24.08.2012, 08:53
Die Germanen 3.Teil
Unsere Vorfahren als Vegetarier (Vegetarismus 3. Teil)
Aus unseren früheren Informationen (Infos 30, 31, 33) ergeht nun die Notwendigkeit, über das alte Europa neu nachzudenken. Befreit von politisch und religiös motivierten Lügen, befreit auch von der allgemeinen Gedankenlosigkeit bezüglich unserer eigenen Kultur, haben sich folgende Ergebnisse erwiesen: „Das geistige Erbe des Alteuropäers ist im Kern die himmelkundlich bezogene Kultur“ (Hermann Dörr). Diese „astrale“ (sternkundliche) Grundstuktur der alteuropäischen Kultur bietet uns den zweifelsfreien Beweis der Seßhaftigkeit einer Urbevölkerung Europas, denn nur seßhafte Menschen konnten über viele Generationen diesen Wissensstand erlangen (Info 13). Die seßhaften, bodenständigen Menschen, die Gärtner und Bauern, sind die Gründer der ältesten Wissenschaft und somit die Gründer der Kultur. Damit ist aber auch erwiesen, daß die Europäer ihre Kultur nicht importiert haben! Europas Kultur ist selbstgewachsen und uralt.
Hermann Dörr bemerkte weiter: „Der wesentlichste Teil vom geistigen Erbe des Alteuropäers jedoch ist sein Wissen um die fundamentale Bedeutung der Ernährung.“ Er meinte damit die vegetarische Ernährung. Millionen Jahre lebte der Mensch rein vegetarisch, das heißt von Früchten, Wurzeln, Kräutern, Samen und Schößlingen (Blättern). Der älteste Fund des „homo erectus“ (der aufrecht gehende Mensch) ist 500.000 Jahre alt, der „Heidelberg-Mensch“. Sein Gebiß war nicht das eines Raubtieres mit Reißzähnen, sondern das eines Vegetariers mit Schneide- und Mahlzähnen. Die älteste Überlieferung dieser Lebensweise ergeht aus einigen Märchen. Darin spielt gerade der Apfel eine besondere Bedeutung. Auch Genesis 1, 29 gibt eindeutige Anweisung zur vegetarischen Ernährung. Diese ursprüngliche Lebensweise gewährleistete dem Frühmenschen eine vollkommene, körperlich-seelisch-geistige Gesundheit. Diese Vollkommenheit führte schließlich zu der frühen Hochkultur Europas, die uns heute erstaunen läßt.
Der Begriff „Germanen“ ist erläuterungsbedürftig. Die Engländer sprechen von „Germany“. Das ist eine Überlieferung unabhängig der politischen Mißdeutung des Germanischen bei uns. „Old Germany“, das alte Deutschland also, ist das Herz des einstigen Germaniens. Unter Germanien sind zunächst die Völkerschaften zu verstehen vom Ural im Osten Europas bis an den Atlantik, vom Norden Skandinaviens bis in den südlichsten Süden des Kontinents. Dieser Kulturkreis bestand vor 10.000 Jahren und früher. Es ist dabei nicht entscheidend, ob der Begriff „Germanien“ damals verwendet wurde oder nicht. Gemeint ist damit der kulturelle und sprachliche Zusammenhang der Völkerschaften, die durch ihre bäuerlich-gärtnerische Kultur die ersten tausend „Sternwarten“ (Steinsetzungen als Kalenderbauten) hervorgebracht haben mit all den Folgen der Mathematik und Technik. Das war Germanien.
Noch vor 2.000 Jahren lebten die Völkerschaften Europas fast ausschließlich vegetarisch. Die kleinen Minderheiten von Jägern hatten an der Kulturgestaltung so gut wie keinen Anteil. Die Viehzüchtung beschränkte sich damals auf Zugtiere für den Ackerbau. Aufschluß über die Ernährungsweise geben auch die ca. 100 Moorleichenfunde in Norddeutschland und Dänemark (Museen in Kopenhagen und Silkeborg). Die untersuchten Mageninhalte bestanden ausschließlich aus pflanzlicher Nahrung. Und bei den Küchenabfällen in germanischen Siedlungen fand man keine Tierreste (z.B. Knochen), wohl aber jede Menge Reste von Früchten, Samen und Haselnußschalen. Der Germanenforscher, Walter Sommer (1887-1985), differenzierte die germanische Kultur, weil sich durch den Gebirgszug der Alpen Abgrenzungen und Unterschiede der Lebensweise ergeben