Unbewuste Lügen übers Jenseits

[ReNature]

Jetzt geht es jemandem so, dass er sein Glück mit allen teilen möchte und es auch in die Welt schreit - und es ist auch nicht richtig. Warum wollt ihr es ihm unbedingt ausreden, streitig machen oder gar madig?

Anselm Grün "Das kleine Buch vom wahren Glück" - 7,20 €:

Seite 98:
"Glück und Glas - wie leicht bricht das": Es ist sprichtwörtlich, Glück kann man nicht festhalten. Man kann es nur mit zärtlichen Händen empfangen, es ertasten und berühren. Wenn ich das Glück wie ein Glas ständig in der Hand halte, bin ich handlungsunfähig. So werde ich das Glück aus der Hand geben, es neben mich hinstellen, damit ich das zu tun vermag, was gerade ansteht, worauf ich Lust habe. Und wenn ich wieder möchte, werde ich das Glück wie ein kostbares Glas in die Hand nehmen und bestaunen. Wer es immer festhalten will, dem zerbricht es mit Sicherheit.

Allerdings ist hier nach meiner Ansicht die Rede tatsächlich vom gefühlten, gelebten Glück, nicht von der intellektuellen New-Age-Variante, die nach meiner Interpretation der Beiträge Leopold für sich gewählt hat und sich damit in allerlei Widersprüche verwickelt hat.

Vermutlich daher die unterschiedlichen Ansichten - weil unter "Glück" einfach etwas anderes verstanden wird - es fehlt die Definition in ihrer ganzen Tiefe - wie so oft. Sich einzureden glücklich zu sein ist eine Art Selbsthypnose ... das kann durchaus ein Mittel der Wahl sein - doch hat diese auch "ihren Preis", wie im Zitat erwähnt.

Mit einer gesunden Portion Fanatismus allerdings, ist wohl die Selbsthypnose ein geeignetes Mittel, um die eigene kleine Welt schöner und freudiger zu erleben. Es mag für manchen der richtige Weg sein, der sich vor den dunklen Aspekten in sich selbst in Sicherheit bringen möchte - vielleicht ist für Betroffene auch nicht kenntlich, dass sie bis zum Hals in Abhängigkeiten stecken, die sie nicht loslassen können oder möchten, es aber betonen, dass eben dies ja "ganz einfach möglich wäre".

Darin ist wiederum der stark theoretische Aufbau des System für mich sehr gut fühlbar.

Das kleine Taschenbuch halte ich für tiefblickend, es werden sehr viele interessante Aspekte dort angesprochen. Und dennoch werde ich dafür keine Werbekampagne starten