04.09.2012, 00:57
(03.09.2012, 17:27)Entheogenic schrieb: Selbst wenn es Ironie ist, was ist die Absicht hinter diesem Beitrag, was soll damit erreicht werden?
ist doch offensichtlich. es mag vielleicht wie ein angriff aussehen, vielleicht ist es auch in gewisser weise ein angriff, aber ich habe das rein aus meinem empfinden heraus für einige leute geschrieben, die in der spirituelle szene unterwegs sind. ich meine, was hat man in der spirituellen szene zu suchen, wenn man keinen persönlichen bezug und erfahrungen diesbezüglich hat? welch ein motiv könnte solch ein mensch haben? ist er auf der suche nach der wahrheit, wie solche menschen es selbst immer wieder behaupten, oder trachtet er danach, das eigene weltbild zu untermauern und somit das ego zu stärken?
beobachte einmal einige leute hier wie sie sich verhalten. wenn jemand etwas kritisiert und ein anderer daherkommt, der ebenfalls diese eine sache kritisiert aber ein völlig anderes weltbild hat, dann fühlen sie sich beide bestätigt in ihrem standpunkt und unterstützen sich gegenseitig "im kampf gegen den anderen", nach dem motto "der feind meines feindes ist mein freund". dass solche leute auf der suche nach der absoluten wahrheit sind, mag ich zu bezweifeln. ja, sie sind auf der suche nach einer wahrheit, aber definitiv nicht nach der absoluten, auch wenn sie meinen, dass sie es sind. sie sind viel mehr auf der suche nach ihre ganz persönliche, von allen anderen getrennte wahrheit. mag sein, dass es welche gibt, die diese wahrheit mehr oder weniger teilen, aber weil es eine subjektive wahrheit ist, wird es immer jemand geben, der eine andere wahrheit hat. ich habe oben zwar ganz bewusst provokativ geschrieben, aber im alltag treffe ich ab und zu mal einen atheisten, dem ich schnell klar machen kann, dass wir eine gemeinsame wahrheit unabhängig unsere standpunkte teilen. mit denen kann ich auch reden, weil sie unvoreingenommen sind, weil sie sich vorher mit spiritualität noch nicht befasst haben und mich dadurch nicht etikettieren können. "oha, so habe ich das aber noch nie gesehen" sie glauben nach unsere gespräche zwar immernoch nicht an einen gott, das liegt aber daran, dass ich sie davon gar nicht überzeugen möchte. was sie glauben bleibt ihre sache. ich weise sie lediglich auf die absolute wahrheit, die in ihnen selbst steckt und alles andere umfasst, hin, die jenseits aller standpunkte - meine mit einbezogen - liegt. dadurch verstehen sie etwas wesentliches, z. b. dass wir teil des einen und selben systems sind, eingebettet in das eine und ganze, genannt universum. dass wir nicht getrennt vom universum und von der natur sind. so entsteht aus einem "ich habe recht und du nicht; das ist so und so und nicht so und so" gespräch ein philosophieren über die wesentlichen dinge im leben. es kommen impulse und ergänzungen aus beiden seiten und so entsteht ein wundervolles gespräch und unweigerlich ein gefühl der einheit. "dass ich mal einen gläubigen treffen würde, mit dem ich unter dem strich das gleiche denke, hätte ich nicht gedacht!" welch ein wunder auch. so etwas habe ich nicht selten gehört. natürlich gibt es immer wieder menschen, die blockieren, aber bisher waren die meisten atheisten, die ich getroffen habe, offen. nicht selten offener als "gläubige" menschen.
außerdem habe ich bisher keinen einzigen atheisten getroffen, der sich mit spiritualität beschäftigt. wenn sich ein atheist - der felsenfest von seiner eigenen meinung überzeugt ist - mit diesen themen beschäftigt, dann meistens nur darum, um von vorne herein daraus den schluss zu ziehen, wie recht er doch hat. jemand, der wirklich auf der suche nach der wahrheit ist, setzt sich nicht nur mit den anderen und deren standpunkte kritisch außeinander, sondern auch mit sich selbst und mit dem eigenen standpunkt. das wird eben nicht getan. wenn man sich schon mit dem eigenen standpunkt außeinandersetzt, dann wird es meist subjektiv, also wiederrum aus dem eigenen weltbild heraus, getan. solche leute sind nicht authentisch und nicht ehrlich zu sich selbst, egal welches weltbild sie haben mögen. dort wo ein geständnis abgelegt wird, dass man im grunde nichts weiß, entsteht weisheit und freiheit. ein kind, das nichts weiß, ist weiser und freier als ein erwachsener, der meint, ach so viel zu wissen.
