20.11.2015, 21:32
Die Kelten glaubten, dass die Essenz oder Seele eines Dinges nicht auf eine bestimmte gegenwärtige Form beschränkt ist. "Der Seele sind eine Flüssigkeit und Energien zu eigen, die sich in keiner festgelegten Form einsperren lassen. Dementsprechend findet in der keltischen Tradition ein faszinierndes Ineinanderfließen von Seele und Materie und Zeit und Ewigkeit statt."
(...)
"Spiritualität ist die Kunst der Wandlung. Wir dürfen uns nicht zur Veränderung zwingen, indem wir unser Leben in eine vorgefertigte Schublade hämmern. Ja, wir brauchen uns überhaupt nicht der Idee eines vorbestimmten Programms oder Lebensplans zu unterwerfen. Es ist weitaus kreativer, nach dem Ideal der Achtsamkeit als nach dem Diktat des Willens zu arbeiten. Allzuhäufig versuchen die Menschen, ihr Leben dadurch zu verändern, dass sie es mit einem eisernen Willen in die erwünschte Form hämmern. Der Intellekt identifiziert das Ziel des jeweiligen Programms, und der Wille zwingt das Leben in die entsprechende Richtung und Gestalt. Diese Methode, an die Heiligkeit des eigenen Daseins heranzutreten, ist nicht nur brutal, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes oberflächlich."
Der Autor ist der Ansicht, dass dieses Umgehen mit uns selbst nur zu "spirituellen Programmen" führt, die uns Substanz kosten, und unserem Weg nicht förderlich sind.
"Sobald wir dagegen anfangen, mit einem anderen Rhythus zu arbeiten, gelangen wir schnell und mühelos heim zu unserem Selbst. Unsere Seele kennt die geographischen Gegenheiten unseres Schicksals ganz genau. Nur sie besitzt die Landkarte unserer Zukunft. (...) Wenn wir ihr vertrauen, wird sie uns genau an unser vorbestimmtes Ziel führen - aber wichtiger noch: sie wird uns einen sanften, zwanglosen Rhythmus für unsere spirituelle Reise lehren. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für diese "Seinskunst". Doch die Signatur dieser einzigartigen Wanderung ist tief in jede individuelle Seele eingeschrieben. Unsere Sinne sind großzügige Pfade, auf denen wir heimgelangen können.
Durch Achtsamkeit auf unsere Sinne kann eine Erneuerung, ja eine vollkommene Veränderung unseres Lebens zustande kommen. Unsere Sinne sind die Führer, die uns tief in die Innenwelt unseres Herzens geleiten können."
aus "Anam Cara", von John O'Donohue, im dtv Verlag
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"Spiritualität ist die Kunst der Wandlung. Wir dürfen uns nicht zur Veränderung zwingen, indem wir unser Leben in eine vorgefertigte Schublade hämmern. Ja, wir brauchen uns überhaupt nicht der Idee eines vorbestimmten Programms oder Lebensplans zu unterwerfen. Es ist weitaus kreativer, nach dem Ideal der Achtsamkeit als nach dem Diktat des Willens zu arbeiten. Allzuhäufig versuchen die Menschen, ihr Leben dadurch zu verändern, dass sie es mit einem eisernen Willen in die erwünschte Form hämmern. Der Intellekt identifiziert das Ziel des jeweiligen Programms, und der Wille zwingt das Leben in die entsprechende Richtung und Gestalt. Diese Methode, an die Heiligkeit des eigenen Daseins heranzutreten, ist nicht nur brutal, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes oberflächlich."
Der Autor ist der Ansicht, dass dieses Umgehen mit uns selbst nur zu "spirituellen Programmen" führt, die uns Substanz kosten, und unserem Weg nicht förderlich sind.
"Sobald wir dagegen anfangen, mit einem anderen Rhythus zu arbeiten, gelangen wir schnell und mühelos heim zu unserem Selbst. Unsere Seele kennt die geographischen Gegenheiten unseres Schicksals ganz genau. Nur sie besitzt die Landkarte unserer Zukunft. (...) Wenn wir ihr vertrauen, wird sie uns genau an unser vorbestimmtes Ziel führen - aber wichtiger noch: sie wird uns einen sanften, zwanglosen Rhythmus für unsere spirituelle Reise lehren. Es gibt keine allgemeingültigen Regeln für diese "Seinskunst". Doch die Signatur dieser einzigartigen Wanderung ist tief in jede individuelle Seele eingeschrieben. Unsere Sinne sind großzügige Pfade, auf denen wir heimgelangen können.
Durch Achtsamkeit auf unsere Sinne kann eine Erneuerung, ja eine vollkommene Veränderung unseres Lebens zustande kommen. Unsere Sinne sind die Führer, die uns tief in die Innenwelt unseres Herzens geleiten können."
aus "Anam Cara", von John O'Donohue, im dtv Verlag