02.10.2019, 02:22
Hallo, ihr Lieben,
gerne möchte ich Gelegenheit geben an meiner gegenwärtigen Lektüre teilzunehmen.
Hier also das Grundlagenwerk des Rudolf Steiner "Die Philosophie der Freiheit".
Die hier aufgeführten Texte sind entnommen:
https://anthrowiki.at/GA_4#IX._Die_Idee_der_Freiheit
Grundzüge einer modernen Weltanschauung – Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode
In seinem philosophischen Hauptwerk, das zugleich das Fundament der anthroposophischen Geisteswissenschaft bildet, setzt sich Rudolf Steiner mit Grundfragen des Erkenntnisprozesses auseinander und begründet eine auf die freie geistige Individualität gegründete Ethik. Der Begriff der moralischen Intuition wird entwickelt und die Grundmaxime der freien Menschen formuliert.
Zur Entstehung der «Philosophie der Freiheit»
„Meine Hochschulbildung war eben eine durchaus technische, nicht irgendwie eine philosophische, sondern eine technisch-naturwissenschaftliche. Wenn man sozusagen ganz hereinwächst in dieses vom Menschen abgesonderte Leben, dann wird sich gerade im Zentrum der Persönlichkeit dasjenige regen, was ich glaubte als die andere Kraft des modernen sozialen Lebens hinstellen zu müssen in der «Philosophie der Freiheit». Denn je mehr auf der einen Seite - man kann sich dabei durchaus bejahend zu diesem technischen Verkehrsleben der modernen Zeit verhalten -, je mehr sich dieses Leben als eine geschichtliche Notwendigkeit herausstellt, je mehr gewissermaßen der Mensch sich an das äußere Geschehen verlieren muß, desto mehr muß die innere Reaktion sich geltend machen: zu bauen die Ethik, zu bauen auch das religiöse Empfinden auf den innersten Kern der menschlichen Persönlichkeit, auf das, was herausgeholt werden kann aus der denkbar stärksten Vertiefung gerade des inneren menschlichen Wesens. Und man wird sich vielleicht denken können, wie man auf der einen Seite ganz bejahend im modernen technischen Leben drinnenstehen kann und sich gerade deshalb sagt: Ja, da verliert der Mensch immer mehr und mehr von seiner Persönlichkeit; um so mehr muß er zu dem innersten Quell seines Seelenlebens Zuflucht nehmen, umso mehr muß er da heraus dasjenige gestalten, was dann Licht hereinbringt in das, was die Persönlichkeit sonst vollständig ablegt. - Und aus diesem innersten Kern des menschlichen Lebens wurde hervorgeholt ein ethischer Individualismus - ein ethischer Individualismus allerdings, der zunächst appelliert an eine sehr bedeutsame soziale Kraft...
Jene Art und Weise des Zusammenfassens von Menschengruppen, wie sie in den alten Ethiken vorhanden war, die ist nicht mehr möglich innerhalb der modernen Menschheitsentwicklung, denn innerhalb solcher Zusammenfassungen verläßt sich der Mensch zu sehr auf das, was aus dem Milieu und aus anderem hereinströmt in seine Seele, um die ethischen Impulse zu geben. Die neuere Zeit hat notwendig, daß der Mensch viel tiefer hineingreift in sein Seelenleben, um die ethischen Impulse herauszuholen. Dann aber ist es allerdings notwendig, daß an diejenige Kraft appelliert wird, die man innerhalb des sozialen Menschenlebens das Vertrauen nennen kann. Dieses Vertrauen muß geradezu eine ethische Kraft werden. Denn nur, wenn man einsieht, daß dann, wenn die Menschen an den innersten Kern ihres Wesens appellieren, wenn sie von daher die ethischen Motive holen, sie dann auch in Freiheit sozial zusammenwirken können, ja, gerade dann in Freiheit sozial zusammenwirken werden, wenn man zu dieser Art von Echtheit, zu dieser Art von Geradheit und Fruchtbarkeit der menschlichen Persönlichkeit das Vertrauen haben kann, dann findet man einzig und allein diejenigen Kräfte, die notwendig sind, das soziale Leben der heutigen Zeit in der richtigen Weise fortschreiten zu machen.“ (Lit.:GA 73a, S. 354f)
