23.09.2011, 16:44
Langsam tut sich was!
Berlin. Für den 24. September 2011 kündigt Anonymous friedliche Demonstrationen an, die in Dutzenden US-Städten um 12 Uhr mittags stattfinden sollen. Gemeinsam mit "freiheitsliebenden US-Bürgern" und Aktivisten aus aller Welt soll den Misshandlungen von Demonstranten durch das NYC Police Department Widerstand geleistet werden.
Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Für Anonymous ist der morgige Tag auch der "Tag der Vergeltung" - und der soll die Proteste laut einer Anonymous-Mitteilung durch Cyberattacken auf "verschiedene Wall-Street-Ziele, korrupte Bankinstitutionen - und das NYC Police Department" begleiten. Getreu dem bekannten Motto "Wir sind Anonymous - wir sind überall - wir sind legion - wir vergessen niemals - wir vergeben niemals".
Eng geht es dieser Tage an der Wall Street zu. Schwere Eisengitter der Polizei versperren den Weg. Der verbliebene Platz reicht gerade noch aus, dass sich zwei Menschen aneinander vorbei schieben können. Quelle: AFP
Angesichts der Masse an Leuten geht es nur im Schneckentempo voran. Banker treten sich gegenseitig in die Hacken, Anwohner fluchen über den Stau, Touristen fotografieren das Chaos. Quelle: AFP
Seit dem Wochenende herrscht Ausnahmezustand auf der New Yorker Finanzmeile. Demonstranten haben sich angekündigt. 20.000 sollten es werden und die Wall Street „für Monate besetzen“, wie die Organisatoren auf ihrer Website drohten. Quelle: AFP
Gekommen sind am Samstag geschätzte 1.000 Teilnehmer, so genau weiß das keiner. Am Sonntag waren es noch ein paar Hundert und bis zum späten Montag schrumpfte die Zahl auf ein paar Dutzend. Doch dieser harte Kern will ausharren. Quelle: AFP
Auf Transparenten sind Slogans wie "Beendet den Wohlfahrtsstaat für Unternehmen" und "We are too big to fail" zu lesen. Quelle: AFP
Die bunt zusammengewürfelte Truppe hat sich im Internet gefunden, über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter organisiert, und protestiert nun „in echt“ gegen den Einfluss der Finanzlobby auf die Politik in Washington und die soziale Ungerechtigkeit in den USA. Quelle: AFP
„Occupy Wall Street“ ist ihr Schlachtruf - „Besetzt die Wall Street“. Das ließ bei der Ordnungsmacht die Alarmglocken schrillen. Die Wall Street gleicht einer Festung. Quelle: AFP
Panzersperren auf der Straße gehören in Zeiten des internationalen Terrorismus bereits zum Alltag, die zusätzlich aufgestellten Eisengitter sind aber selbst für die an Schikanen gewöhnten New Yorker eine Spur zu heftig. „Das ist bescheuert“, raunt eine Anwohnerin ihrer Begleiterin beim Verlassen des Fitnessstudios direkt gegenüber der Börse zu. „Du hättest hier mal am Wochenende sein sollen“, entgegnet die Angesprochene, bevor sich beide ins Gedränge auf dem Bürgersteig stürzen. Quelle: AFP
Die Absperrungen engen die Straße künstlich ein, sie sollen die Demonstranten daran hindern, in großen Gruppen durch den Finanzdistrikt zu ziehen. Quelle: AFP
Doch am Montagnachmittag lässt sich kein einziger Protestler blicken. Quelle: AFP
12345678910alle BilderEng geht es dieser Tage an der Wall Street zu. Schwere Eisengitter der Polizei versperren den Weg. Der verbliebene Platz reicht gerade noch aus, dass sich zwei Menschen aneinander vorbei schieben können.
