20.02.2013, 22:15
Ein religiöser Mensch ist also nicht einer, der sich auf die Suche nach Gott begibt; ein religiöser Mensch ist einer, der sich auf die Suche nach seinem Ich begibt - und je mehr er sich nach ihm umschaut, desto mehr wird er entdecken, dass dieses sein Ich überhaupt nicht existiert! Und am Tage, da das Ich nicht mehr da ist, noch am selben Tage wird für ihn die Tür aufgehen, hinter der sich die Liebe verbirgt.
Dies also ist der letzte Schlüssel: Suche nach dir selbst, nicht nach dem Göttlichen.
Du hast nicht einmal einen Schimmer vom letzten und höchsten Sein. Geh nicht auf die Suche nach dem Göttlichen, weil du nicht die geringste Vorstellung hast, was das Göttliche ist. Wie willst du nach etwas suchen, wovon du nicht einmal eine Vorstellung hast? Wo willst du jemanden finden, von dem du keine Adresse hast? Wo willst du jemanden finden, über den du keinerlei Informationen hast? Wo willst du jemanden suchen, der keinen Anfang hat und kein Ende, jemanden, von dessen Aufenthalt du nicht die geringste Vorstellung hast? Du wirst verrückt werden! Du wirst nicht wissen, wo du suchen sollst.
Eines kennst du jedoch: Du kennst dieses dein Ich.
Zu allererst also musst du dieses Ich aufstöbern - nachschauen, was es genau ist, wo es steckt und wer das ist. Und auf deiner Suche danach wirst du überrascht feststellen, dass dieses Ich gar nicht existiert, dass es eine völlige Wahnvorstellung war. Du hattest dir nur eingebildet, es gäbe ein Ich. Es war eine Illusion, die du da genährt hattest.
Aus dem Hara Buch von OSHO
Alle Dinge mußt du suchen, um sie zu finden,
ausgenommen diesen Freund, den du,
ehe du ihn gefunden hast,
nicht suchen wirst. *Rumi (1207 - 1273)
ausgenommen diesen Freund, den du,
ehe du ihn gefunden hast,
nicht suchen wirst. *Rumi (1207 - 1273)