wenn du hiermit ein gefühl davon bekommst, dass ich davon ausgehe, dass ich wüsste was die wahrheit ist, dann sei dir gesagt, dass ich keine ahnung habe, was die wahrheit ist. ich kann sie erkennen, aber wissen was sie ist - das kann ich nicht. hätte irgendein meister auf diesem planeten gewusst, was die wahrheit ist, dann hätte er allen anderen menschen erklären können, was die wahrheit ist. dann wüssten alle bescheid. sie konnten es nicht, weil es eben nicht geht. sie konnten nicht mehr tun, als die anderen menschen dazu einzuladen, die wahrheit, die sie erkannt haben, ebenfalls zu erkennen. indem sinne ist ein spiritueller lehrer kein lehrer im herkömmlichen sinne. er kann einem nichts lehren, was man jahrelang studieren kann, wodurch man dann irgendwann sagen kann "aha, das ist also die wahrheit - jetzt wo ich weiß, was die wahrheit ist, kann ich erleuchtet sein". so läuft das nicht. viele spirituelle sucher versuchen es immer und immer wieder auf diesem wege und fragen sich, warum sie immer wieder scheitern. nicht selten nehmen sie dann einfach hin, dass sie es nicht schaffen. sie nehmen es einfach hin, dass sie die liebe nicht leben können. entweder behaupten sie, dass ohnehin jeder die wahrheit lebt bzw ist, oder dass man noch nicht reif genug dafür ist. reif genug für was? für das, was man ist? also bitte. ich wüsste nicht, dass man das, was man ist, irgendwann erreichen kann. entweder man erkennt wer man ist, oder man erkennt es nicht. entweder man wählt schwarz oder weiß. es gibt hier keine alternative. man kann nicht liebe sein und gleichzeitig alles andere als aus liebe handeln. entweder man ist die liebe, oder man ist es nicht. was ist ausschlaggebend dafür, wer man ist: das, was man denkt zu sein, oder das, was man ständig denkt und tut? ich behaupte nicht, dass es zwischen den wesen einen unterschied im essenz gäbe, ich sage nur, dass jemand, der die wahrheit nicht lebt, nicht sagen kann, dass er die wahrheit ist. wenn jemand ständig egoistisch handelt und trotzdem behauptet, er sei die liebe oder alles sei bereits gut, dann ist derjenige, der da spricht, eben nicht die liebe oder die güte. wenn er das aus solch einem zustand heraus behauptet, dann lügt er, denn nicht die wahrheit spricht aus ihm, sondern das falsche, illusorische, vergängliche selbst, mit dem er sich identifiziert. gerne wird auch das eigene versagen hinsichtlich dieser angelegenheit auf das schicksal geschoben, "es ist halt alles, so wie es ist". tiefgreifende, spirituelle weisheiten werden verdreht und dazu missbraucht, dass man so weitermachen kann wie bisher. es gibt da auch die einstellung "ich werde irgendwann sowieso wieder zu gott zurückkehren und das erkennen, wer oder was ich wirklich bin, also ist es egal, ob ich in dieser vergänglichkeit bewusst oder unbewusst lebe - jeder wird schließlich irgendwann am selben ziel ankommen". wer so leben möchte, darf natürlich so leben, aber er soll sich dann bitte nicht beschweren, dass ihm bestimmte dinge verborgen bleiben oder dass er den inneren frieden nicht erreicht. nicht jemand anderes, gott oder schicksal ist es, der sich für sein unglücklichsein, depressivsein usw. entscheidet. er ist es selber, jeden moment. man wird die verborgene welt nicht auf dem wege des verstandes entdecken können. deswegen ist jede bemühung dazu sinnlos. deswegen würden sich viele gespräche hier im forum erübrigen. freie meinungsäußerung ja, oft wird behauptet dass man einfach keine andere meinung akzeptiert, aber das problem liegt nicht an der meinung, sondern an dem, worüber man diskutiert und weshalb man sich zofft. das sind nichtigkeit die nichts für das wesentliche beitragen.
