03.10.2012, 20:26
Washington/Damaskus - Die Spannungen zwischen der Türkei und Syrien drohen zu eskalieren. Nachdem am Mittwoch von Syrien abfeuerte Granaten fünf Menschen in der Türkei getötet hatten, reagierte die Regierung in Ankara ihrerseit mit dem Beschuss syrischer Ziele. "Dieser Angriff ist von unseren Streitkräften sofort erwidert worden", erklärte der türkische Ministerpräsident Recet Tayyip Erdogan am Mittwochabend in Ankara. Die türkischen Streitkräfte feuerten demnach "auf Ziele entlang der Grenze, die mit Radar identifiziert" worden waren.
Am Mittwoch waren bei Granateneinschlägen in der Ortschaft Akcakale mehrere Menschen ums Leben gekommen. Laut dem Nachrichtensender CNN Türk handelte es sich dabei um eine Mutter und ihre vier Kinder. Fernsehbilder zeigten Dorfbewohner, die in Panik über die Straßen rannten oder Deckung suchten.
Der türkische Vize-Regierungschef Bülent Arinc sagte, dieser Angriff gehe "zu weit". Er verwies darauf, dass die Türkei als Nato-Mitglied Anspruch auf Beistand habe, wenn sie angegriffen werde.
Eine Nato-Sprecherin sagte, Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen habe dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu mitgeteilt, dass er den Granateneinschlag scharf verurteile. Das Militärbündnis beobachte die Lage "mit großer Sorge". Rasmussen hatte wiederholt betont, dass die Nato nicht die Absicht habe, in Syrien einzugreifen, aber bereitstehe, wenn es darum gehe, das Nato-Mitglied Türkei zu verteidigen.
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