20.01.2023, 09:37
Ich glaube, beim anhören identifiziert sich manch einer wieder, sei es als Opfer oder Täter.
Jedenfalls finde ich mich auf beiden Seiten, ob nun auf die Pandemie bezogen oder in meiner inneren Welt.
Es regt mich an, manches neu zu überdenken.
Verzeihen kann ich, vergessen nicht und versuche auf`s Neue, Vergangenes aus einer anderen Sichtwarte zu durchleuchten.
Im Kleinen wie im Großen...
Habe einen Artikel über Vergebung gefunden, der gut zu diesem Thema passt.
Anna RosenbaumVergebung beginnt bei mir
Die Vergebung ist komplex und bietet viel Spielraum für Missverständnisse und Interpretation. Sind jedes Verhalten, jeder Gedanke und jedes Wort in Ordnung, solange nur jeder von uns vergeben kann? Müssen wir vergeben, was uns verletzt hat? In einem sind sich viele Wissenschaftler einig: Vergebung geschieht nicht einfach so. Wenn wir vergeben wollen, müssen wir uns dafür entscheiden (American Psychological Association, 2006). Aber warum sollten wir das tun? Und wenn wir uns dafür entscheiden, wie geht das?
Wann Vergebung ins Spiel kommt
Ob wir wollen oder nicht, wir alle erfahren ab und zu Unrecht, Enttäuschung, Gefühle wie Wut oder sogar Hass oder das Bedürfnis nach Rache. Hierbei reicht das Spektrum von zum dritten Mal versetzt werden bis hin zu Gewalt oder psychischem Missbrauch. Letztere beide sollten auf jeden Fall mit professioneller Hilfe verarbeitet werden. Für die meisten ist es nicht besonders angenehm, sich damit zu beschäftigen. Einiges davon passiert sogar unbewusst, sodass wir uns aktiv dazu entscheiden müssen, hinzusehen. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, dass wir eher mal vergessen als zu vergeben. Denn unser Gehirn geht gerne den Weg des geringsten Widerstands.
Also - wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen – und wem geschieht das nicht immer wieder einmal? – dann entstehen unangenehme Gefühle. Halten wir dann daran fest oder verdrängen sie, können sie zu kleinen Saboteuren werden, die uns immer wieder in die Quere kommen. Sie mischen sich in unser Wohlbefinden ein, rauben uns Energie und beeinflussen unsere Beziehungen.
Nicht nur unser geistiger Frieden, auch unser Körper profitiert vom Vergeben. Forschungen zeigten, dass übertriebene Stressreaktionen verringert werden, was wieder rum unser Immunsystem und Herz-Kreislauf-System schützt (Worthington et al., 2007). Es lohnt sich also, unserem Groll auf die Spur zu gehen und auch mal zu verzeihen. Aber wie geht Vergebung?
Weiterlesen hier :
Warum Vergebung nicht von alleine passiert
Mit einem ganz lieben Gruß,
Ariell