vielleicht wird der mensch irgendwann zum beispiel die feinstoffliche welt mit dem verstand begreifen, nachvollziehen und wissenschaftliche modelle dazu aufstellen können, aber nicht bevor er bereit dafür ist und sein bewusstsein sich dementsprechend entwickelt hat.
möge jeder den weg der liebe gehen, anstatt die der eigenen. wer mich verstanden hat, wird bemerken, dass ich hiermit nicht sage, dass ihr meinen persönlichen weg gehen sollt und genauso denken sollt wie ich. ich kann mir gut vorstellen, dass einige genau das aus meiner aussage interpretieren werden.
@huddy
auf solche seiten wären manche besser aufgehoben als hier. dort haben sie wenigstens mehr gleichgesinnte. warum sie sich dennoch hier aufhalten, ist für mich kein rätsel, sollte für dich auch keins sein sie können halt nicht anders, ich nehme es niemand übel dass er so ist wie er ist. ich scheue mich aber nicht davor, in die komfortzone anderer einzudringen und auf das aufmerksam zu machen, was meines erachtens aufmerksamkeit verdient.
übrigens fordere ich niemand auf, das forum zu verlassen. das mögen einige auch aus meinem text sicherlich herauslesen. ich möchte nur, dass wir anfangen uns weiterzuentwickeln und nicht immer das gleiche auf verschiedene art und weisen durchmachen. die konzentration auf das wesentliche, das ist es, was es sich mit dem erwachen auf sich hat. "ständig sagt ihr, ich soll erwachen, und was dann?" "ständig sagt ihr, ich soll im jetzt leben, und was dann?" wer sich weigert, sich für seine ganzheit - samt dem eigenen schatten - zu öffnen, wer sich also weigert sich den eigenen dunklen seiten zu stellen und sie einfach ignoriert und davon ausgeht dass sie irgendwie automatisch verschwinden, kann noch so viele texte über das erwachen lesen, kann noch so viele videos über das erwachen anschauen. er wird so niemals erkennen, was es sich mit dem erwachen oder mit dem jetztigen moment wirklich auf sich hat. er mag es mit dem verstand verstehen können, aber die kunst liegt darin, es mit dem herzen verstehen zu können. nur so kann man taten sprechen lassen. schaut euch eckhart tolle an, er redet schon seit jahren von jetzt "er hat doch schon vor jahren über das jetzt geredet, wann gibt er uns endlich etwas neues?" (das erwähnt er übrigens in einer seiner vorträge selbst).. der verstand mag das langweilig empfinden und verstandesorientierte menschen mögen während seiner reden einschlafen, für das ewige bewusstsein ist es aber genial wie er die schlichte und einfache wahrheit immer wieder auf den punkt bringt. ich kann mir das grinsen oft nicht verkneifen, wenn ich mir seine vorträge anschaue.
@hucky
ich hätte vielleicht andere worte benutzt, um das auszudrücken was du ausgedrückt hast, aber die worte machen keinen unterschied wenn die herzen das eine und selbe meinen
das wars von mir an dieser stelle. mehr werde ich zu dieser angelegenheit nicht mehr schreiben, weil bereits so ziemlich alles gesagt wurde was gesagt werden muss. und zwar mehrmals, nicht nur meinerseits. es braucht nur noch den mut, die eigene komfortzone zu verlassen, es braucht nur noch diese authentische herzverständnis. spirituelle meister wiederholen sich nicht umsonst immer wieder. die menschen tun sich schwer, sie zu verstehen.
siehe, was geschieht, wenn du die wahrheit lebst.
gute nacht an alle, auch an die, die den usernamen "phoenix" nicht so sehr mögen. das macht nichts, wir werden irgendwann auf den gemeinsamen nenner kommen, ob wir es wollen oder nicht.