haben. In seinen „Hausnachrichten Nr. 110“ vom Herbst 1974 schrieb er: „Nur die germanischen Völkerschaften nördlich der Alpen und der Karpathen machten eine Ausnahme. Unsere germanischen Vorfahren haben sich bis zum Einbruch der Römer von wildwachsenden Kräutern und den Erzeugnissen ihrer Gärten ernährt. Rinder wurden nur als Zugtiere gebraucht. Wenn unsere Altertumsforscher das nicht wahr haben wollen, so liegt das an der Tatsache, daß der Mensch gar zu leicht von sich auf andere schließt und da die Wissenschaftler durchwegs Fleischesser sind, so können sie sich nicht vorstellen, daß man sich auch anders als heute landesüblich ernähren kann.“
Wie war dieser gewachsene Vegetarismus möglich ? Was diente als Nahrung ? „Der Apfel gehört zu einem sehr alten Baumgeschlecht. Fossilien, die mit dem Samen des Apfelbaums verglichen werden können, fanden sich schon im älteren Oberpliozän (vor 25-30 Millionen Jahren) im unteren Maintal. Sie werden als Pirus malus fossilis bezeichnet und wurden auch in der voreiszeitlichen Flora von England gesichtet“ (1). Die Urformen der heutigen Früchte fand man im alten Travertin (Weimar-Ehringsdorf) in Form versteinerter Wildäpfel aus der Zeit vor 100.000 Jahren und fossile Wildbirnen sogar aus der Zeit vor 15 Millionen Jahren. Aus diesen Urformen folgte zunächst eine natürliche (unwillkürliche) Auslese, indem man den besser schmeckenden und größeren Sorten vermehrt Beachtung schenkte. Mit der Zeit erfolgte die Zunahme an Größe (die sog. Pfahlbauäpfel). Oswald Heer: „Wo diese Äpfel in reichlicher Menge vorhanden sind, kann man alle Übergänge vom Wildapfel zum Kulturapfel feststellen.“ Gegen Ende der Steinzeit waren die ersten Kulturfrüchte entstanden. Und nichts bindet den Menschen mehr an den Boden als die Pflege und Zucht der Obstbäume. Fundstellen des Wildapfels: Neckartal, Bodenseegebiet, Tuttlingen, Beuron, Österreich: Mondsee und Wolfgangsee, zahlreiche Funde in der Schweiz. Fundstellen der ersten Kulturäpfel im Neolithikum in Südschweden, Norddeutschland, Thüringen, Kieler Förde in Holstein, Westfalen, also überall in geschützten Lagen. „Die Entstehung des Apfels ist für Deutschland originell. Der kultivierte Apfel ist auch in Germanien aus dem wilden Apfel durch hunderte Zwischenstufen und allmähliche Verbesserung entstanden. ... Die ganze Kulturpflanzenwerdung des Apfels kann sich also im mitteleuropäischen Raum abgespielt haben, und wir sind nicht mehr auf die unbeweisbare Hypothese von der Einführung aus Asien angewiesen, die nur durch die altüberlieferten Schlagworte vom „ex oriente lux“ gestützt werden konnte“ (2). Auch der Name Apfel ist heimischer Herkunft: aphul (althochdeutsch), äppel (altsächsisch), epli (altnordisch). Die Geschichte der Birne stimmt weitgehend mit der des Apfels überein. Funde sind aber seltener.
Weitere Nahrungsmittel in der Bronzezeit waren Weintrauben in Süddeutschland (Neckartal) bis Südschweden, Weizen (Fund Obereltenbach/Niederbayern, 4.500 Jahre, „ältester Weizen“), die Kolbenhirse (Funde Bodenseegebiet, Schweiz). Die „Wassernuß“ war die „Kartoffel“ der Bronzezeit. Die Haselnuß aber war die Hauptnahrung der Steinzeitmenschen (4). Sie war in ganz Europa als Wildstrauch verbreitet. In den Küchenabfällen der damaligen Gehöfte fand man zuhauf Haselnußschalen, Reste von Früchten, aber keine Tierknochen. Tacitus berichtete später: „Die germanischen Völker am Rhein nährten sich von Äpfeln und Feldfrüchten.“ Und heute befinden sich - das ist kein Zufall - die größten Archive und Dokumentationen der Fruchtentwicklung in unserem Land: Dresden-Pilnitz (Obst-Genbank), Nürnberg-Triesdorf (Sortengarten), Schiltern in Österreich („Arche Noah“) sowie die meisten Pomologenvereine (Sortenkundler).