Quelle: AFPIn den USA demonstrieren Bürger gegen das ungerechte Wirtschaftssystem - nicht viele und lange ignoriert durch die US-Medien, bis ein handgreiflicher Polizeieinsatz gegen friedliche Demonstranten im Sitzstreik in New York auch Journalisten und Zuschauer traf. Festnahmen erfolgten teils mit absurd anmutenden Begründungen - so soll eine Demonstrantin gegen das Vermummungsverbot verstoßen haben, obwohl sie ihre Maske die ganze Zeit auf dem Hinterkopf trug.
Netzpolitik
:
Die neue Online-Demokratie
In der arabischen Welt hat das Internet mitgeholfen, Diktaturen zu stürzen – doch auch in Deutschland kommt vieles in Bewegung. Wohl noch nie war es so einfach, Menschen für politische Ziele zu mobilisieren.
Die am Dienstag aufgenommenen Belegvideos von Aktivisten und Passanten von der Demo "Occupy Wall Street" erregen seitdem Aufsehen im Netz. Zu sehen ist etwa, wie Menschen aus der sitzenden Menge gerissen, gewaltsam gefesselt und aus dem Weg geschleift werden. Damit wurde auch die internationale Presse aufmerksam auf den Protest gegen die Finanzkrise, bei dem seit vergangenem Samstag Hunderte in der Wall Street kampieren.
Die Geschehnisse rufen das Cyberaktivistenkollektiv Anonymous auch deshalb auf den Plan, weil seine Mitglieder selbst auch via Videobotschaft zur Teilnahme an Occupy Wall Street aufgerufen hatten. Entsprechend scharf ist Anonymous' Kritik an dem Polizeivorgehen: Die Aufgabe der Polizei sei es, die Demonstranten zu schützen - und nicht, sie zu drangsalieren. So etwas dürfte gerade in den USA eigentlich nicht vorkommen.
Über den Twitterfeed @PLF2012 ("Transnational Global Cyber Insurgency") wollen Anonymous und andere Cyberaktivisten den ganzen Samstag über ihre Aktion informieren.
Quelle: Golem.de
Berlin. Für den 24. September 2011 kündigt Anonymous friedliche Demonstrationen an, die in Dutzenden US-Städten um 12 Uhr mittags stattfinden sollen. Gemeinsam mit "freiheitsliebenden US-Bürgern" und Aktivisten aus aller Welt soll den Misshandlungen von Demonstranten durch das NYC Police Department Widerstand geleistet werden.
Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Für Anonymous ist der morgige Tag auch der "Tag der Vergeltung" - und der soll die Proteste laut einer Anonymous-Mitteilung durch Cyberattacken auf "verschiedene Wall-Street-Ziele, korrupte Bankinstitutionen - und das NYC Police Department" begleiten. Getreu dem bekannten Motto "Wir sind Anonymous - wir sind überall - wir sind legion - wir vergessen niemals - wir vergeben niemals".
