13.04.2020, 15:38
Warum wir selten so richtig (!) glücklich sind...und die Welt auch nur SO darauf antworten kann
Nun, im Grunde kann man hier tausend gute (?) Gründe benennen oder es einfach kurz fassen mit der Feststellung, daß wir in einer permanenten Erwartungshaltung leben, die unermüdlich auf bessere Zeiten oder LebensUmstände hofft.
Wie zum Beispiel....
Wann kommt wohl endlich der richtige Partner in mein Leben, denn erst wenn er kommt, DANN bin ich glücklich, zumindest BIS sich herausstellt, daß er es doch nicht ist und sich für mich noch tüchtig ändern müsste, um wirklich "richtig" zu sein, weil ansonsten meine Suche leider weitergehen muss. Oder....
Wann bekomme ich denn endlich meinen Traumjob ( ersatzweise Beförderung, Gehaltserhöhung...) denn erst DANN bin ich richtig glücklich, zumindest solange, BIS mich das alles auffrisst und ich merke, daß mein Leben nur noch aus Arbeit besteht. Oder...
Wann ändern sich denn endlich die Zustände in dieser Welt, denn erst DANN bin ich wirklich glücklich, zumindest solange BIS ich auch hier wieder verbesserungswürdige "Schwachstellen" im System finde oder mir das Ganze schlichtweg langweilig wird.
Der Mensch ist und bleibt wohl ein Gewohnheitstier, der das Vollkommene nur dann bemerkt und vermisst, wenn es sich aufgrund mangelnder Wertschätzung von ihm abwendet.
"Nun, es könnte besser sein..." ist z.B. eine gern gegebene Antwort auf die Frage nach dem eigenen Befinden.
So "belauscht" man auch kaum ein Gespräch, in dem die momentane Gesundheit überhaupt erwähnt, geschweige denn ausgiebig hervorgehoben wird, im Gegensatz zur Krankheit, die schon immer ein ausschweifendes und viel interessanteres Thema war.
So sind es auch häufig andere Mißstände, die einen größeren Reiz auf uns ausüben, als vielleicht der sonnige Tag drumherum mit all seiner Vielfalt an kleinen und auch großen Wundern darin.
Vielleicht liegt unser Glücklichsein ausschließlich darin, die Dinge um uns herum immerzu verbessern zu wollen, um eine vorübergehende (!) Zufriedenheit erreichen zu können.
Aber ist das wirklich das wahre Glück oder ist es nicht vielmehr dieses Streben oder ihre Jagd danach ?
Nun, vielleicht sind wir auch ganz unschuldig an diesem fast schon zwanghaften Verhalten... möglicherweise treiben uns evolutionäre Triebe an, gegen die wir scheinbar ebenso machtlos sind, wie die quälende Unzufriedenheit, die uns ständig weiterhetzen lässt. Keine Zeit um stillzustehen, innezuhalten und das bereits Erreichte zu feiern ?
Die Gelegenheit wäre dazu gegeben, zumindest im Moment (wenn auch zwanghaft herbeigeführt) doch erneut überwiegen Sorgen, Angst und Unmut den Alltag. Es zeigt sich besonders ziemlich deutlich, wie sehr wir unsere Emotionen und Gedanken von außen manipulieren und steuern lassen.
Nun, dies soll ganz sicher kein Plädoyer zur Untätigkeit oder "Vogel Strauss Politik" werden, sondern eine Hinführung zur eigenen Mitte, die ausschlaggebend dafür sein kann, eine Situation vernünftig einzuschätzen, um daraufhin in neutraler Weise handeln zu können. Denn das Glück von dem ich sprach... und ich meine damit eine dauerhafte Zufriedenheit... kann ja niemals empfunden werden, wenn ich sie immerzu in die Zukunft projiziere und von gewissen Umstände abhängig machen. Ich sollte also lernen, sie im JETZT zu finden, unabhängig aller äußeren Faktoren, wenn ich meine Realität tatsächlich verändern möchte. Einen anderen Weg gibt es nicht, da sich die Zukunft nur aus dem "gedanklichen Bauplan" meiner Gegenwart heraus entwickeln kann. Ebenso beruht dann mein Handeln auf dieser Vorstellung einer Welt, in der ich auch zukünftig leben möchte.
Hier ist logischerweise kein Platz für
"erst WENN..und erst DANN..", sondern einem klaren (!) Standpunkt im JETZT.
Dementsprechend sollte mein Koffer für die Reise nach VORNE auch nicht mit alter "Schmutzwäsche" gefüllt sein...denn wer tut das schon, wenn er einen Urlaub vorbereitet, bzw. was unterscheidet dies von unserem Leben ? Eigentlich nichts, nur daß wir in diesem Falle stets vom Besten ausgehen und eine himmlische Vorfreude uns durch die Zeit bis dorthin begleitet.
Nun, ich wünsche Ihnen allen dieses "Prickeln" in der Erwägung kommender Ereignisse, die wir im besten Sinne gemeinsam gestalten können.
Mit herzlichen Grüßen in jedermanns Ostermontag
Canine