In diesem Zusammenhang muß auch der Fruchtbarkeitskult erwähnt werden, denn die Frucht und somit das menschliche Leben konnten doch nur aus der Fruchtbarkeit des Bodens gedeihen. Die „Mutter“ der Menschheit ist der „Mutterboden“ des Erdreiches. Der Boden war diesen Menschen heilig. Das Höchste war Verehrung wert. Verehrt wurde dabei auch (im erweiterten Sinne) die Fruchtbarkeit des weiblichen Menschen, denn die Frau trägt das Leben (durch die Generationenfolge) in die Zukunft. Die ältesten Gestaltungen der Künstler sind Frauengestalten aus der Zeit vor ca. 26.000 Jahren. Zeugnisse dieser Kultur fand man in ganz Europa. Walter Sommer: „Nirgendwo finden wir den Gedanken vom Heiligtum der Frau als Trägerin künftiger Geschlechter, als die Quelle der Erhaltung des Lebens auf der Erde, so klar wie im germanischen Volksbewußtsein“. Eine solche Hochkultur war niemals die Folge von einseitigem Patriarchat oder Matriarchat. Es gab nicht den „Mann“ für sich oder die „Frau“, sondern es gab nur das Menschenpaar. Diese „Hoch-zeit“ der Menschheit war nur möglich in der harmonischen Ausgewogenheit der Geschlechter, nämlich im Hieroarchat (5). Jeder Mann war der „heilige Vater“, jede Frau die heilige Mutter und jedes Kind das heilige Gotteskind. Und diese Ausgewogenheit zwischen den Menschen war die Folge ihrer tiefen Naturverbundenheit und - natürlich - der vegetarischen Lebensweise. G r u n d l a g e dieser vegetarisch- gärtnerischen Hochkultur war das germanische, freie Bodennutzungsrecht. Die jungen Menschen bekamen das Land kostenfrei zugewiesen, aus dem sie das Lebensnotwendige erwirtschaften konnten. Durch das später eingeführte römische Recht (Eigentum am Boden) wurden schrittweise in Europa die Menschen ihres Naturrechtes der freien Bodennutzung beraubt. Das gewachsene Recht, das den Menschen alles gab, was sie zum Leben brauchten, wurde ihnen gewaltsam genommen und damit die natürliche Lebensgrundlage. Das, was die christlichen Eroberer in Amerika den „Indianern“ angetan haben (der Landraub), das geschah auch hier. Im Mittelalter vollzog sich dieser Kampf um Grund und Boden. In ganz Europa wehrten sich die Menschen gegen das neue Bodenrecht. Überall brannten die Bauernkriege: in Rußland, Ungarn, Österreich, Frankreich, Niederlande, Deutschland, England. Und überall wurden diese mit Waffengewalt (Kapital !) niedergeschlagen, ihre Anführer umgebracht. Der Bauernkrieg ging europaweit verloren. Nun konnte man sich zwar Land kaufen, geriet aber dadurch in die Abhängigkeit der geldherausgebenden Mächte. Es brach die Zeit der Spekulanten an, der Großgrundbesitzer und Viehzüchter. Vieh und Geld (lateinisch pecus und pecunia, vgl. Info 23) bestimmten von nun an die weitere „Kulturgestaltung“. Die gesündeste, gerechteste, also vernünftigste Wirtschaftsweise wurde durch das Geld (unter dem Deckmantel des Christentums) beseitigt. Diese auf Gewalt und Lüge gegründete Gesinnung führte die Menschen immer weiter weg von den Quellen des Lebens. Dieser Vorgang wird - schon lange vor Erfindung des Geldes - symbolisch beschrieben in der Vertreibung der Menschen (symbolisch Adam und Eva) aus dem Paradies (griechisch paradeisos = der Garten). Durch das Geld wurde der Vorgang nur gesteigert und perfektioniert. Heute beherrscht der Großkapitalismus den ganzen Erdball. Der Landraub ist vollzogen und wird überall mit Waffengewalt verteidigt. Dieser tragische Zusammenhang muß verstanden sein, wenn wir die Gegenwart verstehen wollen. Inzwischen hat diese Barbarei und Tyrannei (Tiermord und Konsumterror !) unser ganzes Denken und unsere Sprache erfaßt, sodaß uns oft die Worte fehlen, um die frühe Kultur in ihrer Bedeutung und Reinheit zu beschreiben.
Literatur: 1) Bertsch, Karl und Franz: Geschichte unserer Kulturpflan- zen, Stuttgart, 1947 2) Reichelt, Karl in Pomologische Monatshefte, Jg. 8, 1882, S.161 ff. Techn. Universität Berlin 3) Naturkundemuseum Bamberg, Begleitheft „Schöne Früchtchen“ zur Ausstellung 1998/99 4) Könemann, Ewald: Nußbau in allen Lagen, Wien, 1978 5) Hermann Dörr: „Die Gänsemagd - der entwicklungsge- schichtliche Weg“, Drosselstr. 17, Düsseldorf 6) Walter Sommer: Das Urgesetz der natürlichen Ernährung, Ahrensburg 1972, 512 S., Bezug hier (DM 52,50) 7) K. Baumgartl: Infos 13, 14, 16, 22, 23, 30, 31, 33, 38 u. 39 im Eigenverlag, ebenso: 8) K. Baumgartl: „Das Geheimnis der Schwarzen Madonna“ aus „Rätsel der Heimat“ , A-Eggenberg (1987) 9) K. Baumgartl: „Avebury - das größere Stonehenge“, ein Beitrag zur Frühgeschichte, 1996
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Die Welt ist nicht gut und sie ist auch nicht schlecht, sie ist einfach nur Wunderschön.Alle Menschen sind Wunderschön, und jeder hat einen eignen Weg der nicht meiner ist.und doch haben alle das selbe Ziel, denn jeder von uns ist ein Teil von etwas großen, etwas wundervollen , wir alle sind eins, wir alle sind einzigartig und dennoch mit einander verbunden, einer kann ohne den anderen nicht sein, denn wir sind eins