17.10.2019, 23:59
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Lieber Canine,
nun hat Ihre Zustimmung mich zur Tat schreiten lassen. Zunächst zur Organisation des Textes, Original und naja, weiß gar nicht wie ich das nennen soll, Zeitdeutsch? Gegenwartsdeutsch ist mir gar nicht so geläufig, ich stehe vielmehr vor der Schwierigkeit die Sprache Steiners bereits soweit inhaliert zu haben, es ist gar nicht leicht mich zu lösen. Für den/unseren Versuch fahre ich also einfach weiter fort, mit weiteren, nummerierten Beiträgen im Thread. Der Leser ist also etwas gefordert zu scrollen, evtl. zu klicken, um Originaltext und meine Interpretation/Transkription, ins Jetztzeitdeutsch vergleichen zu können. Hab eine Idee zur Benennung: Einfach T-Deutsch, Traumfinder-Deutsch, im weiteren Tdeutsch genannt? Ooder, ja, ein kleiner Dienst, ich kopiere den Originaltext einfach mit in den Beitrag. Ich Beginne bei Beitrag #20 Vorrede [zur Neuausgabe 1918] Und bitte, Mensch fühle sich frei jedweden Eindruck hierzu kund zu tun.
Original
Vorrede [zur Neuausgabe 1918]
"Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber die Empfindung hat, es könne sich nicht selber stützen. Es könne von Zweifel und kritischem Urteil in den Bereich des Ungewissen getrieben werden. Die andere Frage ist die: Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben, oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion, die in ihm entsteht, weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut, an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Natur geschehen? Nicht ein künstliches Gedankengespinst ruft diese Frage hervor. Sie tritt ganz naturgemäß in einer bestimmten Verfassung der Seele vor diese hin. Und man kann fühlen, es ginge der Seele etwas ab von dem, was sie sein soll, wenn sie nicht vor die zwei Möglichkeiten: Freiheit oder Notwendigkeit des Wollens, einmal mit einem möglichst großen Frageernst sich gestellt sähe. In dieser Schrift soll gezeigt werden, daß die Seelenerlebnisse, welche der Mensch durch die zweite Frage erfahren muß, davon abhängen, welchen Gesichtspunkt er gegenüber der ersten einzunehmen vermag. Der Versuch wird gemacht, nachzuweisen, daß es eine Anschauung über die menschliche Wesenheit gibt, welche die übrige Erkenntnis stützen kann; und der weitere, darauf hinzudeuten, daß mit dieser Anschauung für die Idee der Freiheit des Willens eine volle Berechtigung gewonnen wird, wenn nur erst das Seelengebiet gefunden ist, auf dem das freie Wollen sich entfalten kann." GA 4, S. 7f
In Tdeutsch:
In der Betrachtung des menschlichen Seelenlebens erheben sich zwei Grundfragen. Erstens: Gäbe es eine Anschauung auf welcher, wie auf festem Boden, jegliche äußere Wahrnehmung soweit dem Zweifel entzogen ist, dass wir sie als Gewissheit fühlen und annehmen können.?
Und die zweite Frage: Ist das freie Wollen im Tatsächlichen gegeben oder ist es eine ständige Anpassung an natürliche bzw. künstliche Umstände? Anders gesagt, gibt es eine Gnade der Natur durch welche der Mensch, sich seines freien Willens rühmend, aufrecht durch sein Leben schreiten kann, während er doch nur, der Not gehorchend, reagiert? Regiert der Mensch sein Leben oder reagiert er?
Jede Seele, um weitere Reife zu erlangen, wird sich vor diese Frage mit allergrößter Ernsthaftigkeit stellen müssen. Dieser Text unternimmt den Versuch zu zeigen wie sehr die Beantwortung der zweiten Frage abhängt von der Antwort aus der ersten Frage. Es kann also ein freier Wille aufgefunden werden dann, wenn wir das Seelengebiet der Entstehung dieses freien Wollens finden.