Jene Art und Weise des Zusammenfassens von Menschengruppen, wie sie in den alten Ethiken vorhanden war, die ist nicht mehr möglich innerhalb der modernen Menschheitsentwicklung, denn innerhalb solcher Zusammenfassungen verläßt sich der Mensch zu sehr auf das, was aus dem Milieu und aus anderem hereinströmt in seine Seele, um die ethischen Impulse zu geben. Die neuere Zeit hat notwendig, daß der Mensch viel tiefer hineingreift in sein Seelenleben, um die ethischen Impulse herauszuholen. Dann aber ist es allerdings notwendig, daß an diejenige Kraft appelliert wird, die man innerhalb des sozialen Menschenlebens das Vertrauen nennen kann. Dieses Vertrauen muß geradezu eine ethische Kraft werden. Denn nur, wenn man einsieht, daß dann, wenn die Menschen an den innersten Kern ihres Wesens appellieren, wenn sie von daher die ethischen Motive holen, sie dann auch in Freiheit sozial zusammenwirken können, ja, gerade dann in Freiheit sozial zusammenwirken werden, wenn man zu dieser Art von Echtheit, zu dieser Art von Geradheit und Fruchtbarkeit der menschlichen Persönlichkeit das Vertrauen haben kann, dann findet man einzig und allein diejenigen Kräfte, die notwendig sind, das soziale Leben der heutigen Zeit in der richtigen Weise fortschreiten zu machen.“ (Lit.:GA 73a, S. 354f)
„Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts hat eine Technik hervorgebracht, die Denkformen forderte, welche sich ganz loslösen vom Menschen. Da ist dann nichts mehr herauszugewinnen an Impulsen, die etwa auch zu ethischen Impulsen werden könnten. Daher müssen diese ethischen Impulse ganz herausgeschöpft werden aus dem Menschen selbst; es muß die ganze individuelle ethische Intuition in die Mitte der ethischen Weltbetrachtung gestellt werden. Das naturwissenschaftliche Zeitalter, von dem man so oft gesprochen hat, fordert ja eine solche rein wissenschaftliche Grundlage der Ethik.“ (S. 357)
„Ich suchte in meinem Buche darzulegen, daß nicht hinter der Sinneswelt ein Unbekanntes liegt, sondern in ihr die geistige Welt. Und von der menschlichen Ideenwelt suchte ich zu zeigen, daß sie in dieser geistigen Welt ihren Bestand hat. Es ist also dem menschlichen Bewußtsein das Wesenhafte der Sinneswelt nur so lange verborgen, als die Seele nur durch die Sinne wahrnimmt. Wenn zu den Sinneswahrnehmungen die Ideen hinzuerlebt werden, dann wird die Sinneswelt in ihrer objektiven Wesenhaftigkeit von dem Bewußtsein erlebt. Erkennen ist nicht ein Abbilden eines Wesenhaften, sondern ein Sich-hinein-Leben der Seele in dieses Wesenhafte. Innerhalb des Bewußtseins vollzieht sich das Fortschreiten von der noch unwesenhaften Sinnenwelt zu dem Wesenhaften derselben. So ist die Sinnenwelt nur so lange Erscheinung (Phänomen), als das Bewußtsein mit ihr noch nicht fertig geworden ist.In Wahrheit ist die Sinneswelt also geistige Welt; und mit dieser erkannten geistigen Welt lebt die Seele zusammen, indem sie das Bewußtsein über sie ausdehnt. Das Ziel des Erkenntnisvorganges ist das bewußte Erleben der geistigen Welt, vor deren Anblick sich alles in Geist auflöst.“ (Lit.:GA 28, S. 244f)
Fiktion und Wahrheit.
Diese Pole.
Vermengen sich gern.
Mit Gejohle.
Folgende Wesen haben sich bei Dir bedankt: Schlesinger , Sabine , Canine , Anchi