ruhe; du bist am Kern deines Wesens angelangt, am Felsengrund, du bist zentriert. Auf einmal hast du Energie zur Verfügung, aber sie kann nirgendwo hingehen. Die Reise nach außen hörte auf, als du anfingst zu meditieren, und jetzt ist auch die Reise nach innen beendet. Du bist gefestigt, du bist zu Hause angekommen, wo alles voller Energie ist wie ein großes Sammelbecken - was sollst du jetzt tun?
Diese Energie fließt jetzt über. Das ist eine ganz andere Art von Bewegung, sie hat eine vollkommen andere Qualität, denn sie kommt nicht aus einer Motivation heraus. Vorher bist du mit einer Motivation auf andere zugegangen; jetzt ist keine Motivation mehr da. Du gehst einfach auf andere Menschen zu, weil du so viel zu teilen hast.
Vorher bist du wie ein Bettler auf andere zugegangen, jetzt kommst du als ein Kaiser. Nicht etwa, daß du ein bißchen Glück bei einem anderen suchst - das hast du schon. Jetzt hast du zu viel Freude. Die Wolke ist so voll, daß sie gerne regnen möchte. Die Blume ist so erfüllt, daß sie auf den Winden einherreiten möchte als Duft, um in jede Ecke der Welt zu dringen. Es ist ein Teilen. Eine neue Art der Beziehung ist zum Leben erwacht. Von Beziehung zu sprechen ist eigentlich nicht richtig, denn es ist jetzt keine Beziehung mehr, es ist vielmehr ein Zustand des Seins. Du liebst nicht - du bist Liebe.
- Osho, aus dem orangenen Buch
Zwei Wege führen zur Entdeckung: Der erste ist Meditation du suchst nach der Tiefe ohne den anderen. Der zweite ist die Liebe - du suchst nach der Tiefe mit dem anderen.
Meditation sinkt ins Herz; und wenn du in dein Herz sinkst, steigt Liebe in dir auf. Aus Meditation kommt immer Liebe, und umgekehrt genauso. Wenn du dich verliebst, folgt Meditation. Sie gehören zusammen. Es ist die gleiche Energie, sie sind nicht verschieden. Entweder du meditierst und wirst ein großer Liebender, es wird unendlich viel Liebe um dich sein, du wirst überfließen vor Liebe; oder werde ein Liebender, und du wirst zu jenem Bewußtseinszustand finden, der Meditation genannt wird - wo die Gedanken verschwinden, wo das Denken nicht mehr dein Wesen umwölkt, wo der Dunst der Schläfrigkeit, der dich einhüllt, nicht mehr vorhanden ist - der Morgen ist gekommen, du bist erwacht, du bist zum Buddha geworden.
Jede illusorische Liebe wird verschwinden...
Wenn du dich auf eine innere Wanderschaft begibst, wenden sich die Energien nach innen - dieselben Energien, die vorher nach außen gegangen waren - und du findest dich auf einmal ganz allein, wie eine Insel. Schwierigkeiten entstehen, weil du jetzt nicht wirklich daran interessiert bist, eine Beziehung zu haben. Es liegt dir mehr daran, du selbst zu sein, und alle Beziehungen erscheinen dir wie Abhängigkeiten, wie Fesseln. Aber das ist eine vorübergehende Phase; mache dies nicht zu deiner ständigen Einstellung. Früher oder später, wenn du dich wieder in dir selbst gefestigt hast, wird deine Energie überfließen und sie wird wieder in eine Beziehung eingehen.
Wenn du zum ersten Mal meditativ wirst, erscheint die Liebe wie eine Fessel. Und in gewisser Weise ist das auch wahr, denn jemand, der nicht meditativ ist, kann nicht wirklich lieben. So eine Liebe ist falsch, illusorisch; es ist eher ein Vernarrtsein, nicht so sehr Liebe. Aber solange dir das Wirkliche nicht geschehen ist, hast du nichts, womit du dieses Vernarrtsein vergleichen kannst; wenn du meditativ wirst, löst sich das illusorische Gefühl langsam auf, es verschwindet. Sei nicht entmutigt; das ist das eine. Und das zweite - mache es dir nicht zum Prinzip. Diese zwei Möglichkeiten gibt es.
