14.07.2018, 15:52
Kosmische Evolution , Kosmogenesis
In sieben Stanzen aus dem Buch Dzyan
Stanze 1
Die Nacht des Universums
1. Die ewige Allmutter (Raum),eingehüllt in ihre immer unsichtbaren Gewänder,
hatte wieder sieben Ewigkeiten in tiefen Schlaf verbracht.
Der "Mutter-Raum" ist ewig,allgegenwärtige Ursache aller Dinge,dass unbegreifliche Göttliche,dessen "unsichtbaren Gewänder" der mystische Urgrund jeglicher Materie und des Universums sind.Raum kann man sich am leichtesten als das eine ewig Vorhandene oder dem Nichtvorhandensein eines objektiven Universums in ihm,vorstellen.Raum ist in jeder Hinsicht dimensionslos und existiert in und durch sich selbst.Geist ist die erste Differenzierung aus dem TAT (das),der ursachlosen Ursache des Geistes und der Materie.Nach dem Esoterischen Katechismus ist Raum weder begrenzte Leere,noch bedingte Fülle sondern beides.Er war und wir ewig sein.Die "Gewänder" sind also das Noumenon undifferenzierter kosmischer Materie.Es handelt sich nicht um Materie wie wir sie kennen,sondern um das spirituelle Wesen der Materie das mit dem Raum ewig und im Sinne der Abstraktion des Raums sogar eins mit ihm ist.Diese Ursprungs-Natur ist auch die Quelle der feinen,unsichtbaren Merkmale der sichtbaren Materie.Sie ist sozusagen die Seele des EINEN unendlichen Geistes.Von den Indern wird sie Mulaprakriti genannt und als Ursubstanz verstanden,als die Basis von Upadhi (geistiger Schleier-Verkleidung),welcher der alle physischen,geistigen und psychischen Phänomene tragende Faktor ist.Sie ist der Urgrund aus dem Akasha (uranfängliche Raumsubstanz,Äther) erstrahlt.Die sieben Ewigkeiten sind die sieben Perioden bzw. sind eine Periode,die in ihrer Dauer den sieben Perioden eines Manvantaras (zyklische Zeitperiode auf einem Planeten,die aktive Periode des Lebenszyklus) enspricht und während eines Maha-Kalpas (großes Zeitalter) andauert.
2. Zeit war nicht,denn sie schlief im unendlichen Schoss der Dauer.
Zeit ist eine Illusion,die durch die Aufeinanderfolge unserer Bewußtseinszustände auf unserer Reise in der ewig währenden Dauer entsteht.Wo kein Bewußtsein existiert,durch welches diese Illusion hervorgebracht wird,existiert Zeit nicht,sondern "liegt schlafend"."Gegenwart" ist nur eine mathematische Markierung,die den von uns "Zukunft" genannten Teil der ewigen Dauer von dem "Vergangenheit" genannten Teil trennt.Auf Erden gibt es nichts,dass wirkliche Dauerhaftigkeit besitzt,denn nichts bleibt auch nur für einen Bruchteil einer Sekunde unverändert.Unsere Empfindung der Wirklichkeit des uns als "Gegenwart" vertrauten Zeitabschnitts rührt her von der Flüchtigkeit des kurzen Eindrucks bzw. der aufeinanderfolgenden Eindrücke,die unsere Sinneswahrnehmung uns von Dingen vermittelt,die sich von dem Bereich der Ideale,die wir Zukunft nennen,zum Bereich Erinnerung von der Vergangenheit genannt,hinbewegen.Genauso haben wir auch das Gefühl von Dauer im Falle eines blitzschnellen elektrischen Funkens.Es entsteht durch die unscharfe und länger andauerden Einwirkung auf die Netzhaut unseres Auges.Die wirklichen Personen und Dinge sind nicht nur das in einem bestimmten Augenblick Gesehene,sondern setzen sich zusammen aus der Summe ihrer verschiedenen fortwährend auftretenden und wechselhaften Zustände,vom Beginn ihres körperlichen Erscheinens auf Erden bis zu ihrem Verschwinden.Diese "Gesamtsummen" sind es,die in Ewigkeit in der "Zukunft" existieren,graduell materielle Zustände durchlaufen und dann ebenso ewig in der "Vergangenheit" sind.Niemand könnte behaupten,ein ins Meer geworfenes Metallstück würde im Fallen seine Existens beim Verlassen des Luftraums beginnen und beim Eintauchen ins Wasser wieder verliert,oder das das Stück Metall selbst nur aus einem Querschnitt dessen besteht,was in einem beliebigen Moment dem mathematischen Bereich entspricht,der Atmosphäre und Meer zugleich trennt und verbindet.Und genauso ist es bei allen Menschen und Dingen.Im Fallen aus dem "Sein-Werden" ins "Gewesen-Sein",aus der Zukunft in die Vergangenheit bieten sie unseren Sinnen auf ihrer Reise von einer Ewigkeit zur anderen durch die Zeit und Raum,in der Form von Materie,sozusagen einen Querschnitt der Gesamtheit ihrer Selbst dar.Und diese beiden,dass "Sein-Werden" und das "Gewesen-Sein",Zukunft und Vergangenheit,machen jene "Dauer" aus,in welcher alleine alle Dinge wahre Existens haben,wenn unsere Sinne sie nur wahrnehmen könnten.
3. Der Universalgeist war nicht,denn es gab keine Ah-Hi (Himmelswesen),
in denen er sein (und durch die er sich manifestieren) konnte.
4. Die sieben Wege zur Seligkeit (Moksha oder Nirvana) waren nicht.Die Grossen Ursachen des Leidens
(Nidana und Maya) waren nicht,denn niemand war da sie hervorzubringen und sich in ihnen zu verfangen.
5. Finsternis allein war im grenzenlosen All.Denn Vater,Mutter und Sohn waren wieder Eins und der Sohn
war noch nicht erwacht zu seiner Pilgerfahrt auf dem neuen Lebensrad.
6. Die sieben erhabenen Herrscher und die sieben Wahrheiten hatten aufgehört zu sein.Und das Universum,
Sohn der Notwendigkeit,war versunken im Parinispanna (absolute Vollkommenheit,Paranirvana),auf
das es ausgeatmet werde durch das was ist und doch nicht ist.Nichts war.
7. Die Ursachen des Daseins waren beseitigt.Was sichtbar war und was unsichtbar ist,ruhte im ewigen
Nichtsein - dem Einen Sein.
8. Allein vorhanden,erstreckte sich die eine Form des Seins,genzenlos,unendlich,unverursacht und in
traumlosen Schlaf und Leben pulsierte ohne Bewußsein im universalen Raum,in jener Allgegenwart,
die das "geöffnete Auge" des Dangma (geläuterte Seele) wahrnimmt.
9. Aber wo war der Dangma als der Alaya des Universums (Seele als Grundlage für alles Existierende,
Anima mundi) sich im Zustand des Paramartha (absolutes Sein-Nichtsein) befand und als das große
Rad Upapaduka (das spirituelle Elternprinzip) sich drehte ?
Kleiner Auszug aus "die sieben Stanzen aus dem Buch Dzyan" den heiligen Schriften der Hindus den Puranas.Sie erzählen die uns bekannte Schöpfungsgeschichte aus der Genesis : Stanze 1 , Tag 1 : Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde .....Die Geschichte der Schöpfung und dieser Welt,von ihrem Anbeginn bis zur gegenwärtigen Zeit,besteht aus sieben Kapiteln.Das siebte Kapitel ist noch nicht zu Ende.
Und Gott sprach : Es werde Licht und es ward Licht