Soweit liebe Grüße
Traumfinder
Lieber Canine,
nun hat Ihre Zustimmung mich zur Tat schreiten lassen. Zunächst zur Organisation des Textes, Original und naja, weiß gar nicht wie ich das nennen soll, Zeitdeutsch? Gegenwartsdeutsch ist mir gar nicht so geläufig, ich stehe vielmehr vor der Schwierigkeit die Sprache Steiners bereits soweit inhaliert zu haben, es ist gar nicht leicht mich zu lösen. Für den/unseren Versuch fahre ich also einfach weiter fort, mit weiteren, nummerierten Beiträgen im Thread. Der Leser ist also etwas gefordert zu scrollen, evtl. zu klicken, um Originaltext und meine Interpretation/Transkription, ins Jetztzeitdeutsch vergleichen zu können. Hab eine Idee zur Benennung: Einfach T-Deutsch, Traumfinder-Deutsch, im weiteren Tdeutsch genannt? Ooder, ja, ein kleiner Dienst, ich kopiere den Originaltext einfach mit in den Beitrag. Ich Beginne bei Beitrag #20 Vorrede [zur Neuausgabe 1918] Und bitte, Mensch fühle sich frei jedweden Eindruck hierzu kund zu tun.
Original
Vorrede [zur Neuausgabe 1918]
"Zwei Wurzelfragen des menschlichen Seelenlebens sind es, nach denen hingeordnet ist alles, was durch dieses Buch besprochen werden soll. Die eine ist, ob es eine Möglichkeit gibt, die menschliche Wesenheit so anzuschauen, daß diese Anschauung sich als Stütze erweist für alles andere, was durch Erleben oder Wissenschaft an den Menschen herankommt, wovon er aber die Empfindung hat, es könne sich nicht selber stützen. Es könne von Zweifel und kritischem Urteil in den Bereich des Ungewissen getrieben werden. Die andere Frage ist die: Darf sich der Mensch als wollendes Wesen die Freiheit zuschreiben, oder ist diese Freiheit eine bloße Illusion, die in ihm entsteht, weil er die Fäden der Notwendigkeit nicht durchschaut, an denen sein Wollen ebenso hängt wie ein Natur geschehen? Nicht ein künstliches Gedankengespinst ruft diese Frage hervor. Sie tritt ganz naturgemäß in einer bestimmten Verfassung der Seele vor diese hin. Und man kann fühlen, es ginge der Seele etwas ab von dem, was sie sein soll, wenn sie nicht vor die zwei Möglichkeiten: Freiheit oder Notwendigkeit des Wollens, einmal mit einem möglichst großen Frageernst sich gestellt sähe. In dieser Schrift soll gezeigt werden, daß die Seelenerlebnisse, welche der Mensch durch die zweite Frage erfahren muß, davon abhängen, welchen Gesichtspunkt er gegenüber der ersten einzunehmen vermag. Der Versuch wird gemacht, nachzuweisen, daß es eine Anschauung über die menschliche Wesenheit gibt, welche die übrige Erkenntnis stützen kann; und der weitere, darauf hinzudeuten, daß mit dieser Anschauung für die Idee der Freiheit des Willens eine volle Berechtigung gewonnen wird, wenn nur erst das Seelengebiet gefunden ist, auf dem das freie Wollen sich entfalten kann." GA 4, S. 7f
In Tdeutsch:
In der Betrachtung des menschlichen Seelenlebens erheben sich zwei Grundfragen. Erstens: Gäbe es eine Anschauung auf welcher, wie auf festem Boden, jegliche äußere Wahrnehmung soweit dem Zweifel entzogen ist, dass wir sie als Gewissheit fühlen und annehmen können.?
Und die zweite Frage: Ist das freie Wollen im Tatsächlichen gegeben oder ist es eine ständige Anpassung an natürliche bzw. künstliche Umstände? Anders gesagt, gibt es eine Gnade der Natur durch welche der Mensch, sich seines freien Willens rühmend, aufrecht durch sein Leben schreiten kann, während er doch nur, der Not gehorchend, reagiert? Regiert der Mensch sein Leben oder reagiert er?
Jede Seele, um weitere Reife zu erlangen, wird sich vor diese Frage mit allergrößter Ernsthaftigkeit stellen müssen. Dieser Text unternimmt den Versuch zu zeigen wie sehr die Beantwortung der zweiten Frage abhängt von der Antwort aus der ersten Frage. Es kann also ein freier Wille aufgefunden werden dann, wenn wir das Seelengebiet der Entstehung dieses freien Wollens finden.
Soweit liebe Grüße
Traumfinder
Fiktion und Wahrheit.
Diese Pole.
Vermengen sich gern.
Mit Gejohle.