Wenn du den Mut verlierst, weil dein Liebesleben aufhört, und du daran festhalten willst, dann baust du dir damit eine Schranke vor deine Reise nach innen. Akzeptiere es - akzeptiere, daß deine Energie sich jetzt einen neuen Weg sucht und für eine kleine Weile nicht nach außen, nicht in Aktivitäten gehen will.
Wenn jemand ein schöpferischer Mensch ist und meditiert, wird zunächst all seine Kreativität verschwinden. Wenn du ein Maler bist, wirst du auf einmal feststellen, daß du nicht mehr malst. Du kannst zwar weiterhin malen, aber nach und nach wirst du jede Energie, jeden Enthusiasmus dafür verlieren. Wenn du ein Dichter bist, wird das Dichten aufhören. Wenn du gerade jemanden liebst, so wird diese Energie einfach nicht mehr da sein. Wenn du dich dazu zwingst, eine Beziehung einzugehen, wieder der Alte zu sein, dann tust du damit etwas sehr Gefährliches. Du machst nämlich zwei widersprüchliche Dinge auf einmal: Einerseits versuchst du, nach innen zu gehen, andererseits versuchst du, nach außen zu gehen.
Es ist, als würdest du einen Wagen fahren und dabei gleichzeitig auf das Gaspedal und auf die Bremse treten. Das kann großes Unheil anrichten, denn du tust zwei widersprüchliche Dinge zur gleichen Zeit.
Meditation ist nur gegen die falsche Liebe. Das Falsche wird verschwinden, und das ist eine grundsätzliche Voraussetzung dafür, daß das Reale zum Vorschein kommen kann. Das Falsche muß weichen; nur dann bist du für das Reale zugänglich. Die andere Gefahr ist, daß du daraus einen Lebensstil machen kannst. Das ist schon vielen Leuten passiert. Sie leben in den Klöstern - alte Mönche, die es sich zum Lebensstil gemacht haben, keine Liebesbeziehung einzugehen. Sie denken, daß Liebe gegen die Meditation ist, und daß die Meditation gegen die Liebe ist - das ist nicht wahr. Meditation ist gegen die unechte Liebe, geht aber voll und ganz mit der echten Liebe einher.
Irgendwann, wenn du nicht mehr weiter nach innen gehen kannst, kommst du zur Ruhe; du bist am Kern deines Wesens angelangt, am Felsengrund, du bist zentriert. Auf einmal hast du Energie zur Verfügung, aber sie kann nirgendwo hingehen. Die Reise nach außen hörte auf, als du anfingst zu meditieren, und jetzt ist auch die Reise nach innen beendet. Du bist gefestigt, du bist zu Hause angekommen, wo alles voller Energie ist wie ein großes Sammelbecken - was sollst du jetzt tun?
Diese Energie fließt jetzt über. Das ist eine ganz andere Art von Bewegung, sie hat eine vollkommen andere Qualität, denn sie kommt nicht aus einer Motivation heraus. Vorher bist du mit einer Motivation auf andere zugegangen; jetzt ist keine Motivation mehr da. Du gehst einfach auf andere Menschen zu, weil du so viel zu teilen hast.
Vorher bist du wie ein Bettler auf andere zugegangen, jetzt kommst du als ein Kaiser. Nicht etwa, daß du ein bißchen Glück bei einem anderen suchst - das hast du schon. Jetzt hast du zu viel Freude. Die Wolke ist so voll, daß sie gerne regnen möchte. Die Blume ist so erfüllt, daß sie auf den Winden einherreiten möchte als Duft, um in jede Ecke der Welt zu dringen. Es ist ein Teilen. Eine neue Art der Beziehung ist zum Leben erwacht. Von Beziehung zu sprechen ist eigentlich nicht richtig, denn es ist jetzt keine Beziehung mehr, es ist vielmehr ein Zustand des Seins. Du liebst nicht - du bist Liebe.
- Osho, aus dem orangenen Buch
Alle Dinge mußt du suchen, um sie zu finden,
ausgenommen diesen Freund, den du,
ehe du ihn gefunden hast,
nicht suchen wirst. *Rumi (1207 - 1273)
ausgenommen diesen Freund, den du,
ehe du ihn gefunden hast,
nicht suchen wirst. *Rumi (1207 - 1273)