Eng geht es dieser Tage an der Wall Street zu. Schwere Eisengitter der Polizei versperren den Weg. Der verbliebene Platz reicht gerade noch aus, dass sich zwei Menschen aneinander vorbei schieben können. Quelle: AFP
Angesichts der Masse an Leuten geht es nur im Schneckentempo voran. Banker treten sich gegenseitig in die Hacken, Anwohner fluchen über den Stau, Touristen fotografieren das Chaos. Quelle: AFP
Seit dem Wochenende herrscht Ausnahmezustand auf der New Yorker Finanzmeile. Demonstranten haben sich angekündigt. 20.000 sollten es werden und die Wall Street „für Monate besetzen“, wie die Organisatoren auf ihrer Website drohten. Quelle: AFP
Gekommen sind am Samstag geschätzte 1.000 Teilnehmer, so genau weiß das keiner. Am Sonntag waren es noch ein paar Hundert und bis zum späten Montag schrumpfte die Zahl auf ein paar Dutzend. Doch dieser harte Kern will ausharren. Quelle: AFP
Auf Transparenten sind Slogans wie "Beendet den Wohlfahrtsstaat für Unternehmen" und "We are too big to fail" zu lesen. Quelle: AFP
Die bunt zusammengewürfelte Truppe hat sich im Internet gefunden, über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter organisiert, und protestiert nun „in echt“ gegen den Einfluss der Finanzlobby auf die Politik in Washington und die soziale Ungerechtigkeit in den USA. Quelle: AFP
„Occupy Wall Street“ ist ihr Schlachtruf - „Besetzt die Wall Street“. Das ließ bei der Ordnungsmacht die Alarmglocken schrillen. Die Wall Street gleicht einer Festung. Quelle: AFP
Panzersperren auf der Straße gehören in Zeiten des internationalen Terrorismus bereits zum Alltag, die zusätzlich aufgestellten Eisengitter sind aber selbst für die an Schikanen gewöhnten New Yorker eine Spur zu heftig. „Das ist bescheuert“, raunt eine Anwohnerin ihrer Begleiterin beim Verlassen des Fitnessstudios direkt gegenüber der Börse zu. „Du hättest hier mal am Wochenende sein sollen“, entgegnet die Angesprochene, bevor sich beide ins Gedränge auf dem Bürgersteig stürzen. Quelle: AFP
Die Absperrungen engen die Straße künstlich ein, sie sollen die Demonstranten daran hindern, in großen Gruppen durch den Finanzdistrikt zu ziehen. Quelle: AFP
Doch am Montagnachmittag lässt sich kein einziger Protestler blicken. Quelle: AFP
12345678910alle BilderEng geht es dieser Tage an der Wall Street zu. Schwere Eisengitter der Polizei versperren den Weg. Der verbliebene Platz reicht gerade noch aus, dass sich zwei Menschen aneinander vorbei schieben können.
Quelle: AFPIn den USA demonstrieren Bürger gegen das ungerechte Wirtschaftssystem - nicht viele und lange ignoriert durch die US-Medien, bis ein handgreiflicher Polizeieinsatz gegen friedliche Demonstranten im Sitzstreik in New York auch Journalisten und Zuschauer traf. Festnahmen erfolgten teils mit absurd anmutenden Begründungen - so soll eine Demonstrantin gegen das Vermummungsverbot verstoßen haben, obwohl sie ihre Maske die ganze Zeit auf dem Hinterkopf trug.
Netzpolitik
:
Die neue Online-Demokratie
In der arabischen Welt hat das Internet mitgeholfen, Diktaturen zu stürzen – doch auch in Deutschland kommt vieles in Bewegung. Wohl noch nie war es so einfach, Menschen für politische Ziele zu mobilisieren.
Die am Dienstag aufgenommenen Belegvideos von Aktivisten und Passanten von der Demo "Occupy Wall Street" erregen seitdem Aufsehen im Netz. Zu sehen ist etwa, wie Menschen aus der sitzenden Menge gerissen, gewaltsam gefesselt und aus dem Weg geschleift werden. Damit wurde auch die internationale Presse aufmerksam auf den Protest gegen die Finanzkrise, bei dem seit vergangenem Samstag Hunderte in der Wall Street kampieren.
Die Geschehnisse rufen das Cyberaktivistenkollektiv Anonymous auch deshalb auf den Plan, weil seine Mitglieder selbst auch via Videobotschaft zur Teilnahme an Occupy Wall Street aufgerufen hatten. Entsprechend scharf ist Anonymous' Kritik an dem Polizeivorgehen: Die Aufgabe der Polizei sei es, die Demonstranten zu schützen - und nicht, sie zu drangsalieren. So etwas dürfte gerade in den USA eigentlich nicht vorkommen.
Über den Twitterfeed @PLF2012 ("Transnational Global Cyber Insurgency") wollen Anonymous und andere Cyberaktivisten den ganzen Samstag über ihre Aktion informieren.
Quelle: Golem.de